Günstigen Wohnraum schaffen
Waldkraiburger Wohnungsgenossenschaft stemmt während Corona-Pause Großprojekte für 40 Millionen
Günstigen Wohnraum schaffen – das ist erklärtes Ziel des Wohnungs- und Siedlungsgenossenschaft Waldkraiburg. Dazu hat sie auch während der Corona-Pandemie einige Großprojekte gestemmt.
Waldkraiburg – Großprojekte für 40 Millionen Euro prägten die Arbeit der Wohnungs- und Siedlungsgenossenschaft Waldkraiburg in den vergangenen zwei Jahren. Erklärtes Ziel der Genossenschaft bleibt es, günstigen Wohnraum zu schaffen und hohe Instandhaltungskosten zu vermeiden. Das betonte Geschäftsführer Werner Meisenecker in der Mitgliederversammlung für die Jahre 2019 und 2020.
Kaum Probleme durch die Pandemie
Die Corona-Pandemie hat das Unternehmen laut Meisenecker nicht wesentlich beeinträchtigt, obwohl die Geschäftsstelle ab dem 15. März 2020 geschlossen war. „Auch in der Belegschaft gab es in den zwei Jahren nichts Einschneidendes und wir mussten keine Mietausfälle verzeichnen.“ Dem Mitarbeiterteam sei gerade in den letzten beiden Jahren ein hohes Maß an sozialer Kompetenz und Einsatzbereitschaft abverlangt worden. Das liegt vor allem an den Großprojekten der WSGW, in der Böhmerwaldstraße und vor allem am Iserring und in der Berliner Straße.
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Der Geschäftsführer berichtete vom Abriss der maroden Häuser für die beiden Großbaustellen. Allein die optische Verschönerung des Altbestands hätte nach seinen Worten 1,5 Millionen Euro gekostet. Nun sind in der Berliner Straße 48 Wohnungen sowie 26 TG-Stellplätze und 42 Einzelgaragen entstanden. Eine weitere Tiefgarage mit 68 Stellplätzen und ein Garagenhof kommen hinzu.
Den Iserring beherrscht heute die Anlage mit 86 Wohnungen, 101 TG- und acht oberirdischen Stellplätzen. Nur durch die Erhöhung der Förderung durch die Regierung von Oberbayern und die günstige Kreditzusage der heimischen Banken habe die WSGW die laufenden Objekte für rund 40 Millionen Euro stemmen können. „Die Nachfrage nach Wohnraum ist jedoch nach wie vor ungebrochen“, so der Geschäftsführer.
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1408 Mitglieder hatte die Genossenschaft Ende 2019, 1391 waren es Ende 2020. In dieser Zeit verringerten sich die Anteile von 7483 auf 7440. Das Geschäftsguthaben belief sich Ende 2020 auf 2,3 Millionen Euro.
Positiv entwickelte sich durch die Großprojekte, die zwar vom Abriss der Altbestände begleitet wurden, insgesamt die Bestandsübersicht. Besaß die WSGW 2019 1128 Wohnungen, so stieg die Zahl 2020 auf 1155. Gewaltige Investitionen waren dazu nötig. „Für die Instandhaltung mussten wir zum Beispiel in den Jahren 2019/2020 rund 1,3 Millionen Euro ausgeben, für die beiden Großprojekte insgesamt über 26 Millionen.“ So zeigte die Bilanz am 31. Dezember 2020 ein Anlagevermögen von rund 102,2 Millionen Euro auf, wozu Fremdkapital in Höhe von 76,8 Millionen Euro nötig war. Das Eigenkapital liegt bei 22,5 Millionen Euro.
Durchschnittsmiete bei 5,28 Euro
Mit einem Mietpreis von 5,42 Euro 2019 liegt die WSGW laut ihrem Geschäftsführer noch immer unter dem Niveau vergleichbarer Städte. Der Kaltmiete sank sogar 2020 auf 5,28 Euro pro Quadratmeter.
Nach wie vor starke Nachfrage bestand bei der WSGW Service GmbH, die Fremdwohnungen verwaltet. So stieg deren Geschäftsbesorgung von 370 Wohneinheiten 2019 auf 459 im Jahr 2020.
Diese Erfolge seien hauptsächlich Weiterempfehlungen zu verdanken, vor allem auch dem technischen Leiter Uwe Krämer, der versuchte, am Bau beteiligte Handwerker zu binden, um sie später bei Instandsetzungsarbeiten einsetzen zu können.
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Durch das gute Wirtschaften konnten 2019 Bilanzgewinne von 27.249 Euro und 2020 von 82.064 Euro erzielt werden. Beide Male stimmte die Versammlung einstimmig zu, die Beträge den anderen Ergebnisrücklagen zuzuweisen. „Bei dieser Gesamtbilanz ist es erstaunlich“, so Werner Meisenecker, „dass immer wieder Leute anfragen, ob sie bei der WSGW ihr Geld in gekauften Anteilen anlegen können, obwohl keine Dividende ausgezahlt wird – ein wohltuender Vertrauensbeweis!“
