Böller-Verbot in Waldkraiburg? Das sagen unsere Leser
Entlastung für Tier und Umwelt oder Bevormundung des Bürgers?
Waldkraiburg - Soll es in der Industriestadt bald nur noch ein städtisches und keine privaten Feuerwerke mehr an Neujahr geben? Mit dieser Frage soll sich bald der Stadtrat beschäftigen. Wir haben zusammengefasst, was unsere Leser dazu sagen:
Die Stadträte Alexander Will (SPD) und Eva Köhr (CSU) plädierten in der jüngsten Stadtratssitzung für den Ersatz privaten Feuerwerks im Waldkraiburger Stadtgebiet durch ein zentrales, öffentliches Feuerwerk. Der Wunsch danach sei aus der Bevölkerung an sie herangetragen worden, außerdem würde so weniger Verschmutzung der Straßen entstehen und die Bevölkerung aber auch die Tierwelt weniger durch Krach belästigt.
Es sei wichtig, dass der Bevölkerung ein solcher Schritt nicht einfach vorgesetzt werde, hatte der Tourismuschef von Ramsau, Fritz Rasp im Gespräch mit innsalzach24.de betont. Stattdessen müsse der Dialog gesucht und die beste Lösung gefunden werden. In der Gemeinde im Berchtesgadener Land gibt es lediglich einen freiwilligen Verzicht auf Böller im innerörtlichen Bereich, der allerdings laut Rasp sehr gut funktionieren würde. Doch wie denken unsere Leser über das Thema?
Mehrheit in Umfrage für vorgeschlagene Lösung
Da wäre zunächst einmal eine Umfrage auf innsalzach24.de. Darin sprach sich mit 52,27 Prozent die Mehrheit der Befragten für einen solchen Schritt aus. Dagegen 41,32 Prozent dagegen erklärten ihre Ablehnung gegenüber einem solchen Schritt. 6,41 Prozent teilten mit, dass es ihnen egal sei.
Vor allem aber wurde sowohl in den Kommentaren unter dem Artikel und auch unter zwei Facebook-Posts am 6. und am 10. Februar nicht wenig diskutiert.
Einige schließen sich Stadträten an
"Schluss mit der blöden Böllerei. Tiere sind für mich ein absolut triftiger Grund", schrieb etwa "Wolke" unter einem der Artikel zum Thema. "Bei einem städtischen Feuerwerk würde sich die Ballerei und der Dreck in Grenzen halten."
Ihr stimmt auch Sandra B. zu: "Das ganze Jahr über jammern: koa Geld des neieste Auto fahren, wega da Feinstaubgschicht, aber an Silvester hunderte Euro in'd Luft ballern, dieselbe vergiften und dann a no im besten Fall den Dreck beim Nachbarn in Garten haun und da liegn lassn, der werds scho wegbutzn."
"Ob das funktioniert? Es muss absolut durchgegriffen werden bei allen die schon ab 29.12 anfangen unkontrolliert rumzuknallern. Ebenso noch Tage nach Silvester", findet Sylvia S.. Diverse andere Facebook-Nutzer fordern, dass beispielsweise auch in Mühldorf oder Burghausen über ein solches Verbot nachgedacht werden sollte.
Zusammenfassend schließen sich also die meisten Befürworter eines Verbots den Argumenten der Stadträte an.
Auch Kritik: Bevormundung des Bürgers?
"Es gibt Wichtigeres was in Waldkraiburg besprochen werden sollte", findet hingegen Martin D..
Nicht wenige Facebook-Nutzer betrachten ein solches Verbot als unverhältnismäßigen Schritt. "Was will man noch alles verbieten?", fragt beispielsweise Andreas S. und kritisiert: "Müll ist eine billige, ganz, ganz, ganz billige Ausrede." - "Müll ist definitiv keine billige Ausrede, wenn man sich mal anschaut, wie es unserer Umwelt geht", kontert ihm Julia J..
"Lasst euch schön weiter bevormunden, viel Spaß dabei", schreibt Martin S.. "Und wegen dem Lärm? Dann können sie gleich Silvester abschaffen plus Volksfest plus Fußballfeiern plus Stadtfest usw.", findet Gisa H..
Die Idee eines städtischen Feuerwerks als Ersatz findet Alexandra M. nicht gut: "Bin dagegen weil des darf man dann bestimmt mitzahlen und wenn will ich schon selbst bestimmen was und wie viel da in den Himmel geschossen wird. Und außerdem ich liebe Feuerwerk." Auch wurde vielfach kritisiert, dass sich die finanziell angeschlagene Stadt ein eigenes Feuerwerk kaum leisten können würde.
Zusammenfassend sehen also die Kritiker in einem solchen Schritt eine Bevormundung der Bürger und bezweifeln den Sinn eines städtischen Feuerwerks als Ersatz.
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