Absurdität der Grenzkontrolle
„Was für ein Schwachsinn!“: TV-Star Milski rastet an der Freilassinger Grenze aus - Video geht viral
Strenge Kontrollen auf der Straße, freie Bahn für Fußgänger: Was Jürgen Milski an der Grenze zwischen Salzburg und Freilassing erlebt, bringt ihn völlig auf die Palme. Seine Wutrede geht viral – und entfacht eine neue Debatte über Sinn und Unsinn der verschärften Grenzkontrollen.
Freilassing/Salzburg – Eigentlich wollte Jürgen Milski nur einen Ausflug machen – doch an der Grenze zwischen Bayern und Österreich wurde der Ballermann-Star plötzlich zum politischen Kommentator. Der Grund: unterschiedliche Kontrollmaßnahmen an der Straße und auf der Radlbrücke.
In einem Instagram-Video, das der ehemalige „Big Brother“-Star am Wochenende veröffentlichte, zeigt sich der Entertainer sichtlich fassungslos: „Was ist das bitte für ein Unsinn?“, ruft Milski in die Kamera. Während Autofahrer an der Straße von Salzburg nach Freilassing auf der Saalbachbrücke kontrolliert werden, kann man über die parallel verlaufende Radl- und Fußgängerbrücke offenbar ungehindert die Grenze passieren.
Der 60-Jährige steht direkt auf der Brücke, zeigt auf die Polizeiabsperrungen nebenan und kommentiert sarkastisch: „Da drüben stehen sie, machen Kontrolle… und hier? Hier kannst du spazieren, wie du willst!“ An der Saalachbrücke auf der Grenze zu Österreich wurde ein fester Kontrollpunkt eingerichtet, auf der Brücke stehen Container, knapp zehn Beamte kontrollieren rund um die Uhr. Doch die kleine Saalachstraße an einem Kraftwerk, die wenige Meter von der Brücke entfernt über den gleichnamigen Fluss führt, wird nicht überwacht.
@juergenmilski63 Die Volksverarschung geht auch mit der neuen Regierung weiter 🤦🏼♂️!! #grenzkontrolle #bravo #deutschland #einwanderung #grenzen ♬ original sound - Jürgen Milski
Verschärfte Grenzkontrollen: 100 Schleuserbanden festgenommen
Hintergrund der allgemeinen Maßnahme sind die kürzlich angekündigten verstärkten Grenzkontrollen. Diese wurden von der neuen Bundesregierung eingeführt, um die illegale Migration nach Deutschland zu reduzieren. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt hatte (CSU) betont, dass diese Maßnahmen notwendig seien, um die Sicherheit im Land zu gewährleisten. Seit der Einführung der Kontrollen wurden laut offiziellen Angaben über 60.000 Personen zurückgewiesen, zahlreiche Haftbefehle vollstreckt und rund 100 Schleuserbanden festgenommen.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) warnt allerdings, dass die intensiven Kontrollen personell nicht dauerhaft aufrechterhalten werden können. Der Vorsitzende der Bundespolizei in der GdP, Andreas Roßkopf, erklärte, dass die derzeitigen Kontrollen nur durch Umstellungen bei Dienstplänen und den Verzicht auf Fortbildungen möglich seien. Er betonte, dass die Polizei bereits an der Belastungsgrenze arbeite.
Milski: „Alles nur Show“
Während die Bundespolizei an diesem Wochenende an den Straßenabschnitten zwischen Freilassing und Salzburg kontrollierte, war die Fußgängerbrücke nach aktuellem Stand nicht Teil der Maßnahme – was Milski augenscheinlich nicht nachvollziehen kann. „Das ist doch alles nur Show!“, schimpft der Kölner. Seine Kritik trifft bei vielen Social-Media-Nutzern einen Nerv: Das Video verbreitete sich rasch und wurde vielfach kommentiert – sowohl zustimmend als auch kritisch. Einige User behaupten, dass dies bei vielen Grenzübergängen der Fall sei.
Ob seine Aufregung etwas bewirkt? Unklar. Fest steht: Jürgen Milski hat aus seinem Ausflug über die Grenze eine ganz eigene Grenzerfahrung gemacht. Und die Diskussion um die Effektivität und Notwendigkeit der Grenzkontrollen bleibt somit weiterhin ein kontroverses Thema - nicht nur in der deutschen Innenpolitik. (mz)