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Ausstiegsszenario wird konkret

FDP will nur noch raus: Ampel-Ende schon in Aussicht? Partei setzt offenbar Deadline

Parteichef Lindner muss sich nach der Brandenburg-Wahl mit dem vorzeitigen Ende der Ampel-Koalition beschäftigen. In seiner Partei gibt es schon ein Datum dafür.

Update vom 26. September, 15.52 Uhr: Zu viele Störfeuer: Die Europaabgeordnete Marie-Agnes Strack Zimmermann (FDP) hat ein Ende der Debatte um ein Ampel-Aus gefordert und ihre Partei zur Geschlossenheit aufgerufen. „Dieses ständige Gerede von raus aus der Ampel, rein in Ampel lenkt von der Arbeit ab“, kritisierte sie im Gespräch mit dem Spiegel. Man habe sich bewusst für die Koalition entschieden, um nach der Merkel-Ära zusammen mit der SPD und den Grünen eine moderne Politik zu machen. Dieses Ziel solle man weiterverfolgen. Nach dem schlechten Abschneiden bei den Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen war der Ruf nach Neuwahlen zuletzt lauter geworden.

Ampel-Bruch: In der FDP wird ein konkretes Datum für mögliche Neuwahlen diskutiert

Update vom 25. September, 7.07 Uhr: In der FDP wächst die Unzufriedenheit, und immer mehr Liberale sprechen sich für ein Ende der Ampel-Koalition aus! Wie die Bild-Zeitung erfuhr, gibt es in den Führungsgremien der Partei bereits Gespräche über ein konkretes Ausstiegsszenario. Der 14. November steht dabei im Fokus. An diesem Tag wollen die Haushaltspolitiker der Ampel-Koalition den Etat für das Jahr 2025 abschließend festlegen. In Führungsebene der Partei gibt es die These: Ist der Haushalt Ende November erst einmal verabschiedet, macht der Ausstieg keinen Sinn mehr.

FDP-Politiker Wolfgang Kubicki hat nach der Brandenburg-Wahl mit der Ampel abgerechnet. (Collage aus Archivbildern)

Update vom 25. September, 6.35 Uhr: Der FDP-Bundestagsfraktionsvorsitzende Christian Dürr lässt die Zukunft der Ampel noch offen: Im Gespräch mit der Neuen Osnabrücker Zeitung wich Dürr bei der Frage nach einer möglichen Neuauflage des Bündnisses aus SPD, Grünen und FDP aus: „Ich denke jetzt nicht über Koalitionsfragen nach der nächsten Bundestagswahl nach, sondern ich denke daran, vor welchen Problemen und Herausforderungen wir stehen und wie wir diese lösen wollen.“ Er wisse, dass die Ampel nicht beliebt sei. „Aber es war 2021 die einzige stabile Konstellation. Die Union war seinerzeit nicht regierungsfähig“, erklärte Dürr.

Ex-FDP-Innenminister Baum warnt seine Partei vor Ampel-Ausstieg

Update vom 24. September 2024, 8.20 Uhr: Der ehemalige Bundesinnenminister Gerhart Baum hat seine Partei davor gewarnt, die Ampel-Koalition zu verlassen, wie es FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai gefordert hatte. „Die FDP darf auf keinen Fall aus der Ampel-Koalition aussteigen. Das wäre politischer Selbstmord“, erklärte der FDP-Politiker gegenüber der Rheinischen Post. Er betonte, dass die Partei bei möglichen Neuwahlen, die ohnehin durch erhebliche verfassungsrechtliche Hürden erschwert würden, eventuell nicht mehr in den Bundestag einziehen könnte. Zudem sei dies nicht der richtige Zeitpunkt für einen vorgezogenen Wahlkampf, der alle verfügbaren Ressourcen beanspruchen würde. „Unser Land und die Welt stehen vor weitaus größeren Herausforderungen. Ein Ausstieg der FDP aus der Ampel wäre ein Zeichen des Rückzugs aus der Verantwortung. Wenn Generalsekretär Djir-Sarai gehen möchte, soll er das tun.“

Update vom 23. September 2024, 12.14 Uhr: Mitten in der angespannten Lage für die FDP legt FDP-Vize Kubicki nach. – mit einem Ampel-Ultimatum: „Entweder es gelingt uns in den nächsten 14 Tagen, drei Wochen hier tatsächlich einen vernünftigen gemeinsamen Nenner zu finden oder es macht für die Freien Demokraten keinen Sinn mehr, an dieser Koalition weiter mitzuwirken“, sagte Kubicki beim TV-Sender Welt. Spätestens Mitte Oktober wird also abgerechnet. Lindner beschwichtigte auf einer Pressekonferenz am Montag.

Platzt die Ampel? Lindner soll bei Bundestagswahl Spitzenkandidat werden, sagt Kubicki

Update vom 23. September 2024, 8.03 Uhr: Parteichef Lindner soll nach Angaben seines Stellvertreters Wolfgang Kubicki „definitiv“ als Spitzenkandidat für die Bundestagswahl im nächsten Jahr antreten. Die Partei stehe geschlossen zusammen und werde mit Selbstbewusstsein und einem starken Spitzenkandidaten in den Wahlkampf gehen, sagte er den Funke-Medien und fügte hinzu: „Wann immer sie stattfinden wird.“ Kubicki betonte jedoch, dass sich die FDP wieder stärker auf jene Themen konzentrieren müsse, die sie 2021 erfolgreich gemacht haben. Dabei nannte er konkret das „entschlossene Eintreten für Freiheit“, eine „klare und wirksame Migrationspolitik“ sowie den „Einsatz für wirtschaftliche Vernunft“.

FDP-Schock nach Brandenburg-Wahl: Kubicki bringt Ampel-Ende bis Weihnachten ins Spiel

Update vom 23. September 2024, 6.18 Uhr: Vize-FDP-Chef Wolfgang Kubicki hält ein baldiges Scheitern der Ampel-Koalition für möglich. „Die Entscheidungen werden in diesem Herbst fallen und ich glaube nicht, dass bei der jetzigen Performance diese Koalition Weihnachten noch erreicht“, sagte Kubicki beim TV-Sender Welt.

Kubicki sprach nach den Hochrechnungen zur Brandenburger Landtagswahl weiter von „keinem guten Abend“ für seine Partei. Es gebe nichts zu beschönigen. „Dreimal in Folge um die ein Prozent. Die FDP ist marginalisiert.“ Kubicki betonte, dass der Erfolg von Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke nichts mit der Bundes-SPD zu tun habe. Zudem hätten die Grünen mehr als die Hälfte ihrer Wähler verloren. Sein Fazit: „Die Menschen sind mit der Ampel fertig.“

Für die FDP und ihre Wähler seien die Ampel und die Grünen toxisch. Dennoch müsse die Partei nicht sofort den Stecker ziehen.

Erstmeldung vom 22. September 2024: Berlin/Potsdam – Es geht ans Eingemachte: Für die FDP ist die Brandenburg-Wahl 2024 mit einem Desaster zu Ende gegangen. Mit knapp über einem Prozent tauchen die Liberalen nicht einmal mehr in den offiziellen Schaubildern auf, sondern werden nur noch unter „Sonstiges“ zusammen mit allen anderen Splitterparteien geführt. Der Schuldige für diese Talfahrt ist bei vielen Liberalen bereits ausgemacht: die Ampel-Koalition im Bund. Immer wieder kokettierte die Parteispitze mit einem Ausstieg. Doch jetzt, nach der erneuten Wahlschlappe bei einer Landtagswahl, könnte die Partei vielleicht tatsächlich die Reißleine ziehen.

Brandenburg-Wahl 2024: FDP berät über Ampel-Bruch nach Ergebnis-Flop

Noch am Abend soll Parteichef Christian Lindner (FDP) die Führungsspitze zu einer Telefon-Schaltkonferenz zusammengetrommelt haben. Nach dem schlechten Ergebnis bei der Brandenburg-Wahl soll dabei auch der Ausstieg aus der ungeliebten Ampel-Koalition im Bund beraten werden. Das berichtete der Focus am Sonntagabend unter Berufung auf Teilnehmerkreise. Die kommenden 48 Stunden seien entscheidend, hieß es. Droht Kanzler Olaf Scholz jetzt tatsächlich das unfreiwillige Aus?

Hochrechnungen verorten die FDP in Brandenburg knapp über einem Prozent

Fest steht: Die Brandenburg-Wahl lässt bei der FDP die Alarmglocken schrillen. Nach den ersten Hochrechnungen kommen die Liberalen nur auf rund 1,2 Prozent der Stimmen. Gewinner ist die SPD mit Ministerpräsident Dietmar Woidke, der knapp die AfD als stärkste Kraft verhindern konnte. CDU und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) liegen dahinter. Die Grünen kratzten nach den ersten Ergebnissen an der Fünf-Prozent-Hürde. Doch für die FDP stand bereits zu Beginn des Wahlabends fest, dass für sie nichts zu holen sein würde.

Bruch der Koalition? FDP-Generalsekretär weicht der Frage aus

Für die Liberalen ist es die Fortsetzung eines langen Abwärtstrends. Seit Jahren fahren sie auf Landesebene enttäuschende Ergebnisse ein. Doch die Landtagswahl in Brandenburg könnte das Fass jetzt zum Überlaufen bringen. Offiziell wich FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai in einer ersten Reaktion der Frage nach einem möglichen Ampel-Bruch noch aus. „Es geht darum, die Probleme zu lösen. Es geht ja nicht darum, jetzt über Farbenlehre oder unterschiedliche Koalitionen sich hier zu unterhalten“, sagte der liberale Politiker in der Berliner Runde der ARD. Doch bundespolitische Themen hätten die Wahl in Brandenburg entschieden, fügte er hinzu.

In der Partei gibt es eine große Strömung, die seit langem die Ampel-Koalition für den schleichenden Niedergang der einst so stolzen Partei verantwortlich machen. Vor knapp einem Jahr wurde aus der Parteibasis heraus ein Mitgliederentscheid angestrengt, um aus der Ampel auszusteigen. Nur eine knappe Mehrheit konnte das am Ende verhindern.

Herbst der Entscheidung: FDP will von Scholz klare Zugeständnisse

Doch ist es jetzt so weit? Ganz ausgeschlossen ist es nicht. Jedenfalls wird der Ton in der Koalition von Scholz jetzt wieder rauer werden. „Wir haben wesentliche Fragen in unserem Land, die noch nicht geklärt sind“, sagte Djir-Sarai. Er nannte eine Wirtschaftswende und den Erhalt des Wohlstands in Deutschland. „Und natürlich das große Thema Migration. Und da erwarten die Menschen konkrete Lösungen und Entscheidungen.“ Nötig seien schnelle Lösungen. Er sagte: „Deswegen wird es auch jetzt ein Herbst der Entscheidung geben.“

Kabinett Scholz: Nach dem Ampel-Aus kommt Rot-Grün ohne Mehrheit

Olaf Scholz spricht zur Energiepolitik.
Olaf Scholz (SPD) ist der neunte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Politisch wird er dem konservativen Flügel der Sozialdemokraten zugerechnet. Lange Zeit galt er als reiner „Scholzomat“ – ein Spitzname, den er sich wegen seiner mechanisch wirkenden Sprechblasen in seiner Zeit als Generalsekretär unter Kanzler Gerhard Schröder verdiente. Kurz nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine kündigte er in einer Sondersitzung des deutschen Bundestages einen Wandel der deutschen Politik an: „Wir erleben eine Zeitenwende.“  © Britta Pedersen/dpa
Robert Habeck auf Deutschlandtour.
Robert Habeck ist Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz im Kabinett Scholz sowie Stellvertreter des Kanzlers. Vom 27. Januar 2018 bis zum 14. Februar 2022 hatte er zusammen mit Annalena Baerbock den Bundesvorsitz der Partei Bündnis 90/Die Grünen inne. Habeck ist auch als Schriftsteller tätig. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Andrea Paluch veröffentlichte er mehrere Romane, u.a. Hauke Haiens Tod (2001). © Soeren Stache/dpa
Jörg Kukies kommt zu Beginn der Sitzung des Bundeskabinetts im Kanzleramt.
Am 7. November 2024 hat Jörg Kukies das Amt des Finanzminister übernommen. Der Sozialdemokrat Kukies ist derzeit Staatssekretär im Kanzleramt und gilt als einer der wichtigsten Berater von Kanzler Scholz. Er ist sein Mann für Wirtschaft und Finanzen und verhandelt für ihn die Abschlussdokumente der G7- und G20-Gipfel.  © Michael Kappeler/dpa
Christian Lindner im Kanzleramt in Berlin am 27. Juli 2022.
Christian Lindner ist Bundesminister der Finanzen im Kabinett Scholz. Der FDP-Politiker ist seit dem 7. Dezember 2013 Bundesvorsitzender der Liberalen. Schon 2017 sah es lange so aus, als würde die FDP an der Regierung beteiligt sein. Doch nach vierwöchigen Sondierungsgesprächen zur Bildung einer Jamaika-Koalition erklärte Lindner die Verhandlungen schließlich für gescheitert. Seine Begründung: „Es ist besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren!“ © Emmanuele Contini/Imago
Nancy Faeser (SPD), alte und neue Landesvorsitzende der SPD in Hessen und Bundesinnenministerin, freut sich über ihre Wiederwahl.
Nancy Faeser führt im Kabinett Scholz als erste Frau das Bundesministerium des Innern und für Heimat. Die Juristin ist seit dem 2. November 2019 Vorsitzende der SPD Hessen. Zuvor war sie 16 Jahre lang Abgeordnete des Hessischen Landtags und ab 2019 als Vorsitzende der hessischen SPD-Fraktion auch Oppositionsführerin. Zudem war sie Spitzenkandidatin der SPD bei der Landtagswahl in Hessen 2023. Als Abgeordnete im Landtag erhielt sie zwei Drohbriefe, die mit NSU 2.0 unterschrieben waren. © Andreas Arnold/dpa
Annalena Baerbock ist im Kabinett Scholz Bundesministerin des Auswärtigen. Sie ist die erste Frau, die dieses Amt innehat. Bei der Bundestagswahl 2021 trat sie als Kanzlerkandidatin der Grünen an, die sich aber mit 14,8 Prozent der Zweitstimmen mit Platz drei hinter SPD und Union begnügen mussten. Von Januar 2018 bis Februar 2022 war sie gemeinsam mit Robert Habeck Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen.
Annalena Baerbock ist im Kabinett Scholz Bundesministerin des Auswärtigen. Sie ist die erste Frau, die dieses Amt innehat. Bei der Bundestagswahl 2021 trat sie als Kanzlerkandidatin der Grünen an, die sich aber mit 14,8 Prozent der Zweitstimmen mit Platz drei hinter SPD und Union begnügen mussten. Von Januar 2018 bis Februar 2022 war sie gemeinsam mit Robert Habeck Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen. © Thomas Imo/Imago
Marco Buschmann FDP, Bundesjustizminister, stellt Eckpunktepapier zum Selbstbestimmungsgesetz vor.
Marco Buschmann war bis zum 7. November 2024 Bundesminister der Justiz im Kabinett Scholz. Der FDP-Politiker war von Oktober 2017 bis Dezember 2021 Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Bundestagsfraktion. Im Herbst 2020 warnte er während der Corona-Pandemie vor einer Verfassungskrise. Buschmann war auch Mitkoordinator der erfolgreichen Verfassungsklage der Bundestagsfraktionen von CDU/CSU und FDP gegen den Berliner Mietendeckel. Nach dem Rauswurf von Finanzminister Christian Lindner verließ Buschmann die Ampel.  © Jürgen Heinrich/Imago
Volker Wissing, Bundesverkehrsminister FDP, vor der Kabinettssitzung im Berliner Kanzleramt Bundeskanzleramt in Berlin
Volker Wissing wurde nah dem Ampel-Aus für sein Ausscheren aus dem Kurs von FDP-Parteichef Christian Lindner belohnt. Der Bundesminister für Digitales und Verkehr erhielt zusätzlich das Justizressort. Einer der letzten großen Ampel-Fans in der FDP zog nach dem Koalitionsbruch Konsequenzen: In einem beispiellosen Schritt trat er aus der Partei aus und bleibt bis zu den geplanten Neuwahlen als Parteiloser im Amt. Der Jurist war vom 19. September 2020 bis zum 23. April 2022 Generalsekretär der FDP. Wissing gibt als Hobby Weinbau an, vor allem im familieneigenen Weingut.  © Stefan Boness/Imago
Hubertus Heil besucht die Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in Berlin-Spandau.
Hubertus Heil ist im Kabinett Scholz Bundesminister für Arbeit und Soziales – ein Amt, das der SPD-Politiker bereits seit dem 14. März 2018 innehat. Heil ist seit Dezember 2019 stellvertretender Bundesvorsitzender der Sozialdemokraten. Von November 2005 bis November 2009 und von Juni bis Dezember 2017 war er Generalsekretär seiner Partei. Heil spricht sich für einen Mindestlohn von mindestens 12 Euro aus, eine Erhöhung des Rentenalters auf über 67 Jahre lehnt er ab. © M. Popow/Imago
Boris Pistorius ist als Nachfolger von Christine Lambrecht ins Chefbüro des Verteidigungsministeriums im Bendlerblock gerückt. Pistorius gehört dem SPD-Parteivorstand an und gilt als erfahrener Polit-Manager. Von 1980 bis 1981 absolvierte er seinen Wehrdienst, anschließend studierte er Rechtswissenschaften in Osnabrück und Münster. Pistorius war zuvor seit 2013 Innenminister in Niedersachsen.
Boris Pistorius ist als Nachfolger von Christine Lambrecht ins Chefbüro des Verteidigungsministeriums im Bendlerblock gerückt. Pistorius gehört dem SPD-Parteivorstand an und gilt als erfahrener Polit-Manager. Von 1980 bis 1981 absolvierte er seinen Wehrdienst, anschließend studierte er Rechtswissenschaften in Osnabrück und Münster. Pistorius war zuvor seit 2013 Innenminister in Niedersachsen. © Michael Kappeler/dpa
Verteidigungsministerin Lambrecht besucht Marder-Kompanie
Bis zum 19. Januar 2023 hatte Christine Lambrecht das Amt der Verteidigungsministerin inne. Die SPD-Politikerin stand zumeist unter einem immensen Druck. Kritische Stimmen warfen ihr fehlende Sachkenntnis, die schleppend angelaufene Beschaffung für die Bundeswehr, aber auch ihr Auftreten in der Öffentlichkeit vor. Irritation rief schließlich eine Neujahrsbotschaft hervor, in der sie begleitet von Silvesterfeuerwerk in Berlin über den Ukraine-Krieg sprach. © Robert Michael/dpa
Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft läuft beim Treffen der G7 Agrarminister zum Eingang des Schlosses Hohenheim.
Cem Özdemir ist Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft im Kabinett Scholz. Özdemir ist der erste Bundesminister mit türkischem Migrationshintergrund. Von November 2008 bis Januar 2018 war er Bundesvorsitzender der Grünen. Im Dezember 2021 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden des gemeinnützigen Vereins „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ gewählt. Nach dem Ampel-Aus übernahm er auch das Ministerium für Bildung und Forschung.  © Bernd Weißbrod/dpa
Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, spricht beim hybriden Gipfeltreffen „Women7-Summit“.
Elisabeth „Lisa“ Paus ist seit dem 25. April 2022 Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Kabinett Scholz. Sie ist die Nachfolgerin von Anne Spiegel, die zuvor von diesem Posten zurückgetreten war. Paus gehört zum linken Parteiflügel der Grünen. Sie ist seit 2009 Abgeordnete im Deutschen Bundestag.  © Bernd von Jutrczenka/dpa
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier übergibt im Schloss Bellevue anlässlich des Amtswechsels im Bundesfamilienministerium die Entlassungsurkunde an Anne Spiegel (Bündnis 90/Die Grünen), bisherige Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Vorgängerin von Lisa Paus war Anne Spiegel, die am 25. April 2022 die Entlassungsurkunde von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erhielt. „Es war zu viel“, hatte die Grünen-Politikerin vorher bekennen müssen. Ihr Verhalten als Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität in Rheinland-Pfalz nach der Flutkatastrophe im Sommer 2021 wurde vom Untersuchungsausschuss des Landtags bis ins Detail untersucht. Die Kritik wurde zum Sturm – ihr Amt als Bundesfamilienministerin gab Spiegel deshalb auf. In ihrer Rücktrittserklärung betonte Spiegel, dass sie das Amt nicht länger belasten wolle und entschuldigte sich für begangene Fehler. © Bernd von Jutrczenka/dpa
Karl Lauterbach (SPD), Bundesgesundheitsminister, beantwortet auf einer Pressekonferenz Fragen von Journalisten zum Infektionsgeschehen und zur Impfentwicklung.
Karl Lauterbach ist Bundesminister für Gesundheit im Kabinett Scholz. Der SPD-Politiker ist Professor am Universitätsklinikum Köln und dort Leiter des Instituts für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie. Wegen seines Bundestagsmandats ist er derzeit beurlaubt. Während der Pandemie ist er für viele zu einer Reizfigur geworden. Als Minister konnte er sich mit seiner Forderung nach einer allgemeinen Corona-Impfpflicht nicht durchsetzen.  © Wolfgang Kumm/dpa
Steffi Lemke, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz beim Treffen der G7 Klima-, Energie- und Umweltministerinnen und -minister.
Steffi Lemke hat im Kabinett Scholz den Posten als Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz inne. Die Politikerin von Bündnis 90/Die Grünen absolvierte ein Studium der Agrarwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin, das sie 1993 als Diplom-Agraringenieurin abschloss. Von 2002 bis 2013 war sie politische Bundesgeschäftsführerin ihrer Partei. © Chris Emil Janssen/Imago
Bettina Stark-Watzinger im Portrait bei der Bundespressekonferenz zum Thema Veroeffentlichung des nationalen Bildungsberichts Bildung in Deutschland.
Bettina Stark-Watzinger ist Bundesministerin für Bildung und Forschung im Kabinett Scholz. Seit 2017 ist sie Abgeordnete im Deutschen Bundestag und seit März 2021 Vorsitzende der FDP Hessen. Ihr Studium der Volkswirtschaftslehre an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz und der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main schloss sie 1993 als Diplom-Volkswirtin ab. Sie ist Mitglied im Stiftungsrat der Karl-Hermann-Flach-Stiftung. © Imago
Svenja Schulze SPD, Bundesministerin fuer wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, aufgenommen im Rahmen der Konferenz fuer globale Ernaehrungssicherheit im Auswaertigen Amt in Berlin.
Svenja Schulze ist Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland im Kabinett Scholz. Die SPD-Politikerin ist Mitglied der Arbeiterwohlfahrt, der IG Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), ver.di, im Naturschutzbund Deutschland (NABU) und im Verein Slowfood. Sie ist Mitbegründerin des Netzwerkes „Frauenzeiten“. © Florian Gaertner/Imago
Klara Geywitz im Kanzleramt in Berlin am 27. Juli 2022. Kabinettssitzung in Berlin.
Klara Geywitz ist Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen im Kabinett Scholz. Zudem ist sie Beauftragte der Bundesregierung für den Berlin-Umzug und den Bonn-Ausgleich. Im Dezember 2019 wurde sie zu einer der stellvertretenden Bundesvorsitzenden der SPD gewählt. Geywitz gehört seit 2014 dem Vorstand der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit an. © Emmanuele Contini/Imago
Wolfgang Schmidt hisst die Regenbogenfahne am Bundeskanzleramt in Berlin.
Wolfgang Schmidt ist Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes im Kabinett Scholz. In dieser Funktion ist er außerdem Beauftragter der Nachrichtendienste des Bundes. Schmidt, der seit 1989 der SPD angehört, gilt als engster Vertrauter von Olaf Scholz. © Christian Spicker/Imago

Damit setzt die FDP den beiden Partnern von SPD und Grünen die Pistole auf die Brust. Denn was passiert, wenn die Entscheidungen nicht zugunsten der Liberalen ausfallen? Bereits vor der Brandenburg-Wahl war mehrfach gemunkelt worden, dass die FDP bei einer Niederlage vielleicht aus der Ampel aussteigen könnte – ähnlich wie es die Liberalen 1982 gemacht hatten, als sie der SPD die Gefolgschaft aufkündigten und mit der CDU von Helmut Kohl anbandelten.

Wenn es nach FDP-Vize Wolfgang Kubicki geht, ist das Szenario ebenfalls nicht uneralistisch. Der Politiker gibt dem Regierungsbündnis mit SPD und Grünen nur noch wenige Wochen für Lösung grundlegender Probleme in der Wirtschafts- und Migrationspolitik. „Völlig unterschiedliche Auffassungen liegen vor, wie man die Wirtschaft wieder flott machen kann und Wettbewerbsfähigkeit wieder erstellen kann. Und entweder, es gelingt uns in den nächsten 14 Tagen, drei Wochen, hier tatsächlich einen vernünftigen gemeinsamen Nenner zu finden oder es macht für die Freien Demokraten keinen Sinn mehr, an dieser Koalition weiter mitzuwirken“, sagte Kubicki am Sonntag in Welt TV.

An den Ergebnissen der FDP bei den Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und nun in Brandenburg gebe es nichts schönzureden. Dreimal in Folge um ein Prozent bedeute, „dass die Freien Demokraten marginalisiert sind“. Er verwies aber auch auf das Abschneiden der Grünen und sagte: „Die Menschen sind mit der Ampel fertig.“

Für die FDP und ihre Wähler seien die Ampel und die Grünen toxisch. Doch müsse die Partei nicht unmittelbar den Stecker ziehen. Er sagte er: „Die Entscheidungen werden in diesem Herbst fallen und ich glaube nicht, dass bei der jetzigen Performance diese Koalition Weihnachten noch erreicht.“ Den Grünen warf Kubicki Wirklichkeitsverweigerung in der Migrationspolitik vor. Kubicki sagte dazu: „Die AfD ist ja nicht stark geworden, weil sie so toll ist, sondern weil wir, weil die Ampel auch versagt in der Migrationspolitik.“ (jkf)

Rubriklistenbild: © IMAGO/Jens Schicke

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