Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Wandel der Arbeitswelt

Xing-Arbeitsmarktreport zeigt erhöhten Druck für Personaler

Neue Anforderungen, hohe Erwartungen und Fachkräftemangel – das stellt Recruiter vor Herausforderungen. Eine aktuelle Studie zeigt die akuten Punkte.

Im zweiten Quartal dieses Jahres gab es fast ein Viertel weniger offene Stellen als noch vor einem Jahr. Das zeigt eine Stellenerhebung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit. „Am Arbeitsmarkt zeigt sich damit das sechste Quartal in Folge ein Rückgang der offenen Stellen“, so Arbeitsmarktforscher Alexander Kubis in einer Pressemitteilung. Trotz des Rückgangs der offenen Stellen seien vor allem bei kleinen und mittelgroßen Betrieben vier von fünf offenen Stellen in diesen Betrieben zu finden, so Kubis weiter. Im zweiten Quartal 2024 kamen auf 100 ausgeschriebene Stellen rund 205 arbeitslos gemeldete Personen, berichtet das IAB. Das Karriereportal Xing hat bei dem Marktforschungsinstitut Appinio den Arbeitsmarktreport 2024 in Auftrag gegeben. Dabei ist unter anderem herausgekommen, dass die Situation auch für Recruiter nicht einfach ist.

Jobs in Deutschland: So wirkt sich der Fachkräftemangel auf Recruiter aus

Die Arbeit von Recruitern ist vielfältig, eine aktuelle Befragung von Xing zeigt, viele Personaler spüren erhöhten Druck durch den Fachkräftemangel. (Symbolbild)

Die Stellen bleiben länger offen – über alle Berufe hinweg habe sich die Besetzungsdauer seit 2014 verdoppelt. Diese liegt jetzt bei durchschnittlich 148 Tagen, informiert Xing in einer Pressemitteilung. Was das für Recruiter bedeutet, hat das Karriereportal in seinem Arbeitsmarktreport 2024 herausgefunden:

  • 86 Prozent der Befragten geben an, dass die Unternehmensführung hohe Erwartungen und Anforderungen an sie habe.
  • 83 Prozent der Befragten haben durch den Fachkräftemangel einen „höheren administrativen Aufwand“.

Daraus ergibt sich ein höherer Druck für Personaler in Deutschland. Rund 63 Prozent klagen in dem Zusammenhang über „hohe emotionale Anspannung und Stress“. Wichtig sei es, dass Personaler von den Unternehmen unterstützt würden: „Unternehmensführungen müssen in enger Zusammenarbeit mit ihren Personalabteilungen die richtigen Rahmenbedingungen schaffen, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren“, sagt Thomas Kindler, Managing Director von Xing. Attraktiv für Arbeitnehmer seien „flexible Arbeitszeitregelungen, faire Entlohnung und eine gute Work-Life-Balance“, so Xing in einer aktuellen Pressemitteilung, die IPPEN.MEDIA vorab vorlag.

Auch das Verhalten der Bewerber habe sich aus der Sicht von Recruitern verändert. So bemerken rund 46 Prozent der befragten Personaler, dass die Bewerber aufgrund des Fachkräftemangels unverbindlicher seien.

  • 58 Prozent wurden gelegentlich, 20 Prozent schon häufig beziehungsweise sehr häufig von Bewerbern geghosted.
  • 58 Prozent nehmen zunehmend höhere Erwartungen von Bewerbern hinsichtlich Jobbedingungen, Unternehmenskultur und Benefits wahr.

Ein anderer Teil des Xing-Arbeitsmarktreports 2024 untersucht die Stimmung der Arbeitnehmer – dabei ist herausgekommen, dass rund 50 Prozent der befragten Beschäftigten weniger arbeiten wollen.

Nicht verpassen: Alles rund ums Thema Job & Beruf finden Sie im Karriere-Newsletter, den Sie gleich hier abonnieren können.

Zeitfresser im Alltag – das machen Recruiter laut der Studie

Viel Zeit wird für administrative Aufgaben verwendet – rund 49 Prozent der Zeit verbringen sie mit „der Identifizierung geeigneter Kandidaten durch die Sichtung eingehender Bewerbungen beziehungsweise der Organisation und Durchführung von Vorstellungsgesprächen“, so Xing. Doch rund ein Drittel ihrer Zeit nimmt die Vor- und Nachbereitung in Anspruch, dazu gehören:

  • Screening von Bewerbungen und Lebensläufen: 37 Prozent
  • Recherche geeigneter Kandidaten und aktive Ansprache: 36 Prozent
  • Onboarding-Prozesse und administrative Aufgaben für neue Mitarbeiter: 35 Prozent
  • Dokumentation und das Reporting (z. B. Erfolgskontrolle): 28 Prozent

Einige der administrativen Prozesse könnten automatisiert beziehungsweise mithilfe von Künstlicher Intelligenz bearbeitet werden, das könnte „Raum für die Kernkompetenzen von Recruitern“ schaffen, so Kindler. Die Umfrage unter den Recruitern zeigt auch, dass sich 42 Prozent der Befragten gerne mehr Zeit für die Bewerber und Vorstellungsgespräche nehmen würden. Rund 36 Prozent würden gerne mehr Zeit für die aktive Suche nach geeigneten Mitarbeitern haben.

Gehaltsreport 2024: In diesen zehn Berufen verdient man am meisten

Arzt bei der Arbeit
1. Ärzte: Ganz vorne im Ranking stehen Mediziner. Ihr Bruttomediangehalt beträgt 94.750 Euro. Bereits in den Vorjahren führten Ärzte den Gehaltsreport an. © Uwe Umstätter/IMAGO
Finanzexpertin bei der Arbeit
2. Bank-, Finanz- und Versicherungsexperten: Deutlich abgeschlagen auf Platz zwei stehen die Berufsgruppen Banken und Versicherungen. Ihr durchschnittliches Bruttogehalt beträgt 57.000 Euro.  © IMAGO
Ingenieure bei der Arbeit
3. Ingenieure.jpg © IMAGO
Unternehmensberater bei der Arbeit
4. Unternehmensberater/Consultants: In den letzten Jahren ist die Nachfrage nach Beratungsleistungen stetig gestiegen. Das macht sich am Gehalt von Consultants bemerkbar. Mit einem Bruttomediangehalt von 54.000 Euro stehen sie auf Platz vier. © IMAGO
ITler bei der Arbeit
5. ITler: Deutschland hat mit einem Mangel an Fachkräften zu kämpfen. Umso lohnender ist die Vergütung für IT-Spezialisten. Mit 54.000 Euro verdienen sie genauso viel wie Unternehmensberater.  © IMAGO
Junge Frau bei der Arbeit im Büro
6. Marketing- und PR-Experten: Mit Werbung lässt sich nicht schlecht Geld verdienen. Durchschnittlich 50.000 Euro brutto verdienen Angestellte in diesem Berufssektor.  © IMAGO
Junge Frau schüttelt Hände ihres Gegenüber bei einem Business-Meeting
7. Personaler: Der Bereich Human Ressources ist vor allem für große Unternehmen sehr wichtig. Im Schnitt werden Personaler mit einem Bruttogehalt von 45.500 Euro vergütet.  © IMAGO
Geschäftsmann telefoniert im Büro
8. Vertriebler: Platz acht im Ranking geht an Sales-Mitarbeiter. Ihr Bruttomediangehalt beträgt 43.000 Euro © Yuri Arcurs /IMAGO
Eine Elektrikerin bei der Arbeit
9. Handwerker.jpg © IMAGO
Krankenschwester fährt eine Frau im Rollstuhl durch den Krankenhausflur
10. Angestellte im Gesundheits- und Sozialwesen.jpg © Unai Huizi/IMAGO

Personalgewinnung und Arbeitsbedingungen: Was haben Recruiter im Fokus?

So sieht die Planung der Recruiter und Personaler aus:

  • 88 Prozent finden die aktive Suche nach Mitarbeitern „eher bis sehr wichtig“.
  • 30 Prozent sehen die Bekämpfung des Fachkräftemangels als wichtigste Aufgabe. Remote Work und flexible Arbeitsbedingungen sehen 47 Prozent dabei als wichtig an. Die eigene Weiterbildung, wie Personaler mit den neuen Herausforderungen umgehen sollen, finden 41 Prozent der Befragten wichtig.
  • Schnellere Recruitingprozesse erstreben 37 Prozent der Befragten.

Damit die Transformation der Arbeitswelt gelinge, braucht es „smartes Recruiting, eine neue Art der Jobsuche und flexible Arbeitsmodelle“, sagt Kindler und sieht das Unternehmen ganzheitlich in der Pflicht: „Recruiting ist ein Erfolgsfaktor. Die Verantwortung dafür darf nicht nur auf den Schultern der Personalabteilung liegen, sondern muss in der Unternehmensführung strategisch verankert sein.“

Über den Xing Arbeitsmarktreport 2024

Das Karriereportal Xing hat den Arbeitsmarktreport bei dem Marktforschungsinstitut Appinio in Auftrag gegeben. Befragt wurden insgesamt 3.500 Angestellte im Alter zwischen 18 und 65 Jahre. Darunter waren 2.000 Angestellte aus Deutschland, 1.000 aus Österreich und 500 aus der deutschsprachigen Schweiz. Ebenso wurden 600 Personaler und Recruiter im DACH-Raum befragt. Die Daten wurden im Juli 2024 erhoben.

Rubriklistenbild: © Andrey Popov/Panthermedia/Imago

Kommentare