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Washington Post

FBI überprüft Iran-Hack bei Kampagnen von Biden, Harris und Trump

Vor der US-Wahl 2024 werden Hacking-Versuche publik. Vor allem Donald Trump und Co. sind demnach davon betroffen. Die Spur führt in den Iran.

Washington, D.C. – Potenzielle Hack-Angriffe vor der US-Wahl 2024: Die amerikanische Sicherheitsbehörde FBI untersucht mutmaßliche Hacking-Versuche durch den Iran, die sowohl auf einen Mitarbeiter des republikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump als auch auf Beraterinnen und Berater der demokratischen Wahlkampf-Kampagne für Joe Biden und nun Kamala Harris abzielten.

Dies geht aus Angaben von Whistleblowerinnen und Whistleblowern hervor. Die Behörde selbst bestätigte am Montag (12. August) offiziell, dass sie Monate vor dem Wahltag der US-Wahl 2024 eine Untersuchung zur nationalen Sicherheit eingeleitet hat, bei der viel auf dem Spiel stünde.

Phishing-Mails an ranghohe US-Politiker – FBI vermutet Iran dahinter

Die amerikanische Sicherheitsbehörde FBI untersucht Hacking-Versuche, die im Zusammenhang mit der US-Wahl 2024 stehen sollen. (Symbolbild).

Drei Mitarbeiter der Biden-Harris-Kampagne erhielten demnach sogenannte Spear-Phishing-E-Mails, die den Anschein erwecken sollten, legitim zu sein, aber einem Eindringling Zugang zur Kommunikation der Empfängerin oder des Empfängers verschaffen könnten. Bisher hätten die Ermittlerinnen und Ermittler aber keine Beweise dafür gefunden, dass diese Hacking-Versuche erfolgreich waren, sagen Whistleblowerinnen und Whistleblower.

Das FBI hatte die Ermittlungen offenkundig bereits im Juni aufgenommen, weil es vermutete, dass der Iran hinter den Versuchen steht, Daten von den zwei US-Präsidentschaftskampagnen zu stehlen. Die Agentinnen und Agenten kontaktierten deswegen unter anderem Google, um herauszufinden, dass es sich offenbar um Phishing-Versuche handelte, die auf Personen abzielten, die mit der Biden-Kampagne in Verbindung standen.

Die neuen Details zeigen nun, dass die Ermittlungen breiter angelegt sind und mehr potenzielle Opfer betreffen als bisher bekannt. Sie unterstreichen auch, dass Hackerangriffe ausländischer Staaten auf politische Kandidatinnen und Kandidaten in den USA im digitalen Zeitalter immer wieder vorkommen können. Die US-Behörden sind zu dem Schluss gekommen, dass Russland sich in die US-Präsidentschaftswahl 2016 eingemischt hat, um Trump zu unterstützen. Unter anderem durch das Hacken und die Freigabe interner E-Mails und Dokumente der Demokratinnen und Demokraten.

Interne Dokumente von Trump und Co. vor US-Wahl 2024 durchgesteckt

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„Wir können bestätigen, dass das FBI in dieser Angelegenheit ermittelt“, sagte die Behörde in einer kurzen Erklärung. Am Samstag (10. August) erklärte das FBI lediglich, dass es von Medienberichten über einen angeblichen Hack Kenntnis habe. Die Organisatorinnen und Organisatoren der Trump-Kampagne sagten, sie seien gehackt worden, nachdem Reporterinnen und Reporter Kopien eines internen Wahlkampfdokuments über Trumps „Running mate“ J.D. Vance erhalten hatten.

Ein Mitstreiter der Harris-Kampagne gab derweil zu verstehen, dass man Cyber-Bedrohungen überwache und sich dagegen schütze: „Uns sind keine Sicherheitslücken unserer Systeme bekannt“. Der Hacking-Versuch gegen die demokratische Partei ging offenbar über die Bühne, bevor US-Präsident Biden im Juli ankündigte, dass er nicht zur Wiederwahl antreten würde.

Das FBI vermutet, dass hinter den Phishing-Versuchen der Iran steckt. Er versucht demnach, einen Wahlsieg Trumps zu verhindern. Für die Ermittlerinnen und Ermittler weniger klar ist derweil, ob das Land auch für das Versenden von internen Wahlkampfdaten an Reporterinnen und Reporter verantwortlich ist, sagen Whistleblowerinnen und Whistleblower. Die Washington Post und Politico berichteten, dass sie von einer Person kontaktiert wurden, die behauptete, Zugang zu internen Dokumenten der Trump-Kampagne zu haben. Die Trump-Kampagne hat den Iran dafür verantwortlich gemacht.

E-Mail-Konten von langjährigem Freund von Donald Trump vor US-Wahl 2024 manipuliert

Donald Trumps Skandale, Fehltritte und Eklats in der Übersicht

Donald Trump als Moderator von The Apprentice, einer Reality-TV-Serie in den USA
Seit über 40 Jahren ist Provokation seine Spezialität: Donald Trump erregte die Gemüter, lange bevor er sich entschied, eine politische Karriere anzustreben. Ob als eiskalter Immobilienmakler in seiner Heimatstadt New York City oder wie hier als skrupelloser Chef in seiner eigenen Reality-TV-Serie „The Apprentice“ - Trump sorgte immer für Schlagzeilen. Ein Blick zurück erinnert an die größten Momente, die schließlich im Wahlsieg 2016 und dem Einzug ins Weiße Haus mündeten. © Imago
Donald Trump und Ivana Trump in den späten 1980er Jahren.
Dabei hatte alles so harmonisch begonnen. Donald Trump, reicher Erbe, Liebling der Klatschspalten und ab 1986 auch noch als Retter der New Yorker Eislaufbahn bekannt geworden, heiratete 1977 Ivana Trump. Das ehemalige Model schenkte Donald seine ersten drei Kinder: Donald Jr., Ivanka und Eric. Doch die Ehe sollte das glamouröse Leben der Trumps nicht überstehen und im Jahr 1990 ein Ende in Scheidung finden. © imago stock&people
Donald Trump und Marla Maples bei ihrer Hochzeit im Dezember 1993
Donald Trump ehelichte daraufhin die Frau, mit der er laut der Regenbogenpresse ohnehin schon seit längerem eine Affäre hatte: Marla Maples. Die damals 30 Jahre alte Schauspielerin gab Trump am 20. Dezember 1993 in New York das Ja-Wort. Kurz zuvor war Tiffany Trump, die gemeinsame Tochter der beiden, zur Welt gekommen. Die Ehe hielt respektable sechs Jahre. Marla Maples hätte über diese Zeit gerne ein Buch geschrieben. Das aber verhinderten laut Vanity Fair die Anwälte ihrer Stiefkinder Ivanka Trump und Donald Junior. © imago
Donald Trump und Melania Trump gemeinsam in New York
Es folgte Ehe Nummer Drei für Donald Trump, diesmal mit Melania Knauss. Das Topmodel aus Slowenien wurde als Kampagnengesicht der Zigarettenmarke Camel 1998 in den USA berühmt. Ihren späteren Ehemann lernte Melania im selben Jahr kennen. Im Jahr 2002 heiratete sie den 24 Jahre älteren Donald Trump. 2006 kam der gemeinsame Sohn des Glamour-Paares auf die Welt: Barron Trump. © Imago
Im Jahr 2016 kam Donald Trump wie hier die goldene Rolltreppe seines Hochhauses in New York herab
Im Jahr 2016 kam Donald Trump wie hier die goldene Rolltreppe seines Hochhauses in New York herab und erklärte seine Kandidatur für die US-Wahl 2016. Kaum jemand nahm die politischen Ambitionen des Fernsehstars zu diesem Zeitpunkt ernst. © Andrea Hanks/imago
Donald Trump gegen Parteigrößen wie Jeb Bush
In den Vorwahlen der Republikaner trat Donald Trump gegen Parteigrößen wie Jeb Bush (im Bild) an. Bei den TV-Debatten der Kandidaten machte er erstmals auf sich aufmerksam – indem er die alteingesessenen Politiker derbe attackierte. Trump sicherte sich so die Nominierung der Partei für die US-Wahl 2016. © imago
Donald Trump und Hillary Clinton beim Wahlkampf 2016
Dort traf Donald Trump auf Hillary Clinton. Die Kandidatin der Demokraten galt als Favoritin - vor allem, nachdem ein Tonband aufgetaucht war, in dem Trump damit angab, Frauen ungestraft sexuell belästigen zu können. Doch es geschah, was kaum jemand für möglich hielt: Trump setzte sich durch und wurde zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt. © imago
Barack Obama empfängt nach dessen Amtseinführung seinen Nachfolger Donald Trump im Weißen Haus in Washington DC, USA
Barack Obama hatte sich bei der Wahl für Hillary Clinton, seine langjährige Außenministerin, eingesetzt und vor Trump gewarnt. Genutzt hatte es nichts. Wie üblich besuchte Obama zunächst die feierliche Amtseinführung und empfing anschließend seinen Nachfolger im Weißen Haus – eine Ehre, die Trump vier Jahre später Joe Biden verweigern sollte. © imago
Donald Trump und Emmanuel Macron schütteln Hände
Kaum in Amt und Würden, schlidderte Donald Trump von einer Peinlichkeit zum nächsten Affront. Mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron lieferte sich Trump auf Staatsbesuch in Frankreich einen Wettbewerb im Händedrücken, den am Ende Macron gewann. Das zumindest ließen die deutlichen Spuren vermuten, die die Finger des Franzosen auf der Hand des US-Präsidenten hinterlassen hatten. © Peter Dejone/dpa
US-Präsident Donald Trump auf Staatsbesuch in Schanghai, China.
Doch Donald Trump polarisiert nicht nur mit seinen Taten, auch Spekulationen rund um sein Aussehen sorgen immer wieder für Schlagzeilen. Warum ist seine Haut orange, was schmiert er sich ins Gesicht, kann sich ein Milliardär kein besseres Toupet leisten? Das verweigert nämlich regelmäßig, ordentlich auf dem Kopf liegen zu blieben – wie hier zum Beispiel auf dem Flughafen in Schanghai zu sehen. © Jim Watson/imago
Angela Merkel, Emannuel Macron, Shinzo Abe und Donald Trump auf dem G7-Gipfel in Kanada
Vor allem die Verbündeten brachte Donald Trump mit seinem Wankelmut auf die Palme. Die schwierige Beziehung zwischen den USA unter seiner Regentschaft und dem Rest der westlichen Welt wird durch dieses Foto zusammengefasst, das auf dem G7-Gipfel in Kanada im Jahr 2018 entstand. Angela Merkel, damals noch Bundeskanzlerin, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Japans Premierminister Shinzo Abe reden auf Trump ein. Der sitzt da, mit trotzigem Gesichtsausdruck und verschränkten Armen. Vor allem Merkel ist die Frustration über einen derartigen Verhandlungspartner deutlich anzusehen. © Jesco Denzel/dpa
US-Präsident Donald Trump und Erotikdarstellerin Stormy Daniels
Wer glaubte, dass Donald Trump als Präsident zumindest nur noch politische Skandale produziert, wurde bald eines Besseren belehrt. Erotikdarstellerin Stormy Daniels machte ihre Affäre mit dem US-Präsidenten öffentlich. Beide trafen sich, während Trump schon mit Melania verheiratet war. Pikant: Melania war wohl damals gerade mit dem gemeinsamen Kind schwanger. Trump befahl seinem damaligen Anwalt Michael Cohen, Stormy Daniels Schweigegeld zu zahlen, damit alles geheim bleibe. Doch weil das Geld angeblich nie bei ihr ankam, schrieb Daniels ein Buch. Nun wissen wir alle, ob wir wollen oder nicht, wie Trumps Penis aussieht. © Mandel Ngan/afp
Donald Trumps legendärer Tweet mit Covfefe in einer Kunstausstellung in New York
Doch weder mit Bettgeschichten noch mit politischen Skandalen erzeugte Donald Trump derart viel Aufmerksamkeit wie mit seinem Twitter-Kanal. Als @realdonaldtrump twitterte Donald, bis sich die Balken bogen: mitten in der Nacht, voll Rechtschreibfehler und am liebsten in Großbuchstaben. Legendär ist sein „Covfefe“-Tweet vom 31. Mai 2017 (im Bild). Zeitweise folgten ihm fast 89 Millionen Accounts. Doch im Januar 2021 war auf einmal Schluss. Im Zuge der Attacke auf das Kapitol sperrte Twitter den Account des damals noch amtierenden US-Präsidenten. Grund: Er habe den Mob zur Gewalt ermutigt. © Christina Horsten/dpa
Neonazis marschieren durch Charlottesville (USA)
In welche Richtung Donald Trump innenpolitisch steuerte, wurde spätestens 2017 klar. Eine Horde Neonazis marschierte damals mit Fackeln durch die Stadt Charlottesville. Uniformierte Männer brüllten im Chor: „Juden werden uns nicht ersetzen.“ Ein Mann raste mit seinem Auto in eine Gruppe Gegendemonstranten, eine 30 Jahre alte Frau starb infolgedessen. Die ganzen USA waren schockiert. Doch das Staatsoberhaupt weigerte sich, den Neonazi-Aufmarsch zu verurteilen. Stattdessen sprach Donald Trump von „sehr guten Leuten auf beiden Seiten“. © Zach D Roberts/imago
Donald Trump besucht Puerto Rico
Als der Hurrikan „Florence“ im September 2018 die Insel Puerto Rico verwüstete, interessierte das Donald Trump zunächst wenig. Nach politischem Druck schickte er jedoch Hilfe und reiste sogar selbst auf die Insel, die zu den USA gehört, aber kein offizieller Bundesstaat ist. Dort angekommen bewarf Trump die Menschen mit Klopapierrollen. Die Tragweite der Katastrophe schien ihm zu keinem Zeitpunkt bewusst. Star-Koch José Andrés, selbst aus Puerto Rico und bei besagter Situation anwesend, sagte einige Zeit später zur Washington Post: „Es war ein Beweis für seine Unfähigkeit zur Empathie.“ © Evan Vucci/dpa
Donald Trump und das Sharpie Gate
Was nicht passt, wird manipuliert. Kein Moment charakterisiert dieses Credo von Donald Trump so eindrücklich wie das „Sharpie-Gate“. Als der Hurrikan Dorian die USA bedrohte, twitterte Trump, man müsse sich in den Bundesstaaten Florida, Georgia und Alabama in Acht nehmen. Das Problem: laut der offiziellen Karte des nationalen Wetterdienstes war Alabama nicht betroffen. Statt zuzugeben, dass er sich geirrt hatte, schmierte Trump mit einem Sharpie-Filzstift (das amerikanische Pendant zum Edding) einfach auf der Karte rum, erweiterte so das Gefahrengebiet und schwupps: schon war auch Alabama betroffen - zumindest in der Welt von Donald Trump, in der Fakten beliebig austauschbar sind. © JIM WATSON/afp
Trump-Anhänger stürmern das Kapitol in Washington DC
Wie sie begann, so endete Donald Trumps Zeit als Präsident: mit einem Skandal. Wochenlang schürte Trump mit seinen Behauptungen vom Wahlbetrug („The Big Lie“) die Aggressionen seiner Anhänger. Am 6. Januar 2021, der Tag, an dem Joe Biden offiziell zum Präsidenten ernannt werden sollte, entlud sich die Wut. Nachdem Trump seine Anhänger aufforderte, zum Kapitol zu marschieren, eskaliert dort die Situation. Der Mob überwindet die Absperrungen der völlig überforderten und unterbesetzten Polizei und dringt in das Parlamentsgebäude ein. Fünf Menschen sterben infolge des Aufruhrs. Für Donald Trump ändert das kaum etwas. Bis heute hat er seine Niederlage öffentlich nicht eingestanden. © Lev Radin/imago
2024, als die Kolumnistin und Autorin E. Jean Carroll (Mitte) ein Prozess gegen den Ex-Präsidenten wegen sexuellem Missbrauch und Verleumdung gewann.
Bis heute hat Donald Trump seine Niederlage bei der US-Wahl nicht 2020 eingestanden. Skandale produzierte er aber auch nach seiner Amtszeit weiter. So im Jahr 2024, als die Kolumnistin und Autorin E. Jean Carroll (Mitte) einen Prozess gegen den Ex-Präsidenten wegen sexuellem Missbrauch und Verleumdung gewann. Ein New Yorker Gericht sprach Caroll Schadensersatz in Höhe von 84 Millionen Dollar zu.  © IMAGO/Mary Crane
Donald Trump, hier mit seiner Anwältin Alina Habba
Noch heftiger fiel das Urteil in einem anderen Prozess gegen Donald Trump, hier mit seiner Anwältin Alina Habba aus. Ebenfalls in New York wurde der Ex-Präsident wegen Verschleierung von Schweigegeldzahlungen an die Erotikdarstellerin Stormy Daniels schuldig gesprochen - in insgesamt 34 Fällen.  © imago
Bis heute hat Donald Trump seine Niederlage bei der US-Wahl 2020 nicht eingestanden.
Trotz aller Skandale tritt Donald Trump auch 2024 erneut zur US-Wahl an. Seine Kandidatur verkündete er in seinem neuen Wohnsitz, dem Luxus-Ressort Mar-a-Lago. © IMAGO/C-Span
Donald Trump und Kamala Harris
Nach dem Rückzug der Kandidatur Joe Bidens hatte Donald Trump im Wahlkampf für die US-Wahl 2024 eine neue Gegnerin: Vizepräsidentin Kamala Harris. Im ersten und einzigen TV-Duell produzierte Trump dann auch den nächsten Eklat. „Sie essen Katzen und Hunde“, sagte der Kandidat der Republikaner über Einwanderer aus Haiti, die sich im Bundesstaat Ohio angeblich über Haustiere der US-Bürgerinnen und Bürger hermachen würden. © SAUL LOEB/AFP
Donald Trump gewann die US-Wahl 2024
Donald Trump gewann die US-Wahl 2024 und zog mit seinem neuen Vizepräsident JD Vance ins Weiße Haus ein. Am Tag der Amtseinführung unterzeichnete Trump in der Mehrzweckhalle Capital One Arena in Washington DC unter dem Applaus seiner Anhängerschaft dutzende präsidentielle Dekrete. © JIM WATSON/AFP
Per Dekret benannte der neue US-Präsident den Golf von Mexiko in Golf von Amerika um
Kaum angekommen im Oval Office sorgte Donald Trump für den nächsten Eklat. Per Dekret benannte der neue US-Präsident den Golf von Mexiko in Golf von Amerika um. Weil die Nachrichtenagentur AP diese Umbenennung nicht mitmachen wollte, verbannte die Trump-Administration ihre Vertreterinnen und Vertreter von den Pressekonferenzen des Weißen Hauses. © imago
Donald Trump beim Interview im Oval Office
Ebenfalls im Oval Office kam es zu einem weiteren Eklat, an dem Donald Trump maßgeblich beteiligt war. Während eines Fernsehinterviews behauptete der US-Präsident, man habe die Tättowierung „MS13“ auf den Knöcheln eines abgeschobenen Südamerikaners gefunden, was wiederum dessen Mitgliedschaft in der gleichnamigen Kriminellen-Gang beweisen würde. Mehrfach wies der Reporter Trump daraufhin, dass es sich bei seinem angeblichen Beweisfoto um eine mit Photoshop bearbeitete Aufnahme handle. Trump wiederum ließ sich davon aber nicht stören. © IMAGO/White House
Trump auf der Beerdigung des Papstes in Rom
Doch nicht nur in Washington DC sorgte Donald Trump nach Amtsübernahme für Eklats und Kopfschütteln. Das gelang dem neuen Präsidenten auch in Rom. Bei der Beerdigung von Papst Franziskus im Vatikan brach Trump mit seiner Anzugfarbe das Protokoll. Statt in Schwarz erschien der US-Präsident in Begleitung von First Lady Melania Trump in blauem Anzug. © ISABELLA BONOTTO/AFP

Als die Trump-Kampagne zu dem Schluss kam, dass sie gehackt worden war, alarmierte sie das FBI nach Angaben von Wahlkampf-Beraterinnen und-Beratern nicht. Die Entscheidung, das FBI nicht zu benachrichtigen, wurde teilweise aufgrund des Misstrauens der Kampagne gegenüber der Behörde getroffen, sagten diese Personen. Dem Vernehmen nach sei ein Phishing-Versuch erfolgreich gewesen zu sein. Die private Kommunikation von Roger Stone, einem langjährigen Freund und Berater von Trump, soll ausgespäht und manipuliert worden sein.

„Ich wurde von den Behörden informiert, dass einige meiner persönlichen E-Mail-Konten davon sind“, sagte Stone. „Ich weiß wirklich nicht mehr darüber. Und ich kooperiere. Es ist alles sehr seltsam.“ Das Konto von Stones wurde anonymen Angaben zufolge benutzt, um E-Mails an die Organisatorinnen und Organisatoren der Trump-Kampagne zu senden. Diese beinhalteten einen Link, der, wenn er angeklickt wurde, es dem Iran ermöglicht hätte, die anderen E-Mails der Zielperson abzufangen.

Die Trump-Kampagne reagierte nicht auf Fragen zu den Ermittlungen des FBI, aber am Samstag (10. August) sagte Trumps Sprecher Steven Cheung, dass die von Reporterinnen und Reportern erhaltenen Dokumente „illegal aus ausländischen Quellen beschafft wurden, die den Vereinigten Staaten feindlich gesinnt sind.“ Dies sei mit der Absicht geschehen, die US-Wahl 2024 zu stören und Chaos im demokratischen Prozess zu säen.

Offenbar mehr als ein Einzelfall – Trump-Lager verstärkt Sicherheitsvorkehrungen

Ein Trump-Berater sagte, dass nun zusätzliche Sicherheits-Maßnahmen, die von externen Beraterinnen und Beratern entwickelt wurden, ergriffen werden, um die E-Mails der republikanischen Wahlkampf-Kampagne vor Ausspähung und Manipulation zu schützen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien außerdem angewiesen worden, keine sensiblen Dokumente oder Informationen in E-Mails zu speichern. Trump und Co. gehen davon aus, dass weiterhin mehrere Staaten versuchen werden, republikanische E-Mail-Konten zu hacken.

Vergangene Woche veröffentlichte das US-amerikanische Softwareunternehmen Microsoft noch einen Bericht, in dem davor gewarnt wurde, dass iranische Hackerinnen und Hacker im Juni versucht hatten, in das E-Mail-Konto eines „hochrangigen Beamten“ einer US-Präsidentschaftskampagne einzudringen. Das Unternehmen nannte die Kampagne nicht öffentlich und bestätigte auch nicht, ob der Hack erfolgreich war. Nun ist klar, dass das FBI einer größeren Anzahl von angeblichen Hacking-Versuchen nachgeht.

Iranische Regierung widerspricht Vorwurf von Hacking-Versuchen vor der US-Wahl 2024

Das Trump-Attentat in Bildern: Schüsse, Chaos und ein blutender Ex-Präsident

US-Wahlkampf in Butler, Pennsylvania. Die Menge wartet auf Donald Trump, nicht wissend, dass gleich Schüsse fallen werden.
US-Wahlkampf in Butler, Pennsylvania. Die Menge wartet auf Donald Trump, nicht wissend, dass gleich Schüsse fallen werden. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Donald Trump auf der Wahlkampfveranstaltung in Butler, Pennsylvania.
Donald Trump auf der Wahlkampfveranstaltung in Butler, Pennsylvania. Kurze Zeit später fielen die Schüsse. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Schüsse fallen, Trump duckt sich weg. Der Secret Service eilt herbei. Als die Gefahr gebannt ist, wird Trump behandelt und von der Bühne gebracht.
Schüsse fallen, Trump duckt sich weg. Der Secret Service eilt herbei. Als die Gefahr gebannt ist, wird Trump behandelt und von der Bühne gebracht. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Schwerbewaffnete Soldaten bewachen die Bühne nach den Schüssen auf Donald Trump.
Schwerbewaffnete Soldaten bewachen die Bühne nach den Schüssen auf Donald Trump. Im Hintergrund decken Secret-Service-Mitarbeiter den Ex-Präsidenten hinter dem Pult. © dpa/AP | Evan Vucci
Auf Videos ist zu hören, wie der Secret Service bestätigt, dass der Täter „neutralisiert“ sei. Daraufhin wird Trump von der Bühne eskortiert.
Auf Aufnahmen ist zu hören, wie der Secret Service bestätigt, dass der Täter „neutralisiert“ sei. Daraufhin wird Trump von der Bühne eskortiert. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Nach den Schüssen auf Donald Trump erwidern Scharfschützen der Polizei das Feuer auf den Täter.
Nach den Schüssen auf Donald Trump erwidern Scharfschützen der Polizei das Feuer auf den Täter. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Wenige Momente nach dem versuchten Mordanschlag auf ihn reißt Trump kämpferisch die Faust in die Höhe.
Ein Bild, das wohl auch im US-Wahlkampf immer wieder auftauchen wird. Wenige Momente nach dem versuchten Mordanschlag auf ihn reißt Trump kämpferisch die Faust in die Höhe. © dpa/AP | Evan Vucci
Donald Trump direkt nach den Schüssen auf ihn: Der Ex-Präsident ist blutverschmiert, scheint am Ohr getroffen.
Donald Trump direkt nach den Schüssen auf ihn: Der Ex-Präsident ist blutverschmiert, scheint am Ohr getroffen. © dpa/AP | Evan Vucci
In einer Traube von Secret-Service-Mitarbeitern verlässt der blutverschmierte Trump nach den Schüssen die Bühne.
In einer Traube von Secret-Service-Mitarbeitern verlässt der blutverschmierte Trump nach den Schüssen die Bühne. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Agenten des Secret Service umringen Ex-Präsident Trump. Der zeigt sich kämpferisch, hebt die Faust.
Agenten des Secret Service umringen Ex-Präsident Trump. Der zeigt sich kämpferisch, hebt die Faust. Zuvor rief er noch „fight“ in das Pult-Mikrofon. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Donald Trump ist nach dem Attentat auf einer Wahlkampfveranstaltung verletzt – Bilder zeigen ihn mit blutendem Ohr.
Donald Trump ist nach dem Attentat auf einer Wahlkampfveranstaltung verletzt – Bilder zeigen ihn mit blutendem Ohr. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Panik im Publikum: Nach den Schüssen auf Donald Trump gehen Menschen in Deckung, Sicherheitskräfte assistieren.
Panik im Publikum: Nach den Schüssen auf Donald Trump gehen Menschen in Deckung, Sicherheitskräfte assistieren. © dpa/AP | Evan Vucci
Eskortiert vom Secret Service steigt Trump nach den Schüssen auf ihn in ein Auto, das ihn vom Ort des Angriffs weg bringt. Noch immer hat er die Faust erhoben.
Eskortiert vom Secret Service steigt Trump nach den Schüssen auf ihn in ein Auto, das ihn vom Ort des Angriffs weg bringt. Noch immer hat er die Faust erhoben. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Das Gelände der Wahlkampfveranstaltung in Butler, Pennsylvania. Hier kam es zu den Schüssen auf Trump
Das Gelände der Wahlkampfveranstaltung in Butler, Pennsylvania. Hier kam es zu den Schüssen auf Trump – das Chaos lässt auf die entstandene Panik deuten. © dpa/AP | Evan Vucci
Der Ort des Geschehens nach dem Anschlag. Die Umgebung ist mit gelbem Flatterband abgesperrt.
Der Ort des Geschehens nach dem Anschlag. Die Umgebung ist mit gelbem Flatterband abgesperrt.  © dpa/AP | Evan Vucci

Am vergangenen Wochenende wies ein Sprecher des Irans bei den Vereinten Nationen in einer Erklärung die Anschuldigungen eines solchen Hackings zurück: „Wir schenken solchen Berichten keinen Glauben. Die iranische Regierung hat weder die Absicht noch das Motiv, sich in die Präsidentschaftswahlen in den Vereinigten Staaten einzumischen“.

US-Geheimdienstmitarbeiterinnen und -mitarbeiter sagten im Juli, dass der Iran daran arbeite, gesellschaftlichen Unfrieden in den Vereinigten Staaten zu schüren und Trumps Bemühungen, das Weiße Haus zurückzuerobern, auszubremsen – eine Wiederholung der iranischen Bemühungen im Jahr 2020.

Staatsanwältinnen und Staatsanwälte in New York haben im Juli auch einen pakistanischen Mann mit Verbindungen zum Iran wegen eines Auftragsmordes angeklagt, bei dem ein Politiker oder ein US-Regierungsbeamter auf amerikanischem Boden ermordet werden sollte. Der Attentatsversuch auf Trump im Juli soll damit aber wohl nicht zusammenhängen.

Zu den Autoren

Josh Dawsey ist Reporter für politische Unternehmen und Ermittlungen bei der Washington Post. Er arbeitet seit 2017 für die Zeitung. Davor berichtete er für Politico über das Weiße Haus und für das Wall Street Journal über das New Yorker Rathaus und den Gouverneur von New Jersey, Chris Christie.

Tyler Pager ist Reporter für das Weiße Haus bei der Washington Post. Er kam 2021 zu der Zeitung, nachdem er bereits bei Politico über das Weiße Haus und bei Bloomberg News über den Präsidentschaftswahlkampf 2020 berichtet hatte. Er wurde 2022 mit dem Gerald R. Ford-Journalismus-Preis für seine Berichterstattung über die US-Präsidentschaft ausgezeichnet.

Devlin Barrett schreibt über das FBI und das Justizministerium und ist der Autor von „October Surprise: How the FBI Tried to save itself and crashed an election“. Er gehörte zu den Reportage-Teams, die 2018 und 2022 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurden. Im Jahr 2017 war er Finalist für die Pulitzer-Preise für Feature-Schreiben und internationale Berichterstattung.

Isaac Arnsdorf ist ein nationaler politischer Reporter, der über die Trump-Kampagne berichtet. Sein erstes Buch, „Finish what we started: The MAGA movement‘s ground war to end democracy“, wurde 2024 veröffentlicht.

Shane Harris schreibt über Geheimdienste und nationale Sicherheit. Er war Mitglied von Reportage-Teams, die mit dem Pulitzer-Preis für den öffentlichen Dienst sowie mit zwei George-Polk-Awards ausgezeichnet wurden. Außerdem wurde er mit dem Gerald R. Ford-Journalismus-Preis für seine Berichterstattung über die nationale Sicherheit in den USA gewürdigt. Harris ist Autor von zwei Büchern, „The Watchers“ und „@War“.

Wir testen zurzeit maschinelle Übersetzungen. Dieser Artikel wurde aus dem Englischen automatisiert ins Deutsche übersetzt.

Dieser Artikel war zuerst am 13. August 2024 in englischer Sprache bei der „Washingtonpost.com“ erschienen – im Zuge einer Kooperation steht er nun in Übersetzung auch den Lesern der IPPEN.MEDIA-Portale zur Verfügung.

Rubriklistenbild: © Beata Zawrzel/Imago

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