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Olaf Scholz wird nach den Ausschreitungen beim G20-Gipfel in Hamburg scharf kritisiert. Dem stellt sich nun SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz entgegen.
Ingolstadt - SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz hat in der Debatte über Konsequenzen aus den G20-Krawallen in Hamburg "parteitaktische Scharmützel" kritisiert. Die Schuldzuweisungen politischer Art seien "wirklich dumm", sagte Schulz am Montag in Ingolstadt. Zunächst müsse nun den Polizisten gedankt werden, "die da mit dem Einsatz teilweise ihrer körperlichen Unversehrtheit unsere Demokratie geschützt haben".
Der Hamburger G20-Gipfel war von massiven Krawallen begleitet worden. Gewalttäter zündeten Autos an, lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei und plünderten Geschäfte. Bei den Einsätzen rund um den Gipfel wurden nach Polizeiangaben 476 Beamte verletzt. Infolge der Ereignisse wurden Rücktrittsforderungen an Hamburgs Ersten Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) laut.
Schulz: „Marodierende Banden ohne Legitimation“
"Ich finde diese Reaktionen, dass man unmittelbar nach einem solchen Ereignis versucht, so etwas parteitaktisch auszuschlachten, einen mangelnden Respekt gegenüber den Leuten, die unsere Demokratie da geschützt haben", sagte Schulz. "Wir betreiben übrigens mit solchen kleingeistigen Scharmützeln das Geschäft der Leute, die da in fast terroristischer Art eine Stadt für ihre Dämlichkeiten in Geiselhaft genommen haben."
Dem SPD-Vorsitzenden zufolge muss über den Umgang mit den Randalierern gesprochen werden. "Die marodierenden Banden, die da durch Hamburg gezogen sind, können für sich keinerlei politische Legitimation in Anspruch nehmen", sagte er. "Das hat Züge von Terrorismus, und ich hoffe, dass die Demokraten da zusammen stehen." Schulz ist am Montag zu seiner Wahlkampfreise durch Bayern angetreten - ausgerechnet im Heimatort von Ministerpräsident Horst Seehofer.
Schulz verteidigte die Wahl Hamburgs als Austragungsort für den Gipfel der großen Industrie- und Schwellenländer. "Dass in einer weltoffenen und toleranten Stadt ein G20-Gipfel stattfinden können muss, ist klar", sagte der SPD-Kanzlerkandidat.
Gewaltexzesse beim G20-Gipfel: Erschreckende Bilder aus Hamburg