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Neue Taktik im Ukraine-Krieg

Gefahr für Handelsschiffe: Putins Flotte könnte Tanker mit Seeminen versenken

Neue Bedrohung für die Schifffahrt: Putin könnte im Ukraine-Krieg vermehrt auf Seeminen setzen. Russlands Flotte hat derweil im Schwarzen Meer selbst Probleme.

London – Wladimir Putins Flotte spielt seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs besonders im Schwarzen Meer eine entscheidende Rolle. Während Russland aktuell an mehreren Fronten wegen der Gegenoffensive der Ukrainer unter Druck steht, nutzt die russische Marine ihre Stärke, um Kiew weiter vom internationalen Handel abzuschneiden. Kriegsschiffe aus Russland sollen laut Informationen des britischen Geheimdienstes weiterhin Jagd auf zivile Getreidetanker machen. Zum Einsatz könnten künftig auch Seeminen kommen, die die Zufahrten zu den Schwarzmeerhäfen blockieren würden.

Putins Flotte könnte Seeminen gegen zivile Schiffsfahrt einsetzen: Auswirkungen wären gewaltig

Seekämpfe waren im Ukraine-Krieg lange Zeit ein Nebenschauplatz, russische und ukrainische Truppen bekämpften sich vorrangig in der Ostukraine. Doch mit einer großangelegten Getreideblockade sorgte der Kreml im vergangenen Jahr für Aufsehen. Vor Ausbruch der Kämpfe in der Ukraine galt das Land als wichtigster Getreidelieferant in Europa. Die sogenannte Kornkammer exportierte in zahlreiche Länder, doch durch die Seeblockade wurde befürchtet, dass etwa in Afrika Hungerkatastrophen verschlimmert werden könnten.

Das Massengutfrachter SSI Invincible II liegt im Marmara-Meer in Istanbul vor Anker. Die Getreideexporte aus der Ukraine könnten bald durch Seeminen bedroht sein. (Archivbild)

Vor Kriegsbeginn entfielen acht bis zehn Prozent der weltweiten Weizenexporte und zehn bis zwölf Prozent der Mais- und Gersteexporte auf die Ukraine. Erst nach längeren Verhandlungen wurde ein humanitärer Korridor geschaffen, der es der zivilen Schifffahrt in der Region ermöglichen sollte, Waren aus der Ukraine zu verschiffen, doch im August endete das Abkommen. Dass nun vermehrt Seeminen durch Russland eingesetzt werden sollen, wertet der britische Geheimdienst als Möglichkeit für Sabotage. Russland würde nun nicht direkt mit Raketen die Handelsschiffe angreifen, sondern versuchen, sie heimlich zu zerstören, teilen die britischen Behörden mit.

Seeminen im Ukraine-Krieg: Putin setzt im Schwarzen Meer auf wirksame Angriffe

Wie es weiter heißt, könnte Russland die zerstörten Schiffe für Propagandazwecke gegen die Ukraine nutzen. James Cleverly, der britische Außenminister, beschuldigte Russland des „schädlichen Angriffs“ auf die zivile Schifffahrt: „Die Welt schaut zu – und wir durchschauen die zynischen Versuche Russlands, der Ukraine die Schuld für ihre Angriffe zuzuschieben.“ Inmitten des Ukraine-Kriegs ist auch die Ostsee immer wieder Schauplatz von gegenseitigen Provokationen. Erst vor wenigen Wochen endete ein Nato-Großmanöver auf der Ostsee und auch Russland schickt regelmäßig Schiffe in die Region – wie etwas Putins neusten Eisbrecher.

Nachdem im vergangenen Juli das Abkommen ausgelaufen war, das die Lebensmittelexporte trotz des Ukraine-Kriegs regulierte, hat Kiew einen eigenen humanitären Korridor geschaffen, der die Schiffe durch die Hoheitsgewässer der Türkei, Bulgariens und Rumäniens führt, ehe sie die Ukraine anlaufen. Immer wieder soll es dabei zu russischen Angriffen gekommen sein.

Putins Flotte weiter unter Druck: Gegenoffensive im Ukraine-Krieg verstärkt auf Krim

Während Wladimir Putin seit Monaten mit Beständen seiner Flotte zu kämpfen hat, könnten nun russische Seeminen eine deutliche Wende im Ukraine-Krieg bringen: Nach Schätzungen von Experten, die vom britischen Guardian zitiert werden, sei Russland mittels U-Booten in der Lage, die bedeutenden Schwarzmeerhäfen in Odessa oder Tschornomorsk mit Seeminen kaum noch passierbar zu machen.

Das Schwarze Meer hat sich indes in den vergangenen Wochen vermehrt zu einem größeren Schauplatz des Ukraine-Kriegs entwickelt. Der Ukraine gelingt es immer wieder, Putins Flotte empfindliche Verluste beizufügen. Aus diesem Grund hat Russland US-Experten zufolge Schiffe seiner Schwarzmeerflotte auf der besetzten Halbinsel Krim wahrscheinlich wegen der fortgesetzten Raketenangriffe der Ukraine abgezogen. Satellitenaufnahmen von Anfang Oktober zeigten, dass mindestens zehn Schiffe vom Hafen Sewastopol auf der Krim in das gut 300 Kilometer Luftlinie entfernt gelegene Noworossijsk in der russischen Region Krasnodar verlegt worden seien

Auswirkungen von Putins Seeminen im Ukraine-Krieg groß: Getreiderouten betroffen

Inwieweit die mögliche Verlegung der Flotte wegen der anhaltenden Rückschläge für Putin Auswirkungen auf die Seeminen-Szenarien haben könnten, ist derweil ungewiss. Dass die zivile Schiffsfahrt in der Region allerdings unter möglichen Angriffen leiden wird, ist gewiss – und die Auswirkungen auf die globale Versorgung mit Getreide könnte dramatisch sein. (fbu mit dpa)

Rubriklistenbild: © Francisco Seco/AP/dpa

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