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Le Pens Partei im Aufwind
„Ich mache mir Sorgen“: Scholz zeigt sich vor Frankreich-Wahl beunruhigt
Kanzler Scholz sorgt sich um Frankreichs Neuwahlen. Er hofft auf Verluste für Le Pens Partei und sieht klare Ursachen für die Europawahl-Ergebnisse.
Berlin – Die Neuwahlen in Frankreich sorgen auch in der deutschen Bundesregierung für Unbehagen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gab im ARD-Sommerinterview vom Sonntag (23. Juni) an: „Ich mache mir Sorgen wegen der Wahlen in Frankreich.“
Er hoffe, „dass Parteien, die nicht Le Pen sind, um es so zu sagen, erfolgreich sind bei der Wahl“, so Scholz. Die Partei von Marine Le Pen heißt Rassemblement National (RN) und gilt als rechtsextrem. „Aber darüber entscheiden die Französinnen und Franzosen.“ Der Bundeskanzler sei nach eigenen Angaben zudem zurückhaltend, Wahlergebnisse schon vor den tatsächlichen Wahlen für gegeben zu halten. Scholz sagte jedoch: „Wir werden, in den Gremien, wo ich sitze, weiter den französischen Präsidenten Macron sehen“.
Frankreich besonders wichtig für Europa: Sorge und Schock in Europa über Neuwahlen
Auch auf europäischer Ebene sorgte die Verkündung der Neuwahlen für Sorgen. „Wir erwarten von Macron eine Erklärung für seine Entscheidung. Es wird der Elefant im Raum sein … der Erfolg der extremen Rechten in Frankreich ist das Hauptelement der europäischen Wahl“, hieß es von einem europäischen Diplomaten laut der französischen Nachrichtenseite Le Monde.
Während Scholz auf andere Länder, wo es zur Europawahl „viel dramatischere Ergebnisse“ gegeben habe, verwies und sich noch nicht auf einen Sieg der RN festlegen will, sagte eine andere Quelle laut Le Monde: „Wenn wir in Belgien oder Slowenien ein Problem haben, ist das in Ordnung. Wenn wir ein Problem in Frankreich haben, ist das etwas anderes“.
Nach den Europawahlen, bei der zwei rechte Parteien insgesamt über 30 Prozent bekamen, erklärte der ehemalige belgische Premierminister seinen Rücktritt. Auch in anderen Ländern verzeichneten rechte Parteien starke Zugewinne. Allerdings ist Frankreich, so wie auch Deutschland, einer der größten Akteure bei Verhandlungen in der EU. Zudem könnte ein Zugewinn rechter Stimmen auf nationaler Ebene in Frankreich europäische Einigungen weiter erschweren.
Kabinett Scholz: Nach dem Ampel-Aus kommt Rot-Grün ohne Mehrheit
„Wir müssen diese Krisen – die ja doch sehr viele auf einmal sind – bewältigen“, plädierte der Bundeskanzler im Sommerinterview in Bezug auf die Verluste der SPD. Er verwies auf die Corona-Pandemie, den Ukraine-Krieg und weitere Kriege wie dem im Gazastreifen, sowie die US-Wahl. Unsicherheiten bei der europäischen Politik könnten diese Krisen womöglich weiter verstärken.
Neuwahlen in Frankreich am nächsten Sonntag: Rassemblement National in Umfragen klar vorn
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat nach heftigen Verlusten für seine liberale Partei Renaissance bei der Europawahl das Parlament aufgelöst und Neuwahlen angesetzt, die am 30. Juni und am 7. Juli stattfinden. Einer Ipsos-Umfrage für Radio France und Le Parisien zufolge kommt die RN mit Verbündeten eine Woche vor der Wahl auf 35,5 Prozent. Kurz danach folgt das linke Wahlbündnis Nouveau Front populaire (Neue Volksfront) auf 29,5 Prozent. Macrons Allianz Ensemble mit seiner Partei Renaissance landete nur auf dem dritten Platz mit 19,5 Prozent.
Der erste Wahlgang für insgesamt 577 Sitze in der französischen Nationalversammlung findet am Sonntag, dem 30. Juni, statt. In einem zweiten Wahlgang am 7. Juli werden die Wahlkreise entschieden, in denen vorher kein Kandidat die absolute Mehrheit erreichen konnte. (lismah)