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Russland bombardiert die Ukraine auch von der Krim aus. Kiew schießt immer häufiger zurück. Bilder belegen die Folgen eines Luftangriffes auf die Halbinsel.
Dschankoj – Wolodymyr Selenskyj will auch die Krim zurück. Das verdeutlicht der ukrainische Präsident bei jeder Gelegenheit. Die Truppen von Kreml-Chef Wladimir Putin müssten nicht nur die während des Ukraine-Kriegs völkerrechtswidrig annektierten Gebiete Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja wieder freigeben, sondern eben auch die symbolträchtige Halbinsel, die das Schwarze Meer vom Asowschen Meer trennt. Die hatte sich Moskaus Machthaber bereits vor mehr als zehn Jahren einverleibt, was zu Russlands Ausschluss aus der damaligen G8 führte.
Ukraine will Krim zurück: Russland fährt Luftangriffe von Halbinsel aus und sichert hier auch den Nachschub
Die Krim hat aber nicht nur wegen ihrer Vergangenheit eine herausgehobene Bedeutung für die beiden Staatsoberhäupter, sondern auch aufgrund ihrer im Krieg strategisch wichtigen Lage. Über sie soll Moskau die Invasionstruppen regelmäßig mit Nachschub versorgen, wodurch die ukrainischen Streitkräfte an der Front pausenlos beschäftigt werden.
Außerdem feuert Russland von der knapp 27.000 Quadratmeter messenden Halbinsel Raketen und Drohnen auf das überfallene Nachbarland ab. Nicht zu vergessen: In Sewastopol ganz im Südwesten befindet sich der Heimathafen und der Hauptstützpunkt der Schwarzmeerflotte.
Zuletzt nahm die Ukraine anscheinend mehrmals russische Militärstützpunkte auf der Krim ins Visier, dabei sollen die von den USA neu gelieferten ATACMS-Raketen zum Einsatz gekommen sein. Am 30. April geriet auch der Militärflugplatz im nordöstlich der Halbinsel gelegenen Dschankoj unter Beschuss.
Satellitenbilder von diesem Luftangriff verbreitete das Investigativ-Projekt „Schemes“ von Radio Svoboda, das zur von den USA gegründeten und finanzierten Mediengesellschaft Radio Free Europe/Radio Liberty gehört. Der Clip ist nur wenige Sekunden lang.
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Satellitenaufnahmen von Luftangriff auf Krim: S-300/S-400 muss Treffer einstecken
Kyrylo Ovsianyi zählt zu den „Schemes“-Reportern und fokussiert sich auf die Bereiche Korruption und Kriegsverbrechen. Er erklärt auf Twitter, dass die Aufnahmen von einem Satelliten des gemeinnützigen Unternehmens Planet stammen. Auch wenn die Laien-Augen nicht sonderlich viel entziffern können, sollen die Bilder die Schäden an der militärischen Ausrüstung zeigen. Höchstwahrscheinlich sei ein russisches Luftabwehrsystem S-300/S-400 getroffen worden.
Die vom 27. April stammenden Sequenzen sollen das Flugabwehrsystem unversehrt zeigen. Mit Blick auf die folgenden Aufnahmen sei festzustellen, dass ein S-300/S-400 einen Treffer einstecken musste, die übrigen seien offenbar abkommandiert worden.
Vorher (r.) und nachher: Auf dem Flugplatz von Dschankoj finden sich zunächst mehrere Militärfahrzeuge (blaue Kästen), nach dem Luftangriff ist ein Krater zu sehen (roter Kasten).
Weiter schreibt Ovsianyi, laut dem ukrainischen Luftfahrtexperten Anatoly Khrapchinsky zählt der Flugplatz Dschankoj zu den größten Stützpunkten für russische Hubschrauber und wird als militärischer Transportknotenpunkt für die Beförderung von Ausrüstung, Munition und Personal genutzt.
Ukraine greift Flugplatz von Dschankoj an: Frage nach dem genauen Ziel bleibt offen
Ovsianyis Kollege Mark Krutov weist ebenfalls auf dem mittlerweile von Elon Musk angebotenen Social-Media-Netzwerk darauf hin, dass das S-300/S-400 einen heftigen Hit habe einstecken müssen, außerdem erwähnt er mehrere Krater, aus einem steigt Rauch auf. Demnach stammen die Bilder der Schäden vom 1. Mai. Weitere Aufnahmen vom 2. Mai würden auch keine Flugabwehrsysteme zeigen, allerdings seien die Schäden weitgehend beseitigt.
Nawalny verlängert die Liste der Opfer Putins – ein Überblick
Beim Vorher-Nachher-Vergleich fiel Krutov zudem auf, dass die Russen neue Stellungen ausgehoben haben und einige Fahrzeuge entfernt wurden. Auf Hinweis eines anderen Users, der nach eigenen Angaben den Einsatz und die Zerstörung von Waffensystemen im Kampfgebiet in der Ukraine verfolgt, merkt Krutov an, dass auch ein Nebo-M-Radarsystem das Ziel des Luftangriffs gewesen sein könnte, dieses jedoch an seinem Standort verblieben sei. Dagegen wurden zwei andere Radargeräte entfernt, wobei unklar sei, ob diese beschädigt wurden.
Auf jeden Fall bleiben auch nach Ansicht der Satellitenbilder viele offene Fragen. Und manche kommen erst neu hinzu. (mg)