Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Nach Merz-Debakel

Linnemann pocht auf Linken-Unvereinbarkeitsbeschluss – „Arbeiten mit solchen Parteien nicht zusammen“

Überraschung bei der Kanzlerwahl: CDU bleibt trotz Gesprächen mit der Linkspartei beim Unvereinbarkeitsbeschluss. Linnemann schließt eine Zusammenarbeit aus.

Berlin – Die Kanzlerwahl am Dienstag (6. Mai) brachte eine herbe Enttäuschung im ersten Wahlgang. 18 Stimmen aus der neuen Koalition unterstützten Friedrich Merz nicht. Aber es war nicht die einzige unerwartete Nachricht an dem historischen Tag. Auch die Zusammenarbeit der CDU mit der Linkspartei sorgte für Überraschung. Die war besonders heikel, da die Union eigentlich seit Jahren einen Unvereinbarkeitsbeschluss mit der Linkspartei hat. Ist das nun die Wende und wird der Beschluss aufgelockert?

Unvereinbarkeitsbeschluss mit der Linken-Partei: CDU-Generalsekretär Linnemann bleibt standhaft

Laut CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann (47) nein. Er machte am Mittwochabend in der ARD-Sendung „Maischberger“ deutlich, dass der Beschluss keinesfalls infrage gestellt werde. „An dem Unvereinbarkeitsbeschluss in der Sache – wenn es um Sachpolitik geht – halten wir fest“, so Linnemann, der betonte: „Wir arbeiten mit solchen Parteien inhaltlich nicht zusammen.“

Minister unter Merz: Komplette Liste des Kabinetts – von Klingbeil bis zu „neuen Gesichtern“

17 Ministerinnen und Minister, dazu ein Bundeskanzler namens Friedrich Merz: Sie bilden das Kabinett der Koalition aus CDU, CSU und SPD und damit die 25. Bundesregierung Deutschlands.
17 Ministerinnen und Minister, dazu ein Bundeskanzler namens Friedrich Merz: Sie bilden das Kabinett der Koalition aus CDU, CSU und SPD und damit die 25. Bundesregierung Deutschlands. © dpa
Fritze Merz Kabinett CDU CSU Minister
Der neue Kanzler (offiziell ab dem 6. Mai): Friedrich Merz hat sein Kabinett zusammengestellt. Der 69-Jährige hat vertraute und neue Gesichter auserkoren. In dieser Fotostrecke finden Sie alle von der CDU bestimmten Minister, auch die von der CSU und SPD sind hier zu finden.  © IMAGO/Uwe Koch
Thorsten Frei Kanzleramtsminister Merz Kabinett
Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes: Thorsten Frei (51) ist einer der engsten Vertrauten von Friedrich Merz und in der CDU angesehen.  © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Johann Wadephul Außenminister Merz Kabinett
Bundesminister für Auswärtiges: Johann Wadephul (CDU) heißt der neue Außenminister.  © IMAGO/ESDES.Pictures, Bernd Elmenthaler
Katherina Reiche Wirtschaftsministerin Merz Kabinett
Bundesministerin für Wirtschaft und Energie aus der CDU: Katherina Reiche ist 51 Jahre alt und wird die Nachfolge von Robert Habeck antreten. © IMAGO
Karin Prien Bildungsministerin FAmilie merz Kabinett
Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Karin Prien von der CDU wird Bildungs- und Familienministerin, sie ist 59 Jahre alt. © IMAGO/Jens Schicke
Nina Warken Gesundheitsministerin Kabinett Merz
Bundesministerin für Gesundheit: CDU-Ministerin Nina Warken (45) soll die Nachfolge von Karl Lauterbach antreten.  © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Karsten Wildberger Digitalminister Merz Kabinett
Bundesminister für Digitales und Staatsmodernisierung: Karsten Wildberger ist die wohl größte Überraschung, der ehemalige MediaMarkt-Chef ist 56 Jahre alt.  © AnikkaxBauer
Wolfram Weimer Minister für Kultur
Kulturstaatsminister: Wolfram Weimer, der 60-Jährige pflegt gute Kontakte in einige Verlage.  © IMAGO/Thomas Bartilla
Schnieder Vekehrsminister CDU Kabinett Merz
Bundesminister für Verkehr: Patrick Schnieder von der CDU soll Verkehrsminister werden. © IMAGO
Dobrindt Innenminister CSU Kabinett Merz Liste
Bundesminister des Innern und für Heimat: Alexander Dobrindt. Der 54-jährige CSU-Mann ist schon zum zweiten Mal Minister. Unter Angela Merkel war er von 2013 bis 2017 Verkehrsminister © IMAGO/ESDES.Pictures, Bernd Elmenthaler
Alois Rainer LAndwirtschaft Merz Kabinett
Landwirtschaftsminister soll der CSU-Politiker Alois Rainer werden. Der 60-Jährige ist durchaus ein überraschender Name, den Söder hier aus den CSU-Kreisen ausgewählt hat.  © IMAGO/Christian Spicker
Bär Ministerin Söder Merz KAbinett
Ministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt: Dorothee Bär (47) übernimmt das neu zusammengestellte Ministeramt. Die CSU-Politikerin galt von vorneherein als Favoritin aus Bayern.  © IMAGO/Heiko Becker
Klingbeil Kabinett Vizekanzler Finanzminister
Lars Klingbeil wird Vizekanzler und Finanzminister. Der 47-Jährige spricht über die SPD-Minister mit den Worten: „Generationswechsel“ und „neue Gesichter und erfahrene Persönlichkeiten“. Nachfolgend sind alle SPD-Ministerinnen und SPD-Minister aufgelistet.  © IMAGO/FRANK TURETZEK
Boris Pistorius Verteidigunsminister SPD Merz Klingbgeil
Verteidigungsminister bleibt Boris Pistorius, 65 Jahre alt. Er ist eines der prominentesten SPD-Mitglieder des Kabinetts. © IMAGO/Noah Wedel
Der bisherige Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) gilt im Merz-Kabinett als gesetzt, wenn es mit schwarz-rot klappt. Er könnte allerdings das Ministerium wechseln und sogar Vizekanzler werden.
Pistorius ist der einzige Minister der einstigen Ampel-Koalition unter Olaf Scholz, der auch unter dessen Nachfolger Friedrich Merz einen Platz im Kabinett gefunden hat. © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Bas Ministerin Arbeit Kabinett
Bärbel Bas, die 57-Jährige wird Bundesministerin für Arbeit und Soziales. Von 2021 bis 2025 war die SPD-Politikerin Präsidentin des Deutschen Bundestags.  © IMAGO
Hubig, Justiz 56 SPD MErz Kabinett
Dr. Stefanie Hubig ist 56 Jahre alt. Sie wird Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz. DIe SPD-Politikerin ist schon in Rheinland-Pfalz Ministerin für Bildung gewesen.  © IMAGO/Jürgen Heinrich
Reem Alabali-Radovan Bundesministerin für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Die jüngste Person aus der SPD-Riege. Reem Alabali-Radovan ist 35 Jahre alt und kümmert sich um „Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung“. © IMAGO/Jürgen Heinrich
Hubertz wohnen, Bauministerin SPD KAbinett Merz Klingbeiil
Auch nicht viel älter, auch von der SPD: Verena Hubertz, 37 Jahre, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.  © IMAGO
Carsten Schneider SPD Umweltminister Merz Klingbeil Kabinett
Carsten Schneider von der SPD (49), nicht zu verwechseln mit Patrick Schnieder, wird Bundesminister für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit. © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Saskia Esken, ehemalige Parteivorsitzende der SPD
Saskia Esken, ehemalige Parteivorsitzende der SPD, galt lange Zeit als aussichtsreiche Kandidatin für einen Kabinettsposten in der Regierung von Friedrich Merz. © Christophe Gateau/dpa
Armin Laschet (CDU) wollte 2021 selbst Kanzler werden und scheiterte. Nach der Bundestagswahl 2025 werden ihm Außenseiter-Chancen auf ein Amt unter Merz ausgerechnet.
Armin Laschet (CDU) wollte 2021 selbst Kanzler werden und scheiterte. Nach der Bundestagswahl 2025 galt er zumindest als Außenseiter-Kandidat für einen Posten im Kabinett von Friedrich Merz. Daraus wurde letztlich nichts. © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Kultursenator Joe Chialo
Kultursenator Joe Chialo war für die Berliner CDU bei den Koalitionsverhandlungen dabei (Archivbild). Fachleute spekulierten daraufhin Chialo könnte von Friedrich Merz als Kultusminister in sein Kabinett berufen werden. Doch der Posten ging letztlich an den Merz-Vertrauten Wolfram Weimer. © Jörg Carstensen/dpa
Jens Spahn als neuer und alter Minister? Dahinter steht ein Fragezeichen, auch wenn Spahn gewiss Ambitionen hat. Der frühere Gesundheitsminister stand wegen der Maskenaffäre in der Kritik. Andererseits verfügt er über große Regierungserfahrung, die Merz selbst bekanntermaßen fehlt.
Auch Jens Spahn hatte sich Hoffnungen auf einen Kabinettsposten unter Kanzler Friedrich Merz gemacht. Der ehemalige Gesundheitsminister ging in Sachen Kabinett zwar leer aus, kann sich aber dennoch über eine Beförderung im neuen Bundestag freuen: Spahn wird die CDU-Abgeordneten im Bundestag künftig als Fraktionsvorsitzender anführen. © IMAGO/Jens Schicke

Zweiter Wahlgang: Friedrich Merz brauchte bei der Kanzlerwahl die Unterstützung der Linken

Zum Hintergrund: Nach dem verpatzten ersten Wahlgang brauchte die neue Koalition im Bundestag eine Änderung der Geschäftsordnung, die es ermöglichte, noch am selben Tag einen zweiten Wahldurchgang abzuhalten. Dafür benötigten Union und SPD allerdings die Zustimmung anderer Parteien. Die AfD hatte bereits angekündigt, dem Änderungsantrag von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner zuzustimmen. Doch um nicht auf die AfD angewiesen zu sein, suchten Merz und Klingbeil das Gespräch mit den Grünen und auch mit den Linken. Beide stimmten zu. Allerdings betonten Grüne und Linke, dass ihre Zustimmung keinesfalls eine Unterstützung für Merz‘ Politik darstelle. Vielmehr sei es ihnen nur darum gegangen, rasch Klarheit zu schaffen.

Generalsekretär Carsten Linnemann hält an Unvereinbarkeitsbeschluss mit der Linken-Partei fest.

Unvereinbarkeitsbeschluss mit den Linken: CDU-Politiker Thorsten Frei gab sich versöhnlich

Der neue Kanzleramtsminister Thorsten Frei (CDU) zeigte sich am selben Tag in einem Interview bei dem Sender RTL zunächst offener für eine Neubewertung des Unvereinbarkeitsbeschlusses. „Wir werden gemeinsam darüber zu sprechen haben, wo wir die eine oder andere Frage neu bewerten müssen“, sagte Frei. 

Carsten Linnemann revidierte dann jedoch vergangene Nacht in der ZDF-Sendung klar, dass er nicht von der Linie abweichen werde. Der CDU-Generalsekretär verwies auf Verfassungsschutzberichte aus Nordrhein-Westfalen, die belegten, dass Linksextremisten in den Reihen der Linken geduldet werden. Linnemann sagte weiter: „Und wenn die Vorsitzende der Linken noch sagt, sie möchte gerne den Kapitalismus und die soziale Marktwirtschaft abschaffen“, dann gebe es „keine Chance“ für eine Zusammenarbeit. 

Auch der neue parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, Steffen Bilger, hält unmissverständlich am Unvereinbarkeitsbeschluss der CDU mit der Linkspartei fest. Die zuletzt geführten Gespräche bezeichnete er als keine Form der „inhaltlichen Zusammenarbeit“, wie er dem Sender Welt erklärte.

Rubriklistenbild: © IMAGO / photothek

Kommentare