Steigende Löhne
Höheres Gehalt in 2023 erwartet: Kommt jetzt für viele der Inflationsausgleich?
Energie- und Lebensmittelpreise sind hoch. Um diese aufzufangen, fordern immer mehr Arbeitnehmer einen Inflationsausgleich. Und es sieht gut aus: Die Gehälter sollen 2023 um bis zu fünf Prozent steigen.
Aufgrund der Corona- und Ukrainekrise hatte die Inflation 2022 den höchsten Wert seit ihrer Wiedervereinigung. Mit 7,9 Prozent im vergangenen Jahr hat sie sich in Deutschland seit 2021 mehr als verdoppelt. Das haben die deutschen Bürger schnell zu spüren bekommen: Die Energie- und Lebensmittelpreise sind stark angestiegen. Dadurch wächst auch der Druck auf die Unternehmen. Denn viele Arbeitnehmer fordern mehr Gehalt, um ihren Lebensunterhalt zu sichern.
Mehr Gehalt in 2023: Unternehmen reagieren auf Druck der Mitarbeiter
Und 2023 könnte ein gutes Jahr sein, um mehr Gehalt zu bekommen, sagt das ifo Institut für Wirtschaftsforschung voraus. Diese hat gute Nachrichten: Laut einer Umfrage unter knapp 1.000 Personalleiter sollen sogar Gehaltssteigerungen von bis zu 5,5 Prozent drin sein. Als Grund gaben die befragten Unternehmen an, dass sie in Krisenzeiten mit einer Inflationsausgleichsprämie die Arbeitnehmer entlasten wollen.
Für 2023 erwarten zwar Ökonomen, dass die Inflation etwas abschwächt, für Arbeitnehmer bleibt dennoch weniger Geld übrig, berichtet das Handelsblatt. Denn: Die Gehälter steigen langsamer als die Teuerungsrate. „Im Juli wurde für 2023 eine Erhöhung der Gehälter um 3,8 Prozent prognostiziert. Die nun vorhergesagten 4,5 Prozent sind ein deutlicher Sprung und zeigen, wie sehr sich die Lage verschärft hat“, sagt Frank, Leiter „Talent and Rewards“ bei Unternehmensberatung Willis Towers Watson (WTW) in Bezug auf die Teuerung.
Inflation und Fachkräftemangel sorgen für höhere Gehälter
Aber nicht nur die gestiegenen Lebenshaltungskosten sorgen dafür, dass die Gehälter steigen werden, sondern auch der Fachkräftemangel. Dieser ist bereits flächendeckend in vielen Branchen angekommen. Arbeitgebern fällt es immer schwerer, Stellen zu besetzen. „Die Angestellten machen Druck, weil sie gestiegene Lebenshaltungskosten haben. Die Unternehmen haben die Tendenz, auf den Druck zu reagieren, weil es schwierig ist, neue Mitarbeiter zu finden“, erklärt Michael Kind, ebenfalls Vergütungsexperte bei der Unternehmensberatung Kienbaum.
Gleichzeitig betonen die Experten allerdings auch, dass die Unternehmen darauf achten müssen, dass Gehälter nicht unfair verteilt sind. Wer also neue Fachkräfte mit lukrativen Gehaltsangeboten locken möchte, sollte nicht die bestehenden Mitarbeiter vergessen bzw. mit dem Lohn nicht zu hochgehen. Zu hohe Personalkosten stellen schließlich wiederum eine Belastung für Unternehmen dar.
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