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Sorry Boss!

Trend aus USA: Arbeitnehmer kündigen live und stellen das Video auf TikTok

Wenn man mit dem Job nicht zufrieden ist, folgt manchmal eine Kündigung. Doch einfach mit einem Kündigungsschreiben machen das die Millennials und die Gen Z nicht.

Von Nine-to-Five arbeiten, kein passendes Gehalt oder fehlende Wertschätzung – wenn man sich nicht mehr mit dem Job identifizieren kann, distanziert man sich mitunter immer mehr. Aus den USA gibt es einige Trends, wie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sich verhalten.

Live Quitting: Ein Video von der Kündigung

Manche Menschen filmen sich dabei, wie sie ihren Job kündigen. Aufgezeichnet wird auch die Reaktion des Chefs. (Symbolbild)

Die stille Kündigung, das sogenannte Quiet Quitting, bei dem Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die vertragliche Arbeit leisten und die Extrameile weglassen, ist bekannt. Das Gegenteil dazu ist Loud Quitting, dabei wird der Unmut laut ausgesprochen. Eine andere Form ist das Live Quitting. Dabei posten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ein Video von dem Kündigungsgespräch.

TikTok über Live Kündigung: So kann es aussehen

@durbinmalonster

Quitting my corporate stable job that I love in this economy??? Y’all should have seen my dads face when I told him hahaha.

♬ original sound - Darby

Darby Maloney (@durbinmalonster) postete ihr Quitting Video ohne genau zu sagen, dass sie kündigt. „Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll“, erklärt sie in ihrem Video und versteckt ihr Gesicht halb hinter ihrer Hand. Ihre ehemalige Chefin versteht sofort und reagiert verständnisvoll. „Wir werden so traurig sein und dich vermissen. Aber ich freue mich für dich“, sagt ihre Chefin. „Ich weiß, dass ich es das tun muss“, sagt Darby Maloney am Schluss. Nach ca. 42 Sekunden endet das Video.

Welche Folgen kann Live Quitting haben?

Karriere-Coach Terry Jones sagt gegenüber der TV-Show Inside Edition, dass Live Quitting Folgen für die eigene Karriere haben kann: „Wenn du irgendwas online stellst, ist es für immer da“, sagt er. Man solle daran denken, dass man einen neuen Job brauche – und der nächste Arbeitgeber die Kündigung des letzten Jobs online verfolgen kann.

Darby Moloney sagt der TV-Show, dass Live Quitting eine Bewegung sei, in der die Menschen ihre Macht wiedererlangen und sie damit sagen: „Ich brauche dich nicht, solange du mich nicht so wertschätzt, wie ich wertgeschätzt werden will.“

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Live Quitting in Deutschland?

Gilt eine mündliche Kündigung in Deutschland? So einfach lässt sich diese Frage nicht klären. In der Regel braucht es, laut Arbeitsrecht, die schriftliche Form, um ein Arbeitsverhältnis zu kündigen. Ebenso ist die elektronische Form ausgeschlossen (BGB, § 623). Allerdings informiert das Portal Arbeitsrechte, dass eine mündliche Kündigung rechtens sein kann. Das Portal stützt sich auf ein Urteil des Landesarbeitsgerichts Rheinland-Pfalz vom 08. Februar 2012.

Sie sind sich unsicher, ob Sie in Ihrem Job bleiben sollen? Passen die eigenen Werte nicht mit dem Unternehmen zusammen, kann es Zeit sein, zu gehen.

Wann eine mündliche Kündigung zählt

Dem Urteil zuvor gegangen war ein Streit zwischen einer Friseurin und ihrer Chefin. Die Angestellte kündigte im Streit am Telefon fristlos. Zwei Wochen später wurde ihr vonseiten der Arbeitnehmerin gekündigt, dagegen klagte die Angestellte, die den Streit und die mündliche Kündigung bereute. Das Arbeitsgericht und das Landesarbeitsgericht stuften die Klage als unzulässig ein – die mündliche Kündigung sei wirksam. Daher bestand zum Eintreffen der schriftlichen Kündigung durch den Arbeitgeber kein Beschäftigungsverhältnis mehr, informiert arbeitsrechte.de.

Das Urteil sorgte bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Arbeitgeber für Verwirrung. Die Expertinnen und Experten von Arbeitsrechte empfehlen, dass man sich nicht auf den Erfolg einer mündlichen Kündigung verlassen sollte, um ein Arbeitsverhältnis zu beenden. Denn normalerweise mache es einen Unterschied, ob die Kündigung mündlich oder schriftlich war.

Rubriklistenbild: © Xavier Lorenzo/Imago

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