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Hohe Schadensersatzforderungen

Trump gegen Carroll: Ehemaliger US-Präsident erlebt neue Schlappe vor Gericht

Donald Trump macht einen Kussmund
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Kussmund für seine Anhänger: Donald Trump setzt sich vor dem erneuten Anlauf aufs Weiße Haus mit der Schriftstellerin E. Jean Carroll auseinander.

Donald Trump will zurück ins Weiße Haus. Derzeit setzt sich der Republikaner aber auch mit E. Jean Carroll auseinander – weitestgehend erfolglos.

New York City – Niederlagen gibt es in der Wahrnehmung von Donald Trump bekanntlich nicht. Was er spätestens bei der US-Präsidentschaftswahl 2020 für alle Welt offen zeigte. Mittlerweile müsste sich der Republikaner aber zumindest an Rückschläge gewöhnt haben. Gerade in der juristischen Auseinandersetzung mit der Autorin E. Jean Carroll.

Trump gegen Carroll: Vergewaltigungsvorwürfe und ein heftiger Konter

Denn in dieser Angelegenheit wies das Berufungsgericht in Manhattan Trumps Versuch ab, die Verleumdungsklage der Schriftstellerin auf Eis zu legen, wie unter anderem die Agentur Reuters berichtet. Die 79-Jährige wirft dem einst „mächtigsten Mann der Welt“ vor, sie in den 1990er Jahren in einem Kaufhaus vergewaltigt zu haben.

Weil Trump sie daraufhin als Lügnerin bezeichnete, reichte sie im Jahr 2019 eben diese Verleumdungsklage ein. Zu jener Zeit bestand er darauf, sie nicht gekannt zu haben. Zudem sei sie nicht sein Typ. Obendrein warf er ihr vor, sie wolle auf diesem Weg lediglich den Verkauf ihrer Memoiren ankurbeln.

Caroll klagt weiter gegen Trump: Schriftstellerin will noch zehn Millionen US-Dollar Schadenersatz

Bereits vor rund einem Monat war Trump mit einer eigenen Verleumdungsklage gegen Carroll gescheitert. Mit dieser hatte er den Vergewaltigungsvorwürfen den Wind aus den Segeln nehmen wollen. Kurz zuvor war er in einem Zivilprozess wegen sexuellen Missbrauchs und Verleumdung zu fünf Millionen US-Dollar (knapp 4,7 Millionen Euro) Schadenersatz und Schmerzensgeld an Carroll verurteilt worden war.

Nun folgte eine weitere Schlappe für Trump. Bundesrichter Lewis Kaplan stellte fest, dass bei der noch offenen Klage nicht mehr die Frage geklärt werden müsste, ob der Ex-Präsident die Journalistin sexuell genötigt habe. Sondern es nur noch um den Schadenersatz gehe. Carroll fordert weitere zehn Millionen US-Dollar (knapp 9,4 Millionen Euro).

Diesem Prozess steht nun offenbar nichts mehr im Weg. Doch immerhin hat das Gericht zwei weitere Berufungen Trumps zusammengefasst und will diese nun im Schnellverfahren anhören, mündliche Verhandlungen sind bis Ende Oktober möglich. Die Verhandlung ist auf den 15. Januar im kommenden Jahr terminiert.

Setzt sich juristisch weiter mit Donald Trump auseinander: Im Mai gewann E. Jean Carroll den ersten Prozess.

Trump und die Berufungen: Republikaner pocht auf Immunität als US-Präsident

Trump jedoch argumentiert, dass er zum Zeitpunkt seiner Lügen-Vorwürfe in Richtung Carroll US-Präsident war und dementsprechend Immunität genießen müsste. Deswegen geht er unter anderem gegen Richter Kaplan vor. Dieser ist der Meinung, der Politiker habe zu lange gewartet, um nun auf die Immunität zu pochen und es wäre Carroll gegenüber unfair, den Fall nach dreieinhalb Jahren noch weiter hinauszuzögern.

Bis zum 27. September soll geklärt werden, ob sich der 77-Jährige bei der Verleumdungsklage auf die präsidiale Immunität berufen kann – er soll sich entsprechend schriftlich dazu äußern. Das berichtet das US-Portal Newsweek. Trump hält Carroll derweil vor, dass sie auch nach ihrem Erfolg im Mai ihre Vorwürfe weiterhin verbreitete und dadurch seinen Ruf weiter schädigen würde.

Gegenstand der Klagen gegen TrumpAnkläger
Vorwurf der Fälschung von GeschäftsunterlagenBundesstaat New York
Umgang mit offiziellen UnterlagenSonderermittler Jack Smith
Vorwurf der Behinderung der AmtsübergabeSonderermittler Jack Smith
Vorwurf der versuchten WahlbeeinflussungBundesstaat Georgia

Trump droht Haftstrafe: Vier Klagen auf Staats- und Bundesebene laufen

So tiefgreifend die Anschuldigungen auch sind: Weitaus mehr Ungemach droht Trump von ganz anderen Seiten. Aktuell werden vier Klagen auf Staats- und Bundesebene gegen ihn angestrengt. In diesem Zusammenhang entstand auch der erste Mugshot eines US-Präsidenten. Unter anderem geht es um den Versuch der Wahlbeeinflussung und Behinderung der Amtsübergabe. Bei Verurteilungen könnten ihm viele Jahre Haft drohen.

Derweil gilt der womöglich streitbarste Präsident der US-Geschichte als aussichtsreichster Kandidat der Republikaner und dürfte allem Anschein nach einen erneuten Anlauf auf das Weiße Haus nehmen. Alles scheint auf ein weiteres Duell gegen Amtsinhaber Joe Biden hinauszulaufen. (mg)

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