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Beamte: Besoldung

Wenn Beamten zu wenig Geld bezahlt wird, ist das verfassungswidrig

Mit großer Streikbereitschaft hat der öffentliche Dienst in Deutschland ein starkes Tarifergebnis mit erheblichen Einkommenssteigerungen erreicht. Beamte fallen jedoch nicht in die Anwendung des Tarifvertrags.

In Deutschland ist das Berufsbeamtentum etabliert. Beamte dürfen nicht streiken, sind aber von ihren Arbeitgebern, den sogenannten Dienstherren, finanziell zu unterhalten. Dazu gehört, dass sie ausreichende Mittel zur Verfügung gestellt bekommen und auch im Ruhestand über solche verfügen können. Erkennbar ist, dass sich die Tradition des Berufsbeamtentums auf eine sehr lange zurückliegende Zeit stützen kann, als der Beamte insbesondere dem Monarchen Aufgaben abnahm und diese treu ergeben ausführte. In den heutigen Demokratien übernehmen Beamte wichtige Aufgaben in der Staatsverwaltung, aber auch in wichtigen Funktionen wie beispielsweise der Polizei.

Das Bundesverfassungsgericht wertete im Jahr 2020, dass die Besoldung von Richtern des Landes Berlin in den Jahren 2009 bis 2015 verfassungswidrig wäre. (Symbolbild)

Übrigens: Wer in den öffentlichen Dienst wechseln möchte, sollte sich an bestimmten Standorten besonders gut umschauen.

Das Einkommen des Beamten leitet sich aus der Verfassung ab

Wie die Beamten zu entlohnen sind, war dereinst dem Regenten (Monarch, König) überlassen. Nicht von ungefähr bildete sich im Sprachgebrauch das Bild von einer fürstlichen Entlohnung als sehr gute Bezahlung heraus. Davon sind Beamte nun in vielen Tätigkeiten sicherlich weit entfernt.

Aber der Anspruch des Beamten auf seine Entlohnung leitet sich auch heute noch konkret aus der Verfassung ab. Es muss ihm ein Lebensunterhalt gewährt werden, der seinem Dienstrang und der mit seinem Amt verbundenen Verantwortung angemessen ist, sowie der Entwicklung des allgemeinen Lebensstandards entspricht.

Neun Fehler, die Sie bei der Steuererklärung viel Geld kosten

Mutter und erwachsene Tochter
Unterhalt für volljährige Kinder: Zahlungen für unterhaltsberechtigte Personen (z.B. Kinder, Eltern, anderes Elternteil des gemeinsamen Kindes) lassen sich in der Regel absetzen. Dazu gehört etwa auch der Unterhalt für erwachsene Kinder, die studieren, aber noch daheim wohnen. Für 2022 können für Sprösslinge über 25 einen Betrag von maximal 10.347 Euro absetzen (zzgl. Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge). Die Kinder müssen nicht angeben, ob die Eltern den Unterhalt geltend machen. (Symbolbild) © YAY Images/Imago
Schreibtisch in modernem Arbeitszimmer
Arbeitszimmer nicht absetzen: Wurde 2022 ein Raum (kein Durchgangszimmer) fast ausschließlich für berufliche Zwecke genutzt, können etwa Miete und Nebenkosten anteilig abgesetzt werden. Wichtig hier: Der Raum muss den Mittelpunkt der Arbeit darstellen und das muss belegbar sein. Ist das nicht der Fall, können Kosten nur bis zu 1.250 Euro abgesetzt werden. Wenn das Arbeitszimmer nicht den gesetzlichen Ansprüchen entspricht, kann man die Homeoffice-Pauschale in Anspruch nehmen (max. 600 Euro). (Symbolbild) © Addictive Stock/Imago
Frau in Videocall zu Hause
Internet und Telefon im Homeoffice: Oft vergessen: Wenn die privaten Leitungen von Internet und Telefon beruflich mitgenutzt werden, können davon 20 Prozent der Kosten als Werbungskosten abgesetzt werden. Wichtig: höchstens 20 Euro im Monat. Die Kosten werden ersetzt zu denen von Arbeitszimmer oder Homeoffice (2022: 120 Tage à fünf Euro). (Symbolbild) © Rainer Berg/Imago
Klempner repariert Abfluss
Handwerker-Anfahrt: Auch bei Handwerkern lässt sich ein bisschen Geld wiederholen. 20 Prozent Steuerrabatt gibt es auf die ausgewiesenen Lohnkosten (s. Rechnung). Dazu gehören etwa die Entsorgung von Grün­gut, Anfahrts- oder Verbrauchs­mittel­pauschalen. Tipp: Immer Rechnungen aufschlüsseln lassen, Belege aufheben und nicht bar zahlen. (Symbolbild)  © Monkey Business 2/Imago
Weibliche Autofahrerin, Nahaufnahme
Fahrt zur Praxis: Nur wenige Menschen wissen, dass man auch die Fahrten zu Ärzten, Therapie oder Reha-Maßnahmen absetzen kann (30 Cent/gefahrener Kilometer). Alle Kosten rund um die Gesundheit gelten als außergewöhnliche Belastungen. Als Nachweis reicht eine einfache Aufstellung der Fahrten aus. (Symbolbild) © Matej Kastelic/Imago
Gesundheitskarte mit Geldscheinen.
Kinder-Krankenkassenbeiträge: Befindet sich das Kind in einer Ausbildung, ist es meist günstiger, wenn die Eltern seine Sozial­versicherungs­beiträge in der eigenen Steuererklärung angeben. Auch, wenn das Kind selbst Versicherungsnehmer ist. Hier liegt großes Sparpotenzial und für den Nachwuchs gibt es keinen Nachteil. Sie sind erst ab einem Bruttoeinkommen von 13.150 Euro steuerpflichtig. (Symbolbild) © Zerbor/Imago
Geschäftsmann isst Nudeln mit Kollegen, Nahaufanahme
Verpflegungspauschale nicht angeben: Sind Arbeitnehmer viel unterwegs und eben nicht im Homeoffice, kann die Verpflegungspauschale geltend gemacht werden. Bei Abwesenheiten von acht Stunden und mehr sind das 14 Euro pro Tag, bei 24 Stunden 28 Euro und die An- und Abreisetage bringen je 14 Euro. Dazu zählt es übrigens auch, wenn man Wohnung oder Büro für das Mittagessen verlässt (Pause muss allerdings nachgewiesen werden, z.B. mit Arbeitgeberbescheinigung oder Tabellen zur Zeiterfassung). (Symbolbild) © Josep Suria/Imago
Mercedes Autohaus bietet Geschäftswagen an.
Zu viel für Firmenwagen gezahlt: Arbeitnehmer versteuern ihren Dienstwagen zusätzlich zum Monatsgehalt (Privatfahrten um ein Prozent, Dienstfahrten um 0,03 Prozent je Entfernungskilometer). Aber: Wer 2022 den Großteil der Zeit im Homeoffice war, kann seinen Bruttolohn um die zu viel versteuerten Fahrten mindern. (Symbolbild) © Arnulf Hettrich/Imago
Zwei Stempel je mit den Worten Steuer und Erklärung.
Verspätete Abgabe: Wer den Stichtag für die Steuererklärung verpasst (für 2022 ist das der 02. Oktober 2023), zahlt einen Verspätungszuschlag von mindestens 25 Euro pro angebrochenem Monat. Wer seine Steuererklärung also pünktlich dem Finanzamt zukommen lasst, zahlt nichts drauf. (Symbolbild) © Felix Schlikis/Imago

Wie kann der Beamte mehr Geld erhalten?

Sollte ein Beamter mit seiner Besoldung nicht zufrieden sein, kann er – gestützt auf die Verfassung – höhere Zahlungen einklagen. So hat der hessische Verfassungsgerichtshof Ende 2021 entschieden, dass die Beamtenbesoldung in Hessen in den Jahren 2013 bis 2020 zu niedrig und damit verfassungswidrig war. Zu gleichem Ergebnis kam das Bundesverfassungsgericht im Jahr 2020, das die Besoldung von Richtern des Landes Berlin in den Jahren 2009 bis 2015 als verfassungswidrig zu niedrig wertete. Ein besonderes Augenmerk legen die Gerichte dabei auf das Vorhandensein des sogenannten Mindestabstandsgebots. Dazu hat das Bundesverfassungsgericht einmal entschieden, dass die Tätigkeiten von Beamten auf einfachster Stufe um mindestens 15 Prozent besser entlohnt sein müssen, als die Leistungen des Staates an seine Bürger für die sogenannte Grundsicherung.

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Dieses Mindestabstandsgebot kann jedoch zu einer Kettenreaktion führen. Denn die Abstände müssen sich fortsetzen in den beamtenrechtlichen Besoldungen, die für höhere Tätigkeiten geleistet werden. Ist also die unterste Stufe bereits zu niedrig, setzt sich eine Erhöhung der untersten Stufe über das ganze Gefüge bis zur höchsten Stufe fort. Ist die Einstufung der Beamtenbesoldung aber einmal stimmig verfasst, dann orientieren sich die weiteren Erhöhungen der Dienstherren vielerorts an den Tarifabschlüssen für den öffentlichen Dienst. Dieses muss dann aber im Wege eines Gesetzes umgesetzt werden. 

Rubriklistenbild: © Political-Moments/Imago

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