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Hat Mann mehr Selbstvertrauen?

Confidence Gap im Job: Ist das Selbstbewusstsein geschlechtsabhängig?

Das Selbstbewusstsein ist vom jeweiligen Typ Mensch abhängig. Aber gibt es auch Unterschiede zwischen Mann und Frau? Was hinter dem Confidence Gap steckt.

Stereotype, Genderklischees und bestimmte Rollenbilder – die gibt es in unserer Gesellschaft. Was für einen Mann typisch ist und was eher für eine Frau, das scheint noch in den Köpfen vieler Menschen festgeschrieben zu sein. Auch in Bezug auf die Karriere. Beispielsweise wird ähnliches Verhalten von Männern und Frauen oft anders gedeutet, wenn Männer mit einem Standpunkt als durchsetzungsstark gelten, ist gleiches Verhalten bei Frauen oft negativ konnotiert. Was die Annahme des Confidence Gaps ist, lesen Sie im Folgenden.

Confidence Gap: Was ist das eigentlich?

Selbstbewusst oder sozial kompetent – an Männer und Frauen werden andere Ansprüche gestellt.

Den Gender Pay Gap kennen Sie vielleicht, dieser beschreibt, dass Frauen weniger Geld als Männer erhalten – für die gleiche Tätigkeit und Qualifikation. Der sogenannte Confidence Gap stellt auch Unterschiede heraus, die allerdings eher auf das Verhalten zu münzen sind. Beispielsweise, so ist eine Annahme, seien Frauen zurückhaltender bei Gehaltsverhandlungen. Das belegt auch eine Glassdoor-Umfrage. Demnach haben rund 40 Prozent der Frauen Angst vor einer Gehaltsverhandlung. Ebenso könne Schüchternheit zu einer schlechteren Führungskraft machen. Auch der Umgang mit Stress und Kritik sei anders als jener von Männern. Wer sich ‚typisch weiblich‘ verhalte, habe es im Job schwerer. Diese geschlechtsspezifischen Wahrnehmungsunterschiede werden als Confidence Gap bezeichnet.

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Differenz zwischen „Was meine ich zu können?“ und „Was kann ich?“

Bei Bewerbungen auf einen möglichen neuen Job spielt der Confidence Gap ebenfalls eine Rolle. Allerdings müssen Sie auch oft Ihr Potenzial mit einrechnen. Also das, was Sie sich zutrauen, in einem bestimmten Zeitraum lernen zu können. Daher müssten Sie gar nicht 100 Prozent der Kriterien, die in Stellenausschreibungen vorhanden sind, erfüllen. Das wäre auch insgesamt eher kontraproduktiv, da Sie so in Ihrer Komfortzone bleiben und sich nicht weiterentwickeln würden. Die Webseite We Shape Tech informiert, dass eine Erfüllung der Kriterien von rund 50 bis 60 Prozent ausreichen könne, wenn man bereit sei, viel Neues dazuzulernen. Hierbei sei die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es sich um Männer handele, die sich darauf bewerben würden. Männer trauen sich demnach mehr zu, woran dies liegt, sei nicht sicher, es könne gesellschaftlich anerzogen sein.

Was kann helfen?

Seit 2018 gilt das Entgelttransparenzgesetz, das soll vor allem Frauen helfen, ein gleichwertiges Gehalt durchzusetzen. In Betrieben mit 200 oder mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kann seitdem Folgendes erfragt werden: Kriterien der Bezahlung und Gehälter von Kolleginnen und Kollegen mit vergleichbarer Tätigkeit.

Zehn Dinge, die Sie im Bewerbungsgespräch sofort disqualifizieren

Sind Sie in Sachen Styling unsicher, was beim Bewerbungsgespräch angebracht ist? Wichtig ist natürlich, dass Bewerber ordentlich und gepflegt wirken.
Sind Sie in Sachen Styling unsicher, was für das Bewerbungsgespräch angebracht ist? Wichtig ist, dass Bewerber ordentlich und gepflegt wirken. Bleiben Sie zudem authentisch. Was allzu übertrieben wirkt, sollten Sie im Zweifel besser vermeiden. © IMAGO / Westend61
Also lieber noch einmal duschen, Haare waschen und ein Deo benutzen, bevor Sie sich auf den Weg machen.
Vor dem Bewerbungsgespräch sollten Sie zudem genügend Zeit für die Körperpflege einplanen. Also lieber noch einmal duschen, Haare waschen und ein Deo benutzen, bevor Sie sich auf den Weg machen.  © IMAGO / YAY Images
Sie bewerben sich für einen Job in der Bank, erscheinen aber in Jeans und T-Shirt? Zu lässige Kleidung könnte Sie bei so manchem Personalchef disqualifizieren. Kleiden Sie sich also lieber etwas zu schick als zu bequem – damit macht man nichts falsch.
Sie bewerben sich für einen Job in der Bank, erscheinen aber in Jeans und T-Shirt? Zu lässige Kleidung könnte Sie bei so manchem Personalchef disqualifizieren. Kleiden Sie sich also lieber etwas zu schick als zu bequem – damit macht man nichts falsch. © IMAGO / Westend61
Wer mit einem Coffee-to-go in der Hand beim Vorstellungsgespräch erscheint, könnte bei Recruitern durchaus für Stirnrunzeln sorgen.
Wer mit einem Coffee-to-go in der Hand zum Vorstellungsgespräch erscheint, könnte bei Recruitern durchaus für Stirnrunzeln sorgen. Wenn Ihnen zur Begrüßung hingegen jemand ein Mineralwasser oder einen Kaffee anbietet, dürfen Sie das gerne annehmen. Vergessen Sie dabei niemals, sich höflich zu bedanken.  © IMAGO / Westend61
Gegen einen kleinen Snack vor dem Job-Interview ist nichts einzuwenden – aber bitte lassen Sie Ihr Essen in der Tasche verschwinden, bevor es ernst wird. Personaler könnten es ziemlich unhöflich finden, wenn das belegte Brötchen daraus hervorschaut.
Gegen einen kleinen Snack vor dem Job-Interview ist nichts einzuwenden – aber bitte lassen Sie Ihr Essen in der Tasche verschwinden, bevor es ernst wird. Personaler könnten es ziemlich unhöflich finden, wenn das belegte Brötchen daraus hervorschaut. © IMAGO / Westend61
Oft ist der erste persönliche Eindruck entscheidend. Sie sollten beim ersten Kennenlernen nicht zu sehr vorpreschen, aber trotzdem höflich und freundlich sein.
Oft ist der erste persönliche Eindruck entscheidend. Sie sollten beim ersten Kennenlernen nicht zu sehr vorpreschen, aber trotzdem höflich und freundlich sein. Schließlich geht es darum, dass die künftigen Kollegen Sie besser kennenlernen. Und auch Sie sollten sich natürlich einen Eindruck verschaffen können, ob die neue Stelle zu Ihnen passt. © IMAGO / Westend61
Fallen Sie Ihrem Gegenüber besser nicht ins Wort: Für 39 Prozent der Recruiter ist das ein absolutes No-Go und disqualifiziert Sie auf der Stelle.
Fallen Sie Ihrem Gegenüber besser nicht ins Wort: Für viele Recruiter ist das ein No-Go und disqualifiziert Sie auf der Stelle.  © IMAGO / YAY Images
Wer zu spät kommt, „den betraft das Leben“ - oder der Personalchef. Denn wer beim Vorstellungsgespräch zu spät erscheint, disqualifiziert sich bei vielen Personalern. Planen Sie sich also genügend Puffer für die Anfahrt ein.
Wer zu spät kommt, „den betraft das Leben“ - oder der Personalchef. Denn wer beim Vorstellungsgespräch zu spät erscheint, disqualifiziert sich bei vielen Personalern. Planen Sie sich also genügend Puffer für die Anfahrt ein. Sollten Sie trotzdem verspätet sein, brauchen Sie dafür eine sehr plausible Erklärung.  © IMAGO / Westend61
Vorsicht bei unbekannten Anrufen: Betrüger geben sich in Frankfurt wieder als Polizisten aus.
Finger weg vom Handy – das gilt nicht nur beim Familienessen, sondern auch fürs Vorstellungsgespräch. Wenn Sie im Gespräch Ihr Telefon zücken, könnte das durchaus unangenehm auffallen.  © IMAGO / Westend61
Das größte No-Go für Personalchefs ist aber unhöfliches Verhalten gegenüber Mitarbeitern. Wer die Empfangsdame anzickt oder andere Mitarbeiter herumkommandiert, dürfte bei vielen Personalern von der Bewerberliste gestrichen werden.
Das größte No-Go für Personalchefs ist aber unhöfliches Verhalten gegenüber Mitarbeitern. Wer die Empfangsdame anzickt oder andere Mitarbeiter herumkommandiert, dürfte bei vielen Personalern von der Bewerberliste gestrichen werden.  © IMAGO / YAY Images

Studie widerlegt Confidence Gap? Männer und Frauen nach unterschiedlichen Kriterien beurteilt

Laura Guillén, Professorin für Organisationsverhalten an der European School of Management and Technology Berlin, hat mit zwei weiteren Forscherinnen den Confidence Gap untersucht. Dafür haben Sie erfolgreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Technologieunternehmens befragt. Das Unternehmen ist von Männern dominiert. Dabei ist aufgefallen, dass Männer und Frauen nach unterschiedlichen Kriterien beurteilt werden. Demnach seien selbstbewusste Männer eher vorangekommen, selbstbewusste Frauen hingegen nicht. Frauen würden eher nach der Warmherzigkeit beurteilt, auch Fürsorge und Sozialverhalten spielten eher eine Rolle. Das bedeutet, dass Männer sich auf sich selbst konzentrieren könnten, um weiterzukommen, Frauen müssten sich hingegen um andere Menschen kümmern. Guillén sagte, so zitiert die Funke Medien Gruppe, dass Personalabteilungen umdenken müssten. Männer und Frauen sollten nach den gleichen Kriterien beurteilt werden.

Rubriklistenbild: ©  Wavebreak Media Ltd/Imago

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