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Geldanlage in Zeiten von Inflation

Steigende Preise fressen Erspartes auf - So schützt Ihr Euer Geld

Frau holt Eurobanknoten aus Geldkassette
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Was bedeutet die Inflation für unser Erspartes? (Symbolbild)

Lebensmittel, Energie, Miete – alles wird teurer. Die hohe Inflation belastet das Budget der meisten Haushalte, bei vielen schmelzen die Ersparnisse dahin. Wir zeigen Euch einige Strategien, mit denen Ihr Euer Vermögen vor der schleichenden Geldentwertung schützen könnt.

Egal ob beim Wocheneinkauf, beim Tanken oder beim Blick auf die Stromrechnung – die Preise steigen. Auch wenn sich die Inflation zuletzt etwas abgeschwächt hat, sorgt sie weiterhin dafür, dass unser Geld kontinuierlich an Wert verliert. Laut Statistischem Bundesamt liegt die Inflationsrate aktuell bei 2,3 Prozent. Besonders Dienstleistungen haben sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verteuert - um 3,8 Prozent. Die Lebensmittelkosten sind um 2,4 Prozent gestiegen. Doch was bedeutet Inflation eigentlich genau und was könnt Ihr konkret tun, um Euer Vermögen zu schützen?

Was ist Inflation – und warum trifft sie uns alle?

Inflation bezeichnet den allgemeinen Anstieg des Preisniveaus von Waren und Dienstleistungen innerhalb eines bestimmten Zeitraums. Das bedeutet: Für Euer Geld könnt Ihr weniger kaufen. „Eine anhaltend hohe Inflation kann die Kaufkraft deutlich schwächen, vor allem wenn Löhne und Gehälter nicht im gleichen Maß steigen“, warnte die Verbraucherzentrale bereits 2023.

Die Ursachen sind vielfältig – von gestiegenen Produktionskosten über Lieferengpässe bis hin zu geopolitischen Krisen. Besonders spürbar wurde das in den vergangenen Jahren durch die Corona-Pandemie, den Ukraine-Krieg und die damit verbundenen Energiepreissteigerungen.

Welche Auswirkungen hat die Inflation auf erspartes Vermögen?

Je höher die Inflation, desto weniger ist Euer Geld wert. Ein Beispiel: Bei einer Inflationsrate von 6 Prozent verliert ein Guthaben von 10.000 Euro innerhalb eines Jahres effektiv rund 600 Euro an Kaufkraft – ohne dass Ihr auch nur einen Cent ausgegeben habt.

Für Sparer bedeutet das: Geld, das einfach auf dem Girokonto oder dem klassischen Sparkonto liegt, verliert Jahr für Jahr an Wert. Wie das Vermögenszentrum vorrechnet, schrumpft die reale Kaufkraft von 50.000 Euro bei einer Inflation von zwei Prozent innerhalb von 10 Jahren auf nur noch 40.900 Euro - wenn das Geld unverzinst angelegt wird.

So schützt Ihr Euer Geld vor der Inflation

Die gute Nachricht: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das eigene Vermögen vor der Geldentwertung zu schützen. Hier ein paar wichtige Tipps:

1. Geldanlage überdenken - Nicht alles auf dem Konto parken

Klassische Sparformen wie das Sparbuch oder das Tagesgeldkonto bieten derzeit oft Zinsen unterhalb der Inflationsrate. Das heißt: Euer Geld verliert an Wert. Experten empfehlen, freie Mittel breit gestreut zu investieren. „Eine ausgewogene Mischung aus Aktien, ETFs, Immobilien und Rohstoffen kann helfen, die Inflation abzufedern“, sagt Finanzexperte Hermann-Josef Tenhagen von Finanztip. Besonders börsengehandelte Indexfonds (ETFs) gelten als vergleichsweise risikoarme Möglichkeit, langfristig Vermögen aufzubauen.

Wichtig ist dabei vor allem die langfristige Perspektive. Kurzfristige Wertschwankungen sollten Anleger aushalten können. Ein Notgroschen auf dem Tagesgeldkonto für absehbare Ausgaben macht weiterhin Sinn. Der Rest des Vermögens sollte jedoch möglichst renditestark angelegt werden, um die Inflation langfristig zu schlagen. 

2. Sachwerte ins Portfolio aufnehmen

Sachwerte wie Immobilien, Edelmetalle, zum Beispiel Gold, oder auch bestimmte Sammlerstücke gelten als relativ inflationssicher. Sie behalten oft ihren Wert – oder steigen sogar im Preis, wenn die allgemeine Teuerung zunimmt. Wer etwa in eine selbstgenutzte Immobilie investiert, profitiert gleich doppelt: durch Werterhalt und eingesparte Miete.

Gold wird traditionell als „sicherer Hafen“ in Krisenzeiten geschätzt. Das Edelmetall erwirtschaftete seit 1970 im Schnitt 3,5 Prozent Rendite pro Jahr. Anleger können direkt in physisches Gold oder über ETCs (Exchange Traded Commodities) investieren.

3. Konsumverhalten anpassen und Preise vergleichen

Besonders im Alltag lohnt sich ein kritischer Blick auf die eigenen Ausgaben. Nutzt Vergleichsportale, achtet auf Sonderangebote und prüft, ob sich ein Anbieterwechsel – etwa bei Strom, Gas oder Versicherungen – lohnt. Auch Einkaufs-Apps und digitale Haushaltsbücher helfen, den Überblick zu behalten.

4. Schulden vermeiden – vor allem bei Konsumkrediten

In Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen solltet Ihr besonders vorsichtig mit neuen Schulden sein. Kredite für Konsumgüter wie Fernseher oder Urlaubsreisen können durch Zinsanpassungen schnell zur Kostenfalle werden. Ausnahme: Wer bereits einen Immobilienkredit mit festem Zinssatz abgeschlossen hat, kann aktuell sogar von der Situation profitieren.

5. Altersvorsorge im Blick behalten

Langfristig könnt Ihr Euer Geld über die Altersvorsorge absichern – sei es durch betriebliche Altersversorgung, Riester-Rente oder private Vorsorgemodelle. Achtet bei der Auswahl auf transparente Kosten und eine möglichst hohe Rendite. Auch hier kann eine ETF-basierte Rentenversicherung sinnvoll sein.

Wann lohnt sich der Einstieg in den Aktienmarkt?

Viele scheuen sich vor Aktieninvestments – aus Angst vor Verlusten. Doch gerade in Inflationszeiten können sie langfristig eine solide Rendite bringen. „Aktien haben historisch gesehen die Inflation übertroffen – vorausgesetzt, man bleibt langfristig investiert“, so Tenhagen. Der weltweite Aktienindex MSCI World erzielte seit 1970 eine durchschnittliche Rendite von 5,2 Prozent pro Jahr - deutlich mehr als die durchschnittliche Inflationsrate von 2,9 Prozent.

Wichtig: Nicht auf Einzelaktien setzen, sondern breit streuen, etwa über Welt-ETFs. Und: Erst investieren, wenn der Notgroschen (mindestens drei Netto-Monatsgehälter) gesichert ist.

Inflationsausgleich: Was tun, wenn der Lohn nicht mitzieht?

Wenn die Preise steigen, aber das Gehalt gleich bleibt, wird es eng. Prüft, ob Ihr Anspruch auf staatliche Hilfen wie Wohngeld, Kindergeld oder den Bürgergeld-Zuschlag habt. Auch ein klärendes Gespräch mit dem Arbeitgeber über eine mögliche Gehaltserhöhung oder eine Inflationsausgleichs-Prämie kann sich lohnen – letztere ist bis zu 3.000 Euro steuerfrei möglich (Stand: März 2025).

Fazit

Inflation betrifft uns alle – aber Ihr könnt etwas dagegen tun. Ob durch eine clevere Geldanlage, bewussteren Konsum oder strategische Finanzplanung: Wer sich informiert und aktiv wird, kann sein Geld auch in unsicheren Zeiten schützen. Und das Beste: Viele Maßnahmen sind einfacher umzusetzen, als Ihr denkt. (as)

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