Ein Leben ohne Currywurst ist möglich, aber sinnlos.
Einfach Tasty testet sich durch Berliner Currywurstbuden und kürt die beste Currywurst
Es geht um die Wurst.
Und zwar wortwörtlich. Das Einfach Tasty-Team hat sich für dich auf die Suche nach der besten Currywurst Berlins gemacht. Diese gehört neben Königsberger Klopsen, Leber Berliner Art, Buletten, Erbsensuppe und Döner, wohl mit zu den bekanntesten Gerichten der deftigen Berliner Küche. Also sollte dieser Kultsnack aus der Imbissbude mit ganz oben auf deiner To-do-Liste für Berlin stehen.
Hier kannst du dir unsere Test-Tour durch Berlin in voller Länge ansehen:
Was ist der Unterschied zwischen Berliner Currywurst und Currywurst aus dem Ruhrpott?
Bei meiner Recherche stellte ich schnell fest, dass Currywurst nicht gleich Currywurst ist. Das fängt bei der Wurst an und hört bei der Beilage auf. Der deutsche Imbissklassiker wird regional unterschiedlich zubereitet. Die beiden bekanntesten Vertreter sind hierbei Berlin und der Ruhrpott und die beiden stelle ich dir nun etwas näher vor.
Bei der Berliner Currywurst gibt es zwei grundlegende Varianten: mit oder ohne Darm. Beide Würste werden im Ganzen, meist schwimmend im Fett gebraten. Ob zuerst Sauce und dann Currypulver oder umgekehrt ist nicht definiert. Sehr wohl aber, was die Wurst angeht. Diese darf sich nämlich nur dann „Currywurst“ nennen, wenn es sich um eine feine, nicht gepökelte und nicht geräucherte Bratwurst handelt. Dazu gibt es ein Weizenbrötchen („Schrippe“) oder Pommes. Übrigens wird im ehemaligen Ost-Berlin die Currywurst oftmals am Stück serviert. Böse Zungen behaupten, der Brauch kommt daher, weil die misstrauischen DDR-Bürger:innen Angst hatten, dass ihnen der Verkäufer ein Stück vorenthält.
Im Gegensatz dazu werden im Ruhrgebiet Bratwürste oder auch Bockwürste als Currywurst serviert. Diese können sowohl aus Schweinefleisch, als auch aus einer Mischung mit Rindfleisch bestehen und werden immer im Darm gebraten, geschnitten und mit der typischen Currywurstsauce serviert. Diese besteht meist aus Tomatenmark, Zwiebeln und Gewürzen und wird warm über die Currywurst gegeben. Jede Imbissbude hat ihr eigenes Rezept. Currywurst mit Pommes und Mayonnaise ist im Ruhrgebiet umgangssprachlich auch unter den Namen „Mantaplatte“ oder „Schimanski-Teller“ bekannt.
Wer hat‘s erfunden?
Auch wenn Herbert Grönemeyer bereits 1982 eine Ode an die „Currywurst“ und deren Heimat im Ruhrpott besang, muss doch zugegeben werden, dass die Currywurst nach dem Zweiten Weltkrieg in der Hauptstadt erfunden wurde. Die Imbissbuden-Betreiberin Herta Heuwer hat am 4. September 1949 in Berlin-Charlottenburg die typische Currywurstsauce erfunden und zu einer gebratenen Wurst serviert. Somit war die erste Currywurst der Welt geboren. Übrigens handelte es sich bei der Wurst um eine „Spandauer ohne Pelle“, also einer Brühwurst ohne Darm. Nach dem Krieg waren die Ressourcen, so auch Schweinedarm, begrenzt und teuer. Die Wurst ohne Darm, mit Currysauce und Schrippe entwickelte sich schnell zu einer preisgünstigen, sättigenden und leckeren Mahlzeit und eroberte von Berlin die ganze Welt.
Nichtsdestotrotz hat das Currywurst-Lied aus dem Pott bis heute Kultstatus.
Gehste inne Stadt Wat macht dich da satt? `Ne Currywurst Kommste vonne Schicht Wat schönret gibt et nich‘ Als wie Currywurst
Was macht eine gute Currywurst aus?
Diese Frage haben wir uns zu Beginn unserer Test-Tour natürlich auch gestellt. Für uns steht ganz klar der Geschmack im Vordergrund. Dicht gefolgt von Qualität und natürlich auch der gewisse Berliner Charme bzw. die Schnauze des Imbisspersonals. Um die Bewertung aber möglichst einfach und nachvollziehbar zu machen, haben wir uns für diese drei Kriterien entschieden:
Einfach Tasty Testkriterien (rein subjektiv):
Insgesamt vergeben wir in jeder Kategorie bis zu fünf Punkte (oder Würste), wobei 5 das Beste und 1 das Schlechteste darstellt.
1. Stop: Curry & Chili
Bei „Curry & Chili“ gibt es nach eigenen Angaben die schärfste Currywurst Berlins. Warum wir ausgerechnet hier starten? Ich habe keine Ahnung! Wir treffen uns pünktlich um 11 Uhr in diesem kleinen Imbiss direkt an der Straßenbahnhaltestelle. Hier ist schon richtig was los: Handwerker, Touristen, ein Kamerateam von Taff und wir. Das sind Jil (Social Media), Simon (Videoproducer) und meine Wenigkeit Sandra (Redaktion).
Das „Curry & Chili“ wirbt für sich mit dem Spruch: ‚Hier dürfen Männer noch weinen‘. Der Slogan geht auf die zehn verschiedenen Schärfegrade zurück, mit der die Currywurst je nach Wunsch zubereitet wird.
Wir entscheiden uns für Stufe 7 (der Verkäufer hat uns noch vorgewarnt) und ohne Schärfe, jeweils eine Currywurst mit und ohne Pelle, dazu Pommes. Das Menü gibt es für 7,20 €.
Für mich als Schärfe-Liebhaber ein reines Schlaraffenland. Bei 10 verschiedenen Schärfegraden, kann man sich jedes Mal aufs neue ausprobieren und hat beim Essen immer eine Challenge. Außerdem leckere Sauce und ein super Preis.
Ergebnis für „Curry & Chili“:
- Geschmack ★★★★☆:
Geschmacklich überzeugt uns vor allem die selbstgemachte Sauce, die schön fruchtig nach Tomaten schmeckt. - Vielfalt des Angebots ★★★★☆:
Neben veganen Variationen, mit Pelle und ohne Pelle, unterschiedlichen Schärfegraden und Toppings (z. B. Western, Weihnachtstraum u. v. m.) lässt „Curry & Chili“ kaum Wünsche offen. - Preis-Leistungs-Verhältnis ★★★★☆:
Die Wurst gibts für 2,50 €, was ein solider Preis ist. Meine Kolleg:innen sind aber überzeugt, dass es für Berliner Verhältnisse etwas teuer ist. Daher 4 von 5 Sternen. - 📍Curry & Chili: Osloer Straße/Ecke Prinzenallee, Berlin-Wedding
2. Stop: Curry Baude
Weiter gehts zur „Curry Baude“. Der Kult-Imbiss liegt im Eingangsbereich des denkmalgeschützten U-Bahnhofs Gesundbrunnen in Berlin-Wedding. Doch als wir ankamen, die Überraschung: aufgrund von Renovierungsarbeiten war der Imbiss geschlossen. Also keine Currywurst für uns.
📍 Curry Baude: Badstraße 1-5, 13357 Berlin-Wedding
3. Stop: Alain‘ Snack
Spontan hat es uns zur bunten Imbissbude von Alain (so heißt der Chef und Gründer) verschlagen. Hier gibt es noch echte DDR-Kettwurst, das ostdeutsche Pendant zum amerikanischen Hotdog. Aber wir sind für die Currywurst hier. Wir bestellen wieder ohne und mit Pelle (unsere Kollegin Jil kommt aus‘m Pott, da muss Pelle an die Wurst), dazu ein Brötchen. Die Besonderheit auf der Karte, die Bio-Currywurst, wird natürlich auch probiert.
Ergebnis für „Alain‘ Snack“:
- Geschmack ★★★☆☆:
Solider Geschmack, die Sauce erscheint uns aber etwas dünn und wässrig. - Vielfalt des Angebots ★★★☆☆:
Der Klassiker ist hier natürlich die Kettwurst, die wir bestimmt ein anderes Mal testen. Neben der „normalen“ Currywurst gibt es auch noch eine vegane Tofuwurst und eine leckere Bio-Variante. - Preis-Leistungs-Verhältnis ★★★☆☆:
Die Currywurst kostet 2,90 €, was für Berliner Verhältnisse schon teurer ist. Dafür gibts 2,5 bzw. 3 von 5 Würsten in unserem Ranking. - 📍Alain Snack: Schönhauser Allee 116A, 10437 Berlin
4. Stop: Konnopke’s Imbiss
Unter der Hochbahn am U-Bahnhof Eberswalder findet man diese Berliner Institution. Der Imbissstand gilt als einer der ersten im ehemaligen Ostberlin und hat sich aus einem Bauchladen mit Wurstkessel zu einer echten Erfolgsgeschichte gemausert. Den ganzen Tag über stehen die Menschen Schlange, um eine original Konnopke‘s zu probieren. Neben Wurst gibt es auch Souvenirs in Form von T-Shirts, Jutebeuteln und Tassen. Wir bestellen Currywurst, Tofu-Currywurst und eine Bisonwurst mit Ketchup nach Familienrezept.
Ergebnis für „Konnopke’s Imbiss“:
- Geschmack ★★☆☆☆:
Der Geschmack der Wurst überzeugt uns leider nicht. Sie ist sehr weich, fast breiig und schmeckt stark nach Schwein. Auch die Sauce kann im Vergleich zu den vorherigen getesteten Currywürsten nicht mithalten. Sorry! - Vielfalt des Angebots ★★★☆☆:
Die Auswahl an Wurst ist ordentlich, daher geben wir 3 von 5 Sternen. - Preis-Leistungs-Verhältnis ★★★★☆:
Die Currywurst kostet hier 2,60 €, was ihr eine Bewertung von 3,5 bzw. 4 von 5 Sternen beschert. Können wir nicht meckern. - 📍Konnopke’s Imbiss (unter der Hochbahn) Schönhauser Allee 44b, Prenzlauer Berg
5. Stop: Hotel Adlon Kempinski Berlin
Auf der Suche nach der besten Currywurst Berlins darf der Stopp im legendären 5-Sterne-Hotel Adlon direkt am Brandenburger Tor natürlich nicht fehlen. Wir sind gespannt, was die noble Kalbscurrywurst mit Pommes und Briochebrötchen für 23 € kann.
Ergebnis für Hotel Adlon Kempinski Berlin:
- Geschmack ★★★★☆:
Selbstgemachte Sauce nach Geheimrezeptur, feine Kalbswurst und Goldstaub. Wir vergeben 3,5 von 5 Sternen. - Vielfalt des Angebots ★☆☆☆☆:
Es gibt im Vergleich zu den anderen Currywurstbuden nur eine Currywurst zur Auswahl. Daher können wir nicht mehr als einen Stern vergeben. - Preis-Leistungs-Verhältnis ★☆☆☆☆:
Für den stolzen Preis von 23 € bekommt man die feine Kalbscurrywurst inkl. Beilagen, aber es ist und bleibt nur eine teure Currywurst. - 📍Hotel Adlon: Unter den Linden 77, 10117 Berlin
6. Stop: Curry 36
Laut eigener Aussage brät die Imbissbude am Mehringdamm 36 die beliebteste Currywurst Berlins. Von früh morgens bis spät abends (der Imbiss ist täglich von 9 bis 5 Uhr geöffnet) stehen die Menschen hier Schlange, um sich ein Berliner Original abzuholen. Auch wir müssen das testen und holen uns eine ganz klassische Currywurst - ohne Beilage, denn die Mägen sind mittlerweile gut gefüllt.
Ergebnis für „Curry 36“:
- Geschmack ★★★★☆:
Wir geben den zahlreichen positiven Bewertungen recht! Der Geschmack von Wurst und Sauce überzeugt auch uns und dafür vergeben wir 4 von 5 Sternen. - Vielfalt des Angebots ★★★☆☆:
Neben der klassischen Currywurst bietet „Curry 36“ auch vegane und biologische Alternativen. Das empfinden wir als Minimum und vergeben 3 von 5 Sternen. - Preis-Leistungs-Verhältnis ★★★★☆:
Eine Currywurst kostet 2,50 € und damit ist sie für uns 4 von 5 Sternen wert. - 📍Curry 36: Mehringdamm 36, 10961 Berlin Kreuzberg
7. Stop: Wurstpate
Im „Wurstpaten“ gibts neben verschiedenen Hot Dogs und einer großen Auswahl Bier eine Currywurst mit hausgemachter Sauce, nach einem Alt-Berliner Rezept. Alt-Berlin klingt für mich nach klassisch Ketchup, aber lassen wir uns überraschen. Übrigens ist das der Lieblingsimbiss von der „Late Night Berlin“-Crew rund um den Moderator Klaas Heufer-Umlauf. Leider waren die heute nicht da. Zum Glück gab‘s trotzdem Currywurst.
Ergebnis für „Wurstpate“:
- Geschmack ★★★★☆:
Die Wurst schmeckt und die Currysauce ist auch lecker fruchtig. Alles in allem solide. - Vielfalt des Angebots ★★☆☆☆:
Da wir uns auf die klassische Currywurst konzentrieren, ist die Auswahl eher mager. Mit oder ohne Pelle gibts, sonst nichts. - Preis-Leistungs-Verhältnis ★★★★☆:
Die Currywurst kostet 2,60 €, etwas teurer als woanders aber immer noch im günstigeren Feld. Daher 3,5 von 5 Sternen. - 📍Wurstpate: Köpenicker Str. 58, 10179 Berlin
Fazit: Wo gibt es denn nun die beste Currywurst Berlins?
Hier ist sich das Einfach Tasty Team einig! Unser Favorit ist das „Curry & Chili“ in Berlin-Wedding.
Mein Favorit: Curry & Chili. Super Anbindung mit den Öffis, krasse Vielfalt beim Toppen der Saucen (die Gewürze), sowie Upgrade des Schärfegrads möglich nach Vorliebe + Geschmack der Sauce: Super fruchtig, einfach Top.
Auch ich bin der Meinung, dass wir bei „Curry & Chili“ die beste Currywurst des Tages genießen durften. Ausschlaggebend für mich war die lecker, fruchtige Currysauce, die nicht nur nach warmen Ketchup geschmeckt hat. Bei Hunderten von Currywurstbuden ist die Auswahl in Berlin aber riesig und wir müssen definitiv nochmals auf Taste Tour gehen.
Sorry, wenn wir dir jetzt den Mund wässrig gemacht haben, dir aber der Weg nach Berlin zu weit ist. Als Wiedergutmachung haben wir ein leckeres Rezept für dich mitgebracht. Probiere es doch mal aus! Neues vom Pommesbuden-Klassiker mit Leibspeisen-Potenzial: Currywurst-Kartoffel-Auflauf.
So geht‘s:
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