Will sich nicht einschüchtern lassen
Nach Morddrohungen: Wohnhaus von Özdemir offenbar mit Stein beworfen
Erst im November wurde Cem Özdemir Opfer von Morddrohungen. Jetzt wurde offenbar sein Wohnhaus mit einem Stein beworfen.
- Es wurde wohl ein Stein gegen das Haus des Grünen-Politkers Cem Özdemir geworfen.
- Er wurde schon öfter Opfer von Morddrohungen.
- Die Drohungen kamen sowohl aus der rechten Ecke, als auch von türkischen Nationalisten.
Stuttgart - Das Wohnhaus des Grünen-Politikers Cem Özdemir ist offenbar mit einem Steinwurf attackiert worden. Özdemir schrieb am Montagabend im Kurzbotschaftendienst Twitter: "Ein Stein wurde gegen unsere Haustür geworfen. Die Botschaft galt wohl mir." Der frühere Parteichef der Grünen kündigte an, sich nicht einschüchtern zu lassen. Er werde weiterhin "lautstark" seine Stimme erheben. Auf dem Foto ist die beschädigte Glasscheibe der Tür zu sehen.
Ein Stein wurde gegen unsere Haustür geworfen. Die Botschaft galt wohl mir. Und jetzt? Verstummen? Ich werde weiterhin und überall dort lautstark meine Stimme erheben, wo andere Stimmen verstummen sollen. „Wer nichts waget, der darf nichts hoffen“, wusste schon unser Schiller. pic.twitter.com/96azXqBdls
— Cem Özdemir (@cem_oezdemir) December 16, 2019
Auf Twitter bekam er größtenteils Unterstützung für seinen Post, auch von Menschen aus anderen politischen Lagern. Ein User schrieb: „Sehr geehrter Herr Özdemir, ich kann ihren politischen Standpunkten oftmals nicht zustimmen. Werde aber weiterhin alles tun, was ich kann, damit sie sie ungehindert äußern können. Ein frohes Fest ihnen.“
Özdemir bekam im November Morddrohungen
Anfang November waren Morddrohungen gegen Özdemir und seine Parteikollegin Claudia Roth durch eine Neonazi-Gruppierung namens Atomwaffen Division (AWD) bekannt geworden. Der türkischstämmige Özdemir wurde zudem in der Vergangenheit wegen seiner scharfen Kritik an Präsident Recep Tayyip Erdogan von türkischen Nationalisten massiv bedroht. Er erhält bereits seit längerem Personenschutz durch das Bundeskriminalamt (BKA).
AFP
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