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Riesen-Aufrüstung bahnt sich an

Boris Pistorius plant tausende Bundeswehr-Panzer – Frage zu Aufrüstung bleibt offen

Leopard 2 und GTK Boxer: Schwarz-Rot plant unter Friedrich Merz offenbar, zeitnah die Bestellung tausender Panzer für die Bundeswehr auf den Weg zu bringen.

Berlin - Es sind gewaltige Zahlen, die die Runde machen. Die schwarz-rote Koalition aus CDU/CSU und SPD soll unter Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) eine riesige Panzer-Bestellung für die Bundeswehr planen.

Aufrüstung der Bundeswehr: Boris Pistorius soll Beschaffung tausender Panzer planen

Und zwar eine, die in Umfeld von Ukraine-Krieg und Russland-Aggression unter Moskau-Autokrat Wladimir Putin möglichst schnell in den nächsten Jahren auch in die Tat umgesetzt werden soll. Anders formuliert: Über die Panzer soll nicht nur geredet und diskutiert werden, sie sollen möglichst rasch der Truppe zufließen, was im aufwändigen Panzerbau gar nicht so einfach ist.

Wie das englischsprachige Wirtschaftsmagazin Bloomberg, die Bild und die Nachrichtenagentur Reuters berichten, geht es um Anschaffungen in Höhe von 25 Milliarden Euro. Unbestätigten Medienberichten zufolge sollen damit bis zu 1000 neue Leopard-2-Panzer und bis zu 2500 Radpanzer GTK Boxer beschafft werden. Doch: Wo und von wem sollen die Panzer gebaut werden?

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) auf einem Leopard-2-Panzer der Bundeswehr. (Symbolfoto)

Leopard 2 und GTK Boxer: KNDS und Rheinmetall sollen Panzer für die Bundeswehr bauen

Die „Leoparden“ werden von KNDS Deutschland in München gebaut, ehemals Krauss-Maffei Wegmann. Die GTK Boxer stellt der deutsche Waffenbauer Rheinmetall aus Düsseldorf her. Schließlich gehören beide Waffensysteme zum Sortiment des jeweiligen Rüstungskonzerns. Laut der übereinstimmenden Medienberichte sollen auch die geplanten Riesen-Aufträge an die jeweiligen Unternehmen aus Bayern, respektive aus Nordrhein-Westfalen gehen. Die schwarz-rote Bundesregierung hatte zuletzt bereits angedeutet, dass künftige Rüstungsaufträge unkompliziertes an nationale Hersteller gehen sollen - wohl, um auch damit die Wirtschaft wieder anzukurbeln.

Aber: Reuters zufolge hat die Verteidigungsallianz Nato die Bundesregierung aufgefordert, Deutschland müsse bis 2030 sieben neue Kampfbrigaden für das Militärbündnis aufstellen. Dabei dürfte es um rund 35.000 Soldatinnen und Soldaten für Kampfverbände, um mehr als 600 Kampfpanzer Leopard 2 sowie um mehr als 1000 Schützen und Radpanzer zum Transport von Infanterie ins Gefecht gehen. Zusätzlich zum bisherigen Bestand. Aktuell verfügt das Heer der Bundeswehr, also die Landstreitkräfte, über 310 Leopard 2 verschiedener Versionen, über 350 Schützenpanzer Puma, über eine nicht präzisierte niedrige dreistellige Zahl älterer Schützenpanzer Marder und über kolportiert rund 400 ältere Radpanzer Boxer.

Von Taurus bis Leopard – die Waffensysteme der Bundeswehr im Überblick

Die Bundeswehr ist zu See, an Land und in der Luft mit verschiedenen Waffensystemen präsent.
Marine, Heer und Luftwaffe können auf ein breites Angebot an militärischem Arsenal zurückgreifen. Wir zeigen in dieser Fotostrecke eine Auswahl. © dpa (3) / Boris Roessler / Moritz Frankenberg / Bernd von Jutrczenka
Ein Startfahrzeug eines Patriot-Luftabwehrsystems der Bundeswehr. (Symbolfoto)
Patriot (MIM-104): Weitreichendes Flugabwehrraketensystem zur Abwehr von Flugzeugen, Marschflugkörpern und ballistischen Raketen. Bekämpfungsreichweite ca. 68 Kilometer, kann mehrere Ziele gleichzeitig erfassen und bekämpfen. © IMAGO / Schöning
Ein Flugabwehrsystem Skyranger 35 von Rheinmetall, in diesem Fall auf einem GTK Boxer als Waffenplattform.
Ein Flugabwehrsystem Skyranger 35 von Rheinmetall, in diesem Fall auf einem GTK Boxer als Waffenplattform – es kombiniert Kanone und Boden-Luft-Raketen und ist spezialisiert auf Drohnenabwehr. © IMAGO / Zoonar
Die Fregatte F 222 Baden-Württemberg nimmt an der multinationalen Formationsfahrt teil auf dem Transit im Ostchinesischen Meer im Rahmen des Indo-Pacific Deployment, am 11.09.2024.
Die Fregatte „Baden-Württemberg“ ist das Typschiff der modernen F125-Klasse der Deutschen Marine und wurde für langandauernde, weltweite Einsätze mit geringer Besatzung konzipiert. Sie zeichnet sich durch hohe Automatisierung, vielseitige Einsatzmöglichkeiten und eine besondere Eignung für Stabilitätsmissionen und Kriseninterventionen aus. © Bundeswehr/Leon Rodewald
Ein Tornado-Kampfflugzeug startet während der Übung „Baltic Hunter 2023“ vom Flugplatz des Taktischen Luftwaffengeschwaders 73 „Steinhoff“ in Rostock-Laage.
Der Tornado ist ein zweistrahliges Mehrzweckkampfflugzeug, das von Deutschland, Großbritannien und Italien entwickelt wurde und seit den 1980er Jahren vor allem für Tiefflugangriffe, Aufklärung und elektronische Kampfführung eingesetzt wird. Er bleibt trotz seines Alters ein wichtiger Bestandteil der Luftwaffe, insbesondere als Träger für die nukleare Teilhabe und spezialisierte Aufgaben. © Jens Büttner/dpa
Kampfpanzer Leopard 2A7 der Bundeswehr (vorne) bei einer Übung mit einem Puma-Schützenpanzer (hinten). (Archivfoto)
Der Leopard 2 ist ein deutscher Kampfpanzer, der seit 1979 das Rückgrat der Panzertruppe bildet und als Hauptwaffensystem der Bundeswehr sowie vieler Nato-Staaten gilt. Er vereint hohe Feuerkraft durch seine 120-mm-Glattrohrkanone, starken Panzerschutz und außergewöhnliche Beweglichkeit und ist speziell für den Kampf gegen gegnerische Panzerverbände konzipiert. © IMAGO/Björn Trotzki
Infanterist der Zukunft der Bundeswehr ausgestattet u.a. mit Panzerfaust 3.
Die Panzerfaust 3 ist eine moderne, tragbare Panzerabwehrwaffe der Bundeswehr, die mit einem Mehrfachscharfschuss-System und einem hochentwickelten Gefechtskopf ausgestattet ist, um gut geschützte Fahrzeuge zu bekämpfen. Sie bietet eine hohe Präzision, Reichweite von bis zu 600 Metern und kann sowohl gegen gepanzerte Fahrzeuge als auch gegen befestigte Ziele eingesetzt werden. © Björn Trotzki/imago
Drohne "Luna"
„Luna“ ist ein unbemanntes Aufklärungsdrohnensystem der Bundeswehr, das zur Echtzeitüberwachung und Zielaufklärung auf dem Gefechtsfeld eingesetzt wird. Mit einer Reichweite von bis zu 100 Kilometern liefert die „Luna“-Drohne Bild- und Videodaten zur Unterstützung von Einsatzkräften. © dpa
Wuchtig: Eine Panzerhaubitze 2000 der Bundeswehr.
Die Panzerhaubitze 2000 ist ein selbstfahrendes Artilleriegeschütz der Bundeswehr mit einer 155-mm-Kanone, das Reichweiten von 30 Kilometern mit Standard- und bis zu 40 Kilometern mit reichweitengesteigerter Munition erzielt. © IMAGO / Sven Simon
Am 28.02.22 lief das Minenjagdboot Dattelnzur Verstärkung der NATO-Nordflanke aus.
Das Minenjagdboot „Datteln“ ist Teil der Frankenthal-Klasse (Klasse 332) der Deutschen Marine und spezialisiert auf das Aufspüren und Beseitigen von Seeminen. Es nimmt regelmäßig an internationalen Nato-Einsätzen und Übungen teil und trägt so zur Sicherung von Seewegen bei. © Presse- und Informationszentrum Marine
Soldaten bei der Waffen- und Geräteausbildung mit einem Gewehr (Archivfoto aus dem Jahr 2005).
Das G36 ist seit 1997 das Standard-Sturmgewehr der Bundeswehr und zeichnet sich durch sein geringes Gewicht, die modulare Bauweise und die einfache Handhabung aus. Es verfügt über eine Feuerrate von etwa 750 Schuss pro Minute und ist mit einem integrierten Optiksystem ausgestattet. Es wird schrittweise durch das modernere G95 ersetzt. © dpa
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Die Bundeswehr nutzt aktuell die Pistole P8 als Standarddienstpistole im Kaliber 9 x 19 mm, plant jedoch deren Ablösung durch die modernere P13. Für Spezialkräfte werden bereits die neuen Walther P14 und P14K eingeführt, die speziell auf deren Anforderungen zugeschnitten sind. (Symbolfoto) © dpa (Symbolbild)
Bundeswehr in Hamburg
Der Wiesel ist ein leicht gepanzertes, luftverlastbares Kettenfahrzeug der Bundeswehr, das vor allem bei Fallschirmjägern und Spezialkräften im Einsatz ist. Es existiert in verschiedenen Varianten, etwa mit 20-mm-Maschinenkanone oder Panzerabwehrlenkwaffen, und bietet hohe Mobilität bei geringem Gewicht. © Markus Scholz/dpa
Von Kiew schon lange angefragt: der Taurus-Marschflugkörper aus Deutschland.
Der Taurus ist ein hochpräziser, weitreichender Marschflugkörper, der von Deutschland und Schweden entwickelt wurde und vor allem zur Bekämpfung stark geschützter Bodenziele aus großer Entfernung eingesetzt wird. Mit einer Reichweite von über 500 Kilometern und modernster Zielerfassungstechnologie ermöglicht der Taurus präzise Angriffe bei minimalem Risiko für das Trägerflugzeug. © IMAGO / Political-Moments
Deutsches Flugabwehrsystem Iris-T
Das Luftverteidigungssystem IRIS-T SLM. Es dient der Abwehr von Flugzeugen, Hubschraubern, Marschflugkörpern und Drohnen. Seit 2024 in der Bundeswehr eingeführt. © Wolfgang Kumm/dpa
Korvette läuft zu EU-Einsatz vor Libyen aus
Die Korvette „Ludwigshafen am Rhein“ ist ein modernes Kriegsschiff der Braunschweig-Klasse der Deutschen Marine, das vor allem für Küstenüberwachung, Aufklärung und Schutzaufgaben eingesetzt wird. Sie ist mit einem 76-mm-Geschütz, Flugabwehrraketen und Seezielflugkörpern bewaffnet und zeichnet sich durch hohe Wendigkeit und moderne Sensorik aus. © picture alliance / dpa
Mit dieser Ausrüstung kämpft unsere Bundeswehr
Der Mungo ist ein leicht gepanzertes Mehrzweckfahrzeug der Bundeswehr, das speziell für den schnellen Transport von Soldaten und Material, insbesondere für Spezialkräfte, entwickelt wurde. Aufgrund seiner kompakten Bauweise und Luftverlastbarkeit eignet sich der Mungo besonders für Einsätze in schwierigem Gelände und bei schnellen Operationen. © Quelle: Bundeswehr
PIONIERPANZER DACHS: Der Panzer ist ein Arbeitsgerät der Pioniere und basiert auf dem Fahrgestellt des Leopard 1. Mit seinem Teleskoparmbagger errichtet er Ein- und Ausfahrten sowie Zu- und Abfahrten an Gewässerübergangsstellen und macht den Gewässergrund befahrbar. Außerdem dient er zum Anlegen und Beseitigen von Hindernissen und Sperren auf dem Gefechtsfeld. TECHNISCHE DATEN: Motorleistung: 610 kW (830 PS); Gewicht: ca. 43 t; Baggerleistung: ca. 140 Kubikmeter/h
Der Pionierpanzer Dachs ist ein spezialisiertes Unterstützungsfahrzeug der Bundeswehr, das auf dem Leopard-1-Fahrgestell basiert und für Aufgaben wie Baggern, Räumen und Bergen eingesetzt wird. Ausgestattet mit Baggerarm, Räumschild und Seilwinde ermöglicht er Pionieren das Überwinden von Hindernissen und das Befahrbarmachen von Wegen unter Gefechtsbedingungen. © Quelle: Bundeswehr
Ein Raketenwerfer MARS II steht in der Alb-Kaserne.
Der MARS II ist das moderne Raketenartilleriesystem der Bundeswehr, das präzisionsgelenkte Raketen mit Reichweiten von bis zu 84 Kilometern abfeuern kann. Es basiert auf dem amerikanischen MLRS M270, bietet hohe Feuerkraft und Flexibilität und wird vor allem zur Unterstützung von Bodentruppen eingesetzt. © Sebastian Gollnow/dpa
Die Eurofighter sind beeindruckende Kampfjets. Zahlreiche westliche Armeen haben sie in ihrem Bestand. Fotos lassen erahnen, welche technischen Fähigkeiten sie haben.
Der Eurofighter Typhoon ist ein Mehrzweckkampfflugzeug europäischer Herkunft, das durch seine hohe Wendigkeit und vielseitige Bewaffnung sowohl Luftüberlegenheits- als auch Präzisionsangriffe ermöglicht. Er bildet das Rückgrat der Luftwaffen mehrerer europäischer Staaten und ist für Luftverteidigung, Begleitschutz sowie internationale Einsätze ausgelegt. © dpa
U-Boot der Klasse U212A
Die U-Boote der Klasse 212 A sind das Rückgrat der deutschen Marine und zählen zu den modernsten konventionellen U-Booten weltweit. Dank ihres außenluftunabhängigen Brennstoffzellenantriebs sind sie besonders leise, ausdauernd und schwer zu orten, was sie ideal für Aufklärungs- und Spezialoperationen macht. (Symbolfoto)  © picture alliance / Daniel Reinhardt/dpa
Die Bundeswehr in Afghanistan: Von dem Ausspäh-Programm "Prism" wußten die Deutschen angeblilch schon seit 2011.
Der Dingo ist ein gepanzertes Allschutz-Transport-Fahrzeug (ATF) der Bundeswehr, das vor allem für Patrouillen- und Konvoifahrten in gefährlichen Einsatzgebieten entwickelt wurde und durch hervorragenden Minen- und ballistischen Schutz vielen Soldaten das Leben gerettet hat.  © picture alliance / dpa
Bundeswehr
Das MANTIS, ehemals auch Nächstbereichschutzsystem C-RAM (NBS C-RAM), ist ein stationäres Luft-Nahbereichs-Flugabwehrsystem (engl. Short Range Air Defense, kurz SHORAD). Neben den klassischen Zielen der Flugabwehr, wie Flugzeuge und Hubschrauber, kann es sowohl gegen kleine Ziele wie Drohnen/UAVs und Lenkwaffen als auch gegen sogenannte RAM-Ziele (Raketen, Artilleriegeschosse und Mörser) eingesetzt werden. © Bundeswehr
Wiesbaden Army Airfield
Der Kampfhubschrauber Tiger ist ein deutsch-französischer, zweisitziger Mehrzweckhubschrauber der Bundeswehr, der für Panzerabwehr, Luftnahunterstützung und Aufklärung konzipiert wurde. Er ist mit modernen Waffen wie Panzerabwehrlenkraketen, Maschinengewehren und Luft-Luft-Raketen ausgestattet ist. Die Bundeswehr plant, den Tiger bis 2032 aus der Nutzung zu nehmen und schrittweise durch leichtere Kampfhubschrauber zu ersetzen. © Andreas Arnold/dpa
Militärische Fahrzeuge im Norden von Sachsen-Anhalt
Der Schützenpanzer Marder war über Jahrzehnte das Standardfahrzeug der Panzergrenadiertruppe der Bundeswehr und gilt als bewährtes, wendiges und feuerkräftiges Waffensystem. Mit seiner 20-mm-Bordmaschinenkanone, Panzerabwehrlenkwaffen und moderner Nachtsichttechnik bot er den Panzergrenadieren Schutz, Mobilität und vielseitige Einsatzmöglichkeiten – sowohl im Kalten Krieg als auch bei Auslandseinsätzen, etwa in Afghanistan. © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa
Symbolbild: Das Panzergrenadierbataillon 112 ist mit dem Schützenpanzer Puma auf dem Weg in die Letzlinger Heide zum Gefechtsübungszentrum Heer, am 12.02.2024.
Der Puma ist der modernste Schützenpanzer der Bundeswehr und ersetzt schrittweise den Marder. Er bietet eine hochmoderne Kombination aus starker Bewaffnung, umfassendem Schutz und digitaler Vernetzung, wodurch er optimal auf die Anforderungen moderner Gefechtsführung und die Zusammenarbeit mit dem Kampfpanzer Leopard 2 ausgelegt ist. © Bundeswehr/Julia Dahlmann
Tag der Bundeswehr 2024
Der CH-53 ist der größte und schwerste Transporthubschrauber der Bundeswehr und seit 1975 im Einsatz, vor allem für den schnellen Transport von Personen, Material und bei Katastrophenhilfe sowie in Auslandseinsätzen wie Afghanistan und Mali. Aufgrund seines Alters und steigender Wartungsprobleme soll der CH-53 bis 2030 durch den moderneren CH-47F Chinook ersetzt werden. © Frank Hammerschmidt/dpa

Panzer für die Bundeswehr: Pistorius‘ Riesen-Bestellung sorgt in Deutschland für Aufsehen

Aktuell bereits bestellt sind 123 hochmoderne Leopard 2A8, vorrangig für die neue „Brigade Litauen“, 50 weitere Puma und 123 neue Radpanzer Boxer mit dem Waffenturm des Puma. Die Auslieferung der Panzer zieht sich allerdings, während im Bundeshaushalt 2025 rund 95 Milliarden Euro für Verteidigungsausgaben und bis 2029 sogar bis zu 649 Milliarden Euro für die Position Verteidigung vorgesehen sind. Die Frage nach den Produktionskapazitäten für die neuerliche Riesen-Bestellung ist in dieser Gemengelage zwischen politischem Berlin und der freien Wirtschaft omnipräsent. Schließlich hängen auch noch viele Zuliefererfirmen mit dran.

Bedenklich: In der im Frühjahr 2024 veröffentlichten ARD-Dokumentation „NATO – wer wird Europa schützen?“ hatte KNDS-Geschäftsführer Ralf Ketzel erzählt, dass vom Auftrag bis zur Auslieferung eines einzelnen Kampfpanzers etwa zwei Jahre vergehen. Und: In den Produktionsstätten in München-Allach könnten pro Jahr nur 40 bis 50 Panzer gebaut werden, hieß es damals. Dabei ist Deutschland nicht der einzige Nato-Staat, der Bestellungen bei KNDS am Laufen hat. Das gilt etwa auch für Ungarn und für Norwegen, was die Leopard-2-Panzer betrifft. Im Februar erwarb KNDS ein Werk des Bahntechnikunternehmens Alstom in Görlitz. Seither wird das ursprüngliche Eisenbahnwerk zur Rüstungsfabrik umgebaut.

Der BOXER RCT30 von KNDS: Die neustes Version des Bundeswehr-Radpanzers trägt den unbemannten Waffen-Turm des Puma.

Panzer aus Deutschland: KNDS will in neuem Werk in Görlitz Leopard 2 bauen

Ab 2026, schreibt der Spiegel, sollen in der sächsischen Stadt dann Schweißbaugruppen aus Panzerstahl statt zivile Zug-Waggons gebaut werden. Für wie viele Panzer monatlich geschätzt, das drang bislang nicht nach außen. In dem Werk in Görlitz soll dem Bericht nach jedoch explizit die Produktion von Leopard 2 für die Bundeswehr vorangetrieben werden. Neben Produktionsstätten braucht es indes auch ausreichend geschultes und eingelerntes Personal. Während die Rüstungsindustrie im Verlauf des russischen Überfalls auf die Ukraine und der Reaktionen der Nato darauf eifrig Personal sucht, nimmt all das viel Zeit in Anspruch. Nicht zuletzt wegen der Frage nach Produktionskapazitäten: In Flensburg-Handewitt will das Rüstungsunternehmen ab 2026 für geschätzt 75 Millionen Euro auf einer Fläche von etwa 18 Fußballfeldern eine neue Fertigungs- und Instandhaltungsanlage bauen.

Dort will der Konzern laut Fachzeitschrift Produktion jedoch leichte Kettenfahrzeuge ACSV G5  sowie Pionierpanzer Wisent 2 bauen und warten. Die Bundeswehr nutzt zumindest die Wisent. Ein neues Joint Venture aus Rheinmetall und dem italienischen Waffenbauer Leonardo mit Sitz in Rom und Werken in La Spezia soll sich laut „Tagesschau“ der ARD dagegen auf Panzer für die italienische Armee fokussieren. Laut Neue Zürcher Zeitung (NZZ) werden die bereits bestellten Bundeswehr-Boxer indes von Rheinmetall Defence Australia Pty Ltd. gebaut. Ob das australische Werk des deutschen Rüstungskonzerns aber Kapazitäten für hunderte Panzerfahrzeuge binnen weniger Jahre hat, ist ebenfalls nicht überliefert. (pm)

Rubriklistenbild: © IMAGO / Funke Foto Services

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