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Bundestagswahl
AfD im Umfrage-Boom: Weidel kommt Merz näher – und hat die Macht im Blick
Die AfD überflügelt in Umfragen die SPD und die Grünen und könnte bei der Bundestagswahl zur zweitstärksten politischen Kraft avancieren. Die Rhetorik der AfD wird immer schneidender.
Riesa – Die AfD könnte bei der Bundestagswahl zur zweitstärksten Partei werden. Das zeigen die aktuellen Umfragen zu den Neuwahlen im Februar. Die Kanzlerpartei SPD verharrt nach der neuen Insa-Sonntagsfrage auf Platz drei. Die Sozialdemokraten büßten in der Erhebung für die Bild-Zeitung einen halben Prozentpunkt auf 15 Prozent ein. Die Union blieb mit unverändert 31 Prozent mit weitem Abstand auf Platz eins, gefolgt von der AfD, die sich um einen halben Punkt auf 22 Prozent verbesserte.
Auf Platz vier stehen die Grünen mit 13 Prozent (minus 0,5 Punkte). Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) wird bei 6,5 Prozent gesehen. Die FDP mit vier Prozent (unverändert) und die Linke mit 3,5 Prozent (plus 0,5 Punkte) würden an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern.
„Alice für Deutschland“: Weidel-AfD im Umfrage-Hoch
Es gab Zeiten, in denen galt die AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel im Vergleich mit ihren Parteikollegen als eine Moderate, die mit dem Thüringer Björn Höcke, dem völkischen Flügel ihrer Partei und den extrem Rechten wenig am Hut hatte. Der Begriff „Remigration“ kam ihr lange nicht über die Lippen. Auch die SA-Parole „Alles für Deutschland“ wäre kaum denkbar für Weidel. Inzwischen zieht die Co-Chefin der AfD mit dem Slogan „Alice für Deutschland“ in den Wahlkampf.
Weidel hat auf dem AfD-Parteitag in Riesa mit einer neuen Rhetorik überrascht. Unter anderem prägte sie den völlig irren Begriff „Windmühlen der Schande“, mit dem sie den Abriss aller Windenergieanlagen in Deutschland forderte. Mit „Alice für Deutschland“ gratulierte auch Partei-Rechtsaußen Höcke in den sozialen Netzwerken.
Umfragen sehen AfD im Aufwind: Alice Weidel erfreut mit neuer Rhetorik Rechtsaußen
Und diese Kampfrhetorik kommt innerhalb der Partei gut an. Die in Riesa von den 600 AfD-Delegierten wie ein Popstar gefeierte Weidel schlug in ihrer Rede scharfe Töne an – insbesondere zur Migrationspolitik. Es brauche die AfD, um Deutschland „wieder stark, reich und sicher“ zu machen, sagte sie. Man müsse die Grenzen lückenlos schließen und die Botschaft in die Welt senden: „Die deutschen Grenzen sind dicht.“
Weidel beschimpfte die CDU als „Betrügerpartei“, die man überholen müsse. Die AfD-Spitzenfrau forderte „Rückführungen im großen Stil“ von Menschen ohne Aufenthaltsberechtigung und machte sich den umstrittenen Begriff der „Remigration“ zu eigen. Rechte Kreise meinen damit in der Regel, dass Menschen ausländischer Herkunft in großer Zahl das Land verlassen sollen - auch unter Zwang.
Die AfD-Spitze im Wandel der Zeit: von Bernd Lucke bis Alice Weidel
Unterdessen haben Flyer der AfD im Raum Karlsruhe für Aufregung gesorgt: In Briefkästen tauchten „Abschiebetickets“ der Partei auf. Die optisch an Flugtickets angelehnten Flyer richten sich an „illegale Einwanderer“. Das Abflugdatum ist auf den Tag der Bundestagswahl am 23. Februar datiert für die Reise: „Von: Deutschland – Nach: Sicheres Herkunftsland“.
Der AfD-Landes- und Bundesverband versuchen zu beschwichtigen. Schließlich handele es sich um eine Wahlkampfaktion des Kreisverbandes Karlsruhe, teilte ein Sprecher des AfD-Landesverbands mit. Ein Sprecher der Bundespartei sagte auf Anfrage: „Es handelt sich nicht um Werbematerial des AfD-Bundesverbandes.“ Daher könne er dazu keine Auskunft geben. Die Linkspartei kündigte an, die AfD Karlsruhe anzuzeigen – wegen Bedrohung und Volksverhetzung. (erpe/dpa/AFP)