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Foreign Policy

Warum sich Europa auf eine zweite Amtszeit Trumps vorbereiten muss – schon jetzt

Donald Trump könnte wieder Präsident der USA werden. Europa muss sich auf diesen Fall vorbereiten – und die eigene Verteidigung in den Mittelpunkt stellen.

  • Wie Europa auf einen möglichen US-Präsidenten Trump reagieren sollte, analysieren die Autoren Doug Klain und James Batchik.
  • Ein Risikofaktor: Auf militärische Unterstützung könnte die EU bei einer Trump-Wiederwahl nicht hoffen.
  • Die Experten Klain und Batchik empfehlen Europa, die eigene Verteidigungsfähigkeit hochzufahren.
  • Dieser Artikel liegt erstmals in deutscher Sprache vor – zuerst veröffentlicht hatte ihn am 31. Januar 2024 das Magazin Foreign Policy.

Washington, D.C. – Als US-Präsident Joe Biden nach der Abwahl von Donald Trump bei der US-Wahl 2020 erklärte, dass „Amerika zurück ist“, waren viele europäische Hauptstädte erleichtert. Jetzt wird diese Erleichterung durch eine bittere Erkenntnis ersetzt: Amerika ist vielleicht zurück, aber womöglich nicht für lange. Nach seinem Sieg bei den Vorwahlen in New Hampshire am 23. Januar wird Trump bei den Wahlen im November mit ziemlicher Sicherheit gegen Biden antreten. In einigen Umfragen liegt Trump vor Biden – und es besteht eine reelle Chance, dass er die Präsidentschaft gewinnt.

Selbst mit Biden an der Spitze musste Europa seine Erwartungen hinsichtlich der Grenzen des US-Engagements und der Art der US-Politik dämpfen. Während Russlands Krieg gegen die Ukraine in sein drittes Jahr geht, gerät Washingtons Unterstützung für Kiew ins Wanken. Rechtsgerichtete republikanische Abgeordnete blockieren den Kongress bei der Hilfe für die Ukraine. Sollte ein Isolationist wie Trump ins Weiße Haus zurückkehren, könnte dies schwerwiegende Folgen für die europäische Sicherheit haben. Ohne eine nachhaltige Unterstützung durch die USA könnte der russische Präsident Wladimir Putin ermutigt werden, seine maximalistischen Ziele zu verfolgen und die Sicherheitsordnung, wie wir sie kennen, zu zerstören.

Trumps Nähe zu Putin bringt Europa in Bedrängnis

Die europäischen Staats- und Regierungschefs werden sich dieser Tatsache bewusst, und es ist an der Zeit, dass sie ernsthafte Vorbereitungen treffen, um ihre Verteidigung im Falle einer zweiten Amtszeit von Trump zu stärken. Russlands Krieg in der Ukraine und seine Pläne für andere europäische Länder haben die Lage nur noch verschärft. Unabhängig davon, ob die Vereinigten Staaten der Ukraine Hilfe leisten können, könnte die Art und Weise, wie sich Europa auf einen möglichen Putin-freundlichen US-Führer vorbereitet, darüber entscheiden, ob Kiew in der Lage ist, Moskaus anhaltenden Angriff zu überleben – geschweige denn, im nächsten Jahr einen Durchbruch auf dem Schlachtfeld zu erzielen.

Die erhobene Faust kann ein Gruß sein, ein Symbol des Widerstands – oder auch schlicht eine Drohung.

Der russische Einmarsch in die Ukraine im Jahr 2022 hat Europa seine Sicherheitslücken und seine Abhängigkeit von den Vereinigten Staaten deutlich vor Augen geführt. Der Krieg offenbarte den schlechten Zustand der europäischen Munitionsvorräte, die Unfähigkeit, die für moderne Kampfhandlungen erforderliche Menge an Material zu produzieren, und die beunruhigend niedrige Kampfbereitschaft der Streitkräfte. Russlands Einmarsch machte deutlich, wie wichtig die militärische Unterstützung der USA für das Überleben der Ukraine ist und wie wichtig das Engagement der USA für die Aufrechterhaltung der abschreckenden Wirkung des kollektiven Verteidigungsmechanismus der NATO ist.

Trumps Abneigung gegenüber den US-Verbündeten in Europa und seine Zuneigung zu Machthabern wie Putin sind gut dokumentiert. Allein im letzten Jahr hat er im Wahlkampf mit seinen Beziehungen zum russischen Staatschef geprahlt, sich damit gebrüstet, dass Putin Trumps Versprechen, den Krieg innerhalb von 24 Stunden zu beenden, begrüßt hat – und darauf hingearbeitet, die laufenden Kongressverhandlungen über weitere Hilfen für die Ukraine zu sabotieren. Trump hat auch schon früher erklärt, dass er die NATO untergraben würde: „Wenn Europa angegriffen wird, werden wir nicht kommen, um euch zu helfen“, soll er 2020 der Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen gesagt haben. Zu ihrer eigenen Sicherheit sollten die europäischen Staats- und Regierungschefs dieses Jahr damit verbringen, ihre Sicherheitsfähigkeiten sowie die Verteidigungsbereitschaft und -produktion zu verbessern.

Die Verteidigung der Ukraine ist die Verteidigung Europas. Putin hat deutlich gemacht, dass seine Ambitionen über Kiew hinausgehen. Wenn der russische Staatschef die östlichen NATO-Mitglieder des Nazismus bezichtigt, so spiegelt dies seine Charakterisierung des modernen ukrainischen Staates wider, der als Vorwand für die russische Invasion diente. Seine Äußerungen sind so besorgniserregend, dass einige europäische Staats- und Regierungschefs davor warnen, dass Russland in den kommenden Jahren einen NATO-Mitgliedstaat angreifen könnte. Die osteuropäischen Frontstaaten, die zu den stärksten Befürwortern der Ukraine gehören, erhöhen ihre Verteidigungsausgaben. Die osteuropäischen Staats- und Regierungschefs haben ihre Amtskollegen in anderen Ländern dazu gedrängt, Milliarden für die Verteidigung der Ukraine bereitzustellen, die inzwischen sogar die Beiträge der Vereinigten Staaten übersteigen.

Unterstützung der USA im Ukraine-Krieg übertrifft die der Nato-Partner bei weiten

Die Bedrohung, die Russland für Europa darstellt, hat Schweden und Finnland so sehr beunruhigt, dass sie ihre langjährige Neutralität aufgegeben haben und der NATO beitreten wollen. (Schwedens Beitrittsprozess muss jetzt nur noch von Ungarn ratifiziert werden.) Auch die Europäische Union hat zu Recht ihre Rolle für die langfristige Sicherheit Europas erkannt, wie die Wiederbelebung des EU-Beitrittsprozesses für die Ukraine und andere Kandidaten sowie das Tempo der Initiativen zwischen den EU-Mitgliedern und der Ukraine, einschließlich der Bereitstellung von Militärhilfe, zeigen.

Das Foreign-Policy-Logo.

Trotz dieser Fortschritte bleiben die Vereinigten Staaten die wichtigste Quelle militärischer Hilfe für die Ukraine. Mit 44,2 Milliarden US-Dollar übertreffen die US-Militärhilfezusagen die von Deutschland, das an zweiter Stelle steht (mehr als 17 Milliarden Dollar), und dem Vereinigten Königreich, das an dritter Stelle steht (mehr als 6,6 Milliarden Dollar), aus einer Vielzahl von Gründen, die mit der Geschichte und dem Umfang der Hilfe zusammenhängen. Die EU selbst hat die bahnbrechende Zusage gemacht, bis zum Frühjahr dieses Jahres eine Million Artilleriegranaten nach Kiew zu schicken, und EU-Beamte gaben bekannt, dass sie endlich die Kapazität zur Herstellung von eine Million Granaten erreicht haben. Bislang wurden jedoch nur 300.000 Stück geliefert. Nordkorea hat unterdessen Berichten zufolge mehr als eine Million seiner eigenen Granaten nach Russland geschickt.

Während sich der Krieg hinzieht, hat die Entschlossenheit Washingtons nachgelassen. Die Vereinigten Staaten nähern sich dem sechsten Monat einer Kongressdebatte über die weitere Hilfe für die Ukraine, für die die Republikaner im Gegenzug Reformen des US-Einwanderungssystems fordern. Trumps Interventionen nähren den Gedanken, dass keine Einigung erzielt werden sollte, um einen politischen Sieg Bidens im Wahljahr zu verhindern. Die schwindende Unterstützung führt bereits zu harten Entscheidungen auf dem Schlachtfeld für die ukrainischen Truppen, die ihre Munition rationieren und mit einer weniger effektiven Luftabwehr zu kämpfen haben.

Trumps neues Kabinett könnte Unterstützung für die Ukraine komplett kippen

Während Trumps Präsidentschaft hatte Europa das Glück, dass Russland seine Drohungen, einen umfassenden Krieg gegen die Ukraine zu führen, noch nicht wahr gemacht hatte. Trump hingegen wurde von einigen seiner eigenen Beamten zurückgehalten, die trotz der Präferenzen des Präsidenten für eine harte Linie gegenüber Russland eintraten. Die europäischen Staats- und Regierungschefs werden in einer zweiten Trump-Regierung nicht so viel Glück haben. Die Verbündeten des ehemaligen Präsidenten überprüfen bereits potenzieller Regierungsmitglieder für Trumps Kabinett, die eher von persönlicher Loyalität als vom Dienst an der Öffentlichkeit geleitet werden. Während Trumps Amtszeit war klar, dass die riesige Maschinerie der US-Regierung ihn daran hinderte, schnelle, radikale politische Veränderungen vorzunehmen. Auch Trump und seine Verbündeten haben diese Lektion gelernt und versuchen, sie zu überwinden.

Panzer, Drohnen, Luftabwehr: Waffen für die Ukraine

Die Bundeswehr nutzt den Kampfpanzer Leopard in verschiedenen Varianten seit 1979. Bewaffnet mit einer 120-Millimeter-Kanone lassen sich in den jüngeren Modellen von vier Soldaten an Bord Ziele in einer Entfernung bis zu 5000 Metern bekämpfen. Die Ukraine erhält Panzer des Typs Leopard 2 A6. Das 62,5 Tonnen-Gefährt war bei seiner Einführung im Jahr 2001 als verbesserte Variante des A5 etwa mit neuer Hauptwaffe versehen worden. Das Modell A6M verfügt zudem über einen erhöhten Minenschutz.
Die Bundeswehr nutzt den Kampfpanzer Leopard in verschiedenen Varianten seit 1979. Bewaffnet mit einer 120-Millimeter-Kanone lassen sich in den jüngeren Modellen von vier Soldaten an Bord Ziele in einer Entfernung bis zu 5000 Metern bekämpfen. Die Ukraine erhält Panzer des Typs Leopard 2 A6. Das 62,5 Tonnen-Gefährt war bei seiner Einführung im Jahr 2001 als verbesserte Variante des A5 etwa mit neuer Hauptwaffe versehen worden. Das Modell A6M verfügt zudem über einen erhöhten Minenschutz. © Philipp Schulze/dpa
Der US-Kampfpanzer M1 Abrams gleicht dem Leopard 2 in weiten Teilen. Den M1 Abrams gibt es seit 1980 in mittlerweile drei Hauptvarianten. Seit dem Modell M1A1 ist eine 120-Millimeter-Kanone an Bord. Die vier Insassen werden von einer Stahl-Panzerung vor Angriffen geschützt. Mit 1500 PS kommt der je nach Modell bis zu 74 Tonnen schwere Abrams auf eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 68 Kilometern pro Stunde. Anders als der Leopard 2 wird der M1 Abrams über eine Gasturbine mit Kerosin angetrieben.
Der US-Kampfpanzer M1 Abrams gleicht dem Leopard 2 in weiten Teilen. Den M1 Abrams gibt es seit 1980 in mittlerweile drei Hauptvarianten. Seit dem Modell M1A1 ist eine 120-Millimeter-Kanone an Bord. Die vier Insassen werden von einer Stahl-Panzerung vor Angriffen geschützt. Mit 1500 PS kommt der je nach Modell bis zu 74 Tonnen schwere Abrams auf eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 68 Kilometern pro Stunde. Anders als der Leopard 2 wird der M1 Abrams über eine Gasturbine mit Kerosin angetrieben. © JONATHAN NACKSTRAND/afp
Die Hauptwaffe der US-amerikanischen Bradley-Schützenpanzer besteht aus einer 25-Millimeter-Maschinenkanone M242 Bushmaster, die zwischen 100 und 200 Schuss pro Minute verschießen kann. Zudem sind die gepanzerten Kettenfahrzeuge, die nach General Omar N. Bardley benannt sind, mit Maschinengewehren des Typs M240 sowie panzerbrechende Raketen ausgestattet. Die Besatzung umfasst bis zu zehn Soldaten: Fahrer, Kommandant, Richtschütze sowie bis zu sieben Soldaten als Infanterietrupp. Der Panzer wurde dafür konzipiert, im Verbund mit Panzerartillerie und Kampfhelikoptern zu operieren.
Die Hauptwaffe der US-amerikanischen Bradley-Schützenpanzer besteht aus einer 25-Millimeter-Maschinenkanone M242 Bushmaster, die zwischen 100 und 200 Schuss pro Minute verschießen kann. Zudem sind die gepanzerten Kettenfahrzeuge, die nach General Omar N. Bradley benannt sind, mit Maschinengewehren des Typs M240 sowie panzerbrechenden Raketen ausgestattet. Die Besatzung umfasst bis zu zehn Soldaten: Fahrer, Kommandant, Richtschütze sowie bis zu sieben Soldaten als Infanterietrupp. Der Panzer wurde dafür konzipiert, im Verbund mit Panzerartillerie und Kampfhelikoptern zu operieren. © U.S. Army/dpa
Beim AMX-10 RC aus Frankreich handelt es sich um einen amphibischen Spähpanzer. Der Panzer wird aufgrund seiner schwereren Panzerung und Bewaffnung hauptsächlich bei der Aufklärung eingesetzt. Ausgestattet ist er mit einer 105-Millimeter-Kanone, wodurch er auch als Panzerjäger verwendet werden kann. Die Besatzung besteht aus mindestens vier Soldaten. Bei einer Gefechtsmasse von 14,2 Tonnen ist der Panzer mit 85 km/h extrem mobil.
Beim AMX-10 RC aus Frankreich handelt es sich um einen amphibischen Spähpanzer. Der Panzer wird aufgrund seiner schwereren Panzerung und Bewaffnung hauptsächlich bei der Aufklärung eingesetzt. Ausgestattet ist er mit einer 105-Millimeter-Kanone, wodurch er auch als Panzerjäger verwendet werden kann. Die Besatzung besteht aus mindestens vier Soldaten. Bei einer Gefechtsmasse von 14,2 Tonnen ist der Panzer mit 85 km/h extrem mobil. © Björn Trotzki/Imago
Aus Großbritannien stammt der Kampfpanzer vom Typ Challenger 2. Dabei handelt es sich um einen der modernsten Panzer weltweit. Im Gegensatz zu den meisten anderen modernen Kampfpanzern ist der Challenger 2 mit einer 120-Millimeter-Kanone mit gezogenem Lauf ausgerüstet. Auch auf lange Entfernung sind zuverlässige Treffer zu erwarten. So soll ein Challenger 2 im Golfkrieg von 1991 einen irakischen Panzer auf fast fünf Kilometer Entfernung ausgeschaltet haben. Die Chobham-Panzerung sorgt für einen enorm guten Schutz. Als Nachteile gelten das hohe Gewicht, die komplizierte Logistik und die eingeschränkte Mobilität.
Aus Großbritannien stammt der Kampfpanzer vom Typ Challenger 2. Dabei handelt es sich um einen der modernsten Panzer weltweit. Im Gegensatz zu den meisten anderen modernen Kampfpanzern ist der Challenger 2 mit einer 120-Millimeter-Kanone mit gezogenem Lauf ausgerüstet. Auch auf lange Entfernung sind zuverlässige Treffer zu erwarten. So soll ein Challenger 2 im Golfkrieg von 1991 einen irakischen Panzer auf fast fünf Kilometer Entfernung ausgeschaltet haben. Die Chobham-Panzerung sorgt für einen enorm guten Schutz. Als Nachteile gelten das hohe Gewicht, die komplizierte Logistik und die eingeschränkte Mobilität. © Spc. Nicko Bryant Jr./Imago
Der Marder hat schon mehr als 50 Jahre auf dem Buckel, ist aber noch immer bei der Bundeswehr im Einsatz. Gebaut wurde der Marder mitten im Kalten Krieg. Er dient den Panzergrenadieren als Gefechtsfahrzeug und Führungspanzer. Durch seine Geschwindigkeit sollen die Infanteristen den Kampfpanzern folgen können. Mit 600 PS bei 35 Tonnen ist er gut motorisiert. Bewaffnet ist der Marder mit einer 20-Millimeter-Kanone. Die Besatzung besteht aus Kommandant, Richtschütze, Fahrer und sechs Grenadieren.
Der Marder hat schon mehr als 50 Jahre auf dem Buckel, ist aber noch immer bei der Bundeswehr im Einsatz. Gebaut wurde er mitten im Kalten Krieg. Der Marder dient den Panzergrenadieren als Gefechtsfahrzeug und Führungspanzer. Durch seine Geschwindigkeit sollen die Infanteristen den Kampfpanzern folgen können. Mit 600 PS bei 35 Tonnen ist er gut motorisiert. Bewaffnet ist der Marder mit einer 20-Millimeter-Kanone. Die Besatzung besteht aus Kommandant, Richtschütze, Fahrer und sechs Grenadieren. © Philipp Schulze/dpa
Die NLAW ist eine Panzerabwehrlenkwaffe aus schwedischer Produktion. Sie dient zur Bekämpfung von gepanzerten Fahrzeugen sowie Gebäuden. Sie kann von einem einzelnen Menschen transportiert und eingesetzt werden. Der Start mit der geschulterten Waffe kann liegend, kniend oder stehend erfolgen. Ihre Reichweite liegt bei bis zu 600 Metern. Verfehlt die Rakete das Ziel, so zerstört sie sich nach einer Flugzeit von 5,6 Sekunden selbst. Die NLAW ist ein Wegwerfartikel und kann nur einmal abgefeuert werden.
Die NLAW ist eine Panzerabwehrlenkwaffe aus schwedischer Produktion. Sie dient zur Bekämpfung von gepanzerten Fahrzeugen sowie Gebäuden. Sie kann von einem einzelnen Menschen transportiert und eingesetzt werden. Der Start mit der geschulterten Waffe kann liegend, kniend oder stehend erfolgen. Ihre Reichweite liegt bei bis zu 600 Metern. Verfehlt die Rakete das Ziel, so zerstört sie sich nach einer Flugzeit von 5,6 Sekunden selbst. Die NLAW ist ein Wegwerfartikel und kann nur einmal abgefeuert werden. © Sergei Supinsky/afp
Das Patriot-System dient zur Abwehr von Flugzeugen, Marschflugkörpern, Drohnen und Raketen kürzerer Reichweite. Es besteht aus mehreren Komponenten: Das Bodenradar erkennt Flugobjekte, der Leitstand berechnet deren Flugbahn, programmiert die eigenen Raketen und koordiniert deren Abschuss, das Startgerät verfügt über bis zu acht Raketenwerfer, der erforderliche Strom kommt von einem Fahrzeug mit Generatoren. Das Patriot-System kann gleichzeitig bis zu 50 Ziele beobachten und fünf bekämpfen. Die maximale Kampfentfernung liegt bei etwa 68 Kilometern. Die Entwicklung des Boden-Luft-Lenkwaffensystems reicht in die späten 1960er-Jahre zurück, eingeführt wurde es in den frühen 1980er-Jahren, seitdem wurde es immer wieder modernisiert.
Das Patriot-System dient zur Abwehr von Flugzeugen, Marschflugkörpern, Drohnen und Raketen kürzerer Reichweite. Es besteht aus mehreren Komponenten: Das Bodenradar erkennt Flugobjekte, der Leitstand berechnet deren Flugbahn, programmiert die eigenen Raketen und koordiniert deren Abschuss, das Startgerät verfügt über bis zu acht Raketenwerfer, der erforderliche Strom kommt von einem Fahrzeug mit Generatoren. Das Patriot-System kann gleichzeitig bis zu 50 Ziele beobachten und fünf bekämpfen. Die maximale Kampfentfernung liegt bei etwa 68 Kilometern.  © Kevin Schrief/dpa
Beim Multiple Launch Rocket System (MLRS) handelt es sich um ein Mehrfachraketenwerfer-Artilleriesystem auf Kettenfahrgestell. Die Typenbezeichnung des US-amerikanischen Militärs lautet M270. Bei der Bundeswehr wird es unter dem Namen MARS (Mittleres Artillerieraketensystem) geführt. Das System trägt zwölf Raketen, die Ziele in bis zu 40 Kilometer Entfernung treffen.
Beim Multiple Launch Rocket System (MLRS) handelt es sich um ein Mehrfachraketenwerfer-Artilleriesystem auf Kettenfahrgestell. Die Typenbezeichnung des US-amerikanischen Militärs lautet M270. Bei der Bundeswehr wird es unter dem Namen MARS (Mittleres Artillerieraketensystem) geführt. Das System trägt zwölf Raketen, die Ziele in bis zu 40 Kilometer Entfernung treffen. © Jeon Heon-Kyun/dpa
Die türkische Kampf- und Aufklärungsdrohne Bayraktar TB2 ist seit 2016 im Einsatz. Der Name geht auf ihren Erfinder Selçuk Bayraktar zurück, den Schwiegersohn des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die Drohne erreicht eine Flughöhe von 7300 Metern. Sie ist 6,5 Meter lang, besitzt eine Spannweite von zwölf Metern und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 222 Kilometern pro Stunde. Beim ukrainischen Angriff auf das russische Flaggschiff „Moskwa“ soll die Drohne einen Angriff vorgetäuscht haben, bevor zwei Neptun-Raketen das Schiff trafen.
Die türkische Kampf- und Aufklärungsdrohne Bayraktar TB2 ist seit 2016 im Einsatz. Der Name geht auf ihren Erfinder Selçuk Bayraktar zurück, den Schwiegersohn des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die Drohne erreicht eine Flughöhe von 7300 Metern. Sie ist 6,5 Meter lang, besitzt eine Spannweite von zwölf Metern und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 222 Kilometern pro Stunde. Beim ukrainischen Angriff auf das russische Flaggschiff „Moskwa“ soll die Drohne einen Angriff vorgetäuscht haben, bevor zwei Neptun-Raketen das Schiff trafen. © Birol Bebek/afp
Im Ukraine-Krieg kommen auch zahlreiche unbemannte Kamikaze-Drohnen zum Einsatz. Die Switchblade 300 ist zusammengeklappt so handlich, dass sie in jeden Rucksack passt. Sie wird mithilfe von Druckluft aus einem Rohr abgeschossen und verfügt über vier schwenkbare Flügel, die im Flug wie Springmesser herausspringen. Sie hat eine Reichweite von knapp zehn Kilometern und kann einige Zeit über ihrem Einsatzgebiet verweilen, ehe sie im Sturzflug angreift. Der Gefechtskopf der Switchblade 300 hat eine Sprengladung, die einer 40-Millimeter-Granate entspricht.
Im Ukraine-Krieg kommen auch zahlreiche unbemannte Kamikaze-Drohnen zum Einsatz. Die Switchblade 300 ist zusammengeklappt so handlich, dass sie in jeden Rucksack passt. Sie wird mithilfe von Druckluft aus einem Rohr abgeschossen und verfügt über vier schwenkbare Flügel, die im Flug wie Springmesser herauskatapultiert werden. Sie hat eine Reichweite von knapp zehn Kilometern und kann einige Zeit über ihrem Einsatzgebiet verweilen, ehe sie im Sturzflug angreift. Der Gefechtskopf der Switchblade 300 hat eine Sprengladung, die einer 40-Millimeter-Granate entspricht.  © Lcpl. Tyler Forti/Imago
Das norwegische Luftabwehrsystem NASAMS wurde entwickelt, um Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und unbemannte Luftfahrzeuge zu identifizieren, anzugreifen und zu zerstören. Es ist in der Lage, 72 Ziele gleichzeitig zu treffen. Ihre weitreichendsten Raketen können Ziele bis maximal 50 Kilometer abschießen. Eine Batterie besteht aus zwölf Raketenwerfern, acht Radar-Stationen, einer Feuerleitzentrale, einem Kamera- und einem Kontroll-Fahrzeug. Seit 2005 schützt das System die US-Hauptstadt Washington, D.C.
Das norwegische Luftabwehrsystem NASAMS wurde entwickelt, um Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und unbemannte Luftfahrzeuge zu identifizieren, anzugreifen und zu zerstören. Es ist in der Lage, 72 Ziele gleichzeitig zu treffen. Ihre weitreichendsten Raketen können Ziele bis maximal 50 Kilometer abschießen. Eine Batterie besteht aus zwölf Raketenwerfern, acht Radar-Stationen, einer Feuerleitzentrale, einem Kamera- und einem Kontroll-Fahrzeug. Seit 2005 schützt das System die US-Hauptstadt Washington, D.C. © Robin Van Lonkhuijsen/dpa
Die Ukraine kann im krieg gegen Russland auch auf Bushmaster-Panzerfahrzeuge aus australischer Produktion zurückgreifen. Sie sind dank ihrer gepanzerten Stahlplatten explosionssicher und für alle Umgebungen geeignet. Auch eine Reifenpanne hindert den Bushmaster nicht an der Weiterfahrt. Das Fahrzeug bietet Platz für insgesamt zehn Soldaten einschließlich ihrer Waffen und Ausrüstung. Übliche Bordwaffen sind 5,56-Millimeter- und 7,62-Millimeter-Maschinengewehre.
Die Ukraine kann im Krieg gegen Russland auch auf Bushmaster-Panzerfahrzeuge aus australischer Produktion zurückgreifen. Sie sind dank ihrer gepanzerten Stahlplatten explosionssicher und für alle Umgebungen geeignet. Auch eine Reifenpanne hindert den Bushmaster nicht an der Weiterfahrt. Das Fahrzeug bietet Platz für zehn Soldaten einschließlich ihrer Waffen und Ausrüstung. Übliche Bordwaffen sind 5,56-Millimeter- und 7,62-Millimeter-Maschinengewehre. © Russell Freeman/Imago
Die Geschichte des M113 ist schon mehr als 60 Jahre alt. Das auch gerne als „Battle Taxi“ bezeichnete Militärfahrzeug war der erste moderne Truppentransportpanzer. Die Möglichkeit, in einem leichten, schnellen, schwimmfähigen und per Flugzeug transportablen gepanzerten Fahrzeug elf Infanteristen durch ein Kampfgebiet zu befördern, kam einer Revolution gleich. Seit der Markteinführung 1960 wurden mehr als 80.000 Fahrzeuge herstellt. In der Standardausführung verfügt der M113 über ein 12,7-Millimeter-Maschinengewehr als Hauptwaffe.
Die Geschichte des M113 ist schon mehr als 60 Jahre alt. Das auch gerne als „Battle Taxi“ bezeichnete Militärfahrzeug war der erste moderne Truppentransportpanzer. Die Möglichkeit, in einem leichten, schnellen, schwimmfähigen und per Flugzeug transportablen gepanzerten Fahrzeug elf Infanteristen durch ein Kampfgebiet zu befördern, kam einer Revolution gleich. Seit der Markteinführung 1960 wurden mehr als 80.000 Fahrzeuge herstellt. In der Standardausführung verfügt der M113 über ein 12,7-Millimeter-Maschinengewehr als Hauptwaffe. © Björn Trotzki/Imago
Der PT-91 Twardy („Der Harte“) ist eine modernisierte Version des Panzers T-72 aus der Sowjetzeit. Der PT-91 ist seinem Vorbild äußerlich nach wie vor sehr ähnlich, besitzt jedoch gegenüber dem Original einige Verbesserungen. Dazu gehören eine im Vergleich zum Basismodell deutlich präzisere Feuerleitanlage, ein Laserwarnsystem, eine Wärmebildkamera und eine Reaktivpanzerung.
Der polnische PT-91 Twardy („Der Harte“) ist eine modernisierte Version des Panzers T-72 aus der Sowjetzeit. Der PT-91 ist seinem Vorbild äußerlich nach wie vor sehr ähnlich, besitzt jedoch gegenüber dem Original einige Verbesserungen. Dazu gehören eine im Vergleich zum Basismodell deutlich präzisere Feuerleitanlage, ein Laserwarnsystem, eine Wärmebildkamera und eine Reaktivpanzerung.  © Imago
Der Gepard ist ein Flugabwehrpanzer, der Teil der Heeresflugabwehr der Bundeswehr war, bis er 2010 außer Dienst gestellt wurde. In der Zwischenzeit wird er nur noch von anderen Armeen verwendet, so auch von der Ukraine. Der Gepard wurde in erster Linie entwickelt, um die Panzer- und Panzergrenadiertruppe vor angreifenden Flugzeugen und Hubschraubern im niedrigen Höhenbereich zu schützen. In der Ukraine ist vor allem der Suchradar von Vorteil, mit dem feindliche Drohnen schnell erkannt angegriffen werden können. Der Gepard verfügt über 35-Millimeter-Maschinenkanonen.
Der Gepard ist ein Flugabwehrpanzer, der Teil der Heeresflugabwehr der Bundeswehr war, bis er 2010 außer Dienst gestellt wurde. In der Zwischenzeit wird er nur noch von anderen Armeen verwendet, so auch von der Ukraine. Der Gepard wurde in erster Linie entwickelt, um die Panzer- und Panzergrenadiertruppe vor angreifenden Flugzeugen und Hubschraubern im niedrigen Höhenbereich zu schützen. In der Ukraine ist vor allem der Suchradar von Vorteil, mit dem feindliche Drohnen schnell erkannt und angegriffen werden können. Der Gepard verfügt über 35-Millimeter-Maschinenkanonen.  © Michael Mandt/afp
Italienische Panzerhaubitzen M109L werden über Udine und Österreich in die Ukraine geliefert.
Ende April 2023 lieferte Italien klammheimlich über die nordöstliche Region Friaul-Julisch Venetien und Österreich 30 schwere Panzerhaubitzen M109L in die Ukraine. Das Foto vom Transport ist am Bahnhof Udine entstanden. Laut italienischer Tageszeitung „La Repubblica“ erhält Kiew vom Nato-Mitglied insgesamt 60 Stück der Standard-Haubitze des Verteidigungsbündnisses. Die M109L zeichnet vor allem ihre schwere 155mm-Kanone aus. © Twitter@Topolin28714725
Ein gepanzerter MaxxPro-Truppentransporter der US-Streitkräfte. (Symbolfoto)
Zu Beginn ihrer Gegenoffensive hatten die ukrainischen Streitkräfte mit Hilfe der Vereinigten Staaten laut „Magazin für Europäische Sicherheit & Technik“ einen Bestand von 580 sogenannter MRAPs (Mine Resistant Ambush Protected Vehicle) aufgebaut. Dabei handelt es sich um Truppentransporter mit hohem Minenschutz. Etliche davon gingen im Frühsommer 2023 verloren, vor allem gepanzerte MaxxPro (Beispiel-Foto), was Videos brennender Exemplare bei Twitter beweisen sollten.  © IMAGO / ZUMA Wire
Ein Radpanzer Stryker der US-Streitkräfte.
Die USA haben der Ukraine im Verlauf des ersten Halbjahres 2023 bis zu 90 Radpanzer vom Typ Stryker geliefert. Der hochmobile Schützenpanzer mit einer Länge von knapp sieben Metern und einer Breite von 2,72 Metern soll Truppenverlegungen binnen kurzer Zeit ermöglichen, weil er mit bis zu 100 km/h deutlich schneller ist als viele Kettenpanzer. Mit bis zu 39 Millimetern Außenhülle ist er jedoch vergleichsweise schwach gepanzert. © IMAGO / ABACAPRESS
Ukrainische Soldaten werden an schwedischen Schützenpanzern CV 90 ausgebildet.
Das Combat Vehicle 90 (CV 90) gilt als einer der modernsten Schützenpanzer der Welt. Entwickelt wurde der Panzer in den 1990er Jahren vom britischen Rüstungskonzerns BAE Systems AB für die Streitkräfte Schwedens. Das skandinavische Land stellte der Ukraine im Frühjahr 2023 nach und nach 50 der Schützenpanzer bereit, die die 40-mm-Ma­schi­nen­ka­no­ne 40/70B auszeichnet. Bis zu acht Infanterie-Soldaten können mit dem CV 90 mitten in die Schlacht gefahren werden. © IMAGO / TT
Aus Frankreich soll die Ukraine bereits im März 2025 drei Modelle des Kampfjets „Mirage 2000“ erhalten
Aus Frankreich soll die Ukraine bereits im März 2025 drei Modelle des Kampfjets „Mirage 2000“ erhalten. Bei den Maschinen soll es sich laut Medienberichten um Modelle der Variante „Mirage 2000-5“ handeln. Eine offizielle Bestätigung der Lieferung steht noch aus. Frankreich verfügt selbst über 26 modernisierte Kampfjets des Typs „Mirage 2000-5“. © KHALED DESOUKI/AFP
Ein Leopard-1-A5 der belgischen Armee, der in Deutschland produziert wurde. (Archivfoto)
Der Leopard 1A5 ist eine kampfwertgesteigerte Variante des „Leos“ 1 aus deutscher Produktion und Vorgänger des Leopard-2-Kampfpanzers der Bundeswehr. Zwischen 1986 und 1992 wurde im A5 eine neue Feuerleitanlage sowie erstmals ein Laserentfernungsmesser eingebaut. Anfang 2023 hatte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) der Ukraine 178 Exemplare in Aussicht gestellt. Beim Nato-Gipfel im Juli erfüllte Deutschland die zwischenzeitlich genannte Zielgröße von 25 gelieferten Leopard-1-A5 im Sommer 2023. © IMAGO / StockTrek Images
Die F-16 wurde in den 1970er Jahren als wendiger, vergleichsweise kostengünstiger und vielfältig einsetzbarer Kampfjet.
Die F-16 wurde in den 1970er Jahren als wendiger, vergleichsweise kostengünstiger und vielfältig einsetzbarer Kampfjet entwickelt. Sie trägt den offiziellen Spitznamen „Fighting Falcon“ (Kämpfender Falke), ist aber auch als „Viper“ bekannt. Der einstrahlige Kampfjet ist mit einer 20-Millimeter-Kanone mit mehreren Läufen bewaffnet und kann mit Luft-Luft-Raketen und Bomben ausgestattet werden. Nach Angaben der US-Luftwaffe erreicht die F-16 Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 2400 Kilometern pro Stunde und kann mehr als 860 Kilometer entfernt liegende Ziele anfliegen, ihre Raketen abfeuern und zum Startpunkt zurückkehren.  © PETRAS MALUKAS/afp
Die USA haben Atacms-Raketen an die Ukraine geliefert.
Die USA haben Atacms-Raketen an die Ukraine geliefert. Nach Abschuss vom Boden fliegen sie eine ballistische Kurve und sollen wieder am Boden detonieren. Obwohl sie als schwer abzufangen gelten, sind sie im Vergleich zu Marschflugkörpern nicht annähernd so präzise. Das liegt vor allem an der Geschwindigkeit. In der Spitze erreichen sie mehr als dreifache Schallgeschwindigkeit (Mach 3). Dieses hohe Tempo von rund 3700 km/h macht es auch deutlich schwerer, die Rakete zu kontrollieren. Bisher haben die USA Atacms mit einer gedrosselten Reichweite von 165 Kilometern geliefert. Die Ukraine wünscht sich aber Atacms mit einer Reichweite von 300 Kilometern. © U.S. Army/Imago
Kampfflugzeug des Typs „Gripen“ aus Schweden
Eigentlich sollte die Ukraine bereits im März 2024 die erste Lieferung von Kampfflugzeugen des Typs „Gripen“ aus Schweden erhalten. Bislang sind aber keine Modelle des von der Firma Saab hergestellten Kampfjets im Kampf gegen Russland. Das wiederum liegt an der Lieferung der F16-Kampfjets an die Ukraine. Um die Luftwaffe des Landes und ihre Piloten nicht zu überfordern, wurde die Lieferung und Ausbildung des Personals an den schwedischen Flugzeugen zunächst ausgesetzt. Geplant sind die Lieferungen nun für 2025. © Sandor Ujvari/dpa

Kein europäischer Staatschef kann behaupten, er sei nicht gewarnt worden. Für sie ist es jetzt an der Zeit, sich auf Trumps mögliche Rückkehr vorzubereiten. Die europäischen Staats- und Regierungschefs müssen auf der Tagung des Europäischen Rates im Februar bereit sein, sich in der Frage der europäischen Verteidigung sinnvoll zu engagieren, und ihre Priorität sollte dabei sein, den Sieg der Ukraine zu unterstützen. Das bedeutet, dass sie einer 50-Milliarden-Euro-Zahlung für die finanzielle Stabilität, den Wiederaufbau und die technische Hilfe der Ukraine zustimmen müssen. Die Verabschiedung des Pakets würde der Ukraine in den nächsten vier Jahren, in denen der Krieg weitergeht und die Ukraine auf ihre langfristige Integration in Europa hinarbeitet, die dringend benötigte Planungssicherheit geben, während die Unterstützung der USA weiterhin fraglich ist.

Nur Polen stimmt gegen EU-Hilfen für die Ukraine

Von der Leyen hat erklärt, dass das Finanzhilfepaket genehmigt werden muss, unabhängig davon, ob Ungarn - dessen Regierungschef Putins engster Verbündeter in der EU und der NATO ist - versucht, sein Veto einzulegen. „Wir sind bereit für eine Einigung von 26 [Ländern], aber ich unterstütze und bevorzuge eine Einigung von 27“, sagte von der Leyen diesen Monat. Nach den üblichen Verfahren ist für die Verabschiedung des Pakets die einstimmige Zustimmung aller Mitgliedstaaten erforderlich, es sei denn, es werden kreative Umgehungslösungen gefunden.

Wichtig ist auch eine Einigung über die Aufstockung und Reform der Europäischen Friedensfazilität (EPF), die die Ukraine mit bescheidenen 5,5 Milliarden Euro militärisch unterstützt, wobei die EU die militärischen Beiträge der Mitgliedstaaten an die Ukraine erstattet. Die EU-Mitglieder sind sich derzeit über die internen Methoden der EPF uneinig. Aber der diplomatische Dienst der EU hat die Mitglieder dazu aufgerufen, die Bedeutung des Pakets anzuerkennen, und argumentiert, dass die jetzt getroffenen Entscheidungen „entweder der Ukraine einen entscheidenden Fortschritt ermöglichen oder ihre Fähigkeit, der russischen Invasion zu widerstehen, ernsthaft untergraben werden“.

Ursula von der Leyen möchte die Ukraine stärken.

Obwohl diese beiden Pakete Priorität haben, wird mehr Unterstützung benötigt - und zwar schnell. Es hat bereits einige lobenswerte Bemühungen gegeben. Finnland hat unmittelbar nach der russischen Invasion 2022 damit begonnen, seine Vorräte aufzustocken, und seine Produktion von Artilleriemunition hat sich bereits verfünffacht. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hat den Europäischen Auswärtigen Dienst ermutigt, die Militärhilfe der europäischen Staaten für die Ukraine zu prüfen, um festzustellen, ob die Regierungen so viel schicken, wie sie können. Die Prüfung wird es leichter machen, Druck auf EU-Mitglieder auszuüben, die nicht genug schicken.

Es gibt jedoch zu wenige ernsthafte Bemühungen, die europäische Rüstungsproduktion anzukurbeln, um genügend Waffen oder Material herzustellen, damit der aktuelle Bedarf der Ukraine gedeckt wird - ganz zu schweigen von Europas Bedarf, wenn es nicht auf die Vereinigten Staaten zählen kann, um es zu verteidigen. Die Steigerung der Rüstungsproduktion ist ein langsamer Prozess, und die EU sieht sich strukturellen Hindernissen gegenüber, wenn es darum geht, Rüstungsunternehmen mit langfristigen Verträgen zu versorgen, die notwendig sind, um in der Ukraine etwas zu bewirken. Nichtsdestotrotz sollte der Europäische Rat auf seiner bevorstehenden Tagung bestehende Ideen zur Stärkung der europäischen Verteidigung ernsthaft in Erwägung ziehen. Wie zum Beispiel die gemeinsame Kreditaufnahme - die von Frankreich und Estland befürwortet wurde - oder einen Vorschlag zur langfristigen Finanzierung von EU-Militärprojekten.

Nato-Beitritt der Ukraine sollte wichtige Verteidigungsfragen nicht überschatten

Darüber hinaus sollte Europa mit einer proaktiven Agenda und Vorschlägen zur Verbesserung der Bereitschaft und der kollektiven Verteidigung des Bündnisses zum NATO-Gipfel im Sommer in Washington antreten. Auf dem letztjährigen Gipfel in Vilnius (Litauen) mussten sich die Mitglieder in den meisten Fragen den Vereinigten Staaten beugen, insbesondere was Bidens Vorliebe betrifft, eine Einladung zur NATO-Mitgliedschaft Kiews zu verzögern, obwohl einige Mitglieder einen solchen Schritt mit wachsender Begeisterung befürworten. Die Integration der Ukraine in die NATO ist zwar nach wie vor ein wichtiges Thema, sollte aber den Gipfel 2024 nicht davon abhalten, echte Fortschritte in anderen Fragen der kollektiven Verteidigung zu erzielen.

Stattdessen müssen die europäischen Staats- und Regierungschefs konkrete Pläne für eine Erhöhung der inländischen Verteidigungsausgaben vorlegen und mit den Vereinigten Staaten zusammenarbeiten, um sinnvolle Fortschritte bei der Verbesserung der Fähigkeiten zu erzielen. Die „2-Prozent-Regel“ für Verteidigungsbeiträge einzuhalten, die von Experten zunehmend als willkürlicher Maßstab angesehen wird, bringt dagegen wenig.

Ein europäischer Diplomat sagte kürzlich gegenüber Politico, dass die vergiftete Innenpolitik der Vereinigten Staaten sie davon abhält, ein Garant für die europäische Sicherheit zu sein. Republikanische Politiker, die die Interessen der USA aus parteipolitischen Machtkämpfen heraus untergraben, stellen nach wie vor eine erhebliche Bedrohung für die Sicherheit sowohl der USA als auch Europas dar. Die anhaltende Instabilität in den Vereinigten Staaten sollte jedoch auch Europas Bemühungen um eine größere Eigenverantwortung für seine eigene Sicherheit beflügeln.

Selbst wenn Trump nicht ins Weiße Haus zurückkehrt, kann Europa es sich nicht leisten, abzuwarten, ob es klug wäre, seine eigenen Verteidigungsfähigkeiten zu stärken. Bedeutende Investitionen in europäische Verteidigungskapazitäten sind für die Erfüllung der Sicherheitsbedürfnisse eines modernen Europas von entscheidender Bedeutung und dürften die NATO nicht untergraben. Sie werden das transatlantische Bündnis nur stärken - und die Fähigkeit Europas verbessern, der größten militärischen Bedrohung, der es seit 75 Jahren ausgesetzt ist, zu begegnen.

Zu den Autoren

Doug Klain ist Politikanalyst bei Razom for Ukraine, einer gemeinnützigen Hilfs- und Interessenvertretungsorganisation, und Non-Resident Fellow am Eurasia Center des Atlantic Council. Twitter (X): @DougKlain

James Batchik ist stellvertretender Direktor im Europa-Zentrum des Atlantic Council.

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Dieser Artikel war zuerst am 31. Januar 2024 in englischer Sprache im Magazin „ForeignPolicy.com“ erschienen – im Zuge einer Kooperation steht er nun in Übersetzung auch den Lesern der IPPEN.MEDIA-Portale zur Verfügung.

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