Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

US-Politik

„100 Millionen Dollar für Hamas-Kondome“: Trump verteidigt Musks Sparkurs

Die Macht von Elon Musk in der US-Politik nimmt stetig zu. Mit Falschdarstellungen rechtfertigt Donald Trump die Arbeit des Tech-Magnaten.

Washington, D.C. – Schicken die USA Kondome im Wert von 50 Millionen Dollar an die Terrororganisation Hamas? Was nach einer kruden Verschwörungstheorie klingt, wurde so von US-Präsidenten Donald Trump vergangene Woche verkündet. Die Administration des Republikaners habe eine entsprechende „Zahlung von 50 Millionen Dollar identifiziert und vor der Entsendung nach Gaza gestoppt“, so Trump bei einer Pressekonferent am Mittwoch (29. Januar).

Donald Trump verdoppelt seine Kondom-Behauptung und lobt Elon Musk

Nicht nur, dass die Vereinigten Staaten Millionenbeträge für Kondome ausgeben würden – die Hamas soll laut Trump Bomben damit bauen. „Wissen sie, was mit ihnen geschieht? Sie haben sie als Methode zur Herstellung von Bomben verwendet“, erklärte der US-Präsident in einem Statement.

Die Behauptung über die identifizierte Lieferung von Verhütungsmitteln soll wohl die Effektivität der Arbeit seines treuen Unterstützers Elon Musk betonen. Der Tech-Milliardär hat unter der Trump-Regierung eine eigene Abteilung zur Effizienzmaximierung der US-Regierung (Doge) erhalten, mit der er die Ausgaben des Staatsapparates senken solle. Im Zuge seiner Arbeit seien die kuriosen Zahlungen an die Terrororganisation im Gazastreifen aufgefallen. Am Montag (3. Februar) wiederholte Trump die Behauptung erneut – nur verdoppelte er die angebliche Kondom-Zahlung laut dem US-Portal Mediaite.

Donald Trump (r.) und Elon Musk planen massive Veränderungen bei US-Behörden.

Trump nutzte die Behauptung als Erklärung dafür, dass Musk, der als nicht-gewählte Person massiven Einfluss auf die US-Regierung hat, Zugang zu den Zahlungssystemen des Finanzministeriums erhält. Musk sei beauftragt „zu sehen, was er mit bestimmten Gruppen und bestimmten Zahlen machen kann“, so Trump auf eine entsprechende Frage eines Reporters. „Einige der Zahlen sind schrecklich, was er gefunden hat“, erzählte der Präsident weiter. „100 Millionen Dollar für Kondome an die Hamas und viele andere Dinge, die, offen gesagt, noch lächerlicher sind.“

Faktenchecks wiederlegen Trumps Kondom-Behauptung

Dass die US-Regierung keine 50 oder 100 Millionen US-Dollar in Form von Kondomen an die Terrororganisation Hamas zahlt, dürfte wenige überraschen. Laut der Nachrichtenagentur Associated Press (AP News) gibt es keine glaubwürdigen Beweise für die Behauptung Trumps. Vielmehr scheine er sich auf Zuschüsse der US-Regierung für die Hilfsorganisation International Medical Corps zu beziehen.

Die US-Entwicklungsbehörde USAID habe der Organisation eine Zahlung in Höhe von 102,2 Millionen US-Dollar gewährt. Damit werde medizinische Hilfe im Gazastreifen bereitgestellt, so AP News. Laut CNN gilt ein Teil der USAID-Zahlung auch der Bereitstellung von Verhütungsmitteln auf der ganzen Welt. Jedoch handele es sich dabei mit 7,1 Millionen US-Dollar für Kondome für Männer und 1,1 Millionen US-Dollar für Kondome für Frauen (im Haushaltsjahr 2023) nur um einen Bruchteil dessen, was Trump nun behauptet.

Elon Musk: Erst US-Schattenpräsident – und jetzt Trump-Gegenspieler?

Geboren wurde Elon Musk 1971 in Pretoria in Südafrika.
Geboren wurde Elon Musk 1971 in Pretoria in Südafrika. Seine Mutter Maye Musk, hier gemeinsam mit ihrem Sohn in der TV-Show „Saturday Night Life“, stammt aus Kanada und arbeitete dort als Model. Elon Musk hat zwei jüngere Geschwister: seinen Bruder Kimbal Musk und Schwester Tosca Musk. © dpa
Errol Musk baute als Maschinenbau- und Elektroingenieur ein Vermögen auf.
Vater Errol Musk baute als Maschinenbau- und Elektroingenieur ein Vermögen auf. Die Familie wuchs in großem Wohlstand in Pretoria auf. 1979 scheiterte die Ehe der Eltern. Elon Musk zog daraufhin mit seiner Mutter und seinen Geschwistern für zwei Jahre nach Durban (Südafrika), ehe er zurück zu seinem Vater nach Pretoria kehrte. © GIANLUIGI GUERCIA/dpa
Mitte der 1990er Jahre begann der Aufstieg Elon Musks in den USA.
Mitte der 1990er Jahre begann der Aufstieg Elon Musks in den USA. Im März 1999 gründete er das Online-Bankunternehmen X.com. Ein Jahr später wurde nach Fusion mit einer Firma von Milliardär - und Unterstützer von Donald Trump - Peter Thiel daraus der Online-Bezahldienst Paypal. Den wiederum kaufte Ebay, was Musk einen satten Gewinn von 176 Millionen Dollar eingebracht haben soll. © Michael Reynolds/dpa
Im Jahr 2002 gründete Elon Musk das Unternehmen SpaceX.
Im Jahr 2002 gründete Elon Musk das Unternehmen SpaceX. Er investierte rund 100 Millionen US-Dollar seines Geldes zum Start in die Firma. Kurzfristiges Ziel war die Entwicklung einer eigenen Trägerrakete, um die Kosten für die zivile Raumfahrt zu senken. Langfristig sollte SpaceX Musk der Erfüllung seines großen Traums näher bringen: die Besiedlung des Mars. Nach anfänglichen Schwierigkeiten entwickelte sich SpaceX zu einem erfolgreichen Projekt. Das US-Verteidigungsministerium erteilte der Firma einen Auftrag in Höhe von 3,6 Milliarden US-Dollar zur Errichtung eines Netzwerks von Spioinagesatelliten. © Paul Buck/dpa
Sein geschäftlicher Erfolg in den Vereinigten Staaten brachte Elon Musk auch der US-Politik näher
Sein geschäftlicher Erfolg in den Vereinigten Staaten brachte Elon Musk auch der US-Politik näher. Im Jahr 2014 besuchte der frisch gebackene Milliardär gemeinsam mit seiner Ex-Frau Talulah Riley einen Empfang des damaligen Präsidenten Barack Obama. Musk heiratete Riley im Jahr 2010. Zwei Jahre später ließ sich das Paar aber wieder scheiden. © Andrew Harrer / Pool
Im Jahr 2004 übernahm Elon Musk die ein Jahr zuvor gegründete Automarke Tesla
Im Jahr 2004 übernahm Elon Musk die ein Jahr zuvor gegründete Automarke Tesla. Die Firma hatte zum Ziel, Elektro-Autos in allen Preisklassen zu entwickeln und weltweit zu verkaufen. Erstes Modell des Autobauers war der „Tesla Roadster“. Es folgten das „Model S“ und „Model X“. Neben dem Bau von Elektro-Autos investierte Tesla auch in den Ausbau von Ladestationen in den USA sowie in eigene Batteriefabriken. © Matt Sumner/dpa
Ein Meilenstein in der Erfolgsgeschichte von Tesla sollte der Cybertruck werden.
Ein Meilenstein in der Erfolgsgeschichte von Tesla sollte der Cybertruck werden. Elon Musk pries den Wagen 2023 in der Autostadt Detroit als nahezu unzerstörbar an. Dies wollte der Milliardär eigenhändig unter Beweis stellen und warf eine Stahlkugel auf die Fensterscheibe - mit unerwartetem Ergebnis. Die Scheibe splitterte unter den verdutzten Augen Musks. Der nahm es mit Humor. © IMAGO/Robert Hanashiro
Dennoch verkaufte sich Elon Musks Cybertruck - auch außerhalb der USA.
Dennoch verkaufte sich Elon Musks Cybertruck - auch außerhalb der USA. Tschetschenenführer Ramsan Kadyrow gönnte sich ebenfalls einen der Tesla-SUVs. Der Vertraute von Russlands Präsident Wladimir Putin modizifierte seinen Cybertruck mit einem Maschinengewehr. © IMAGO/Handout/Kadyrov 95
Ein Jahr Tesla Gigafactory Berlin Brandenburg
Im Jahr 2022 eröffnete Tesla das erste Werk in Deutschland. Zur Eröffnung der Tesla-Fabrik in Brandenburg begrüßte Musk unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz. Bund und Land hatten den Bau des Autowerks mit Millionenbeträgen subventioniert. In der „Tesla Gigafactory“ sollten kurz darauf 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt werden. Kritik wurde aber auch an Musks Unternehmensführung laut. Er soll großen Leistungsdruck auf seine Angestellten ausüben und infolge von Wutanfällen ganze „Wogen“ von Entlassungen verteilt haben, berichtete die New York Times. © Patrick Pleul/dpa
Auch Umweltaktivisten engagierten sich gegen den Bau der Tesla-Fabrik in Brandenburg.
Auch Umweltaktivistinnen und -aktivisten engagierten sich gegen den Bau der Tesla-Fabrik in Brandenburg. An einer Demonstration gegen die Erweiterung des Werks am Bahnhof Fangschleuse im nahegelegenen Grünheide beteiligten sich laut Veranstalter mehr als 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die Polizei sprach von etwa 1.000 Personen. © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Jadranko Marja
Demonstrationen gegen Elon Musks Tesla-Werk in Brandenburg
Ganz friedlich blieb es dabei nicht. Während der Demonstrationen gegen Elon Musks Tesla-Werk in Brandenburg kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Teilnehmern und der Polizei. Laut Informationen des RBB setzten die Sicherheitskräfte dabei auch Pfefferspray ein. Das Werksgelände musste zeitweise von einem Großaufgebot gesichert werden. © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Jadranko Marja
Weniger bekannt wie Elon Musks Ausflüge in die Weltraumwirtschaft und Elektromobilität ist sein Engagement in Hollywood
Weniger bekannt als Elon Musks Ausflüge in die Weltraumwirtschaft und Elektromobilität ist sein Engagement in Hollywood. 2005 war der Milliardär als Executive Producer an dem Film „Thank you for Smoking“ beteiligt. 2010 war Musk in derselben Funktion für den Film „Dumbstruck“ tätig. © Peter Foley/dpa
Von 2017 bis 2018 war Elon Musk mit der Schauspielerin Amber Heard liiert.
Von 2017 bis 2018 war Elon Musk mit der Schauspielerin Amber Heard liiert. © IMAGO/PacificCoastNews / Avalon
Einen weiteren Traum musste Elon Musk aber aufgeben: die menschliche Rohrpost.
Einen weiteren Traum musste Elon Musk aber aufgeben: die menschliche Rohrpost. Noch 2018 kündigte er in Begleitung seiner damaligen Freundin, der kanadischen Sängerin Grimes, den Hyperloop an. Ein Netz aus Vakuumröhren zwischen den Großstädten der USA sollte den öffentlichen Nahverkehr revolutionieren. 2022 wurde das Projekt eingestellt.  © Gene Blevins/dpa
Mit der Sängerin Grimes ging Elon Musk 2018 eine Beziehung ein.
Mit der Sängerin Grimes ging Elon Musk 2018 eine Beziehung ein. Zwei Jahre später bekam das Paar seinen ersten gemeinsamen Sohn. 2023 trennten sie sich. Seitdem streiten der Milliardär und die Sängerin vor Gericht um das Sorgerecht für die gemeinsamen Kinder. © IMAGO/RW
Neben den drei Kindern mit der Sängerin Grimes soll Musk fünf Kinder mit seiner ersten Ehefrau Justine Wilson haben.
Neben den drei Kindern mit der Sängerin Grimes soll Musk fünf Kinder mit seiner ersten Ehefrau Justine Wilson haben. Mit Shivon Zilis, Angestellte in Musks Firma Neuralink, hat er Zwillinge gezeugt. Insgesamt soll Musk zehn Kinder haben, die allesamt durch künstliche Befruchtung gezeugt wurden. © CHANDAN KHANNA/AFP
Eine wahre Erfolgsgeschichte unter den vielen Firmen, die Elon Musk betreibt, ist das Unternehmen SpaceX
Eine wahre Erfolgsgeschichte unter den vielen Firmen, die Elon Musk betreibt, wurde dagegen das Unternehmen SpaceX. Seit Jahren schickt die Firma hunderte Satelliten ins All und betreibt von dort „Starlink“, das schnellen Internetzugang überall auf der Welt bieten soll. © SPACEX via www.imago-images.de
Donald Trump beim Start einer Space X Rakete
Die Genauigkeit, mit der SpaceX in der Lage ist, Raketen ins All zu schießen, und wieder zu landen, begeisterte Donald Trump bereits in seiner ersten Amtszeit. Im Jahr 2020 besuchte der damalige US-Präsident gemeinsam mit seinem Vizepräsidenten Mike Pence den Start einer SpaceX-Rakete. © Linn/Eibner-Pressefoto via www.imago-images.de
Schwer aktiv war Elon Musk seit jeher in den sozialen Medien.
Schwer aktiv war Elon Musk seit jeher in den sozialen Medien. Besonders auf Twitter kommentierte der Milliardär immer wieder das politische Geschehen der USA. Musk kritisierte die Verbannung Donald Trumps vom Kurznachrichtendienst nach dem Kapitolsturm am 6. Januar 2021. Ein Jahr später kaufte der Milliardär Twitter auf. Er teilte daraufhin ein Video, in dem er ein Waschbecken (englisch: sink) in die Twitter-Zentrale trug - kommentiert mit den Worten "Let that sink in“ (lass das sacken). 2023 benannte er das Unternehmen um in „X“. Die von Musk durchgeführten Änderungen sorgten für eine Flut von Abwanderungen aus dem bis dato größten Kurznachrichtendienst. © AFP
Elon Musk im November 2023 in die Kritik
Wegen antisemitisch anmutender Kommentare auf Twitter geriet Elon Musk im November 2023 in die Kritik. Er versuchte, seine Aussagen zu relativieren, doch bediente sich dabei antismetischer Verschwörungstheorien. Kurz darauf reiste Musk medienwirksam nach Israel. Dort besuchte er in Begleitung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu den Kibbutz Kfar Aza, den die Hamas beim Terroranschlag am 7. Oktober attackiert hatte.  © IMAGO
In den Vorwahlen der Republikaner zur US-Wahl 2024 unterstützte Elon Musk zunächst Ron DeSantis
In den Vorwahlen der Republikaner zur US-Wahl 2024 unterstützte Elon Musk zunächst Ron DeSantis. Der Gouverneur des US-Bundesstaates Florida galt als aussichtsreichster Gegenkandidat zu Donald Trump. Mit einem Interview auf X wollte Musk DeSantis zu Aufmerksamkeit verhelfen. Technische Pannen machten den Versuch aber zu einem ähnlichen Fehlschlag wie die ganze Kampagne DeSantis‘.  © ANGELA WEISS CHENEY ORR / AFP
Nach dem Attentat auf Donald Trump stellte sich Elon Musk endgültig hinter den Kandidaten der Republikaner.
Nach dem Attentat auf Donald Trump stellte sich Elon Musk endgültig hinter den Kandidaten der Republikaner. Es folgten zahlreiche Wahlkampfauftritte des Südafrikaners, auch mit der kommenden First-Lady Melania Trump. Deren Ehemann versprach dem Milliardär daraufhin eine einflussreiche Rolle in der US-Regierung. Musk solle sich um den Abbau der US-Bürokratie kümmern und Milliardenbeträge einsparen. © IMAGO/Jen Golbeck / SOPA Images
Im Wahlkampf nahm Donald Trump seine halbe Familie mit zu Elon Musks Raketenstart.
Im Wahlkampf nahm Donald Trump seine halbe Familie mit zu Elon Musks Raketenstart. Nach seinem Sieg bei der US-Wahl nutzte der kommende US-Präsident seine Rede dazu, minutenlang über die Schönheit und Präzision der SpaceX-Raketen zu philosophieren. © BRANDON BELL/AFP
Den Sieg Donald Trumps bei der US-Wahl feierte selbstredend auch Elon Musk.
Den Sieg Donald Trumps bei der US-Wahl feierte selbstredend auch Elon Musk. Für den Milliardär war damit der Weg frei ins Weiße Haus. In den Wochen nach der US-Wahl wich Musk nicht von der Seite Trumps und wurde laut Einschätzung der US-Medien zum einflussreichsten Mann in Trumps Umfeld. Vor allem die Auswahl des Kabinetts durch den kommenden US-Präsidenten soll Musk maßgeblich beeinflusst haben. © JIM WATSON/AFP
Trump verabschiedet Musk auf gemeinsamer Pressekonferenz
Doch dann kam es zum Streit zwischen Musk und Trump. Anlass war das Haushalts- und Steuergesetz, mit dem der US-Präsident zentrale Wahlversprechen umsetzen will. Vor allem die drohenden Rekordschulden sind Musk ein Dorn im Auge. Trumps Pläne trieben „Amerika in den Bankrott“, so Musk. © Evan Vucci/dpa
Mittlerweile gilt Elon Musk als reichster Mensch der Welt.
Mittlerweile gilt Elon Musk als reichster Mensch der Welt. Sein Vermögen wird laut Süddeutscher Zeitung auf über 400 Milliarden US-Dollar geschätzt (Stand: Dezember 2024). Politisch positioniert sich Musk seit Jahren als rechtskonservativer Hardliner. Nach dem Wahlsieg Donald Trumps posierte er in dessen Anwesen in Mar-a-Lago mit Brexit-Papst und Parteichef der rechten „UK Reform“ Nigel Farage (r) und dem Schatzmeisters der Partei, Nick Candy (l) vor einem Porträt des jungen Trumps. © dpa

Kritik an Musk – Trump gibt Tech-Milliardär Zugang zu sensiblen Daten

Für viele US-Bürgerinnen und US-Bürger dürfte der eigentliche Skandal hingegen in der Tatsache liegen, dass Elon Musk wohl Zugang zu sensibelsten Daten der US-Regierung erhalten hat. Wie die New York Times berichtete, erteilte der US-Finanzminister Scott Bessent dem Doge-Team von Musk freien Zugang zum Zahlungssystem der USA. Diese Entscheidung folgte wohl auf einen Streit, bei dem ein Finanzbeamter sich geweigert habe, einen entsprechenden Zugang zu gewähren. Wie die Times berichtete, sei der entsprechende Beamte kurz darauf beurlaubt worden – und dann plötzlich in den Ruhestand gegangen.

Über das System werden laut der Times im Namen von Bundesbehörden mehr als fünf Billionen US-Dollar in Zahlungen pro Jahr verteilt. In dem System seien zudem Daten von Millionen von US-Bürgerinnen und US-Bürgern hinterlegt, die Sozialversicherungsschecks, Steuerrückzahlungen und andere Zahlungen von der Bundesregierung beziehen.

„Um es ganz deutlich zu sagen: Diese Zahlungssysteme dürfen einfach nicht versagen, und jede politisch motivierte Einmischung in sie birgt die Gefahr, unserem Land und der Wirtschaft schweren Schaden zuzufügen“, zitiert die Times aus einem Brief des demokratischen Senators Ron Wyden an Bessent. „Ich kann mir keinen guten Grund vorstellen, warum politische Akteure, die eine eklatante Missachtung des Gesetzes gezeigt haben, Zugang zu diesen sensiblen, unternehmenskritischen Systemen benötigen sollten.“

Musk und Trump wollen US-Hilfszahlungen kippen – Beamte erhalten kuriose E-Mail

Der Einfluss von Musk geht mittlerweile wohl schon so weit, dass auf sein Anraten ganze US-Behörden über Nacht geschlossen werden könnten. So erhielten Beamte der von Trump ins Visier genommenen US-Entwicklungsbehörde USAID laut ABC-News E-Mails, dass die Behörde am Montag (3. Februar) geschlossen werde und die Mitarbeitenden von Zuhause arbeiten sollen. „Weitere Anweisungen werden folgen“, zitiert die Nachrichtenseite aus der Mail.

Grund für die geplante Umstrukturierung der Behörde sei, dass die Auslandshilfen „äußerst ineffizient“ seien, wie ABC News aus einem Brief von Rubio an wichtige Kongressausschüsse zitierte. Diese kämen zudem der US-Bevölkerung nicht zugute und würden sich in ihrer Funktion teilweise mit der des Außenministeriums überschneiden.

Demokratische Abgeordnete schlagen derweil Alarm. Senator Chris Van Hollen sprach laut AP News von einer „illegalen Machtergreifung“. Ihm zufolge handele es sich bei der von Musk geplanten Schließung von USAID um „korrupten Machtmissbrauch“. Darüber hinaus sei eine Schließung der Behörde per Dekret „schlicht illegal“. Musk scheint dagegen überzeugt, dass die Behörde, die angeblich Kondome an die Hamas verschickt, geschlossen werden muss. Auf seiner Plattform X schrieb er: „Die USAID ist eine kriminelle Organisation. Es wird Zeit, dass sie stirbt“. (nhi)

Rubriklistenbild: © UPI Photo/ZUMA Press Wire/IMAGO (Montage)

Kommentare