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Fachkräftemangel als Herausforderung

Veränderung als Daueraufgabe: So stellt sich Waldkraiburger Stadtverwaltung für die Zukunft auf

Im Rathaus stehen seit Jahren Veränderungen ins Haus. Allein mit einer Neuorganisation ist es allerdings nicht getan, um als Arbeitgeber auch in Zukunft attratkiv zu sein.
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Im Rathaus stehen seit Jahren Veränderungen ins Haus. Allein mit einer Neuorganisation ist es allerdings nicht getan, um als Arbeitgeber auch in Zukunft attratkiv zu sein.

Die Stadtverwaltung stellt sich neu für die Zukunft auf. Ein Prozess, den die Stadt bereits vor vier Jahren angestoßen hat. Die Neuordnung der Verwaltung ist zwar mittlerweile zum Abschluss gekommen, der Veränderungsprozess wird aber als Aufgabe bleiben.

Waldkraiburg – Fachkräftemangel, Digitalisierung, demografischer Wandel – die Gesellschaft wandelt sich, wird komplexer. Davon nicht ausgenommen sind auch öffentliche Verwaltungen, die mit Unternehmen und innerhalb des öffentlichen Diensts um Arbeitnehmer buhlt. Erst kürzlich hatte Bürgermeister Robert Pötzsch auf Nachfrage erklärt: „Die Stadt ist stets auf der Suche nach Mitarbeitern.“ Das gilt für die Verwaltung, aber auch für das Personal in den Kindertagesstätten. Die sich verändernde Arbeitswelt verlangt zudem nach einer neuen Form von Arbeit.

Fachkräftemangel als Herausforderung

2017 startete in der Verwaltung ein umfassender Veränderungsprozess, in dem die Neuorganisation der Stadtverwaltung ein erster zentraler Baustein war. Mittlerweile ist das Organigramm der Stadtverwaltung in weiten Teilen wie geplant umgesetzt worden. Doch viele Vorhaben des Veränderungsprozesses seien wegen der Corona-Pandemie ins Stocken geraten, wie Pötzsch und Stefan Süße, Abteilungsleiter Steuerung und Finanzen, im Stadtrat informierten. Zwar konnten freie Stellen immer wieder nachbesetzt werden, aber der Fachkräftemangel werde immer mehr zur Herausforderung. Es brauche flexible Lösungen und mehr als nur die bereits vollzogene organisatorische Neuordnung.

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„Weitere Veränderungsdimensionen und die Anforderungen von morgen müssen nach und nach in den Fokus rücken, um die dauerhafte Leistungsfähigkeit der Stadtverwaltung auch in Zukunft sicherstellen zu können“, erklärte Süße. Die Organisations- sowie Personal- und Kulturentwicklung bewertete er als „erfolgskritische Daueraufgabe“. Fünf Handlungsfelder machte er fest, auf die man verstärkt das Augenmerk richten müsse: Prozesse und Strukturen, Technik und Ausstattung, Kultur und Führung, Personalgewinnung als auch Personalbindung und -erhalt.

Abteilungsleiter ist nicht länger der erste Sachbearbeiter

Dazu gehört, Strukturen, Verantwortlichkeiten und Prozesse zu hinterfragen und zu optimieren, aber auch neue Arbeitsformen entstehen lassen und neue Technologien zulassen. Entsprechend müsse sich auch die Gestaltung und Ausstattung der Räume der sich verändernden Arbeitswelt anpassen.

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Den Führungskräften kommt eine zentrale Rolle zu, weshalb die Stadt bei Stellenbesetzungen den Fokus auf mehr Führungs- und Managementkompetenzen gelegt habe. Der Abteilungsleiter soll nicht länger „Obersachbearbeiter“ sein, sondern eine echte Führungskraft. Mit ihren Teams seien sie im Dialog, beginnen mehr Eigenverantwortung zu fördern, lösen langjährige Konflikte und suchen gemeinsam Ideen und Impulse für eine optimale Aufgabenerledigung. „Statt Sicherheitsdenken und Fehlervermeidung brauchen wir Mut, Neues zu probieren und daraus zu lernen, um uns stetig weiterzuentwickeln“, sagte Süße.

„Ohne dich fehlt uns wer“ – angestoßen hat die Stadt bereits einen Image- und Markenprozess, um aufzufallen, um offene Stellen schneller nachbesetzen zu können. Dazu hat die Stadt auch ein Bewerberportal auf der Internetseite eingerichtet. Zudem will die Stadt neue Zielgruppen ansprechen und konnte schon erfolgreich Quereinsteiger binden.

Potenzialträger finden und fördern

Personal für sich zu gewinnen, ist das eine, es langfristig an sich zu binden, das andere. In den nächsten 15 Jahren werde knapp die Hälfte aller Mitarbeiter in der Stadtverwaltung altersbedingt ausscheiden. Deshalb gelte es, Potenzialträger zu finden und zu fördern.

Auch mit attraktiven Rahmenbedingungen wie modernes Arbeitszeitmanagement, Homeoffice oder Vereinbarkeit von Beruf und Familie will sich die Stadt als Arbeitgeber attraktiv machen.

Ganz abschließen lässt sich der Veränderungsprozess nicht. „Die Arbeitswelt ist im Wandel und der Veränderungsprozess ist als Daueraufgabe zu sehen“, sagte Süße. Daher müssten Mitarbeiter und Führungskräfte laufend qualifiziert werden, um mit den Veränderungen Schritt zu halten.

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