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„Keine außergewöhnliche Notlage“
Merz kämpft weiter gegen die Bürgergeld-Erhöhung und für die Schuldenbremse
CDU-Chef Friedrich Merz spricht sich weiterhin gegen eine Aussetzung der Schuldenbremse aus. Man könnte stattdessen sparen – zum Beispiel beim Bürgergeld.
Berlin - CDU-Chef Friedrich Merz hält an seiner Meinung fest, eine Lockerung der Schuldenbremse im Grundgesetz müsste verhindert werden. „Noch steht die Schuldenbremse in der Verfassung. Und wenn es nach der Bundestagsfraktion und mir persönlich geht, dann bleibt sie da auch, weil wir im Augenblick keine Notlage haben, die so groß ist, dass wir nun noch mehr Schulden machen müssen“, sagte Merz am Sonntag in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“. Für die bereits vorhandenen Schulden werde der Bund im nächsten Jahr 40 Milliarden Euro Zinsen zahlen, so der CDU-Parteichef weiter. „Das ist mehr als der ganze Landeshaushalt des Landes Hessen.“
Merz kämpft weiterhin für Schuldenbremse: „Keine Naturkatastrophe oder außergewöhnliche Notlage“
Der Fraktionschef kritisiert damit weiterhin die Diskussionen der Ampel-Koalition, angesichts der Haushaltskrise die Schuldenbremse zu reformieren und auch für den Bundesetat 2024 auszusetzen. Diese lässt bislang nur in einem geringen Umfang neue Schulden zu. Für eine Reform müsste das Grundgesetz geändert werden, was eine Zwei-Drittel-Mehrheit in Bundestag und Bundesrat erfordern würde – die Union müsste also für das Vorhaben gewonnen werden.
Während sich viele SPD- und Grünen-Politiker für eine Reform und erneute Aussetzung für 2023 aussprechen, äußerte sich Finanzminister Christian Lindner von der FDP zuletzt skeptisch. Eine neuerliche Aussetzung könne man laut Lindner verfassungsmäßig wohl kaum tragfähig begründen, stattdessen müsse man an anderen Stellen sparen. Merz teilt seine Einschätzung. Es gebe „weder eine Naturkatastrophe, die so groß ist, dass wir das jetzt machen müssten, noch gibt es eine außergewöhnliche Notlage, die das erfordern würde.“
SPD-Chefin Saskia Esken sprach sich in der ARD-Sendung hingegen für eine Reform und erneute Aussetzung der Schuldenbremse aus. „Wenn wir aus dem laufenden Haushalt investieren müssen, dann werden wir irgendwann in die Knie gehen“, sagte Esken. „Und deswegen sagen wir ganz klar, die Schuldenbremse muss reformiert werden. Sie ist eine Zukunftsbremse und sie muss Investitionen ermöglichen.“ Davon versuche man nun auch die Kollegen zu überzeugen.
CDU-Chef Merz spricht sich gegen Bürgergeld-Erhöhung aus – Sozialverband-Präsidentin warnt
Merz plädierte in der ARD-Sendung zudem gegen eine Erhöhung des Bürgergelds ab dem 1. Januar 2024. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) habe noch vier Wochen Zeit, um per Verordnungsermächtigung gegen die Erhöhung einzulenken. „Das steht noch nicht im Gesetzblatt, das steht noch nicht im Verordnungsblatt, das kann die Bundesregierung entscheiden“, so Merz. Die SPD lehnt eine Abkehr von der Bürgergeld-Erhöhung aber ab. Ein Sprecher von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) teilte laut Bild-Zeitung mit, es gebe „keine entsprechenden Pläne, die gesetzlich vorgeschriebene Anpassung des Regelsatzes zum 1. Januar 2024 nicht vorzunehmen“.
Kabinett Scholz: Nach dem Ampel-Aus kommt Rot-Grün ohne Mehrheit
SPD-Chefin Saskia Esken machte ebenfalls deutlich, dass keine Einschnitte im Bürgergeld geplant seien. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir uns darauf einlassen“, sagte sie angesichts Merz‘ Forderungen ebenfalls im „Bericht aus Berlin“. „Weil wir eben auch nicht an den Ärmsten sparen, sondern wir jetzt schauen müssen, wie wir auch die starken Schultern stärker beteiligen können.“
Auch die Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Verena Bentele, warnte vor einer Rücknahme der geplanten Bürgergeld-Erhöhung. „Das Bürgergeld ist keine soziale Hängematte. Genauso wenig, wie die rückwirkende sowie überfällige Erhöhung kein Faulheits-Bonus ist“, sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe am Montag. Die Lebensmittelpreise blieben weiterhin hoch, auch wenn die Inflation etwas zurückgehe. (nz/dpa)