Nach mehreren Jahren Pause
Faschingszug und Festzelt-Party versetzen Chieming in Ausnahme-Zustand
Nach mehreren Jahren Pause fand in Chieming erstmals wieder ein Faschingszug statt. Am Sonntag (4. Februar) zogen bunte Wägen durch den Ort. Und auch die Party im Anschluss durfte nicht fehlen.
Chieming – Im Ort herrschte Ausnahmezustand. Tausende Narren wollten sich bei trockenem Wetter nach Regenschauern den Gaudiwurm, der von der Max-Kurz-Straße über Pfaffing quer durch den Ort zur Mutter-Kind-Klinik führte, nicht entgehen lassen und waren ausgelassen mit dabei. Seit 2020, als die Chieminger Faschingsfreunde ihr 50-jähriges Vereinsjubiläum feierten, fand nun – Corona geschuldet – erstmals wieder ein Faschingszug in der Chiemsee-Metropole statt. Begrüßt wurden die Zugteilnehmer durch das Chieminger Faschingsprinzenpaar Nina I. und Maximilian II. von einem Balkon in der Ortsmitte – mit Kamelle und Helau-Zurufen.
Rentner, Pumuckl und Gefängnis: Bunte Wagen-Wahl in Chieming
Über 60 Motivwagen und Fußgruppen, die sich besonders viel Mühe mit ihrer Maskerade machten, waren unterwegs. Einige Motivwägen nahmen die Ampel-Regierung aufs Korn, andere machten sich über Qualität der Fußballnationalmannschaft lustig oder nahmen die Souveränität der Bahn ins Visier. Die Altenmarkter Bochratzn waren im Dschungelfieber, die Waginger als Wikinger unterwegs, aber auch ein Rentner-Express, Pumuckl-Truppen, ein Gefängnis- und mehrere Lucky-Luke-Wägen waren am Start und sorgten für Radau, Nebelschwaden und Kamellenregen. Dazwischen mehrere Musikkapellen. Die Hoheiten einiger Prinzengarden winkten standesgemäß vom Thron herunter oder aus dem Cabrio heraus, dazwischen gab es immer wieder spektakuläre Hebefiguren und Tanzeinlagen.
Rund zwei Stunden dauerte das närrische Treiben, ehe es dann im Festzelt bei der Kurklinik mit DJ Reitei in die Verlängerung ging. Eine 50-Meter-Bar, eine Bierinsel und Brotzeit-Ausgaben standen bereit, um das Faschingsvolk zu stärken. Die Präsidentin der Chieminger Faschingsfreunde, Edeltraud Mitterer, zeigte sich sehr zufrieden über die überwältigende Besucherschar, das friedliche Miteinander und den großen Zusammenhalt beim Aufbau des Festzeltes.
Chieminger Faschingszug am Sonntag (4. Februar): Die schönsten Eindrücke
Große Beteiligung beim Zeltaufbau in Chieming
„30 Leute waren am Freitagvormittag da, um beim Zeltaufbau mitzuhelfen: Mitglieder der Chieminger Ortsvereine, Väter der Kindergarde und die Gardemädels halfen zusammen, dass die Veranstaltung so gut klappte.“ Vizepräsidentin Magdalena Georg sprach ihren Dank den beiden Ehrenpräsidenten Sigi Engl und Hans Hofmann aus, die sich trotz Rentenalters sehr engagiert an der Organisation des Faschingsspektakels beteiligten, um einen reibungslosen Verlauf der Veranstaltung zu gewährleisten. „Diesmal probierten wir das erste Mal das Projekt ‚Chieming bleibt sauber‘ aus. Jeder Wagen bekam vor dem Zug eine Mülltüte in die Hand, die bei Müll-Abgabe nach dem Gaudiwurm in einen Getränkegutschein eingelöst wurde. So entstand uns als Veranstalter beim Müllsammeln nach dem Zug viel weniger Arbeit“, sagte Schriftführerin Michaela Kalsperger.