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Umrüstung auf moderne LED-Technik

Waldkraiburg investiert in neue Straßenbeleuchtung - und spart damit schnell Geld

In der Komotauer Straße wurden versuchsweise bereits erneuerte Leuchtenköpfe in Pilzform gegen technische Leuchten getauscht.
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Die Stadt Waldkraiburg will ihre Straßenbeleuchtung modernisieren. In der Komotauer Straße wurden versuchsweise bereits erneuerte Leuchtenköpfe in Pilzform gegen technische Leuchten getauscht.

Straßenleuchten mit alter Technik dreht Waldkraiburg schon bald den Saft ab. Noch in diesem Jahr soll auf die moderne LED-Technik umgerüstet werden. Wie das genau aussehen soll, lag dem Stadtentwicklungsausschuss in seiner jüngsten Sitzung vor.

Waldkraiburg - Die hohen Energiepreise sind in aller Munde. Da passt es ganz gut, dass die Stadt Waldkraiburg Strom an allen Ecken und Enden der Stadt einsparen will. Dazu aber muss die Stadt erst einmal Geld in die Hand nehmen: Im gesamten Stadtgebiet sollen diejenigen Straßenleuchten ausgetauscht werden, in die noch keine LED-Technik verbaut ist. Wie das genau aussehen soll, dazu hatte sich der Stadtentwicklungsausschuss in der Komotauer Straße vorab ein Bild machen können. Neben Pilzleuchten stehen dort zum Vergleich auch technische Leuchten.

Ein Unterschied, der sich nicht nur im Design der Leuchten zeigt. „Die technischen Leuchten blenden optisch weniger“, erklärte Ottmar Müller vom Ingenieurbüro Geisler-Tannhof, das den Auftrag bekommen hatte. Ein Eindruck, den auch Charlotte Konrad und Harald Jungbauer (beide CSU) im Verlauf der Diskussion bestätigten. Daher auch die Empfehlung des Büros, bei den Leuchten auf eine technische Ausführung zu setzen. Gleichzeitig würde man damit eine Vereinheitlichung der Leuchten erreichen. Noch sind im Stadtgebiet zehn verschiedene Typen in acht unterschiedlichen Wattagen verbaut.

Geringere Blendwirkung

Die technischen Leuchten haben laut Müller nicht nur eine geringe Blendwirkung, sie sind zudem günstiger und insektenfreundlicher. Bei den Lichtberechnungen hat sich ergeben, dass eine DIN-konforme Beleuchtung in den meisten Fällen nicht erreicht wird. „Aber es ist eine deutliche Verbesserung zum Bestand.“ Dekorative Leuchten werden aber nicht vollständig aus dem Stadtbild verschwinden.

„Im verkehrsberuhigten innerstädtischen Bereich kann man auf dekorative Leuchten setzen“, erklärte Bauamtsleiter Carsten Schwunck. Sollte im Zuge des Rathaus-Neubaus der Stadtplatz neu gestaltet werden, ließen sich die Leuchten in diesem Bereich austauschen und würden als Ersatzlampen dienen. Das lohnt sich auch allein aufgrund der kurzen Amortisationszeit. Zwar müssen rund 2100 Leuchten im Stadtgebiet ausgetauscht werden, doch laut Bürgermeister Robert Pötzsch (UWG) „gibt es eine sehr große Förderung“. „Nach knapp zwei Jahren amortisiert sich die Investition. Wir sollten es schnellstmöglich umsetzen.“

Das soll sogar noch in diesem Jahr passieren. Einziger Knackpunkt: „Die Liefersituation. Wir haben dafür zwei Monate eingerechnet, für die Bauzeit rechnen wir mit drei Monaten“, erklärte Müller. Doch wie soll die Straßenbeleuchtung ausgeführt werden? Von einer Kombination von Pilz- und technischen Leuchten hatte sich der Stadtentwicklungsausschuss schnell verabschiedet und allein die technischen Leuchten favorisiert.

Aber auch bei der verbauten Technik gibt es Unterschiede: Leuchten mit Nachtabsenkung, Leuchten mit Nachtabsenkungen und einem Sockel, der eine Nachrüstung auf einen Bewegungsmelder zulässt oder Leuchten mit integrierter Nachtabsenkung und Bewegungsmelder. Variante 1 ist am günstigsten mit Netto-Kosten von knapp einer Million Euro, Variante 2 kommt auf rund 1,08 Millionen Euro und Variante 3 ist mit 1,34 Millionen Euro am teuersten. Müllers Empfehlung war Variante 2, der sich auch Schwunck aus Sicht der Verwaltung anschloss. „Ein Bewegungsmelder macht nicht bei jeder Straße Sinn. Wo es sinnvoll ist, kann dann ein Zusatzauftrag vergeben werden.“

Nachtabsenkung unterschiedlich steuern?

So würde die Stadt erst einmal 300.000 Euro einsparen. Aber was kann die Technik? „Wie anfällig sind die Sensoren?“, wollte Christoph Arz (Grüne) wissen. Die Leuchten haben eine längere Lebenserwartung. „Die Elektronik ist anfällig, nach etwa fünf bis zehn Jahren ist mit einem Ausfall zu rechnen“, erklärte Müller.

Aber vielleicht braucht es die zusätzliche Elektronik auch gar nicht? „Die Nachtabsenkung ist doch unterschiedlich möglich und lässt sich entsprechend programmieren“, meinte Wolfgang Hintereder (UWG). So könnte nachts die Beleuchtung in verschiedenen Stufen reduziert werden. Was durchaus auch möglich ist, müsste aber für jede Leuchte einzeln programmiert werde. „Mit der Technik lässt sich das über eine Leuchte für einen Straßenzug steuern“, erklärte Müller. Der Sockel sei genormt, an einen bestimmten Hersteller sei man nicht gebunden. Mit einem Sockel sieht Schwunck die Stadt „für die Zukunft gerüstet“. „Man muss das über die Laufzeit der Lampen sehen. Jetzt bekommen wir eine Förderung, später müssen wir es aus eigener Tasche bezahlen.“

Rund 1,4 Millionen Euro inklusive Planungskosten will die Stadt nun in die Modernisierung der Straßenbeleuchtung mit technischen Leuchten und Sockel investieren. Mit einer Förderung von rund 850.000 Euro kann die Stadt rechnen, weshalb sich die Investition schon nach knapp zwei Jahren amortisieren wird. Der Ausschuss war einstimmig dafür.

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