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„Technik ist kein Selbstläufer“

Viele Wehwehchen und ein Todesfall: Waldkraiburgs Stadtwerke ziehen Bilanz zur Waldbad-Saison

Das regnerische und bewölkte Wetter zum Ende der Saison im Waldbad trübte nicht die allgemeine Stimmung. Denn mit rund 68000 Besuchern knüpft das Waldbad wieder an Zeiten vor Corona an.
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Das regnerische und bewölkte Wetter zum Ende der Saison im Waldbad trübte nicht die allgemeine Stimmung. Denn mit rund 68000 Besuchern knüpft das Waldbad wieder an Zeiten vor Corona an.

War es nun die letzte Saison im Waldbad, oder läuft der Betrieb im nächsten Jahr noch weiter? Die Frage ist zwar abschließend bislang nicht geklärt. Was aber feststeht, ist, wie die Saison 2022 gelaufen ist.

Waldkraiburg – „Erstaunlich gut“, bringt es Stadtwerke-Geschäftsführer Herbert Lechner auf den Punkt. In dem heißen Sommer nutzten rund 68 000 Besucher die Gelegenheit, sich im Waldbad zu erfrischen. Damit knüpfte man wieder an die Zahlen vor der Corona-Pandemie an. 2019 waren es 71 000 Besucher, in den beiden Corona-Saisons mit entsprechenden Einschränkungen waren es jeweils nur rund 41 000 Besucher.

Ohne Plantschbecken und Wellenanlage

Dass das Waldbad wieder an frühere Zahlen anknüpfen konnte, freut Lechner besonders vor dem Hintergrund, dass das Freibad nicht vollständig in Betrieb war. Das Plantschbecken war schon wie in den beiden Jahren zuvor geschlossen wegen Problemen mit der Wasseraufbereitung. Abgesperrt blieb auch das Wellenbecken wegen seiner hohen Wasserverluste. Täglich sind das etwa 60 000 Liter.

Immer wieder haben die Schwimmmeister sich während der Saison um kleinere Blessuren der Gäste gekümmert. Leider gab es dieses Jahr aber auch einen Todesfall. „Ein Besucher hatte ein körperliches Problem und musste wiederbelebt werden, aber leider konnten unsere Schwimmmeister in diesem Fall nichts mehr machen“, erklärt Herbert Lechner.

Während Wellen- und Nichtschwimmerbecken im vergangenen Jahr zeitweise geschlossen werden mussten, lief der Betrieb heuer durchgängig in allen drei Becken. Doch falsche Hoffnungen sollte man daraus nicht ableiten: „Die Schwimmmeister haben die Becken mit viel Frischwasser gespeist, damit die Werte eingehalten werden konnten. Die Technik ist kein Selbstläufer. Es gibt keine Garantie, dass sie auch nächstes Jahr noch weiterläuft“, sagt Lechner.

Nach den jüngsten Entwicklungen geht er davon aus, dass das Waldbad zumindest eine weitere Saison in Betrieb ist. Deshalb würden die Schwimmmeister prüfen, was sich technisch nachrüsten lässt, um den Betrieb zu gewährleisten. Doch die Möglichkeiten sind begrenzt – räumlich wie auch technisch.

Filtertechnik ist die Achillessehne

„Die Filtertechnik ist die Achillessehne des Waldbads“, sagt Lechner. Nicht nur, dass die Wasseraufbereitung nicht mehr dem heutigen Standard entspricht, sie ist auch zu klein dimensioniert. „Eine moderne Technik müsste zwei- bis dreimal so groß sein wie jetzt im Waldbad“, erklärt Lechner. Zusätzlich brauche es neue Leitungen zu den Becken, die Beckenhydraulik müsste geändert werden. Zu viel, um es allein in der saisonfreien Zeit zu schaffen.

Auch wenn noch nicht geklärt ist, wie und ob es nächstes Jahr einen Betrieb im Waldbad gibt, die Unterstützung durch den Förderverein ist sicher. „Wir werden unseren Teil dazu beitragen, ein attraktives Angebot zu bieten“, sagt Vorsitzender Valentin Clemente. Bewusst hatte sich der Verein heuer entschieden, nicht mit einer größeren, sondern kleineren Veranstaltung ein „schönes Angebot“ zu schaffen. Nicht immer hatte man Glück mit dem Wetter, aber die Turmspringer um Rainer Riede hatten zum Saisonende trotz des regnerischen Wetters ihre Show durchgezogen. „Etwas Besonderes war der Hundebadetag, den es so noch nicht gegeben hat“, sagt Clemente. Einziger Wermutstropfen sei das geschlossene Wellenbecken gewesen.

Während das Waldbad für heuer geschlossen ist, steht die Saison in Eishalle und Schulschwimmhalle in den Startlöchern. Für beide Sportstätten hat Lechner eine gute Nachricht: „Die Eintrittspreise bleiben unverändert.“ Weil die Stadtwerke frühzeitig den benötigten Strom eingekauft haben, sind hierfür die Stromkosten „noch nicht so dramatisch“ gestiegen.

Nicht den Vereinen schaden

In der Schulschwimmhalle spielt der Strom ohnehin eine untergeordnete Rolle, geheizt werde durch die Geothermie. Anders in der Eishalle: Dort haben die Stadtwerke die Beleuchtung bereits auf LED-Technik umgestellt, die Kälteanlage funktioniert allerdings mit Strom. „Für uns war es kein Thema, das Angebot für die Vereine und zum Publikumslauf nicht anzubieten. Das würde den Vereinen sehr schaden, und die haben unter den Corona-Einschränkungen schon viel gelitten.“

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