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US-Präsidentschaftswahlkampf
Putin lässt vor US-Wahl Telefonate Prominenter abhören – um Trump zu helfen?
Ein russischer Geheimdienst soll Telefongespräche prominenter Amerikaner abgehört haben, um sie im US-Präsidentschaftswahlkampf als Druckmittel zu benutzen.
Washington DC - Alexander Smirnov, ein ehemaliger Informant des FBI, sagte, er habe von einem russischen Offiziellen erfahren, dass ein russischer Geheimdienst in einem Hotel die Telefonate der Gäste abhöre. Darunter seien Gespräche prominenter Amerikaner gewesen, die je nachdem, wer schließlich kandidiere, bei der US-Wahl 2024 als Druckmittel verwendet werden könnten. Das geht aus einem Gerichtsvermerk des US-Justizministeriums hervor, der anlässlich eines Verfahrens gegen Smirnov angefertigt wurde. Das Magazin Newsweek berichtete zuerst darüber.
Der 43-jährige amerikanisch-israelische Doppelstaatler wird beschuldigt, fälschlicherweise behauptet zu haben, dass US-Präsident Joe Biden und sein Sohn Hunter Biden von der ukrainischen Energiefirma Burisma je fünf Millionen Dollar Schmiergeld annahmen. Seine Behauptung steht im Zentrum des von den Republikanern vorangetriebenen Impeachment-Verfahrens gegen Präsident Biden. Sollte sich der Verdacht erhärten, drohen Smirnov in diesem Zusammenhang bis zu 25 Jahre Haft.
Der Informat soll enge Verbindungen zu hohen russischen Geheimdienstvertretern gehabt haben
In dem Gerichtsvermerk heißt es, Smirnov habe angegeben, dass er Kontakt zu mehreren hochrangigen russischen Geheimdienstmitarbeitern gehabt habe. Einer von ihnen, der ihm noch im Dezember 2023 von der Abhöraktion erzählt habe, sei der Sohn eines ehemaligen wichtigen russischen Staatsbediensteten. Smirnov zufolge kontrolliere dieser Kontaktmann „zwei Gruppen von Individuen, die damit beauftragt sind, Attentate in einem Drittstaat durchzuführen“.
Es wäre keine Überraschung, wenn Russlands Präsident Wladimir Putin wieder versuchen würde, in die US-Wahlen einzugreifen. Ein beinahe 1000-seitiger Bericht des US-Geheimdienstausschusses stellte nämlich fest, dass Russland die Präsidentschaftswahl von 2016 zugunsten von Donald Trump beeinflussen wollte. Zum einen hätten Mitarbeiter von Trumps Wahlkampfteam Kontakte zu russischen Geheimdienstmitarbeitern gehabt, zum anderen hätten sich russische Hacker bemüht, Desinformationskampagnen in den USA zu fahren.
Welchen US-Präsidentschaftskandidaten will Putin 2024 unterstützen?
Der mittlerweile verstorbene Söldnerführer, Botfabrikbesitzer und ehemalige Putin-Vertraute Jewgeni Prigoschin bestätigte die Einmischung sogar. Vor diesem Hintergrund erscheinen die jüngsten Äußerungen des russischen Staatsoberhaupts zu den kommenden US-Wahlen seltsam. Putin sagte im Interview mit einem staatlichen TV-Sender, Joe Biden wäre ihm als nächster Mann im Weißen Haus lieber als Donald Trump und begründete diese Präferenz damit, dass er„erfahrener, berechenbarer“ und „ein Politiker der alten Schule“ sei.
Joe Biden: Leben und Karriere des 46. US-Präsidenten in Bildern
Ob es sich dabei nur um einen taktischen Winkelzug des Kremlherrschers handelte, bleibt umstritten. Donald Trump selbst zögert jedenfalls nicht, seine Sympathie für ihn auch öffentlich zum Besten zu geben. Am 29. Januar dieses Jahres deutete er auf seiner Plattform Truth Social erst an, Putin mehr zu vertrauen als den amerikanischen Geheimdiensten. Das dürfte nicht unbedingt auf Gegenseitigkeit beruhen: Trumps Behauptung, den Ukraine-Krieg in 24 Stunden beenden zu können, wenn er zum nächsten US-Präsidenten gewählt würde, begegnete auch Putin mit Skepsis.