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Kabinett Scholz: Nach dem Ampel-Aus kommt Rot-Grün ohne Mehrheit
Das Scholz-Kabinett bildet seit dem 8. Dezember 2021 die 24. Bundesregierung der Bundesrepublik Deutschland. Nach knapp drei Jahren im Amt ist die Ampel allerdings zerbrochen. Demnächst kommt es zu Neuwahlen. Alle Mitglieder des Kabinetts in Bildern.
Berlin – Nach drei schwierigen Jahren ist die Ampel-Koalition am 6. November 2024 zerbrochen – knapp ein Jahr vor der regulär angesetzten Bundestagswahl. Der Bruch der ersten Koalition von SPD, Grünen und FDP auf Bundesebene war nach einem erbitterten Richtungsstreit vor allem über den künftigen Kurs in der Wirtschafts- und Haushaltspolitik erfolgt.
Scholz hatte in den Verhandlungen unter anderem ein erneutes Aussetzen der Schuldenbremse gefordert. Angesichts der verfahrenen Lage hatte Lindner dann in der Sitzung des Koalitionsausschusses mit allen Partei- und Fraktionsspitzen am Mittwochabend vorgeschlagen, gemeinsam Neuwahlen des Bundestags in die Wege zu leiten.
In einer anschließenden Sitzungspause landete der Lindner-Vorschlag in der Öffentlichkeit, mehrere Medien berichteten darüber, woraufhin Scholz den Bundespräsidenten um die Entlassung seines Finanzministers bat. Als Reaktion zog die FDP alle ihre Minister aus dem schon seit vielen Monaten heillos zerstrittenen Dreier-Bündnis ab – und besiegelte somit das Ende der Ampel.
Scholz warf Lindner vor, in der gemeinsamen Regierungszeit Kompromisse durch öffentlich inszenierten Streit übertönt und Gesetze sachfremd blockiert zu haben. „Zu oft hat er kleinkariert parteipolitisch taktiert. Zu oft hat er mein Vertrauen gebrochen.“ Es gebe deswegen keine Basis für die weitere Zusammenarbeit. „So ist ernsthafte Regierungsarbeit nicht möglich.“
Der entlassene FDP-Chef gab die Vorwürfe an Scholz zurück. Der SPD-Politiker habe den Bruch der Ampel-Koalition gezielt herbeigeführt. „Sein genau vorbereitetes Statement vom heutigen Abend belegt, dass es Olaf Scholz längst nicht mehr um eine für alle tragfähige Einigung ging, sondern um einen kalkulierten Bruch dieser Koalition“, sagte Lindner. Damit führe Scholz Deutschland in eine Phase der Unsicherheit.
Scholz will im Januar die Vertrauensfrage im Bundestag stellen. Danach könnte es vor Ende März Neuwahlen geben. (dpa/cs)
Rubriklistenbild: © Britta Pedersen/dpa









