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Ungarn soll Geld in Höhe von 200 Millionen Euro von EU-Zahlungen abgezogen werden. Grund ist eine nicht beglichene Strafzahlung.
Brüssel – Ungarn hat eine Strafe in Höhe von 200 Millionen Euro nicht bezahlt. Jetzt will die EU-Kommission das Geld von Zahlungen an Budapest abziehen, wie Behörden in Brüssel mitteilten. Der Europäische Gerichtshof verhängte die Strafe gegen die Regierung von Viktor Orbán wegen Verstößen gegen das EU-Asylrecht.
Wegen Nicht-Umsetzung von Asyl-Regeln – EuGH verhängt Zwangsgeld gegen Ungarn
Der Vorwurf der Richter des EuGH lautete, dass Ungarn Flüchtlinge ohne ausreichenden Rechtsschutz in sogenannten Transitzonen inhaftiert, oder sie zurück nach Serbien schickte, berichtete die Tagesschau. Den Menschen wurde seitens der ungarischen Regierung häufig verwehrt, einen Antrag auf internationalen Schutz zu stellen. Das Land schrieb vor, dass die Schutzsuchenden unter Umständen ein Vorverfahren in den ungarischen Botschaften sollten, bevor diese in das Land einreisen durften. Damit habe es gegen geltende EU-Asylregeln verstoßen.
Die Richter in Luxemburg verhängten im Juni 2024 eine Strafe in Höhe von 200 Millionen Euro gegen das Land. Zusätzlich erhöhte sich der Betrag um eine Million Euro für jeden weiteren Tag, an dem Ungarn gegen die Auflagen der EU verstieß. Am Dienstag sei eine 15-Tage-Frist für die Zahlung der Strafe verstrichen, so eine Sprecherin der EU-Kommission. „Wir werden nun die 200 Millionen Euro von bevorstehenden Zahlungen aus dem EU-Haushalt an Ungarn abziehen.“
Orbán wollte EU-Strafe nicht zahlen – „empörend und inakzeptabel“
Ungarns Regierungschef Viktor Orbán zeigte wenig Verständnis für das Urteil – und ebenso wenig Einsicht. Er bezeichnete das Urteil als „empörend und inakzeptabel“, wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichtete. „Es scheint, dass illegale Migranten für die Brüsseler Bürokraten wichtiger sind als ihre eigenen europäischen Bürger“, schrieb Orbán auf dem Kurznachrichtendienst X.
Auf dem Weg nach Europa: Die Aufnahmekandidaten der EU
Ungarn kündigte schon kurz nach der Urteilsverkündung an, seine Asylpolitik nicht ändern zu wollen. „Wir haben nicht vor, dieses Bußgeld zu zahlen, weil es völlig ungerecht ist“, sagte die stellvertretender Innenminister Bence Retvari gegenüber Journalisten. Zudem habe Orbán damals schon gesagt, dass er sich auch an Maßnahmen halten werde, die die Union im April getroffen hatte, berichtete die SZ. Die EU betrachtete dieses Verhalten als „schweren Verstoß gegen den Grundsatz der Solidarität und der gerechten Aufteilung der Verantwortlichkeiten unter den Mitgliedstaaten“. (nhi)