Das EU-Parlament forderte eine unabhängige, internationale und transparente Untersuchung der genauen Todesumstände, damit die Verantwortlichen „zur Rechenschaft gezogen werden“ und Recht gesprochen werde. Am Mittwoch hatte die Witwe des in der Haft gestorbenen Kreml-Kritikers, Julia Nawalnaja, eine Rede im Europaparlament gehalten.

Die Führung in Moskau sei „kriegerisch, autokratisch“ und bereichere sich selbst, erklärte das Parlament weiter und sprach der demokratischen Opposition in Russland seine Unterstützung aus. Die EU-Mitgliedstaaten sollten ihre Bemühungen verdoppeln, um konkrete Möglichkeiten zur Befreiung politischer Gefangener zu finden, vor allem wenn wenn diese krank oder Opfer von Folter seien. Auch die Möglichkeit des Austauschs von Gefangenen solle erwogen werden.

Update vom 28. Februar, 12.28 Uhr: Seine Witwe Nawalnaja ruft im EU-Parlament dazu auf, im Kampf gegen Putin nicht nachzulassen. Unterdessen trifft Nawalnys Team eine brisante Entscheidung – sie hängt mit Putins großer Rede zur Lage der Nation zusammen.

Standing Ovations für Nawalny-Witwe Nawalnaja im EU-Parlament

Update vom 28. Februar, 11.57 Uhr: „Ich werde alles dafür tun, Alexejs Traum wahr werden zu lassen“, sagt Nawalnaja mit Blick auf den oppositionellen Kampf Nawalnys in Russland. Nach ihrer Rede erntet sie Standing Ovations von mehr als einer Minute.

Julia Nawalnaja prangert „kriminelle Bande“ um Wladimir Putin an

Update vom 28. Februar, 11.54 Uhr: Falls man gegen Putin ankommen will, müsse man einfallsreich sein. „Ihr dürft keine Langweiler sein”. Applaus aus dem Plenum. Nawalnaja fährt fort: „Alexej hat das schon vor allem erkannt“.  Putin sei kein Politiker, sondern ein „Monster“. Bei seinem Zirkel handle sich um eine „kriminelle Bande“. Erneuter Applaus. Nawalnaja verschluckt sich. Dann wiederholt sie die Aussage.

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„Putin hat ihn umgebracht“: Nawalnys Witwe erhebt Vorwürfe gegen den Kremlchef

Update vom 28. Februar, 11.50 Uhr: „Putin ist zu allem fähig“, warnt Nawalnaja vor den EU-Abgeordneten. „Putin hat ihn umgebracht“, sagt sie mit Blick auf ihren verstorbenen Mann Alexej Nawalny. „Wie kann ich Ihnen helfen?“, fragt sie in Richtung der Zuhörenden. Das sei jetzt ihre Frage und Aufgabe.

Update vom 28. Februar, 11.48 Uhr: Julia Nawalnaja redet jetzt. „Ich bin wieder in Straßburg, kann hier aber nicht mehr zusammen mit meiner Familie spazieren“: Sie betont die kurze Zeit, die sie für die Vorbereitung ihrer Rede hatten – die Organisation nach seinem Tod, etwa für das Begräbnis, war arbeitsreich.

Update vom 28. Februar, 11.43 Uhr: EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola spricht Julia Nawalnaja in ihrer Einführungsrede zunächst ihr Beileid für sie und ihre zwei Kinder aus. Ihr verstorbener Mann Nawalny habe den Kampf gegen die Ungerechtigkeit nie aufgegeben – „und das werden wir auch nicht“.

Russland werde am Ende „unter dem Gewicht seiner Korruption“ zusammenbrechen, betont Metsola.

Nawalny-Witwe im EU-Parlament – tosender Applaus bei Ankunft

Update vom 28. Februar, 11.38 Uhr: Tosender Applaus, als Julia Nawalnaja in den Plenarsaal des Europäischen Parlaments kommt. Zunächst wird ein Video über das Leben ihres getöteten Mannes Nawalny eingespielt.

Update vom 28. Februar, 11.28 Uhr: In wenigen Minuten wird Nawalnys Witwe Nawalnaja im EU-Parlament sprechen. Wir begleiten ihre Rede an dieser Stelle im Live-Ticker.

Nawalnaja spricht im EU-Parlament – Termin für Nawalny-Beerdigung steht fest

Update vom 28. Februar, 10.51 Uhr: Nawalnys Team hat den Ort und die Zeit der Trauerfeierlichkeiten für ihn bekannt gegeben. Sie sollen am Freitag (1. März) in Moskau stattfinden. Der Trauergottesdienst für Nawalny beginne um 14.00 Uhr (Ortszeit) in der Kirche in Marjino, hieß es auf Telegram. Die Beerdigung solle auf dem Friedhof Borisowski sein.

Update vom 28. Februar, 10.00 Uhr: Die Nachricht kommt kurz vor Julia Nawalnajas geplanter Rede im EU-Parlament: Der Jurist Wassili Dubkow hatte vergangene Woche seine Mutter zum Straflager „Polarwolf“ begleitet – jetzt haben die Behörden in Russland den Anwalt Nawalnys in Gewahrsam genommen.

Witwe von Kreml-Kritiker Nawalny spricht im EU-Parlament

Erstmeldung: Straßburg – Die Witwe des verstorbenen Kreml-Kritikers Alexej Nawalny, Julia Nawalnaja wird am heutigen Mittwochvormittag (28. Februar 2024) vor den Parlamentsabgeordneten der Europäischen Union sprechen. Wenige Tage nach der vermeintlichen Ermordung ihres Mannes hatte sie in einer Videobotschaft angekündigt, den politischen Kampf ihres Mannes weiterführen zu wollen.

Julia Nawalnaja spricht vor dem EU-Parlament

In Nawalnajas Rede dürfte es inhaltlich um die Unterstützung von politischen Gefangenen in Russland gehen. Anschließend werden die Abgeordneten, die Kommission und die belgische Ratspräsidentschaft die Notwendigkeit von EU-Maßnahmen dahingehend diskutieren. Am Donnerstag soll über eine Resolution abgestimmt werden.

Die Debatte im EU-Parlament in Straßburg kann ab 11.30 Uhr per Livestream mitverfolgt werden.

Julia Nawalnaja: Sie will den Kampf ihres verstorbenen Ehemanns Alexej Nawalny weiterführen

Alexejs Frau hatte sich seit der Geburt ihres Sohnes vermehrt ins Privatleben zurückgezogen. Julia Nawalnaja hat nie eine politische Karriere angestrebt, gab sie in Medienberichten an. Dennoch, sie und ihr Mann gehörten zu Beginn der 2000er Jahre für wenige Jahre der sozialliberalen Jabloko-Partei in Russland an. Die Politik beziehungsweise der Widerstand gegen Putin und das autokratische russische Regime schien die beiden stets zu verbinden.

In der Vergangenheit wurde Nawalnaja zwar vermehrt als begleitende und unterstützende Figur ihres Mannes wahrgenommen, spätestens nach dem Giftanschlag auf Alexej Nawalny im Jahr 2020, sollte sich das ändern. Nach jenem wandte sich selbst öffentlich das erste Mal direkt an Putin. Die Nawalny-Witwe hielt eine emotionale Video-Rede mit der Ankündigung: „Wir werden Namen veröffentlichen“. Medienberichte betitelten sie seitdem etliche Male als „First Lady“ der russischen Opposition. (Sonja Ruf)