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Proteste von Abtreibungsgegnern

„Moralische Schuld“ gegenüber Frauen: Frankreich verankert Recht auf Abtreibung in Verfassung

Frankreich schreibt Geschichte, indem es das Recht auf Abtreibung in seiner Verfassung verankert. Das gefällt nicht jedem.

Paris – Das Recht auf Abtreibung wird künftig in der Verfassung Frankreichs verankert. Die dafür nötige Drei-Fünftel-Mehrheit wurde am Montag (4. März) in Versailles bei einer Sitzung beider Parlamentskammern erreicht. Nur 72 Abgeordnete stimmten dagegen bei 780 Ja-Stimmen. Zuvor bejahte der französische Senat das Vorhaben. Ende Februar stimmte auch Marine Le Pen schließlich für die Verfassungsrevision, obwohl sie sie anfänglich als „nutzlos“ bezeichnet hatte.

Premierminister Gabriel Attal sprach von einer „moralischen Schuld“ gegenüber allen Frauen, die gelitten hätten. „Uns verfolgen das Leiden und die Erinnerung an so viele und so viele Frauen, die jahrzehntelang darunter gelitten haben, nicht frei sein zu können“, betonte er und freute sich über den „erfolgreichen Abschluss eines langen Kampfes“. Die französische Verfassungsänderung wurde in den vergangenen Monaten von Protesten bestärkt.

Frauen protestieren am Internationalen Aktionstag für das Recht auf sichere Abtreibung. (Archivfoto)

Nach Verfassungsänderung in Frankreich: Katholische Kirche äußert sich gegen Abtreibungen

Während der Abstimmung versammelten sich mehrere Hundert Abtreibungsgegner in der Nähe des Kongresses in Versailles, um gegen die Verfassungsänderung zu protestieren. Auch die katholische Kirche machte deutlich, dass sie Abtreibungen weiterhin ablehnt. Die Päpstliche Akademie für das Leben teilte laut dem Sender BFMTV mit: „Im Zeitalter der universellen Menschenrechte kann es kein ‚Recht‘ geben, ein menschliches Leben zu vernichten.“

Bereits seit 1975 sind Abtreibungen bis zur zehnten Schwangerschaftswoche in Frankreich straffrei. Mittlerweile können Schwangere in Frankreich bis zur 14. Woche abtreiben, die Kosten übernimmt die Krankenkasse. (nak/dpa)

Rubriklistenbild: © Christophe Archambault/dpa/AFP

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