Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Besetzung im zweiten Weltkrieg

Besuch Steinmeiers: Griechen fordern hunderte Milliarden Euro

Bundespräsident Steinmeier in Griechenland: Die griechische Regierung verlangt Reparationszahlungen Deutschlands wegen der Nazi-Verbrechen.
+
Bundespräsident Steinmeier in Griechenland: Die griechische Regierung verlangt Reparationszahlungen Deutschlands wegen der Nazi-Verbrechen.

Der Besuch des deutschen Bundespräsidenten in einem ehemaligen griechischen Konzentrationslager stößt eine alte Debatte an: Griechenland fordert Reparationszahlungen.

Athen - Die griechische Regierung lässt nicht locker: Deutschland soll nun endlich Entschädigungen in Milliardenhöhe für die Zeit der deutschen Besatzung zahlen. Die Bundesregierung sieht ihre Schuld jedoch schon längst beglichen. Erneut angestoßen wurde die Debatte durch den Besuch des deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier eines ehemaligen Konzentrationslagers am Donnerstag in Griechenland. 

Bundespräsident Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender besuchen das ehemalige KZ Chaidari bei Athen.

In dem Lager unweit von Athen wurden während der deutschen Besatzungszeit (1941 bis 1944) rund 25.000 Menschen interniert. Außerdem wurden 60.000 bis 70.000 griechische Juden durch weitere Attacken der Nationalsozialisten ermordet. Der Bundespräsident bat im Rahmen dieses Besuchs nun um Verzeihung für die von den Nazis verübten Gräueltaten. Deutschland dürfe diese Schuld nicht vergessen, ungeachtet unterschiedlicher Rechtspositionen, meinte Steinmeier mit Bezug auf die umstrittenen griechischen Reparationszahlungen. 

Griechisches Parlament fordert mehrere Milliarden Euro

Der Vorwurf der griechischen Regierung wird nun wieder laut: Deutschland wäre seinen Reparationszahlungen nicht nachgekommen. Die Griechen fordern nun Rückzahlungen in der Höhe von rund 270 Milliarden Euro. Die Regierungspartei Syriza stützt sich dabei auf einen von ihnen in Auftrag gegebenen Bericht. Hinzu kommen noch Rückforderungen eines Kredits, den die Griechen den Nationalsozialisten damals als „Besatzungsausgaben“ zahlen mussten, der sich vermutlich auf mehr als zehn Milliarden Euro beläuft. 

Deutschland hat dazu eine klare Meinung: Durch Abkommen im Jahr 1960 und 1990, das sogenannte „Zwei-plus-Vier-Abkommen“, habe die Bundesrepublik ihre Schuld beglichen. Der griechische Regierungschef Alexis Tspiras meinte hingegen vor einer Woche, es sei eine „historische Pflicht“, die Rückzahlungen von Deutschland einzufordern. Im Gespräch mit dem deutschen Bundespräsidenten am Donnerstag äußerte sich Tspiras jedoch nicht zu der jüngsten Debatte. 

Ob die geforderten Reparationszahlungen nun ein Schlagabtausch zwischen Berlin und Athen bleiben oder ob sich daraus eine diplomatische Krise entwickeln könnte, bleibt abzuwarten.

Lesen Sie auch: Athen: Reparationsforderung für Kriegsschäden weiter möglich

AFP/mef

Kommentare