Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Matthiae-Mahl Hamburg

Nato-Kräfte gegen Putin: Kallas fordert Front gegen Russland – „Alles tun, um ihn zu stoppen“

Traditionelles Matthiae-Mahl
+
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, l), und Kaja Kallas, Premierministerin der Republik Estland.

Kaja Kallas findet beim traditionellen Matthiae-Mahl klare Worte: Der Westen müsse Kiew im Ukraine-Krieg unbedingt unterstützen und Putin die Stirn bieten.

Hamburg – Der Osten Europas scheint nach dem Tod des Kremlkritikers Alexej Nawalny besorgter denn je. Estlands Premierministerin Kaja Kallas zeigte sich beim Matthiae-Mahl in Hamburg vergangenen Sonntag (20. Februar) alarmiert. Bundeskanzler Olaf Scholz und die estländische Premierministerin waren als Ehrengäste des traditionellen Festmahls eingeladen. Kallas fand in ihrer Rede starke Worte: „Gemeinsam können wir der Ukraine helfen, diesen Krieg zu gewinnen. Wir haben die Ressourcen, die wirtschaftliche Macht, den Sachverstand“, so die 46-Jährige.

Aufgrund abgerissener Denkmäler: Putin setzt Premierministerin auf Fahndungsliste

Nach Berichten des NDR ist die Estländerin seit vergangener Woche auf einer russischen Fahndungsliste, da sie veranlasst hatte, alte sowjetische Denkmäler abreißen zu lassen. Kallas begründete die Entscheidung damit, dass die Denkmäler eine „Quelle zunehmender sozialer Spannungen geworden sind“ und man die „Gefahr für die öffentliche Ordnung so gering wie möglich halten muss“, wie der Tagesspiegel zitiert.

Dem Festmahl wohnten auch Olaf Scholz und traditionsgemäß der Bürgermeister Hamburgs, Peter Tschentscher (SPD), bei. Tschentscher lobte die Premierministerin zu Beginn des Mahls. „Ministerpräsidentin Kallas ist eine wichtige Unterstützerin der Ukraine und eine starke Stimme für Demokratie und Freiheit in der Welt“, wie der NDR berichtet.

Kallas: „Gefahr des Wunschdenkens“ – Putin müsse die Stirn geboten werden

Kallas merkte auch an, dass man sich nicht auf den Lorbeeren des Erfolgs und dem Sieg über die Sowjetunion ausruhen darf. „Mein Volk und ich beobachten mit einer gewissen Sorge, wie wenig wahrgenommen wird, was sich derzeit in den Weiten Russlands zusammenbraut.“ Weiter führte sie aus, dass es „aus subjektiver Sicht verständlich ist, dass der Zusammenbruch der Sowjetunion im Westen eine Art Triumphgefühl auslöste.“ Nach dem Scheitern der Reformversuche und der Zusammenarbeit mit Russland müsse man die Gefahr anerkennen. „Diese Haltung hat den Westen jedoch in die Gefahr des Wunschdenkens gebracht“, wie der Spiegel zitiert.

Weiter muss der Westen auch selbstkritisch mit sich sein, gerade in Krisenzeiten. „Wir müssen schonungslos ehrlich zu uns selbst sein – genauso wie Russland immer noch ukrainische Städte bombardiert und durch ihre Städte und Dörfer marschiert, haben wir unsere Versprechen nicht eingehalten.“ Abschließend stellte Kallas eine Frage an die Gäste. Man solle sich nicht überlegen, was Wladimir Putin tun werde, sollte er verlieren, sondern was er tun werde, sollte er gewinnen. „Wir sollten uns mehr Sorgen darüber machen, was er tun wird, wenn Russland gewinnt. Die Zukunft der Ukraine liegt in der Nato und der EU.“

Ukraine-Besuche im Krieg – Die Politik zeigt Solidarität

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mit den Staats- und Regierungschefs des Europäischen Rates während einer gemeinsamen Pressekonferenz  im März 2022.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (vorne) empfängt im März 2022 hohen Besuch (von links): Jaroslaw Kaczynski (Vize-Ministerpräsident von Polen), Petr Fiala (Ministerpräsident der Tschechischen Republik), Janez Jansa (Verteidigungsminister von Slowenien), Mateusz Morawiecki (Ministerpräsident von Polen) sind zu Gast in Kiew. © imago-images
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen besuchte am 08. April ein Massengrab in der Stadt Butscha.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen besuchte am 08. April ein Massengrab in der Stadt Butscha. Flankiert wird sie vom slowakischen Ministerpräsidenten Eduard Heger (links) und dem Hohen Vertreter der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik Josep Borrell (rechts).  © SERGEI SUPINSKY/AFP
Wolodymyr Selenskyj (links) und Karl Nehammer in Kiew am 09. April 2022
Selenskyj traf sich mit dem österreichischen Bundeskanzler Nehammer für bilaterale Gespräche. © imago
Der britische Premierminister Boris Johnson besuchte die Ukraine, um seine Solidarität auszudrücken
Der britische Premierminister Boris Johnson besuchte die Ukraine, um seine Solidarität auszudrücken. © AFP PHOTO / the Ukrainian Presidential Press Service
Der polnische Präsident Andrzej Duda besichtigt mit Militärschutz den ukrainischen Ort Borodjanka.
Der polnische Präsident Andrzej Duda besichtigt mit Militärschutz den ukrainischen Ort Borodjanka. © Jakub Szymczuk/dpa
Die Präsidenten der baltischen Staaten und Polen reisten in die Ukraine, um Selenskyj zu treffen.
Die Präsidenten der baltischen Staaten und Polen reisten in die Ukraine, um Selenskyj (Mitte) zu treffen (von links): Gitanas Nauseda (Litauen), Andrzej Duda (Polen), Egils Levits (Lettland) und Alar Karis (Estland). © Jakub Szymczuk/Kprp/dpa
Der US-Verteidigungsminister und der US-Außenminister trafen sich Ende April mit Selenskyj in Kiew.
Der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin (links in der Mitte) und der US-Außenminister Anthony Blinken (rechts daneben) trafen sich Ende April mit Selenskyj in Kiew. © Ukraine President s Office/imago
Während dem Besuch des UN-Generalsekretärs Antonio Guterres am 28. April 2022 griff Russland Kiew an.
Während des Besuchs des UN-Generalsekretärs Antonio Guterres am 28. April 2022 griff Russland Kiew an. © AFP PHOTO/UKRAINIAN PRESIDENTIAL PRESS SERVICE
Der CDU-Parteivorsitzende Friedrich Merz traf sich mit Wladimir und Vitali Klitschko in Kiew.
Der CDU-Parteivorsitzende Friedrich Merz traf sich mit Wladimir und Vitali Klitschko (rechts) in Kiew.  © Efrem Lukatsky/dpa
Auf seinem Weg in die Ukraine besucht Gregor Gysi (Die Linke) in Lemberg eine Suppenküche.
Auf seinem Weg in die Ukraine besucht Gregor Gysi (Die Linke) in Lemberg eine Suppenküche. © Michael Schlick/dpa
Anniken Huitfeldt und Masud Gharahkhani (Norwegen) besuchen eine Kirche in der Region Kiew.
Anniken Huitfeldt und Masud Gharahkhani (Norwegen) besuchen eine Kirche in der Region Kiew. © Pavlo_Bagmut/imago
Selenskyj beobachtet, wie Justin Trudeau (Kanada) einem unbekannten Soldaten die Hand schüttelt
Selenskyj beobachtet, wie Justin Trudeau (Kanada) einem Soldaten die Hand schüttelt. © SERGEI SUPINSKY/AFP
Die Band U2 signiert eine Fahne, als sie die Ukraine am 8. Mai 2022 besucht.
Bono (Mitte) und The Edge (Zweiter von links) von der Band U2 signieren eine Fahne, als sie die Ukraine am 8. Mai 2022 besuchen. © SERGEI CHUZAVKOV/AFP
Annalena Baerbock (Bündnis 90/Grüne) besucht als erstes deutsche Kabinettsmitglied die Ukraine.
Annalena Baerbock (Bündnis 90/Grüne) besucht als erstes deutsche Kabinettsmitglied die Ukraine. © Efrem Lukatsky/dpa
Selenskyj und Minderheitsführer im Senat Mitch McConnell im Gebäude der Präsidialverwaltung in Kiew.
Selenskyj und Minderheitsführer im Senat, Mitch McConnell, im Gebäude der Präsidialverwaltung in Kiew. © Ukraine Presidency/imago

Laut Kallas ist Putin ist auch für Estland und Europa gefährlich

Scholz hob in seiner Rede die militärischen Beziehungen zwischen Estland und Deutschland hervor. „Immer wieder üben unsere Soldatinnen und Soldaten Seite an Seite. Sicherheit in der Nato ist unteilbar. Wir sind bereit, jeden Quadratmeter des Bündnisgebiets zu verteidigen.“ Laut NDR stationiert Deutschland ab 2025 eine Einheit der Bundeswehr dauerhaft am Standort Litauen, um so das Bündnisgebiet gegen Russland verteidigen zu können.

In einem Interview der Tagesschau unterstrich die Premierministerin Estlands noch einmal ihren Standpunkt. Auf die Frage, wie gefährlich der russische Präsident sei, insbesondere für Estland und Europa erwiderte die 46-Jährige: „Wenn wir nicht genug tun, um ihn dort zu stoppen, wird es weitergehen. Bei jedem weiteren Schritt wird er noch mutiger werden. Das dürfen wir nicht vergessen. Deshalb sollten wir alles tun, um ihn jetzt zu stoppen.“ (Simon Schröder)

Kommentare