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Welle der Hilfsbereitschaft für zwei Waldkraiburger

Keine Arbeit, kein Zuhause - dann geschieht das Unglaubliche: Happy End für Bettina und Peter

Bettina und Peter mit Mietvertrag
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Der Mietvertrag als sichtbares Zeichen für die neue Chance im Leben: Bettina und Peter haben endlich wieder ein Heim und einen Ort, an dem sie sich sicher fühlen.

Kurz vor Weihnachten standen Bettina und Peter vor dem endgültigen Aus: ohne Arbeit, ohne Zuhause, ohne Perspektive. Doch dann geschah Unglaubliches.

Waldkraiburg - Was für eine Verwandlung. Es sind nur sieben Wochen und doch sind Bettina (34) und Peter (57), die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchten, fast nicht mehr wiederzuerkennen: Sie lächeln, die Augen glänzen, die Haltung ist wieder aufrecht. 

Kurz vor Weihnachten waren sie - wie berichtet - noch zwei Häufchen Elend, waren verzweifelt, hausten in einem Abbruch-Haus ohne fließend Wasser, hatten keine Arbeit, keine Zukunft, keine Zuversicht mehr. Und jetzt das. Bettina geht das Grinsen von Ohr zu Ohr: „Jetzt können wir wieder ein normales Leben führen.“ Peter ergänzt: „Wir sind wieder zurück im Leben.“

„Viel länger hätten wir es nicht ertragen“

Kurz vor Weihnachten war daran nicht zu denken. „Viel länger hätten wir es nicht ertragen“, meint Peter. Das Leben hatte ihnen bis dahin vielfältige Tritte verpasst, mehr als man normalerweise ertragen kann. „Wir waren beide am Ende“, sagt Peter.

Dann lernten sie Elsbeth und Joachim Grytzyk kennen. Diese machten ihnen Mut, setzten sich für sie ein und sorgten dafür, dass die Geschichte der beiden in den OVB-Heimatzeitungen erschien. Das war am 23. Dezember. 

Erster Lichtblick am 23. Dezember

Noch am selben Tag meldete sich Lars Discher, Leiter vom Haus Sudetenland. Bettina sei ja Köchin und er suche dringend Mitarbeiter im Service und in der Küche. Wenige Stunden später war für Januar bereits ein erstes Probekochen vereinbart. Der erste Lichtblick. 

Auch Sabine H., die ihren richtigen Namen ebenfalls nicht in der Zeitung lesen möchte, las den Artikel. Sie hatte in ihrem Haus eine Mansarden-Wohnung, vollständig möbliert und leer. „Wir hatten die Wohnung Ostern für ukrainische Flüchtlinge hergerichtet“, erzählt Sabine. Doch die Unterkunft wurde nie gebraucht. Warum dann nicht Bettina und Peter aufnehmen? 

„Wir bekamen vormittags den Anruf“, erzählt Peter, „nachmittags haben wir uns die Wohnung angeschaut. Am nächsten Tag sind wir eingezogen.“ Selten hat es jemandem so gutgetan, dass er aus der eigenen Küche einen Kaffee anbieten kann. „Es hat einfach gepasst“, sagt Sabine. Der zweite Lichtblick.

Plötzlich ging alles ratzfatz

Und dann ging es Schlag auf Schlag: Die Hürden beim Jobcenter waren plötzlich keine mehr. Alles wurde ratzfatz und unbürokratisch erledigt. „Das Bürgergeld ging fix und die Miete wird übernommen.“ 

Auch das zweite Probekochen war erfolgreich. „Ich bekomme einen unbefristeten Arbeitsvertrag“, freut sich Bettina. Sie kann im Haus Sudetenland endlich wieder in ihrem Beruf arbeiten, mit dem eigenen Geld auf den eigenen Beinen stehen. 

„Sie will arbeiten und ihr Leben wieder in den Griff bekommen“

Bettina hat ihren neuen Chef nicht nur mit ihrer Arbeit überzeugt. Lars Discher: „Sie ist eine vernünftige, anständige Frau, die weiß, was sie will. Sie will arbeiten und ihr Leben wieder in den Griff bekommen. Jetzt liegt es in ihrer Hand, ob sie das annimmt und es klappt.“ Auch früher hat Discher schon Menschen in ähnlicher Situation geholfen: „Auch da hat mich mein Gespür nicht verlassen. Das hat sich damals als positiv herausgestellt.“ 

Innerhalb weniger Wochen hat sich das Leben von Bettina und Peter gedreht. Peter hat - nach langem Verschweigen - seinen Kindern von seiner Situation erzählt und seine Enkeltochter war auch schon zu Besuch. 

„Das waren Engel“

Bettina und Peter sind allen, die ihnen geholfen haben, dankbar: Elsbeth und Joachim Grytzyk, die sie aufbauten, oder Stefan Czesch, in dessen Haus sie wohnen durften. Oder die Mitarbeiter der Stadtwerke, die unbürokratisch das Haus noch mit Wasser oder Strom versorgten. „Das waren Engel.“

Die Zuversicht ist wieder da. „Wir werden im Mai heiraten“, sagen Bettina und Peter, die sich seit sechs Jahren kennen und gemeinsam unzählige Täler durchschritten haben. Sie strahlen und blicken sich verliebt an. „Wir haben schon einen Termin und werden gemeinsam mit den Kindern und Freunden feiern.“

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