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„Go f*** yourself“

Waren wegen antisemitischer Inhalte gegangen: Musk beschimpft ehemalige Werbekunden auf das Übelste

Elon Musk (re.) im Gespräch mit NYT-Kolumnist Andrew Ross Sorkin.
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Elon Musk (re.) im Gespräch mit NYT-Kolumnist Andrew Ross Sorkin.

Elon Musk teilt mit Obszönitäten gegen Werbetreibende aus, die wegen antisemitischer Inhalte Anzeigen auf seiner Social-Media-Plattform X eingestellt haben.

New York City – Elon Musk, Besitzer der Plattform X, nimmt mal wieder kein Blatt vor den Mund. In einem Gespräch mit der New York Times attackierte der Milliardär abtrünnige Werbekunden seines Social-Media-Dienstes mit teilweise vulgären Ausdrücken.

Sie sollen sich zum Teufel scheren („Go f… yourself“) – und nicht glauben, dass sie ihn erpressen könnten, erklärte Musk am Mittwoch (2. November). „Ich werde mich sicher nicht anbiedern.“ Zuvor hatten verschiedene große Unternehmen Anzeigen auf X gestoppt, nachdem Musk einen Beitrag als „tatsächliche Wahrheit“ bezeichnet hatte, in dem es unter anderem hieß, jüdische Organisationen verbreiteten Hass gegen Weiße.

Werbung bekannter Marken neben Nazi-Beiträgen

Einen Tag später demonstrierten Hassrede-Forscher in einem Bericht, wie Werbung bekannter Marken bei X neben Nazi-Beiträgen platziert wurde. X behauptete danach, die Organisation Media Matters for America (MMfA) habe durch wiederholtes Laden der Profile dafür gesorgt, dass die Werbung neben den Beiträgen angezeigt würde und zog vor Gericht. MMfA ist eine Non-Profit-Organisation und Medienbeobachtungsgruppe, die in den USA für ihre Kritik an konservativen Journalistinnen und Journalisten sowie Medienunternehmen bekannt ist.

Nachdem mehrere Werbe-Großkunden wie Disney, Warner Bros Discovery und NBC ihre Anzeigen auf der früher Twitter genannten Plattform vorläufig eingestellt haben, sprach Musk jetzt immerhin von einem Fehler seinerseits. Er habe Kritikern mit seinem Zuspruch für eine antisemitische Verschwörungstheorie, den er allerdings abstreitet, „eine geladene Waffe in die Hand gedrückt“. Es sei möglicherweise der schlimmste Fehler, den er in der Geschichte seiner „dummen“ Nachrichten gemacht habe. Er erläuterte, seine Ansichten seien missverstanden worden. Er habe lediglich an die Adresse jüdischer Organisationen sagen wollen, dass es nicht klug sei, radikale Islamisten zu unterstützen, die ihre Vernichtung wollten.

Elon Musk würde Scheitern von X hinnehmen

Längerfristig dürfte ein Boykott durch Werbekunden die Zukunft von X stark gefährden. Ein solcher Schritt „werde X töten“, sagte Musk. Auf die Frage, ob er, als einer der reichsten Menschen der Welt, die Plattform dauerhaft am Leben erhalten würde, deutete Musk an, dass er ein finanzielles Scheitern von X akzeptieren würde. Die Werbekunden, die ihre Anzeigen abzogen, müssten sich dann aber der Öffentlichkeit erklären, sagte er. Womit Musk die Schuld am möglichen Ende des ehemals bedeutenden Netzwerks von sich auf andere abschob.

Die New York Times hatte zuvor am Wochenende unter Berufung auf interne Dokumente berichtet, der bereits mit Umsatzschwäche kämpfenden Plattform könnten durch den Boykott der Werbetreibenden bis Jahresende Erlöse von bis zu 75 Millionen Dollar entgehen. X hingegen behauptete in einer Stellungnahme, es gehe lediglich um einen Betrag von rund elf Millionen Dollar.

Musks X-Beitrag war unter anderem vom Weißen Haus verurteilt worden und hatte Zustimmung in antisemitischen Kreisen geerntet. Er selbst betonte danach wiederholt, er sei kein Antisemit. Am Montag wurde Musk in Israel empfangen. Dort besuchte er unter anderem mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu einen von der islamistischen Hamas am 7. Oktober überfallen Kibbuz. Musk betonte am Mittwoch, der Besuch habe nichts mit der Kontroverse um seinen X-Beitrag zu tun gehabt. (skr/dpa)

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