Prognose
Studie: In welchen Berufen sind Fachkräfte in den kommenden Jahren besonders gefragt?
Fachkräfte sind in vielen Branchen Mangelware. Wie ist die Lage im Jahr 2027? Wissenschaftler haben eine Prognose angestellt.
In den kommenden Jahren wird der Fachkräftemangel in Deutschland immer größer werden – insbesondere beispielsweise im Verkauf und in der Sozialarbeit werden Mitarbeiter gesucht. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher des arbeitgebernahen Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW). Wie eine jüngst veröffentlichte Studie des IW offenbart, tut sich die größte Lücke bei Verkäuferinnen und Verkäufern auf. Demnach könnten im Jahr 2027 rund 37.000 Fachkräfte fehlen.
Institut der Deutschen Wirtschaft: Wo der Fachkräftemangel 2027 am größten sein wird
Ebenfalls groß könnte die Lücke in der Kinderbetreuung sein, heißt es in der Mitteilung zu der Studie: „Obwohl die Beschäftigtenzahl in der Kinderbetreuung zwischen 2022 und 2027 voraussichtlich um rund 26 Prozent auf knapp 800.000 steigen wird, wächst der eigentliche Bedarf noch schneller“, berichtet das IW. 27.600 Stellen blieben 2027 daher unbesetzt. In der Sozialarbeit und Sozialpädagogik würde die Lücke in den nächsten Jahren zwar sinken, „doch in absoluten Zahlen fehlen hier mit 22.200 Fachkräften die drittmeisten Beschäftigten“. Knapp dahinter läge die Fachkräftelücke der Gesundheits- und Krankenpflege mit 20.300 nicht zu besetzenden Stellen, bei Informatik-Experten wären es 19.000.
Auch die Deutsche Presse-Agentur (dpa) hatte über die Studie berichtet, demnach fehlen der Prognose für das Jahr 2027 zufolge in folgenden zehn Branchen die meisten Fachkräfte (Ausbildung). Die Werte sind jeweils gerundet:
| Branche | Fachkräftelücke 2027 |
| Verkauf | 37.000 |
| Kinderbetreuung und -erziehung | 27.600 |
| Sozialarbeit und Sozialpädagogik | 22.200 |
| Gesundheits- und Krankenpflege | 20.300 |
| Informatik | 19.000 |
| Medizin | 16.100 |
| Altenpflege | 15.500 |
| Bauelektrik | 15.500 |
| Bauplanung und -überwachung | 15.100 |
| Lagerwirtschaft | 13.600 |
Quelle: Institut der Deutschen Wirtschaft/dpa
Fachkräftemangel in Deutschland
Auch insgesamt wird in den nächsten Jahren mit einer weiter zunehmenden Fachkräftelücke gerechnet, berichtete dpa zudem anlässlich der IW-Studie. In Ostdeutschland fällt der Anstieg den Wissenschaftlern zufolge stärker aus. Hauptgrund dafür ist, dass in den nächsten Jahren viele Menschen in Rente gehen und zu wenig Nachwuchs nachkommt.
„Schon heute merken Unternehmen, dass Fachkräfte aus dem Ausland wichtig sind. Unsere Studie zeigt, dass in der guten Integration in den Arbeitsmarkt enorme Chancen liegen“, so IW-Experte und Studienautor Alexander Burstedde laut der Mitteilung. Essenziell sei daher, die qualifizierte Zuwanderung zu stärken und berufliche Abschlüsse aus dem Ausland schneller anzuerkennen.
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Firmen bilden wegen Fachkräftemangel viel aus – und können dennoch nicht alle Lehrstellen besetzen. Besonders gefragt ist Nachwuchs in den sogenannten MINT-Berufen, wie eine andere Studie vom Institut der Deutschen Wirtschaft darlegt, die ebenfalls im Sommer 2024 veröffentlicht wurde.
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