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News zum Krieg in Israel
Eskalation im Libanon? USA warnen Israel angeblich vor einem Präventivkrieg gegen die Hisbollah
Ungewöhnlich direkt soll der US-Außenminister seinen israelischen Amtskollegen ermahnt haben. Offenbar machen zwei Vorfälle im Libanon Washington nervös.
Tel Aviv – In den USA scheinen die Bedenken angesichts einer möglichen Ausweitung des Krieges in Israel zu wachsen. Laut dem Nachrichtenportal Axios hat sich US-Verteidigungsminister Lloyd Austin bereits am Samstag (11. November) in einem Telefonat mit seinem israelischen Amtskollegen Yoav Gallant entsprechend geäußert. Axios beruft sich auf drei israelische und US-amerikanische Quellen, die über den Anruf informiert wurden und anonym bleiben.
Krieg in Israel: US-Verteidigungsminister warnt seinen Amtskollegen vor Militäraktionen im Libanon
Demnach soll Austin seine Besorgnis über die Rolle Israels in der angespannten Situation entlang der Grenze zwischen Israel und dem Libanon zum Ausdruck gebracht und Israel vor Militäraktionen im Libanon gewarnt haben. Diese Warnung soll Ausdruck wachsender Befürchtungen im Weißen Haus sein, dass der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah bald eskalieren könnte. Erst Anfang November betonte Hisbollah-Chef Nasrallah, das gegenüber Israel „alle Optionen auf dem Tisch“ lägen.
Zwei von Israel verantwortete Vorfälle im Südlibanon sollen die Biden-Administration alarmiert haben. Anfang November traf ein israelischer Luftangriff das Auto einer alten Frau und tötete sie und drei ihrer Enkelkinder. „Der Feind wird für seine Angriffe auf Zivilisten büßen“, sagte ein Funktionär der Hisbollah damals der Nachrichtenagentur Reuters.
Der zweite Vorfall ereignete sich kurz vor dem Telefonat zwischen Austin und Gallant, als die israelische Armee (IDF) einen Drohnenangriff 40 Kilometer hinter der Grenze ausführte. So tief in den Libanon war die IDF seit Ausbruch des Krieges noch nicht vorgedrungen. Beide Vorfälle sollen ein hohes Potenzial haben, die Hisbollah zu einer Reaktion zu drängen.
USA befürchten Versuche Israels, einen Präventivkrieg gegen die Hisbollah zu provozieren
Angeblich befürchtet man in der US-Regierung, dass Israel versuchen könnte, die Hisbollah zu provozieren, um einen Vorwand für einen Präventivkriege gegen den Libanon zu schaffen. Im Vorfeld der Rede von Nasrallah mehrten sich die Anzeichen für eine erhöhte Bereitschaft der Hisbollah, einen Krieg gegen Israel zu führen. Israel könnte dem zuvor kommen wollen.
Schon kurz nach Ausbruch des Krieges sollen Gallant und hochrangige IDF-Kommandeure einen solchen Präventivkrieg ins Auge gefasst haben, wie die israelische Presse berichtete. Premierminister Benjamin Netanjahu soll diese Pläne jedoch unterbunden haben.
Aus Sorge vor einer Eskalation, aber auch vor einem groß angelegten Terrorangriff der Hisbollah nach dem Vorbild der Hamas hat Israel bereits Zehntausende Zivilisten aus israelischen Dörfern und Städten nahe der Grenze zum Libanon evakuiert. Die israelische Staatsführung hat wiederholt klargestellt, dass ein Eintreten der Hisbollah in den Krieg aufseiten der Hamas verheerende Konsequenzen für den Libanon hätte. Man werde keinen größeren Teil des Landes verschonen, so die Warnung.
Krieg in Israel: Hisbollahs Schutzmacht Iran warnt indirekt die USA
Eine Ausweitung von Israels Krieg gegen die Hamas würde unzweifelhaft andere Staaten in den Konflikt hineinziehen, allen voran wohl den die Hisbollah kontrollierenden Iran und die israelische Schutzmacht USA. Washington hat frühzeitig zwei mächtige Flugzeugträger ins östliche Mittelmeer entsandt, darunter das größte Kriegsschiff der Welt. Sie sollen irgendwo vor der libanesischen Küste stationiert sein und die Hisbollah und insbesondere den Iran davon abschrecken, die aktuelle Lage für einen Angriff auf Israel zu nutzen.
Speziell gegen diese Kriegsschiffe der USA könnte die Hisbollah russische „Jachont“-Raketen einsetzen, über die die Miliz neuesten Gerüchten zufolge verfügen soll. Gleichzeitig tritt der Iran, der die Hisbollah erst groß gemacht hat, offenbar immer selbstbewusster auf. Die Islamische Republik sei auf dem „Höhepunkt seiner Macht“ und auf alles vorbereitet, sagte erst jüngst ein hoher iranischer Militär gegenüber der iranischen Nachrichtenagentur Mehr News. Eine indirekte Warnung an den Westen, insbesondere an die USA.
Israels Verteidigungsminister zu US-Amtskollegen: „Die Hisbollah spielt mit dem Feuer“
Die Biden-Administration hat ein hohes Interesse daran, den Krieg in Nahost nicht eskalieren zu lassen. Die offizielle Mitteilung des Pentagons zum Telefonat zwischen den Verteidigungsministern Austin und Gallant ist knapp formuliert. Darin heißt es, der US-Minister habe Israels Recht auf Selbstverteidigung unterstrichen und die Notwendigkeit betont, den Konflikt auf Gaza zu beschränken. Der Libanon wird nicht explizit erwähnt.
Die von Axios zitierten anonymen Quellen mit Kenntnis des Anrufs sagten jedoch, es sei ein sehr direktes und offenes Gespräch gewesen. Austin habe ausdrücklich Bedenken hinsichtlich einer möglichen israelischen Militäraktion im Libanon zum Ausdruck gebracht und forderte Aufklärung über israelische Luftschläge gegen den Libanon. Seinen Amtskollegen Gallant habe er aufgefordert, Schritte zu vermeiden, die zu einem umfassenden Krieg mit der Hisbollah führen könnten.
Gallant soll darauf erwidert haben, dass die israelische Politik nicht darauf abziele, eine zweite Front im Libanon zu eröffnen. Auch glaube er nicht, dass ein solches Szenario eintreten werde, so eine israelische Quelle. Es sei die libanesische Seite, die an einer Eskalation der Lage arbeite. „Die Hisbollah spielt mit dem Feuer“, soll Gallant zu Austin gesagt haben.
Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern
Der Chef-Berater des US-Präsidenten reiste in den Libanon, um auch die Hisbollah zu warnen
Bereits letzte Woche ist der leitende Berater von US-Präsident Joe Biden in den Libanon gereist und übermittelte der Hisbollah eine eindringliche Warnung, die Situation nicht zu eskalieren, so eine interne Quelle gegenüber Axios. Die Biden-Regierung habe durch Hochsteins Besuch den Eindruck gewonnen, dass die libanesische Regierung und Öffentlichkeit sowie die Hisbollah kein Interesse an einem Krieg mit Israel hätten, sagten weitere interne Quellen.
Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen greift die libanesische Miliz Stellungen der IDF und Ortschaften im Landesinneren an, worauf Israel mit Luftangriffen auf Stellungen der Hisbollah reagiert. Bisher seien im laufenden Konflikt an der nördlichen Grenze zehn israelische Soldaten und Zivilisten getötet worden. Auf der libanesischen Seite starben mehr als 60 Hisbollah-Kämpfer und Zivilisten.