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Herbergssuche geht weiter

Droht dem Waldkraiburger Verein „Freiraum 36“ zum Zehnjährigen die Obdachlosigkeit?

Die neue Vorstandschaft von Freiraum 36 mit der Dritten Bürgermeisterin Karin Bressel (Dritte von links): (v.l.) Max Wiltschka, Inga Sauter-Hartmann, Johann Vetter, Susanne Vogt-Hoefer, Richard Fischer, Gertraud Richter und Manuel Gildi.
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Die neue Vorstandschaft von Freiraum 36 mit der Dritten Bürgermeisterin Karin Bressel (Dritte von links): (v.l.) Max Wiltschka, Inga Sauter-Hartmann, Johann Vetter, Susanne Vogt-Hoefer, Richard Fischer, Gertraud Richter und Manuel Gildi.

Eigentlich ist er in Waldkraiburg eine Erfolgsgeschichte: der Verein „Freiraum 36“, der vielen Vereinen eine Heimat gibt. Bis 2023 muss er sich aber eine neue Heimat suchen. Mit Erfolg?

Waldkraiburg – Was bringt die Zukunft für den Verein Freiraum 36? Diese Frage stand, neben den Vorstandswahlen, im Mittelpunkt der Hauptversammlung. Der Verein fungiert als Betreiber des ehemaligen Peters-Schulungsgebäudes in der Aussigerstraße und bietet einer Reihe von größeren und kleineren Vereinen, Gruppen und Initiativen eine Heimat.

Heimatlos zum 10. Geburtstag

2025 soll aber Schluss sein in diesem Haus. „Ausgerechnet in dem Jahr, in dem wir unser zehnjähriges Bestehen feiern“, so Vorsitzender Richard Fischer, der dabei von „bitterer Ironie“ sprach.

Laut Fischer trifft den Verein die Planung der Stadt, das Gebäude anderweitig zu verwerten, heftig: „Wir haben beispielsweise 25.000 Euro investiert, um alle Anforderungen des Brandschutzes zu erfüllen, wir haben eine eigene Hausmeisterin engagiert, damit hier alles immer sauber ist und sich jemand um das Gebäude kümmert – und letztendlich sind wir natürlich auch sehr gerne hier und für viele Vereine ist es die ideale Unterbringung.“

Natürlich sei der Verein intensiv auf der Suche nach Alternativen, allerdings bislang ohne Erfolg: der Alte Bahnhof sei von den Sicherheitsbestimmungen her nicht geeignet, das Haus Sudetenland sei auch keine passende Lösung, die Nutzung des Raiffeisengebäudes sei bei den zu erwartenden Quadratmeterpreisen nicht bezahlbar. „Das würde jede finanzielle Leistungsfähigkeit sprengen“, so Fischer. Die Nutzung eines Netzsch-Gebäudes wurde wegen eines „für uns nicht möglichen“ Vertrages verworfen.

Also bleibt der Freiraum 36, der anderen Vereinen ein Dach über dem Kopf bietet, weiter auf Herbergssuche. „Wir sind immer im Gespräch mit der Stadt, wo man durchaus bemüht ist, zu helfen, aber auch mit Privatunternehmen.“ Die beste Lösung wäre es natürlich, das bisherige Gebäude weiter nutzen zu können. „Vielleicht findet sich ja noch ein Investor, der uns unterstützt“, so Fischer.

Dass es bald eine Lösung geben sollte, davon ist er zutiefst überzeugt: „Wir machen hier eine gute Arbeit, von der die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger profitieren. Es wäre schade, wenn so ein Projekt an Immobilienfragen scheitert“.

Letzte Wahlperiode für Richard Fischer

Richard Fischer wird sich weitere zwei Jahre dieser Frage intensiv widmen. Bei den turnusgemäßen Neuwahlen wurde er einstimmig als Vorsitzender bestätigt. Er kündigte aber schon vor der Wahl an, dass dies seine letzte Wahlperiode sein werde: „Dann müssen die Jüngeren ran“.

Im Vorgriff auf diese Zeit wurde auch die Vereinssatzung geändert. Fischer wird jetzt von zwei Stellvertretern unterstützt: als neue Stellvertretende Vorsitzende wurden Manuel Gildi, bislang Kassier, und Johann Vetter gewählt. Vetter war bislang bei den Architektentagungen im Freiraum unterstützend dabei und will jetzt den Kontakt zu den örtlichen Unternehmen stärken. Zur Schriftführerin wählten die Mitglieder Gertraud Richter, zum Kassier das Gründungsmitglied Volker Thomas. Beisitzer sind Inga Sauter-Hartmann, die bisherige Zweite Vorsitzende Stephanie Pollmann, Max Wiltschka, Susanne Vogt-Hoefer und Michael Niemeyer. Als Kassenrevisoren werden weiterhin Dr. Andreas Holzapfel und Bernd Wegmann tätig sein.

Stadt ist für jede Idee dankbar und offen

Wie sieht man im Rathaus die Situation rund um „Freiraum 36“? Dazu bezog Dritte Bürgermeisterin Karin Bressel: „Die Stadt Waldkraiburg ist auf jeden Fall für jede Idee zur Zukunft des Freiraums 36 dankbar und offen.“ Der Stadt sei der Haus „sehr wichtig“, die Arbeit von Freiraum 36 sei in Waldkraiburg anerkannt und akzeptiert, die Zusammenarbeit vieler verschiedenster Gruppen werde sehr positiv gesehen. „Jetzt muss es darum gehen, eine Lösung zu finden, mit der jeder Verein gut leben kann“, unterstrich Bressel.

krb

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