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US-Politik

„Bringt sie nachhause“: Eltern von Hamas-Geisel halten emotionale Rede auf Demokraten-Parteitag

Seit mehr als zehn Monaten ist US-Bürger Hersh Goldberg-Polin in der Gewalt der Hamas. Seine Eltern forderten beim Parteitag der Demokraten einen Deal, um ihn zu retten.

Chicago – In einem „Wettbewerb des Schmerzes“, gebe es „keine Gewinner“, sagte Jon Goldberg-Polin auf dem Parteitag der US-Demokraten am Mittwochabend (Ortszeit). Goldberg-Polins 23-jähriger Sohn Hersh wurde am 7. Oktober 2023 von Islamisten der Hamas vom Nova-Musikfestival im Süden Israels in den Gazastreifen entführt. Seither wird Hersh, ein „glücklicher und neugieriger“ junger Mann, wie seine Mutter Rachel sagte, in Gaza als Geisel gehalten. Das Ehepaar forderte einen Deal zwischen Israel und der Hamas, der die Geiseln zurück nach Hause bringt, und das „Leid der unschuldigen Zivilisten in Gaza“ beende. US-Präsident Joe Biden erhöhte unterdessen den Druck auf Israels Premier Benjamin Netanjahu.

Gaben sich gegenseitig Halt auf der Bühne des Demokraten-Parteitages: Rachel und Jon Goldberg-Polin, die Eltern des von der Hamas entführten Hersh.

Eltern auf Parteitag der Demokraten: Geiselrettung „keine politische, sondern eine humanitäre Frage“

Die Delegierten des Parteitages empfingen das Ehepaar mit „Bringt sie nachhause“-Rufen. Die zentrale Forderung israelischer Kritikerinnen und Kritiker Netanjahus, dem immer wieder vorgeworfen wird, ein Waffenstillstandsabkommen mit der Hamas vermeiden zu wollen, da er sich nur noch durch den Krieg an der Macht halten könne. Vor dem Parteitag demonstrierten Aktivistinnen und Aktivisten gegen die US-Unterstützung für Israel.

Der Parteitag sei zwar eine politische Veranstaltung, so Jon Goldberg-Polin, doch die Rettung der verbliebenen über 100 Geiseln sei „keine politische, sondern eine humanitäre Frage“. Rachel Goldberg-Polin schilderte, wie ihr Sohn aus einem Bunker auf dem Gelände des Nova-Festivals entführt wurde. Inzwischen weiß sie aus Videos der Hamas, dass Hersh bei dem Angriff seinen Unterarm verlor. Auf dem Festival, das, so Goldberg-Polin, mit dem Slogan „Frieden, Liebe, Einheit“ beworben wurde, ermordete die Hamas 364 Menschen und entführte 40 weitere. Goldberg-Polin ist einer von acht entführten US-Bürgern.

Biden und Harris sprechen mit Netanjahu – Hamas verweigert Zustimmung zum Geisel-Deal

Biden hat in einem Gespräch mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu am Mittwochabend erneut auf eine Waffenruhe im Gazastreifen gepocht. Biden habe „die Dringlichkeit“ eines Abkommens betont, das die Befreiung der Geiseln in den Händen der islamistischen Hamas beinhaltet, teilte das Weiße Haus nach dem Telefonat mit. Auch US-Vizepräsidentin Kamala Harris, die als Nachfolgerin Bidens nach der Präsidentenwahl am 5. November für die Demokraten ins Weiße Haus einziehen will, sei bei dem Gespräch mit Netanjahu dabei gewesen, hieß es.

US-Außenminister Anthony Blinken versuchte unterdessen persönlich in der Region zu vermitteln. Die Hamas wäre nur zu einer Waffenruhe und dem Austausch von Geiseln gegen Gefangene bereit, wenn Israel alle Truppen aus Gaza abzöge. Das wiederum verweigert Netanjahu unter Verweis auf Waffenschmuggel über die ägyptische Grenze.

Konfrontation im Norden: Israel und Hisbollah im Libanon beschießen sich gegenseitig

Im Norden Israels schoss die Terrormiliz Hisbollah, nach israelischen Angaben, in der Nacht zum Donnerstag etwa 50 Raketen über die libanesisch-israelische Grenze. Ein Mann wurde verletzt. Seit dem 7. Oktober beschießt die Hisbollah vermehrt militärische und zivile Ziele in Nordisrael. Ebenso in der Nacht zum Donnerstag griff Israels Luftwaffe Ziele im Libanon an, laut dem libanesischen Gesundheitsministerium wurde dabei ein Mensch getötet und 20 verletzt. Nach Angaben der Hisbollah war der Tote Mitglied der Miliz.

Iran droht Israel – Biden entsendet Flugzeugträger zur Abschreckung

Wie die Hamas ist auch die Hisbollah Teil der auf die Auslöschung Israels ausgerichteten „Achse des Widerstands“, in der das iranische Regime seine Stellvertreter-Milizen organisiert. Seit der Tötung des politischen Anführers der Hamas, Ismail Hanija, Ende Juli in Teheran wird ein erneuter Vergeltungsschlag des Irans gegen Israel erwartet. Ein Sprecher der iranischen Revolutionsgarden sagte am Dienstag (20. August), dass der Iran sich mit diesem Angriff Zeit lassen würde und es „keine Wiederholung“ früherer Angriffe geben würde.

Ob der Iran, wie im April, direkt angreifen wird, oder seine Stellvertretermilizen Israel angreifen lässt, ist unklar. Die USA verlegten zum Schutze Israels und ihrer Staatsbürger bereits einen weiteren Flugzeugträger ins östliche Mittelmeer. US-Präsident Biden versucht seit Kriegsbeginn am 7. Oktober, die Hisbollah von einem Großangriff auf Israel abzuschrecken. (kb mit dpa)

Rubriklistenbild: © SAUL LOEB / AF

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