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Antisemitismus-Debatte

Israelischer Spitzenpolitiker rät Juden in Deutschland: „Tragt großen Knüppel“

Der ehemalige Finanzminister Yair Lapid kritisiert den Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland. Die Juden dürften nicht kapitulieren.
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Der ehemalige Finanzminister Yair Lapid kritisiert den Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland. Die Juden dürften nicht kapitulieren.

Juden sollten sich zur Selbstverteidigung bewaffnen, rät der ehemalige Finanzminister Israels. Damit stellt er sich gegen den Zentralrat der Juden in Deutschland.

Berlin - Yair Lapid, einer der führenden Oppositionspolitiker Israels, hat antisemitische Angriffe in Deutschland scharf verurteilt. „Wenn ein Jude in Deutschland Angst hat, mit einer Kippa durch die Straßen Berlins zu laufen, läuft etwas grundlegend falsch“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur am Mittwochabend am Rande einer Veranstaltung des Nahost-Friedensforums in Berlin. „Wir dachten, die Tage der Angst für Juden in Deutschland seien vorbei. Offenbar sind sie es nicht.“ Der Präsident des Zentralrates der Juden, Josef Schuster, sage, Juden sollten nicht durch Berlin mit einer Kippa laufen, meinte Lapid. „Ich sage zu ihnen, sie sollten mit einer Kippa und einem großen Knüppel in ihren Händen laufen und sich selbst schützen. Weil das nicht toleriert werden kann.“

Yair Lapid ist einer von Israels führenden Oppositionellen und Sohn eines Holocaust-Überlebenden. Von 2013 bis 2014 war er israelischer Finanzminister. Als Zeichen gegen Antisemitismus waren in mehreren deutschen Städten am Mittwoch Menschen mit der traditionellen jüdischen Kopfbedeckung, der Kippa, auf die Straße gegangen. Juden und Nicht-Juden versammelten sich unter anderem in Berlin, Köln, Erfurt, Magdeburg und Potsdam zu Solidaritätskundgebungen. Anlass ist der Angriff eines syrischen Flüchtlings auf einen jungen Israeli mit Kippa in der vergangenen Woche im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg.

Schuster warnt vor dem offenen Tragen einer Kippa

Schuster hatte Juden am Dienstag davor gewarnt, sich in Großstädten öffentlich mit einer Kippa zu ihrer Religion zu bekennen. „Trotzig bekennen wäre im Prinzip der richtige Weg“, hatte er im Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) betont. „Trotzdem würde ich Einzelpersonen tatsächlich davon abraten müssen, sich offen mit einer Kippa im großstädtischen Milieu in Deutschland zu zeigen.“ 

Lapid kritisierte diesen Aufruf und sprach von einer „bedauernswerten Fehlentscheidung“. Gegenüber der Zeitung „Die Welt“ erklärte er: „Wir Juden dürfen nicht kapitulieren“. Auch gegenüber der Zeitung riet er Juden dazu, sich zu bewaffnen. Hier sprach er von einem „Stock“. 

Eine Frau (27) aus Israel ist im niederbayerischen Massing beleidigt und mit einem Stein beworfen worden, wie Merkur.de* berichtet. Der Täter flüchtet. Nun sucht die Polizei Zeugen.

Nachdem letzte Woche in Berlin der Rabbiner Yehuda Teichtal angegriffen worden war, wurde nun auch in München mehrere Angehörige des jüdischen Glaubens attackiert.

In Berlin wurde ein 21-Jähriger von einem Unbekannten ins Gesicht geschlagen, weil er sich auf Hebräisch unterhielt.

*Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.

dpa/mag

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