Lager brennt seit Sonntag
Angriff der Ukrainer gelungen: Brennendes Öl-Depot droht zu explodieren
Seit Sonntag lodert ein Feuer in einem südrussischen Tanklager. Russlands Behörden sind kaum in der Lage, die Flammen zu bekämpfen. Nun könnte eine Detonation drohen.
Rostow – Ein seit Tagen brennendes Tanklager in Südrussland soll nach inoffiziellen Angaben erneut von einer ukrainischen Drohne attackiert worden sein. Die Drohne sei am frühen Freitagmorgen (23. August) eingeschlagen, berichteten der Telegram-Kanal Shot und andere russische Medien.
Ein auf X (ehemals Twitter) veröffentlichtes Video zeigt das Ausmaß des Einschlags im Ukraine-Krieg: Dunkle, schwarze Rauchwolken steigen in den Himmel. Laut dem Rostower Nachrichtenportal 161.ru wurden die Anwohner am Freitagmorgen gegen halb vier Ortszeit durch die Geräusche einer gewaltigen Explosion im Öldepot geweckt. „Es war sehr laut, ich bin von der Explosion aufgewacht. Der Schein erhellte [die Stadt] Proletarsk“, berichtet ein Anwohner laut Newsweek.
Über 500 Feuerwehrleute im Einsatz: Kiew greift mit Drohnen im Ukraine-Krieg an – Feuer brechen aus
Das Feuer im Treibstofflager Proletarsk mit mehr als 70 einzelnen Tanks war bereits am vergangenen Sonntagmorgen durch einen ukrainischen Drohnenangriff ausgelöst worden und konnte bislang nicht gelöscht werden. Die Ukraine versuche offenbar, das Feuer auf Zisternen voller Kerosin auszuweiten, die noch nicht brennen, hieß es zu dem angeblichen neuen Angriff. Das berichtet die dpa. „Es besteht die Gefahr einer beispiellosen Explosion“, hieß es auf dem pro-ukrainischen Telegrammkanal ‚Crimean Wind‘. „Alle russischen Beamten schweigen.“
Offizielle Stellen äußerten sich tatsächlich nicht. Das russische Verteidigungsministerium berichtete von nächtlichen ukrainischen Drohnenangriffen auf die Regionen Belgorod und Kursk – Rostow wurde nicht erwähnt. Die Regionalbehörden von Rostow haben für den Landkreis Proletarsk den Katastrophenfall ausgerufen.
Die staatliche Nachrichtenagentur Tass berichtete am Mittwoch (21. August), dass inzwischen 47 Feuerwehrleute bei dem Brand verletzt worden seien. Andere Medien sprechen von über 500 Feuerwehrleuten, die im Einsatz waren, um den Brand zu bekämpfen. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, dass sogar russisch-orthodoxe Priester den Brandort besuchten und die Feuerwehrausrüstung segneten.
Ukraine hält sich bedeckt: Kiew gibt keine Angaben zu Treffern von Militärzielen
Kiew warf Russland erneute Angriffe in der Nacht vor. Die ukrainische Luftwaffe sprach auf ihrem Telegram-Kanal von zwei Raketenangriffen aus der Region Woronesch und 16 Drohnenangriffen in der Nacht. Davon seien 14 Drohnen abgefangen worden. Die Flugabwehr sei in den Regionen Tscherkassy, Kirowohrad, Poltawa und Sumy aktiv gewesen.
In der Region Tscherkassy im Zentrum der Ukraine schlug eine russische Rakete ein, wie der Militärgouverneur der Region, Ihor Taburez, auf seinem Telegram-Kanal mitteilte. Trümmer beschädigten demnach Gebäude und Autos. Gelagertes Holz sei in Brand geraten. Angaben zu möglichen Treffern auf Militärziele macht die Ukraine grundsätzlich nicht. (bg/dpa)
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