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News-Ticker zur Kriegsdiplomatie

Strack-Zimmermann fordert „nationale Ukraine-Konferenz“ von Scholz

Annalena Baerbock schließt Lockerungen der Sanktionen aus. Selenskyj spricht sich für EU-Importstopp von russischem Gold aus. Der News-Ticker zur Kriegsdiplomatie.

Update vom 17. Juli, 6.57 Uhr: Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, hat Kanzler Olaf Scholz (SPD) aufgerufen, zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine „Nationale Ukraine-Konferenz“ einzuberufen. Es sei dringend notwendig, die Karten auf den Tisch zu legen und dabei zu klären, was Deutschland aktuell leiste und zu was Bundeswehr, Industrie und Politik in den kommenden Wochen noch in der Lage seien, heißt es in einem Schreiben der FDP-Politikerin an den Kanzler. Es lag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vor.

Wie lange sich die Ukraine verteidigen könne und wie erfolgreich dies am Ende sein werde, hänge „insbesondere auch von der Unterstützung Deutschlands ab“. Die Bundesrepublik müsse aber „noch mehr tun, um der Ukraine dabei zu helfen, diesen Krieg zu gewinnen“

Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Deutschen Bundestag (Archivbild, 28. April).

Ukraine-Russland-Verhandlungen: Prorussische Verwaltung führt in großem Umfang Getreide aus

Update vom 16. Juli, 18.45 Uhr: Die prorussische Verwaltung einer Region im Südosten der Ukraine führt nach eigenen Angaben in großem Umfang Getreide aus. „Mehr als 100 Waggons wurden bereits abgeschickt, ein weiterer Vertrag über 150.000 Tonnen wurde mit einem Getreidehändler abgeschlossen“, teilte der Chef der russischen Militärverwaltung von Saporischschja, Jewgeni Belitzki, auf seinem Telegram-Kanal mit.

Belitzki machte keine Angaben dazu, wohin das Getreide gebracht werden soll. Per Bahn kann das Getreide aber nur nach Russland oder auf die von Russland seit 2014 annektierte Halbinsel Krim gebracht werden. Laut Belitzki ist neben dem Eisenbahntransport aber auch die Verschiffung über den Seeweg geplant. „Etwa 100 000 Tonnen werden über den Seehafen Berdjansk exportiert“, kündigte er an.

Ukraine-News: G20-Finanzministertreffen in Bali - Uneinigkeit in der Ukraine-Frage

Update vom 16. Juli, 17 Uhr: Ohne eine gemeinsame Abschlusserklärung ist am Samstag in Indonesien das Treffen der G20-Finanzminister zu Ende gegangen. Die Vertreter der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer hätten sich bei ihrem zweitägigen Treffen auf der Insel Bali nicht einigen können, ob eine Stellungnahme zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine darin einfließen solle, teilte die indonesische Finanzministerin Sri Mulyani Indrawati mit.

Einig waren sich hingegen alle Teilnehmer, dass die weltweite Nahrungsmittelkrise angegangen werden müsse. „Wir waren uns alle einig, dass die Unsicherheit bei der Lebensmittelversorgung Aufmerksamkeit, ein Einschreiten und eine passende Politik erfordern, und deshalb haben wir darüber diskutiert, wie wir Unterbrechungen der Versorgung angehen können“, sagte die Ministerin. Einige Länder hätten darauf bestanden, dass ihre Sichtweisen zum Ukrainekrieg in eine Abschlusserklärung einfließen sollten. „Länder haben Positionen, die sich nicht miteinander in Einklang bringen lassen“, sagte Indrawati.

Ukraine-News: Russland will nach US-Angaben weiterhin iranische Kampfdrohnen erwerben

Update vom 16. Juli, 12.11 Uhr: Die US-Regierung geht weiterhin davon aus, dass Russland iranische Kampfdrohnen erwerben will. Die USA hätten Informationen, wonach eine russische Regierungsdelegation einen iranischen Flughafen für eine Vorführung angriffsfähiger Drohnen besucht habe, sagte ein hochrangiger US-Regierungsvertreter am Samstag am Rande des Besuchs von US-Präsident Joe Biden in Saudi-Arabien. Es soll dabei um Drohnen gehen, die auch Waffen transportieren können.

Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian sprach von einem amerikanischen „Propagandaakt“ und versicherte der Ukraine, keine Drohnen nach Russland zu liefern.

Das Bild zeigt unbemannte Drohnen in einem unterirdischen Stützpunkt im Iran. Die USA gehen davon aus, dass Russland weiterhin iranische Kampfdrohnen kaufen will.

Ukraine-News: Brite stirbt in Gefangenschaft von prorussischen Separatisten

Update vom 16. Juli, 7.28 Uhr: In London sorgt der Tod eines Briten, der von prorussischen Separatisten in Kriegsgefangenschaft gehalten wurde, für Entsetzen. Russland müsse „die volle Verantwortung dafür tragen“, kündigte Außenministerin Liz Truss an. Der Brite starb offenbar am 10. Juli in Kriegsgefangenschaft im Osten der Ukraine wie Darja Morosowa, eine Vertreterin der Separatisten mitteilte.

Bei einer medizinischen Untersuchung des Mannes nach dessen Festnahme vor mehreren Wochen seien eine Reihe chronischer Krankheiten wie Diabetes, eine Lungen- und Nierenschwäche sowie mehrere Herzkreislaufbeschwerden festgestellt worden, sagte Morosowa. Die genauen Todesumstände ließen sich nicht unabhängig prüfen. Die britische Regierung bestellte darauf den russischen Botschafter ein.

Ukraine-Russland-Verhandlungen: Ukrainischer Präsident für EU-Importverbot von Gold aus Russland

Update vom 16. Juli, 7.09 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach in einer Video-Botschaft in der Nacht zum Samstag auch über die Vorschläge der EU-Kommission für neue Sanktionen gegen Russland. Vorgesehen ist etwa ein Importverbot von russischem Gold. „Die Aufgabe unserer Diplomaten ist es, es (das Paket) zu stärken“, so der ukrainische Staatschef.

An seine Landsleute gerichtet sagte der ukrainische Präsident auch, die Ukraine werde sich „Menschlichkeit und Zivilisation“ bewahren, „aber die russische Gesellschaft mit so vielen Mördern und Henkern wird für Generationen verkrüppelt bleiben - und zwar aus eigener Schuld.“

Ukraine-News: 70 Prozent der russischen Angriffe treffen offenbar Wohngebiete

Update vom 16. Juli, 7.00 Uhr: Die deutsche Bundesregierung forderte Russland am Freitag auf, Angriffe auf zivile Einrichtungen sofort zu stoppen. Am Samstag wurde bekannt, dass nach ukrainischen Angaben insgesamt nur 30 Prozent der russischen Raketenangriffe auf militärische Infrastruktur abzielen, die meisten Einschläge treffen zivile Gebiete. Das teilte der Sprecher des ukrainischen Verteidigungsministeriums, Oleksandr Motuzyanyk, mit. Demnach treffen 70 Prozent der russischen Einschläge Wohngebiete. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren.

Ukraine-News: Bundesregierung fordert Russland auf, Angriffe auf zivile Einrichtungen zu stoppen

Update vom 15. Juli, 19 Uhr: Nach dem russischen Raketenbeschuss der ukrainischen Stadt Winnyzja hat die Bundesregierung von Moskau den sofortigen Stopp von Angriffen auf zivile Einrichtungen gefordert. Der Beschuss von Winnyzja sei ein „Akt der Grausamkeit“, sagte Vizeregierungssprecher Wolfgang Büchner in Berlin. „Die Stadt Winnyzja liegt weitab jeglicher Frontlinien. Der russische Angriff traf die ukrainische Zivilbevölkerung und zeigt einmal mehr, dass Russland in diesem Krieg massiv gegen die Regeln des Völkerrechts verstößt.“

Bei dem Angriff waren nach ukrainischen Angaben am Donnerstag mehrere zivile Einrichtungen der zentralukrainischen Großstadt getroffen worden. Mindestens 23 Menschen seien getötet und mehr als hundert weitere verletzt worden. Die Bundesregierung sei „entsetzt“ über den Angriff auf Winnyzja und verurteile ihn „auf das Schärfste“, sagte Büchner. „Wir fordern Russland auf, jegliche Angriffe gegen zivile Ziele zu unterlassen.“

Ukraine-News: „Zu früh für Erleichterung“ - Baerbock vorsichtig mit Blick auf Getreide-Gespräche

Update vom 15. Juli, 18 Uhr: Trotz der Fortschritte in den Gesprächen über Getreideexporte aus der Ukraine bleibt Außenministerin Annalena Baerbock skeptisch, ob die russische Blockade wirklich beendet werden kann. Es gebe zwar „erste hoffnungsvolle Signale“, aber es sei „zu früh für Erleichterung“, sagte die Grünen-Politikerin bei einem Besuch in Rumänien. „Denn erst wenn das erste Schiff Odessa sicher verlassen hat, werden wir wissen, ob die Zusagen belastbar sind.“

Bei den Gesprächen zwischen Vertretern der Vereinten Nationen, der Ukraine, Russlands und der Türkei in Istanbul war es am Mittwoch (13. Juli) zu einem ersten Durchbruch gekommen. Baerbock forderte, weiter nach Alternativen zu einer Ausfuhr über ukrainische Häfen zu suchen. Alles andere wäre „unverantwortlich“, sagte sie. Eine dieser Alternativen ist der rumänische Hafen von Constanta am Schwarzen Meer, den Baerbock am Freitag besichtigen wollte.

Drohnen für Russland - Iran will Putins Angriffskrieg offenbar doch nicht mit Waffen unterstützen

Update vom 15. Juli, 17.30 Uhr: Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian hat der Ukraine versichert, keine Drohnen nach Russland zu liefern. „Die amerikanischen Behauptungen diesbezüglich waren grundlos und mehr ein Propagandaakt vor der (Israel-) Reise von US-Präsident (Joe) Biden“, sagte Amirabdollahian seinem ukrainischen Amtskollegen Dmytro Kuleba. Sein Land habe sich stets für eine diplomatische Lösung der Ukraine-Krise eingesetzt, so der iranische Chefdiplomat laut Nachrichtenagentur IRNA.

Jake Sullivan, der Nationale Sicherheitsberater von Präsident Biden, hatte am Montag gesagt, dass es Hinweise gebe, wonach der Iran Russland im Angriffskrieg gegen die Ukraine unterstützen wolle. In diesem Zusammenhang bereite sich der Iran laut Sullivan auch darauf vor Drohnen, die auch Waffen transportieren können, bereitzustellen. 

Ukraine-News: Trotz Putins Angriffskrieg - NASA will wieder Weltraumflüge mit Russland beginnen

Update vom 15. Juli, 17.00 Uhr: Trotz des voranschreitenden Kriegs in der Ukraine hat die US-amerikanische Raumfahrtbehörde NASA angekündigt, bei Raumflügen wieder mit Russland zu kooperieren. Aus Sicherheitsgründen und um „die US-Präsenz im Weltraum“ zu sichern, werde es ab September wieder gemeinsame Flüge von Nasa-Astronauten mit russischen Kosmonauten in russischen Sojus-Raketen geben, teilte die Nasa am Freitag mit. Russische Raumfahrer sollen demnach erstmals auch die im Auftrag der USA fliegenden SpaceX-Raketen nutzen können.

Geplant ist laut Nasa derzeit, dass zwei US-Astronauten bei zwei verschiedenen Raummission in russischen Sojus-Raketen mitfliegen. Die erste dieser Missionen ist demnach für September geplant. Im Gegenzug sollen zwei Russen in einer SpaceX-Rakete mitfliegen. „Die Vereinbarung entspricht den Interessen Russlands und der USA“, heißt es von der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos. So könne gewährleistet werden, dass im Falle von verspäteten oder ausfallenden Raketenstarts trotzdem immer mindestens ein Roskosmos- und ein Nasa-Mitglied auf der ISS sei.

Nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine am 24. Februar hatte der Westen Sanktionen gegen die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos verhängt. Auf der ISS ging die Zusammenarbeit jedoch weiter. Der damalige Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin hatte allerdings im Februar gedroht, Russland könnte sich angesichts westlicher Sanktionen aus dem Projekt zurückziehen und die Raumstation auf der Erde zerschellen lassen. Rogosin wurden am Freitag von Russlands Präsident Putin entlassen.

Ukraine-News: Estland will Waffenbesitz von russischen Staatsbürgern verbieten

Update vom 15. Juli, 14.50 Uhr: Die neue Regierungskoalition in Tallinn will russischen und belarussischen Staatsbürgern, die in Estland leben, den Besitz von Waffen verbieten. Das sieht der am Freitag unterzeichnete Koalitionsvertrag des neuen Dreierbündnisses von Ministerpräsidentin Kaja Kallas vor. In Estland gilt gut ein Viertel der Bevölkerung als ethnisch russisch, darunter sind aber auch viele estnische Staatsbürger.

„Waffenscheine für Bürger der Russischen Föderation und Belarus werden für ungültig erklärt und ihre weitere Erteilung eingestellt“, zitierte der estnische Rundfunk aus dem entsprechenden Abschnitt des Koalitionsvertrags. Der designierte neue Innenminister Lauris Läänemets bestätigte die Pläne. Deren Umsetzung könnte nach Angaben des Sozialdemokraten wegen der nötigen Gesetzesänderungen mehrere Monate dauern. Der Verband estnischer Waffenbesitzer hatte Anfang März eine Änderung des Waffengesetzes vorgeschlagen, wonach dort nur Staatsbürgern Estlands und anderer EU- und Nato-Staaten der Besitz von Schusswaffen und Munition erlaubt sein soll.

Update vom 15. Juli, 13.45 Uhr: Aufgrund des Ukraine-Konflikts und der möglichen Bedrohung durch Russland erhält die Republik Moldau von Deutschland weitere Millionenhilfen. Vor dem Beginn einer internationalen Geberkonferenz in Bukarest kündigte Außenministerin Annalena Baerbock weitere 77 Millionen Euro Unterstützung an. Die 41-Jährige erklärte, die Lage in der früheren Sowjetrepublik sei „nach wie vor wahnsinnig schwierig“ und es gehe darum, die ärmste Bevölkerung Europas zu schützen.

Ukraine-News: EU plant bereits nächste Strafmaßnahme gegen Russland

Update vom 15. Juli, 10.30 Uhr: Die Europäische Union plant als weitere Sanktion gegen Moskau im Ukraine-Krieg einen Importstopp für russisches Gold. Das bestätigte der EU-Vizekommissionspräsident Maros Sefcovic am Freitag am Rande eines Europaminister-Treffens in Prag. Geplant seien „Sanktionen gegen Gold, das ein wichtiges Exportgut Russlands ist“. Diplomaten zufolge könnten sich die EU-Außenminister am Montag in Brüssel mit den neuen Strafmaßnahmen befassen.

Laut Sefcovic sollen die erweiterten Sanktionen auch eine Reihe von Schlupflöchern schließen. Bisher hat die EU sechs Sanktionspakete gegen Russland beschlossen. Ende Juni hatten bereits die USA, Großbritannien, Japan und Kanada vor einem Gipfel der sieben großen Industriestaaten (G7) ein Einfuhrverbot für russisches Gold angekündigt.

Sanktionen gegen Russland entfalten ihre Wirkung – Exportgeschäft stark betroffen

Update vom 15. Juli, 07.03 Uhr: Die gegen Russland verhängten EU-Sanktionen entfalten nach bislang unter Verschluss gehaltenen Daten ihre Wirkung. Wie Experten der EU-Kommission der Deutschen Presse-Agentur bestätigten, betreffen zielgerichtete Handelsbeschränkungen mittlerweile russische Exportgeschäfte, die vor dem Krieg ein Volumen von mehr als 73 Milliarden Euro im Jahr hatten. Prozentual gesehen geht es um 48 Prozent der bisherigen Ausfuhren Russlands in die EU.

Hinzu kommt unter anderem, dass innerhalb von rund vier Monaten russische Vermögenswerte von rund 13,8 Milliarden Euro eingefroren wurden - zum Beispiel von Oligarchen und anderen Unterstützern von Kremlchef Wladimir Putin. Milliardenschwere Reserven der russischen Zentralbank können ebenfalls nicht mehr abgerufen werden.

Baerbock schließt Lockerung der Russland-Sanktionen aus

Update vom 14. Juli, 21.15 Uhr: Annalena Baerbock schließt eine Lockerung der gegen Russland verhängten Sanktionen aus. Auch ein solcher Schritt würde die Gas-Versorgung aus Russland nicht sicherstellen, „sondern wir wären doppelt erpressbar“, sagte die Außenministerin in einer Diskussion mit Bürgern in Bremen. Würde man akzeptieren, dass jemand „auf brutalste Art und Weise“ internationales Recht breche, dann wäre das „eine Einladung an all diejenigen, die Menschenrechte, Freiheit und Demokratie mit Füßen treten“, ergänzte die Grünen-Politikerin.

Daher werde Deutschland die Ukraine unterstützen, „so lange sie uns braucht“, betonte Baerbock: „Und daher werden wir auch diese Sanktionen aufrechterhalten und zugleich sicherstellen, dass bei uns die Gesellschaft nicht gespalten wird.“

Update vom 14. Juli, 14.42 Uhr: Litauen meldet sich in der Kaliningrad-Krise zu Wort. Ministerpräsidentin Ingrida Simonyte hat den Streit über den Transitverkehr in die russische Exklave für beendet erklärt. Weitere Auseinandersetzungen wären „ein echter Sieg für den Kreml“, führte sie aus. Das Augenmerk solle auf die Unterstützung der Ukraine liegen.

Litauen hatte ab Mitte Juni den Transport von mit EU-Sanktionen belegten Waren aus Russland in die Exklave Kaliningrad unterbunden. In Brüssel gab es aber schon früh Zweifel an der Praxis, am Dienstag schienen der Kreml und Belarus mit einer Eskalation zu drohen – nach wiederholten Protesten aus Moskau erstellte die EU-Kommission neue Leitlinien für den Transitverkehr nach Kaliningrad.

Russland darf jetzt auf der Sanktionsliste stehende zivile Güter wieder ohne große Einschränkungen per Bahn durch Litauen bringen. Das muss in den bislang üblichen Mengen erfolgen. Wann genau der Transit wieder aufgenommen wird, ist noch unklar.

Lastwagen an der russisch-litauischen Grenze.

Neue Ukraine-Vorwürfe: Putins Kreml hält Nato „hybride Kriegsführung“ vor

Update vom 14. Juli, 11.31 Uhr: Einen Eintritt in den Ukraine-Krieg und damit eine offene Konfrontation mit Russland will die Nato strikt vermeiden. Diese Sorge hat der Kreml nun einmal mehr in den Fokus genommen: Moskau wirft der Nato „hybride Kriegsführung“ gegen Russland vor.

Die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa, begründete die Anschuldigung mit den Waffenlieferungen an die Ukraine. Laut der Nachrichtenagentur Reuters erwähnte sie in einem Pressebriefing dabei explizit die von den USA gelieferten Himars-Raketenwerfer.

Neuer Offener Brief: Experten warnen vor Diktatfrieden Putins

Kiew/Frankfurt - „Putins Politik nicht belohnen“: Unter diesem Titel fordern 22 Autoren in einem offenen Brief, „das Niveau und die Quantität westlicher Waffenlieferungen“ an die Ukraine zu erhöhen, damit das Land einen „Diktatfrieden“ abwenden könne. Der Gastbeitrag erschien in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ).

Die deutschen Wissenschaftler und Militärexperten sehen im Ukraine-Krieg zum jetzigen Zeitpunkt keinen Spielraum für eine „seriöse diplomatische Lösung“. Sollte die Ukraine im russischen Angriffskrieg unterliegen, sei damit zu rechnen, dass Moskau weitere Kriege plane, „um die europäische Sicherheitsordnung zu zerstören“, warnen sie in dem FAZ-Gastbeitrag.

Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem:

  • der Militärexperte Carlo Masala von der Universität der Bundeswehr in München
  • der Militärhistoriker Sönke Neitzel von der Universität Potsdam
  • mehrere frühere Generäle der Bundeswehr

Diplomatische Lösung mit Putin? Für Autoren aktuell das falsche Signal

Die Autoren warnen, mit einer übereilten „diplomatischen Lösung“ könne man keinen Frieden schaffen. Damit würde man dem russischen Präsidenten Wladimir Putin signalisieren, dass Invasionen mit Landgewinnen, der Auslöschung souveräner Staaten und geopolitischer Machterweiterung belohnt werden.

Mit Blick auf die drohende Gas-Knappheit in Deutschland schrieben sie: „Die nächsten zwei Jahren werden sehr schwierig werden, es bedarf einer politischen Einstimmung darauf und einer konzertierten Aktion aller relevanten gesellschaftlichen und politischen Kräfte, die hilft, durch die Krise zu kommen.“

Wladimir Putin: Der Aufstieg von Russlands Machthabern in Bildern

Wladimir Putin ist seit dem 24. Februar 2022 auch Kriegsherr – auch wenn in Russland nach offizieller Lesart nur von einer militärischen „Spezialoperation“ in der Ukraine gesprochen wird.
Am 24. Februar 2022 befahl Wladimir Putin den Angriff russischer Truppen auf die Ukraine. Setdem ist er nicht nur Präsident Russlands, sondern Kriegsherr – auch wenn in Russland der Ukraine-Krieg nach offizieller Lesart nur eine militärische „Spezialoperation“ genannt wird. © Mikhail Klimentyev/Imago
Wladmir Putin mit Flottenchef Kurojedow
Von 1975 bis 1982 war der am 7. Oktober 1952 geborene Putin KGB-Offizier, von 1984 bis 1985 besuchte er die KGB-Hochschule in Moskau. Ab 1985 war er in der DDR tätig, hauptsächlich in Dresden. Danach ging es wieder zurück nach St. Petersburg. Vom 25. Juli 1998 bis August 1999 war Putin Direktor des Inlandsgeheimdienstes FSB. In dieser Eigenschaft traf er sich im November 1998 mit Flottenchef Wladmir Kurojedow (rechts). © Stringer/dpa
So sah Wladimir Putin im Alter von 40 Jahren aus, als er an der Eröffnung der Honda Motor Show 1992 in St. Petersburg teilnahm.
Eine Schwarz-Weiß-Aufnahme zeigt Wladimir Putin im Jahr 1992 im Alter von 40 Jahren, als er an der Eröffnung der Honda Motor Show 1992 in St. Petersburg teilnahm. Zwei Jahre später wurde er von einem der Vizebürgermeister zum ersten Vizebürgermeister der Stadt ernannt. Sein politischer Aufstieg nahm Formen an. © Russian Look/IMAGO
Dieses Foto zeigt den russischen Präsidenten Wladimir Putin im Jahr 1994 in seinem Büro. Damals war er 42 Jahre alt und Vizebürgermeister von St. Petersburg.
In seinem ersten Jahr als erster Vizebürgermeister der Stadt St. Petersburg im Jahr 1994 wurde Wladimir Putin in seinem Büro fotografiert. Damals war er 42 Jahre alt. Von körperlichen Beschwerden aus dieser Zeit ist nichts bekannt. Putin war zudem bereits seit seiner Jugend sportlich und ging unter anderem dem Kampfsport Judo nach, in dem er sich einen Schwarzen Gurt verdiente. © Russian Look/IMAGO
Drei Jahre später enstand dieses Foto von Wladimir Putin zusammen mit Anatoly Sobchak, ehemaliger Bürgermeister von St. Petersburg.
Dieses Foto entstand drei Jahre später, 1997, und zeigt Wladimir Putin – damals 45 Jahre alt – zusammen mit Anatoly Sobchak, dem ehemaligen Bürgermeister von St. Petersburg. © Russian Look/IMAGO
Wladimir Putin mit Boris Jelzin im Kreml.
Im Jahr 1999 übernahm Putin zum ersten Mal das Amt des Ministerpräsidenten – mit Option auf die Nachfolge von Präsident Boris Jelzin (links). Als Jelzin am 31. Dezember 1999 sein Amt niederlegte, übernahm Putin kommissarisch auch die Amtsgeschäfte des Präsidenten. Im Mai 2000 wurde Putin dann regulär zum Präsidenten Russlands gewählt. © dpa
Im Jahr 2000 wurde Putin zum ersten Mal Präsident der Russichen Föderation. Das Foto zeigt den damals 48-Jährigen zusammen mit Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder in Berlin.
Im Jahr 2000 wurde Wladimir Putin erstmals zum Präsidenten der Russischen Föderation gewählt. Das Foto zeigt den damals 48-Jährigen zusammen mit Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) in Berlin. Die Beiden sollte im weiteren Verlauf eine innige Freundschaft verbinden, die auch über Schröders politische Karriere hinaus Bestand hatte. © Thomas Imo/IMAGO
Wladimir Putin während einer Trainingssession in Sotschi im Jahr 2019. Der russische Präsident gilt als großer Judo-Fan und hat im Jahr 2000 in Tokio den Titel des sechsten Dan des „Kodokan-Judo“ verliehen bekommen.
Wladimir Putin während einer Trainingssession in Sotschi im Jahr 2019. Der russische Präsident gilt als großer Judo-Fan und hat im Jahr 2000 in Tokio den Titel des sechsten Dan des „Kodokan-Judo“ verliehen bekommen. © Mikhail Metzel/Imago
Am 7. Mai 2000 legte Putin seinen Amtseid ab.
Am 7. Mai 2000 legte Putin unter den Augen von Boris Jelzin seinen Amtseid ab. Mit einer Ausnahme einer Zeit als Regierungschef von 2008 bis 2012 hat Putin seither das Amt des Präsidenten der Russischen Föderation inne.  © Imago
Wladimir Putin und Bill Clinton bei der Unterzeichnung eines Vertrages in New York.
Im September 2000 führte Putin der Weg in die USA. Bill Clinton (rechts) war der erste US-Präsident, mit dem er es in den kommenden Jahren zu tun bekam. in seiner Mit dem damals noch amtierenden US-Präsidenten B © Imago
Mit einer Umarmung begrüßen sich Gerhard Schröder und Wladmir Putin im Foyer des Taschenbergpalais in Dresden.
Als Russlands Präsident reiste Putin im September 2001 zu einem dreitägigen Staatsbesuch nach Deutschland. Im Foyer des Taschenbergpalais in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden begrüßte ihn auch der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (links). Die beiden verstanden sich offensichtlich schon damals ausnehmend gut. Die Freundschaft hat auch heute noch Bestand. © Jan-Peter Kasper/dpa
Der schwarze Labrador von Wladimir Putin läuft beim Treffen seines Herrchens mit Angela Merkel durchs Zimmer.
Putin spielt gerne psychologische Spielchen – so auch 2007 mit Kanzlerin Angela Merkel. Bei ihrem Treffen in Sotschi am Schwarzen Meer ließ Putin während einer gemeinsamen Pressekonferenz eine Labradorhündin ohne Leine herumlaufen. Merkel, einst in ihrer Jugend von einem Hund gebissen worden, fühlte sich sichtlich unwohl.  © Dmitry Astakhov/dpa
George Bush und Wladimir Putin spazieren auf dem Gelände von Putins Sommerresidenz Bocharov Ruchei.
George W. Bush (rechts) war der zweite US-Präsident, mit dem es Putin zu tun bekam. Im April 2008 trafen sich beiden Staatschefs auf dem Gelände von Putins Sommerresidenz Bocharov Ruchei. © Imago
Wladimir Putin neuer russischer Regierungschef.
Am 7. Mai 2008 löste Dmitri Medwedew nach zwei Amtszeiten Putin im Amt des russischen Präsidenten ab. Einen Tag danach wählte die Duma Putin auf Vorschlag des neuen Präsidenten zum neuen Regierungschef. Putin blieb auch in dieser Position der starke Mann. © dpa
Im Jahr 2009 ließ sich Putin mit freiem Oberkörper auf einem Pferd sitzend zur Demonstration von Macht fotografieren, als er durch die südsibirische Republik Tuwa ritt.
Im Jahr 2009 ließ sich Wladimir Putin mit freiem Oberkörper auf einem Pferd sitzend fotografieren, als er durch die südsibirische Republik Tuwa ritt. Mit solchen Fotos pflegte Putin sein Macho-Image. Er wollte er laut Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ Wirkung in der russischen Bevölkerung erzielen und auch international demonstrieren, dass er ein starker Gegner ist. © epa Alexey Druzhinyn
Bekleidet mit olivgrüner Jagdhose und einem dazu passenden Sonnenhut präsentiert sich Wladimir Putin beim Angeln in den sibirischen Bergen im Jahr 2017. Geht es nach dem russischen Präsidenten, hat der Oberkörper aber freizubleiben.
Bekleidet mit olivgrüner Jagdhose und einem dazu passenden Sonnenhut präsentiert sich Wladimir Putin beim Angeln in den sibirischen Bergen im Jahr 2017. Geht es nach dem russischen Präsidenten, hat der Oberkörper aber freizubleiben. Das gilt für Reiten wie offenbar auch fürs Angeln. © Aleksey Nikolskyi/Imago
Putin und Obama stoßen miteinander an.
Am 7. Mai 2012 wurde Putin erneut zum Präsidenten gewählt. Sein Verhältnis zu US-Präsident Barack Obama war von Distanz geprägt. Das war auch im September 2015 bei einer Veranstaltung der Vereinten Nationen in New York der Fall.  © Amanda Voisard/dpa
Wladimir Putin in einem camouflage-farbendem Tauchanzug während eines Ausflugs in der russischen Republik Tuwa in Sibirien im Jahr 2017. Das Foto zeigt den russischen Präsidenten während einer Verschnaufpause.
Wladimir Putin in einem camouflage-farbendem Tauchanzug während eines Ausflugs in der russischen Republik Tuwa in Sibirien im Jahr 2017. Das Foto zeigt den russischen Präsidenten während einer Verschnaufpause. © Alexei Nikolsky/Imago
Putin trifft Trump beim Apec-Gipfel in Vietnam.
Als Donald Trump die US-Wahl 2016 gegen Hillary Clinton gewann, hatte Russland wohl seine Hände mit im Spiel. Putin hatte sicher seinen Grund. Mit Donald Trump kam er jedenfalls gut zurecht. Im November 2017 begrüßten sie sich Familienfoto im Rahmen des Gipfeltreffens der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) in Da Nang (Vietnam) herzlich.  © Mikhail Klimentyev/dpa
Der chinesische Präsident Xi Jinping (r) und der russische Präsident Wladimir Putin (l) geben sich am 04.07.2017 im Kreml in Moskau (Russland) bei einem Gespräch die Hände
Unter Putin sind sich Russland und China zuletzt immer nähergekommen. Ein wichtiger Termin war der 4. Juli 2017, als der chinesische Präsident Xi Jiping im Kreml in Moskau zu Besuch war. Damals wurden mehrere Verträge und Wirtschaftsabkommen unterzeichnet. © Sergei Ilnitsky/dpa
Wladimir Putin und Olaf Scholz am Tisch im Kreml.
So pflegt Putin inzwischen seine Gäste zu empfangen – vor allem die aus dem Westen. Am 15. Februar 2022 reiste Kanzler Olaf Scholz nach Moskau. Damals hatte der Ukraine-Krieg noch nicht begonnen. Putin ließ sich von Scholz aber nicht beeindrucken. © Kremlin Pool/Imago
Wladimir Putin im Kreml.
Putin forcierte in seiner dritten Amtszeit die kriegerischen Auseinandersetzungen. Seit dem 21. März 2014 betrachtet Russland die Krim als Teil des eigenen Staatsgebiets, seit September 2015 unterstützt die russische Luftwaffe im Militäreinsatz in Syrien den syrischen Präsidenten Assad im dortigen Bürgerkrieg.  © Sergei Ilnitsky/dpa
Wladimir Putin (links) und Joe Biden schütteln sich bei ihrem Treffen in der „Villa la Grange“ die Hand.
Anlässlich der Genfer Gipfelkonferenz traf sich Putin am 16. Juni 2021 mit US-Präsident Joe Biden zu einem Gespräch. Schon damals waren die russischen Truppenaufmärsche an der Grenze zur Ukraine ein Thema. © Denis Balibouse/dpa
Wladimir Putin lacht
Genutzt hat das Gipfelgespräch wenig. Am 24. Februar 2022 begann mit dem Einmarsch der russischen Truppen ins Nachbarland der Ukraine-Krieg. Putin wusste es wohl schon in Genf.  © Denis Balibouse/dpa
Selbst wenn sich der Kreml-Chef nahe den Gewässern Russlands erholt, sind die Kameras der russischen Staatspresse nicht weit entfernt. Schnappschüsse von einem schwimmenden Wladimir Putin, wie hier im Jahr 2017, würde ihnen sonst glatt entgehen.
Selbst wenn sich der Kreml-Chef nahe den Gewässern Russlands erholt, sind die Kameras der russischen Staatspresse nicht weit entfernt. Schnappschüsse von einem schwimmenden Wladimir Putin, wie hier im Jahr 2017, würde ihnen sonst glatt entgehen. © Alexei Nikolsky/Imago

Kriegsdebatte in Deutschland: Prominente und Offene Briefe

Mit ihrem Beitrag widersprachen sie einem offenen Brief deutscher Schriftsteller, Journalisten und Philosophen, die Ende Juni in der Wochenzeitung Die Zeit unter dem Titel „Waffenstillstand jetzt!“, eine möglichst rasche Beendigung des Krieges gefordert hatten.

Bereits im April hatten Prominente einen offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verfasst. Darin wurde der SPD-Politiker aufgefordert, nicht noch mehr schwere Waffen an die Ukraine zu liefern. Zu den 28 Erstunterzeichnern gehören die Feministin Alice Schwarzer, der Sänger Reinhard Mey, der Schriftsteller Martin Walser und der Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar. (frs mit dpa)

Rubriklistenbild: © Michael Kappeler/dpa

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