Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Große Sorgen auch in Deutschland

„Alarmierende“ Umfrage: Zutrauen in Demokratie schwindet bei GenZ und Millennials - rund um den Globus

Jugendliche in Moskau posieren mit Pappaufstellern von Wladimir Putin und Xi Jinping - in Russland gibt es laut Umfrage nur noch wenige Demokratie-Verfechter.
+
Jugendliche in Moskau posieren mit Pappaufstellern von Wladimir Putin und Xi Jinping - in Russland gibt es laut Umfrage nur noch wenige Demokratie-Verfechter.

Glauben junge Menschen nicht mehr an die Demokratie? Eine 30-Länder-Umfrage wirft Fragen auf - und Schlaglichter auf Türkei, Russland und USA.

New York/Frankfurt - Eine aktuelle Umfrage unter Menschen in 30 Ländern rund um den Globus kommt zu einem „ernüchternden und alarmierenden“ Ergebnis: Ihr zufolge haben junge Leute aus der Generation „Z“ und die „Millennials“ deutlich weniger Zutrauen in die Demokratie als Ältere. Nur 57 Prozent der Menschen zwischen 18 und 35 halten der Erhebung zufolge die Demokratie für die beste Regierungsform. 42 Prozent von ihnen halten eine Militärherrschaft für eine gute Möglichkeit, ein Land zu regieren.

Das geht aus am Dienstag (12. September) veröffentlichten Daten der Institute Savanta und (in der Ukraine) Gradus im Auftrag der Open Society Foundations (OSF) hervor. Insgesamt hat die repräsentative Erhebung Länder mit einer Gesamtbevölkerung von 5,5 Milliarden Menschen erfasst. Bedenkliche Resultate gibt es dabei ausgerechnet aus Deutschland. Ein Schlaglicht wirft die Umfrage aber auch auf das Demokratie- und Klimakrisen-Verständnis in Ländern wie den USA, China, der Türkei und Russland.

Umfrage „alarmiert“: Junge glauben weniger an Demokratie - Deutsche setzen seltener auf Menschenrechte

Fragen wirft die Erhebung mit Blick auf die Zukunft der Demokratie in aller Welt auf. Das Vertrauen in Debatte und Mitbestimmung schwindet offenbar: 72 Prozent aller Befragten über 56 Jahren nannten die Demokratie als beste Staatsform - bei den Menschen unter 36 Jahren waren es ganze 15 Prozentpunkte weniger. Einen möglichen Grund sehen die Studienverfasser in den vielfältigen Krisen der Gegenwart.

„Unsere Ergebnisse sind sowohl ernüchternd als auch alarmierend“, urteilte OSF-Präsident Mark Malloch-Brown. „Weltweit wollen Menschen weiter an die Demokratie glauben. Doch von Generation zu Generation schwindet dieser Glaube, da die Zweifel an den Fähigkeiten der Demokratie, ihr Leben konkret zu verbessern, wachsen. Das muss sich ändern.“

Erstaunliche Daten weist die Befragung in Sachen Menschenrechte aus: So glaubten nur 51 Prozent der Befragten in Deutschland, die Menschenrechte seien „eine Kraft des Guten in der Welt“. Das ist weit weniger als der 30-Länder-Durchschnitt von 72 Prozent. In Bangladesch etwa lag die Zustimmung zu dieser These bei 88 Prozent, in der kriegsgebeutelten Ukraine bei 66 Prozent.

Migration: Nur in der Türkei ist die Sorge noch größer als in Deutschland - dennoch kein Riesenthema

Eine Einordnung auf internationaler Ebene lieferte die Umfrage auch für Streitthemen wie Migration und Klimaerwärmung. So ist Zuwanderung nur für recht wenige Befragten in Deutschland das wichtigste Thema: 18 Prozent der Befragten ordneten diese Frage als drängendstes Problem ein. Nichtsdestotrotz ist dieser Wert der zweithöchste unter allen 30 Ländern. Nur in der Türkei fiel er mit 25 Prozent noch höher aus. Dort kommen viele Menschen aus dem Bürgerkriegsland Syrien an - die Weiterreise gen EU ist vielen von ihnen verwehrt.

Eine Führungsrolle für wohlhabende Länder bei der Eindämmung von Klimagasen befürwortete laut den Zahlen der Demoskopen in Deutschland eine rechte große Zahl an Menschen - aber dennoch eine im Ländervergleich geringe: Genau 50 Prozent sahen reiche Staaten in der Pflicht. Das war aber zugleich der niedrigste Wert aller 30 Länder. Vor allem in ärmeren Staaten fielen die Zahlen, wenig überraschend, deutlich höher aus.

In Staaten wie Bangladesch und Nigeria lag der Wert weit über 80 Prozent. Aber auch Frankreich (77 Prozent), Japan (70 Prozent, die USA (65 Prozent) und sogar Russland (64 Prozent) kamen auf höhere Zustimmungsraten zu dieser These. Zugleich äußerten übrigens 69 Prozent der Befragten in Deutschland Sorge über negative Auswirkungen der Klimakrise auf ihr Leben bereits im kommenden Jahr.

Erdogans Türkei glaubt an Demokratie - in Putins Russland hat sie kaum Zuspruch

Eine weitere interessante Zahl: Der Anteil strikter Demokratie-Verfechter fiel unter den 30 betrachteten Ländern in der Türkei
am höchsten aus. 79 Prozent der Befragten erachteten die Demokratie als allen anderen Regierungsformen überlegen - erst im Mai hatte dort Recep Tayyip Erdogan, teils auch unter Vorwürfen des Wahlbetrugs, die Präsidentschaftswahlen gewonnen. Am geringsten ist die Quote in Wladimir Putins Russland, nur 35 Prozent der Umfrage-Teilnehmer betrachteten dort die Demokratie als überlegen.

Wladimir Putin: Der Aufstieg von Russlands Machthabern in Bildern

Wladimir Putin ist seit dem 24. Februar 2022 auch Kriegsherr – auch wenn in Russland nach offizieller Lesart nur von einer militärischen „Spezialoperation“ in der Ukraine gesprochen wird.
Am 24. Februar 2022 befahl Wladimir Putin den Angriff russischer Truppen auf die Ukraine. Setdem ist er nicht nur Präsident Russlands, sondern Kriegsherr – auch wenn in Russland der Ukraine-Krieg nach offizieller Lesart nur eine militärische „Spezialoperation“ genannt wird. © Mikhail Klimentyev/Imago
Wladmir Putin mit Flottenchef Kurojedow
Von 1975 bis 1982 war der am 7. Oktober 1952 geborene Putin KGB-Offizier, von 1984 bis 1985 besuchte er die KGB-Hochschule in Moskau. Ab 1985 war er in der DDR tätig, hauptsächlich in Dresden. Danach ging es wieder zurück nach St. Petersburg. Vom 25. Juli 1998 bis August 1999 war Putin Direktor des Inlandsgeheimdienstes FSB. In dieser Eigenschaft traf er sich im November 1998 mit Flottenchef Wladmir Kurojedow (rechts). © Stringer/dpa
So sah Wladimir Putin im Alter von 40 Jahren aus, als er an der Eröffnung der Honda Motor Show 1992 in St. Petersburg teilnahm.
Eine Schwarz-Weiß-Aufnahme zeigt Wladimir Putin im Jahr 1992 im Alter von 40 Jahren, als er an der Eröffnung der Honda Motor Show 1992 in St. Petersburg teilnahm. Zwei Jahre später wurde er von einem der Vizebürgermeister zum ersten Vizebürgermeister der Stadt ernannt. Sein politischer Aufstieg nahm Formen an. © Russian Look/IMAGO
Dieses Foto zeigt den russischen Präsidenten Wladimir Putin im Jahr 1994 in seinem Büro. Damals war er 42 Jahre alt und Vizebürgermeister von St. Petersburg.
In seinem ersten Jahr als erster Vizebürgermeister der Stadt St. Petersburg im Jahr 1994 wurde Wladimir Putin in seinem Büro fotografiert. Damals war er 42 Jahre alt. Von körperlichen Beschwerden aus dieser Zeit ist nichts bekannt. Putin war zudem bereits seit seiner Jugend sportlich und ging unter anderem dem Kampfsport Judo nach, in dem er sich einen Schwarzen Gurt verdiente. © Russian Look/IMAGO
Drei Jahre später enstand dieses Foto von Wladimir Putin zusammen mit Anatoly Sobchak, ehemaliger Bürgermeister von St. Petersburg.
Dieses Foto entstand drei Jahre später, 1997, und zeigt Wladimir Putin – damals 45 Jahre alt – zusammen mit Anatoly Sobchak, dem ehemaligen Bürgermeister von St. Petersburg. © Russian Look/IMAGO
Wladimir Putin mit Boris Jelzin im Kreml.
Im Jahr 1999 übernahm Putin zum ersten Mal das Amt des Ministerpräsidenten – mit Option auf die Nachfolge von Präsident Boris Jelzin (links). Als Jelzin am 31. Dezember 1999 sein Amt niederlegte, übernahm Putin kommissarisch auch die Amtsgeschäfte des Präsidenten. Im Mai 2000 wurde Putin dann regulär zum Präsidenten Russlands gewählt. © dpa
Im Jahr 2000 wurde Putin zum ersten Mal Präsident der Russichen Föderation. Das Foto zeigt den damals 48-Jährigen zusammen mit Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder in Berlin.
Im Jahr 2000 wurde Wladimir Putin erstmals zum Präsidenten der Russischen Föderation gewählt. Das Foto zeigt den damals 48-Jährigen zusammen mit Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) in Berlin. Die Beiden sollte im weiteren Verlauf eine innige Freundschaft verbinden, die auch über Schröders politische Karriere hinaus Bestand hatte. © Thomas Imo/IMAGO
Wladimir Putin während einer Trainingssession in Sotschi im Jahr 2019. Der russische Präsident gilt als großer Judo-Fan und hat im Jahr 2000 in Tokio den Titel des sechsten Dan des „Kodokan-Judo“ verliehen bekommen.
Wladimir Putin während einer Trainingssession in Sotschi im Jahr 2019. Der russische Präsident gilt als großer Judo-Fan und hat im Jahr 2000 in Tokio den Titel des sechsten Dan des „Kodokan-Judo“ verliehen bekommen. © Mikhail Metzel/Imago
Am 7. Mai 2000 legte Putin seinen Amtseid ab.
Am 7. Mai 2000 legte Putin unter den Augen von Boris Jelzin seinen Amtseid ab. Mit einer Ausnahme einer Zeit als Regierungschef von 2008 bis 2012 hat Putin seither das Amt des Präsidenten der Russischen Föderation inne.  © Imago
Wladimir Putin und Bill Clinton bei der Unterzeichnung eines Vertrages in New York.
Im September 2000 führte Putin der Weg in die USA. Bill Clinton (rechts) war der erste US-Präsident, mit dem er es in den kommenden Jahren zu tun bekam. in seiner Mit dem damals noch amtierenden US-Präsidenten B © Imago
Mit einer Umarmung begrüßen sich Gerhard Schröder und Wladmir Putin im Foyer des Taschenbergpalais in Dresden.
Als Russlands Präsident reiste Putin im September 2001 zu einem dreitägigen Staatsbesuch nach Deutschland. Im Foyer des Taschenbergpalais in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden begrüßte ihn auch der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (links). Die beiden verstanden sich offensichtlich schon damals ausnehmend gut. Die Freundschaft hat auch heute noch Bestand. © Jan-Peter Kasper/dpa
Der schwarze Labrador von Wladimir Putin läuft beim Treffen seines Herrchens mit Angela Merkel durchs Zimmer.
Putin spielt gerne psychologische Spielchen – so auch 2007 mit Kanzlerin Angela Merkel. Bei ihrem Treffen in Sotschi am Schwarzen Meer ließ Putin während einer gemeinsamen Pressekonferenz eine Labradorhündin ohne Leine herumlaufen. Merkel, einst in ihrer Jugend von einem Hund gebissen worden, fühlte sich sichtlich unwohl.  © Dmitry Astakhov/dpa
George Bush und Wladimir Putin spazieren auf dem Gelände von Putins Sommerresidenz Bocharov Ruchei.
George W. Bush (rechts) war der zweite US-Präsident, mit dem es Putin zu tun bekam. Im April 2008 trafen sich beiden Staatschefs auf dem Gelände von Putins Sommerresidenz Bocharov Ruchei. © Imago
Wladimir Putin neuer russischer Regierungschef.
Am 7. Mai 2008 löste Dmitri Medwedew nach zwei Amtszeiten Putin im Amt des russischen Präsidenten ab. Einen Tag danach wählte die Duma Putin auf Vorschlag des neuen Präsidenten zum neuen Regierungschef. Putin blieb auch in dieser Position der starke Mann. © dpa
Im Jahr 2009 ließ sich Putin mit freiem Oberkörper auf einem Pferd sitzend zur Demonstration von Macht fotografieren, als er durch die südsibirische Republik Tuwa ritt.
Im Jahr 2009 ließ sich Wladimir Putin mit freiem Oberkörper auf einem Pferd sitzend fotografieren, als er durch die südsibirische Republik Tuwa ritt. Mit solchen Fotos pflegte Putin sein Macho-Image. Er wollte er laut Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ Wirkung in der russischen Bevölkerung erzielen und auch international demonstrieren, dass er ein starker Gegner ist. © epa Alexey Druzhinyn
Bekleidet mit olivgrüner Jagdhose und einem dazu passenden Sonnenhut präsentiert sich Wladimir Putin beim Angeln in den sibirischen Bergen im Jahr 2017. Geht es nach dem russischen Präsidenten, hat der Oberkörper aber freizubleiben.
Bekleidet mit olivgrüner Jagdhose und einem dazu passenden Sonnenhut präsentiert sich Wladimir Putin beim Angeln in den sibirischen Bergen im Jahr 2017. Geht es nach dem russischen Präsidenten, hat der Oberkörper aber freizubleiben. Das gilt für Reiten wie offenbar auch fürs Angeln. © Aleksey Nikolskyi/Imago
Putin und Obama stoßen miteinander an.
Am 7. Mai 2012 wurde Putin erneut zum Präsidenten gewählt. Sein Verhältnis zu US-Präsident Barack Obama war von Distanz geprägt. Das war auch im September 2015 bei einer Veranstaltung der Vereinten Nationen in New York der Fall.  © Amanda Voisard/dpa
Wladimir Putin in einem camouflage-farbendem Tauchanzug während eines Ausflugs in der russischen Republik Tuwa in Sibirien im Jahr 2017. Das Foto zeigt den russischen Präsidenten während einer Verschnaufpause.
Wladimir Putin in einem camouflage-farbendem Tauchanzug während eines Ausflugs in der russischen Republik Tuwa in Sibirien im Jahr 2017. Das Foto zeigt den russischen Präsidenten während einer Verschnaufpause. © Alexei Nikolsky/Imago
Putin trifft Trump beim Apec-Gipfel in Vietnam.
Als Donald Trump die US-Wahl 2016 gegen Hillary Clinton gewann, hatte Russland wohl seine Hände mit im Spiel. Putin hatte sicher seinen Grund. Mit Donald Trump kam er jedenfalls gut zurecht. Im November 2017 begrüßten sie sich Familienfoto im Rahmen des Gipfeltreffens der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) in Da Nang (Vietnam) herzlich.  © Mikhail Klimentyev/dpa
Der chinesische Präsident Xi Jinping (r) und der russische Präsident Wladimir Putin (l) geben sich am 04.07.2017 im Kreml in Moskau (Russland) bei einem Gespräch die Hände
Unter Putin sind sich Russland und China zuletzt immer nähergekommen. Ein wichtiger Termin war der 4. Juli 2017, als der chinesische Präsident Xi Jiping im Kreml in Moskau zu Besuch war. Damals wurden mehrere Verträge und Wirtschaftsabkommen unterzeichnet. © Sergei Ilnitsky/dpa
Wladimir Putin und Olaf Scholz am Tisch im Kreml.
So pflegt Putin inzwischen seine Gäste zu empfangen – vor allem die aus dem Westen. Am 15. Februar 2022 reiste Kanzler Olaf Scholz nach Moskau. Damals hatte der Ukraine-Krieg noch nicht begonnen. Putin ließ sich von Scholz aber nicht beeindrucken. © Kremlin Pool/Imago
Wladimir Putin im Kreml.
Putin forcierte in seiner dritten Amtszeit die kriegerischen Auseinandersetzungen. Seit dem 21. März 2014 betrachtet Russland die Krim als Teil des eigenen Staatsgebiets, seit September 2015 unterstützt die russische Luftwaffe im Militäreinsatz in Syrien den syrischen Präsidenten Assad im dortigen Bürgerkrieg.  © Sergei Ilnitsky/dpa
Wladimir Putin (links) und Joe Biden schütteln sich bei ihrem Treffen in der „Villa la Grange“ die Hand.
Anlässlich der Genfer Gipfelkonferenz traf sich Putin am 16. Juni 2021 mit US-Präsident Joe Biden zu einem Gespräch. Schon damals waren die russischen Truppenaufmärsche an der Grenze zur Ukraine ein Thema. © Denis Balibouse/dpa
Wladimir Putin lacht
Genutzt hat das Gipfelgespräch wenig. Am 24. Februar 2022 begann mit dem Einmarsch der russischen Truppen ins Nachbarland der Ukraine-Krieg. Putin wusste es wohl schon in Genf.  © Denis Balibouse/dpa
Selbst wenn sich der Kreml-Chef nahe den Gewässern Russlands erholt, sind die Kameras der russischen Staatspresse nicht weit entfernt. Schnappschüsse von einem schwimmenden Wladimir Putin, wie hier im Jahr 2017, würde ihnen sonst glatt entgehen.
Selbst wenn sich der Kreml-Chef nahe den Gewässern Russlands erholt, sind die Kameras der russischen Staatspresse nicht weit entfernt. Schnappschüsse von einem schwimmenden Wladimir Putin, wie hier im Jahr 2017, würde ihnen sonst glatt entgehen. © Alexei Nikolsky/Imago

Deutschland ordnete sich mit 60 Prozent im Mittelfeld ein - gleichauf mit Frankreich und zwei Prozentpunkte hinter dem weitgehend autoritär geführten China. Immerhin fiel der Zuspruch zu einer möglichen Militär-Regierung in der Bundesrepublik sehr gering aus: 14 Prozent bedeuteten Rang 29 unter den 30 Ländern. Nur Japan unterbot diese Zahl.

Umfrage: Sorge vor Unruhen auch in USA und Deutschland - 45 Prozent hoffen auf Chinas Einfluss

In aller Welt stark ausgeprägt ist indes die Sorge vor politischen Unruhen und Gewalt bereits im nächsten Jahr. In Kenia und Südafrika äußerten 79 Prozent entsprechende Befürchtungen. Aber auch in Deutschland lag der Anteil der in dieser Hinsicht Besorgten bei 55 Prozent. In den USA waren es gut ein Jahr vor der Präsidentschaftswahl 67 Prozent. In Russland hingegen - angesichts des Ukraine-Kriegs sowie militärischer Mobilisierung und folgender Verwerfungen in einigen stark betroffenen Regionen erstaunliche - 30 Prozent.

Immerhin eine kleine positive Botschaft brachte die Umfrage für den Westen - trotz Sorgen vor Herausforderungen durch autokratische Länder oder Russlands Propagandabemühungen: 29 Prozent der Befragten in allen 30 Ländern sahen ihre Werte am besten durch die USA verkörpert. Dahinter folgten Großbritannien und Frankreich. Die beiden Verbündeten China und Russland erhielten für ihre „Werte“ 15 beziehungsweise 12 Prozent Zuspruch.

Allerdings erwarteten vor allem Befragte in Asien, Afrika und Südamerika, dass bereits im Jahr 2030 China den weltweit größten Einfluss haben wird. 45 Prozent glaubten zudem, dass sich dieser Einfluss positiv auswirken wird. In der Ukraine erwarteten hingegen 64 Prozent der Befragten, dass diese Rolle die USA innehaben werden - womöglich auch ein Zeichen des Hoffens und Bangens im Ukraine-Krieg.

„Open Society Barometer“

Die beiden Institute Savanta und Gradus Research befragten von 18. Mai bis 21. Juli 36.344 Menschen in 30 Ländern - jeweils in repräsentativen Stichproben von mindestens 1.000 Personen. Es handelte sich nach Angaben der Open Society Foundations um „eine der größten jemals durchgeführten öffentlichen Meinungsumfragen zu Menschenrechten und Demokratie in 30 Ländern“. Die Stiftung hatte 1993 der US-amerikanische Investor George Soros gegründet und später mit Milliarden-Mitteln ausgestattet.

Kommentare