Zigarettenstummel, Flaschen oder Verpackungen
Weg mit dem Müll: Waldkraiburger Plogging-Gruppe zieht ein erstes Fazit
Zigarettenstummel, Flaschen oder Verpackungen: Viel zu oft wird Müll achtlos in der Natur entsorgt. In Waldkraiburg hat sich voriges Jahr eine Plogging-Gruppe zusammengetan und sagt dem Müll den Kampf an. Zeit für eine Bilanz.
Waldkraiburg – Zigarettenstummel am Boden, Flaschen im Gebüsch oder ein weggeworfener Kanister: Viel zu oft landet noch immer Müll nicht dort, wo er hingehört, sondern wird einfach in der Natur entsorgt. Damit der Müll dort nicht liegen bleibt, braucht es Privatleute, die sich für ein sauberes Waldkraiburg star kmachen. Aus diesem Grund hat Victoria Jurela (36) vergangenes Jahr die Plogging-Gruppe gegründet.
Die sportliche und naturverbundene Fitnesstrainerin gründete vergangenes Jahr die Gruppe „Plogging in Waldkraiburg und Umgebung“. Sie macht es aus Überzeugung und hat Freude bei dem, was sie tut. Plogging vereint schließlich eine Menge positiver Effekte. Man ist an der frischen Luft, hat viel Bewegung, sieht und erlebt die Natur und macht sich für eine saubere Umwelt stark. „Ich bin Fitnesstrainerin und kann die Leute auch in Sachen Gesundheit betreuen, ihnen Tipps geben, wie sie sich richtig bewegen, und helfen, wieder fit zu werden. Vor allem ist es eine großartige Möglichkeit, der Einsamkeit zu entfliehen. Bei uns ist man in einer tollen Gemeinschaft, und man ist mit netten Menschen zusammen. Es gibt also sehr viele gute Gründe für das Ploggen“, verspricht die engagierte Waldkraiburgerin. Plogger, das sind Leute, die beim Spazierengehen Müll einsammeln.
Acht Erwachsene sammeln regelmäßig
Mitmachen kann jeder, egal ob Jung oder Alt, Männer oder Frauen. Selbst Jurelas Töchter Lucia (10) und Juliana (6), sowie ihre Mutter Veronika (61) sind aktive Plogger. Aktuell sind es acht Erwachsene, die regelmäßig in Waldkraiburg für Ordnung sorgen. Die Stadt stellt den Ploggern seit Oktober einen Raum zur Verfügung, wo die Plogger ihren gesammelten Müll abstellen können. Der wird dann vom Bauhof entsorgt. „Wir bräuchten eigentlich einen Container, so wie es in Mühldorf der Fall ist“, sagt die 36-Jährige. Das wäre praktisch, um den gesammelten Müll wiegen zu können. Die Gruppe hätte dadurch einen besseren Überblick. Sie mache zwar immer Bilder von den Sammelaktionen, aber Gewicht- und Mengenangaben hätten sie leider nicht.
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Zwei Waldkraiburger Firmen haben bislang die Ehrenamtlichen unterstützt, die restlichen Kosten bezahlt die engagierte Mutter jedoch nach wie vor aus eigener Tasche. Greifer, Warnweste, Eimer, Handschuhe, Müllbeutel und Co. haben schließlich ihren Preis. Der Bund Naturschutz Waldkraiburg macht auf ihre Aktionen aufmerksam. Zwei Mitglieder vom Bund sind sogar bei den Sammelaktionen aktiv dabei.
Müll einsammeln, der unachtsam in Büsche und Straßengräben geworfen worden ist – das Thema ist nicht neu in der Stadt. Einmal im Jahr veranstaltet die Stadt Waldkraiburg ein Ramadama. Das ist jedoch keine dauerhafte Lösung, dem vielen Müll Herr zu werden. Auch während des Jahres sind die Müllmengen nicht gering, die die Plogging-Gruppe sammelt.
Pläne für Schulprojekt
Jurela möchte nichts fordern, doch Fakt ist, dass die Plogging-Gruppe einiges bräuchte. Ein Gruppenraum wäre schön, sowie ein extra Raum für die Unterbringung des Arbeitsmaterials wäre wichtig. Die 36-Jährige lagert das Arbeitsmaterial bei sich zuhause. Sie wünscht sich, dass ihre Gruppe wächst, auch mehr materielle Hilfe kommt und den Menschen die positive Seite des Ploggens bewusst wird.
Jurela hat einige Pläne. Dazu zählen unter anderem ein Plogging-Stammtisch, Infoveranstaltungen und Schulprojekte.
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„Vor allem Kinder und Jugendliche zeigen Interesse an dem, was wir tun. Wir wollen mit Vorurteilen aufräumen und den Menschen deutlich machen, wie enorm wichtig es ist, verantwortungsvoll mit unserer Umwelt umzugehen“, sagt die Plogging-Gruppen-Leiterin. Sie haben großen Spaß bei dem, was sie tun, und freuen sich über das Ergebnis ihrer Aktionen. Saubere Plätze und wieder mehr Sicherheit für Mensch und Tier verleiht schließlich jedem ein gutes Gefühl.
Wer die Plogging-Gruppe unterstützen will, kann Kontakt aufnehmen unter plogging.waldkraiburg@gmail.com. Die nächsten Plogging-Termine sind am Sonntag, 20. Februar, von 13 bis 15 Uhr und Sonntag, 13. März, von 10 bis 12 Uhr.





