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US-Wahl 2024

„Revolution“ und „Erweckung“: Trump-Verbündeter droht mit Blutbad nach US-Wahl

Ein Anhänger von Donald Trump wartet darauf, das West Palm Convention Center zu betreten, um am 14. Juni 2024 an einer Wahlkampfkundgebung in West Palm Beach, Florida, teilzunehmen.
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Die Rechten in den USA erwarten einen Sieg von Donald Trump bei der US-Wahl 2024. Zugleich ist eine Revolution geplant – die bei Widerstand auch blutig ablaufen soll.

Eine Denkfabrik plant für den Tag nach Trumps Rückkehr ins Weiße Haus – der Umbau der USA soll notfalls auch mit Gewalt durchgesetzt werden.

Washington, D.C. – Die Rechten in den USA sind obenauf. In wenigen Tagen konnten sie gleich zwei schwere Treffer landen. Zunächst erwischte es US-Präsident Joe Biden, der nach dem TV-Duell gegen Donald Trump quasi am Boden liegt. Und dann versetzte der Supreme Court den Linksliberalen den nächsten Nackenschlag: Trump kann sich nach dem Immunitätsurteil des höchsten US-Gerichts nun praktisch alles erlauben.

Für die Trump-Verbündeten war dies der perfekte Zeitpunkt, um noch mehr Salz auf die Wunden der Demokraten zu streuen. „Wir befinden uns mitten in der zweiten amerikanischen Revolution“, war da auf einmal im rechtsextremen Sender Real America’s Voice zu hören. Der Satz stammte von Kevin Roberts, dem Präsidenten der weit nach rechts gerückten Denkfabrik Heritage Foundation. Und es kam noch ein Nachsatz: Diese Revolution werde diesmal „unblutig verlaufen“ – aber nur dann, „wenn die Linke es zulässt“.

Trump-Sieg bei US-Wahl 2024 soll zur zweiten Revolution in den USA führen

Was aber heißt das genau? Roberts ließ das offen, aber im Grunde bietet sich nur ein logischer Schluss an: Wer sich gegen die Revolution wehrt, muss mit einer gewaltsamen Antwort rechnen. „Wir sind dabei, dieses Land zurückzuerobern“, erklärte Roberts weiter. „Niemand im Publikum sollte verzweifeln.“ Dann kam er auf die „radikale Linke“ zu sprechen, die aus einem einfachen Grund wütend sei: „Weil unsere Seite gewinnt.“

Roberts Kommentare erregten sofort die Aufmerksamkeit von einer Expertin für faschistische Bewegungen. Ruth Ben-Ghiat, Geschichtsprofessorin an der New York University, beschrieb Roberts auf der Online-Plattform X als „Faschisten“, der die neu gewonnene Macht des Präsidenten, „ungestraft Menschen zu töten“, feiere, während er sich „durch das Urteil ermächtigt fühlt, das amerikanische Volk zu bedrohen“.

Die Trump-Dynastie: Alle Mitglieder und ihre Rollen in der „First Family“

Drei Ehefrauen, vier Geschwister, fünf Kinder, zehn Enkelkinder: Donald Trumps Familie wächst und wächst. Wir stellen Donalds Lieblingskinder, die Ex-Frauen und den Rest des Trump-Clans vor.
Drei Ehefrauen, vier Geschwister, fünf Kinder, elf Enkelkinder … © Imago
Von links: Donald Trump Jr., Tiffany Trump, Donald Trump, Melania Trump und Barron Trump im Weißen Haus im August 2020
… Donald Trumps Familie wächst und wächst. Wir stellen Donalds Lieblingskinder, die Ex-Frauen und den Rest des Trump-Clans vor. © Imago
Donald Trump, ehemaliger Präsident der Vereinigten Staaten.
Er ist wohl der kontroverseste Amtsinhaber der Vereinigten Staaten: Donald Trump. Von 2017 bis 2021 residierte der Multimilliardär aus New York das erste Mal im Weißen Haus in Washington, DC. Bei der US-Wahl 2024 wurde er dann erneut zum US-Präsidenten gewählt. © Angela Piazza/Imago
Ivana Trump, ehemalige Ehefrau von Donald Trump und Mutter von Ivanka, Eric und Don, starb in diesem Jahr.
Von 1977 bis 1990 war Donald Trump mit seiner ersten Ehefrau Ivana Trump verheiratet. Die Scheidung von Ivana und Donald Trump zählt bis heute zu den berühmtesten Trennungen der USA. © Kristin Callahan/Imago
Ivana Trump auf dem roten Teppich zu einer Feier der Grammy-Gala im Januar 2018 in New York
Ivana behauptete, Donald Trump habe sie während ihrer Ehe 1989 vergewaltigt. Später gab sie zu, diese Anschuldigungen auf Anraten ihrer Anwälte erfunden zu haben. © John Angelillo/Imago
Ivana Trump bei der Vorstellung ihres Buches „Raising Trump“ in einem Hotel in Zagreb in Kroatien im April 2018.
Ivana Trump starb am 14. Juli 2022 im Alter von 73 Jahren in ihrer Wohnung in New York an den Folgen eines Treppensturzes. © Marko Lukunic/Imago
Donald Trump Jr. bei einer Pressekonferenz zum Gerichtsverfahren gegen seinen Vater im Mai 2024 in New York
Donald Trump Jr. ist das älteste der drei Kinder von Donald Trump und dessen erster Ehefrau Ivana. Er ist als lautstarker Unterstützer der Politik seines Vaters bekannt und nimmt teilweise noch extremere Positionen als dieser ein. © Carlos Chiossone/Imago
Donald Trump Jr. und seine Ex-Ehefrau Vanessa Trump.
Im Jahr 2003 lernte Trump Jr. Vanessa Haydon kennen. Sie heirateten 2005. Zusammen haben sie fünf Kinder, die zwischen 2007 und 2014 geboren wurden.  © John Angelillo/dpa
Parteitag der Republikaner in Milwaukee: Donald Trump Jr. und seine Tochter Kai Madison Trump
Das älteste Kind von Vanessa Haydon und Donald Trump Jr. ist Kai Madison Trump (im Bild), die im Mai 2007 geboren wurde. Haydon und Trump ließen sich Ende 2018 scheiden. © Jasper Colt/Imago
Donald Trump Jr. und seine neue Freundin Kimberly Guilfoyle.
Von 2018 bis 2024 stand diese Frau an der Seite von Donald Trump Jr.: Kimberly Guilfoyle, Juristin und ehemalige Moderatorin des US-Nachrichtensender Fox News. Sie ist neun Jahre älter als er und war vor der Beziehung zu Trump Jr. bereits zweimal verheiratet.  © Peter Foley/Imago
Ivanka Trump und Jared Kushner mit ihren drei Kindern.
Auch Donald Trumps älteste Tochter Ivanka Trump hat ihre eigene Familie gegründet: Verheiratet ist sie mit dem Unternehmer Jared Kushner.  © Imago
Ivanka Trump bei einem Spiel der New York Mets im August 2023 in New York
Ivanka gilt als heimliches Lieblingskind Trumps. Der nahm seine Tochter und ihren Ehemann mit nach Washington, DC. Im Weißen Haus waren beide in Trumps erster Amtszeit als Beraterin und Berater des US-Präsidenten tätig. Das Ehepaar nahm so Schlüsselrollen im Stab des US-Präsidenten ein.  © Imago
Ivanka Trump und ihr Ehemann Jared Kushner bei einer Zeremomnie in Prag am 28. Oktober 2022
Ivanka Trump und Jared Kushner haben zusammen drei Kinder: Arabella Rose, Joseph Frederick und Theodore James. © Imago
Mittlerer Sohn von Donald Trump: Eric Trump mit seiner Frau Lara.
Und dann wäre da noch Eric Trump: Seit 2014 ist der zweite Sohn von Donald Trump mit seiner Frau Lara verheiratet. Das Paar hat zwei Kinder. © Mark Hertzberg/Imago
Eric Trump und Donald Trump beim Parteitag der Republikaner im Juli 2024 in Milwaukee, Wisconsin
Wie seine älteren Geschwister stieg auch Eric in die Familienfirma ein. Im Februar 2024 wurde er – ebenso wie sein Bruder Donald Jr. – in einem Betrugsprozess in New York dazu verurteilt, rund vier Millionen Dollar Strafe zu zahlen. Zudem darf er zwei Jahre lang kein Unternehmen im Bundesstaat New York leiten. © Imago
CPAC-Konferenz in Washington: Lara Trump
Eric Trumps Ehefrau Lara Trump wiederum soll Gerüchten zufolge den Fußstapfen ihres Schwiegervaters folgen wollen und eine politische Karriere anstreben. © Niyi Fote/dpa
Donald Trump und Marla Maples im Jahr 1991
Auf Ivana folgte an der Seite Donald Trumps Marla Maples. Die US-amerikanische Schauspielerin war von 1993 bis 1999 mit Trump verheiratet.  © Adam Scull/Imago
Marla Maples, Tiffany Trump und Donald Trump (v.l.) am 29. März 1994 in New York
1993 kam Tiffany, die Tochter von Marla Maples und Donald Trump, zur Welt.  © Imago
Ex-Frau von Donald Trump und Mutter von Tiffany Trump Marla Maples.
Berichten zufolge könnte die Trennung von Trump im Zusammenhang mit einer Affäre von Maples stehen. Ein Polizist griff Maples und einen Bodyguard Trumps im April 1996 auf. Nachdem Trump den Bodyguard gefeuert hatte, plauderte dieser von einer Liaison. © Vincenzo Landi/Imago
Tiffany Trump, Tochter von Donald Trump und Marla Maples.
Tiffany Trump wurde nach dem Unternehmen Tiffany & Co. benannt, dessen Hauptgeschäft neben dem Trump Tower in New York lag. Nach der Scheidung der Eltern 1999 wurde Tiffany von ihrer Mutter in Kalifornien großgezogen, wo sie bis zu ihrem Highschool-Abschluss lebte. Sie galt lange als schwarzes Schaf der Dynastie.  © Andrew Dolph/Imago
Tiffany Trump (l.) streichelt an Thanksgiving 2017 im Rosengarten des Weißen Hauses einen Truthahn, nehmen ihr Ivanka Trump mit ihrer Tochter Arabella
Anders als Ivanka, Eric und Don Jr. erhielt sie bisher keine wichtige Funktion im millionenschweren Familienunternehmen. Auch im Wahlkampf war sie selten zu sehen. Im November heiratete sie in Mar-a-Lago den libanesisch-amerikanischen Geschäftsmann Michael Boulos. © Imago
Tiffany Trump Boulos
Am 15. Mai 2025 gab Tiffany Trump (hier mit ihrem Ehemann bei der Amtseinführung ihres Vaters) auf Instagram die Geburt ihres ersten Kindes bekannt, eines Sohnes namens Alexander Trump Boulos. © Jack Gruber/Imago
Donald Trump mit seiner aktuellen Ehefrau Melania Trump.
Melania Trump ist die aktuelle Ehefrau Donald Trumps. Das Model ist seit 2005 mit dem ehemaligen Präsidenten verheiratet. Die beliebteste First Lady ist Melania Trump nicht.  © Imago
Melania Trump am Rednerpult einer Wahlkampfveranstaltung der Republikaner im Oktober 2024 in New York
Die First Lady wurde als Melanija Knavs in Slowenien geboren. Damiot ist sie nach Louisa Adams in den Jahren 1825 bis 1829 erst die zweite Präsidentengattin, die nicht in den USA zur Welt kam. © Imago
Trump and Vance Swearing-In at the US Capitol
2006 bekamen Melanie und Donald Trump einen Sohn. Barron Trumps öffentliche Auftritte sind allerdings rar. Hier ist er während der Amtseinführung seines Vaters am 20. Januar 2025 zu sehen. Zum Erstaunen der Öffentlichkeit: Der jüngste Sohn von Donald Trump ist mittlerweile über zwei Meter groß. © Kevin Lamarque/Imago

Trump schließt Gewalt und Blutbad nach der US-Wahl 2024 nicht aus

Die Professorin, deren Fachgebiet italienischer Faschismus ist, fügte hinzu, Roberts suggeriere durch die Verwendung des Wörtchens „wir“, dass Heritage mit bewaffneten Einheiten verbündet sei, die aktiviert werden könnten, wenn es Widerstand gegen ihren Putsch gebe. Sie nannte dies eine „klassische Einschüchterungstaktik: Unterwerft euch, sonst passiert etwas.“

Im US-Wahlkampf ist schon öfter von Gewalt und Blutvergießen die Rede gewesen. Erinnert sei in diesem Zusammenhang an Donald Trump selbst, der im März bei einer Wahlkampfveranstaltung ein „Blutbad“ für den Fall einer Niederlage gegen Joe Biden bei der US-Wahl 2024 vorhersagte. Und im April wollte er einen Gewaltausbruch nach der US-Wahl nicht ausschließen. Auf die Frage, ob es im Falle einer Niederlage friedlich bleiben werde, sagte Trump dem Time Magazine in einem Interview: „Wir werden sicher gewinnen. Und wenn wir nicht gewinnen, kommt es darauf an. Es kommt immer auf die Fairness einer Wahl an.“

Revolution nach der US-Wahl 2024 soll mit „Großer Erweckung“ zusammenfallen

Später in der Sendung sagte Roberts, dass die „zweite Revolution“ in den USA bis zum Jahr 2050 abgeschlossen sein würde. Und mehr noch: Sie soll nach den Worten von Roberts mit dem „Great Awakening“ (englisch für „Große Erweckung“) zusammenfallen, das Amerika zu Gott führen werde. Roberts beharrte darauf, dass „Gottes Gesetz einen enormen Einfluss auf die Zivilgesetze haben kann“. Und er bot eine eingeschränkte Vision der amerikanischen Freiheit: „Unsere Definition von ‚Freiheit‘ ist nicht die Freiheit, zu tun, was immer wir wollen, sondern die Freiheit, zu tun, was wir tun sollten.“

Die Aussagen von Roberts unterstreichen, in welchem ​​Ausmaß Heritage mit dem Nationalismus christlicher US-Kirchen verflochten ist. Diese planen schon lange für den Tag nach einer Rückkehr Trumps ins Weiße Haus. Mit dem „Projekt 2025“ haben sie bereits vor längerer Zeit eine Blaupause zum Umbau der USA präsentiert. Es steht für eine Agenda, deren Herzstück die Errichtung einer christlichen Nation ist. Dazu gehören das Ende der Trennung von Religion und Staat, die Förderung einer gesellschaftlichen Kultur, die von Christen dominiert wird, und eine Rückkehr traditioneller Werte. (cs)

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