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Sportlicher Erfolg in Kanada

Handkantenschlag statt Handkuss: Louisa ist die Karate-Prinzessin aus Waldkraiburg

Louisa und ihr Vater Robert Hapfelmeier der sie bei WM coachte
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Louisa und ihr Vater Robert Hapfelmeier, der sie bei der WM coachte.

Zuerst verzauberte sie im Glitzerkleid die Waldkraiburger, jetzt setzte sie ihre Hände und Füße deutlich heftiger ein: So wurde Louisa von der Faschingsprinzessin zum Karate-Kid.

Waldkraiburg – Faschingssaison 2022/2023 verzauberte sie gemeinsam mit Michael Hütter (11) Jung und Alt als Prinzenpaar, wenige Monate später steht sie in Kanada stolz auf dem Siegertreppchen und ist Karate-Weltmeisterin in ihrer Klasse: Louisa Hapfelmeier (11). Sie hat das märchenhafte Ballkleid gegen ihren weißen Karateanzug und den blauen Gürtel ausgetauscht, denn ihr Herz hat sich für den Kampfsport entschieden.

Fast die ganze Familie liebt den Kampfsport und den Fasching

Die Liebe zum Kampfsport begleitet sie seit ihrer Geburt, denn die ganze Familie Hapfelmeier ist sehr aktiv. Papa Robert (49) und Schwester Chantal (25) tragen den zweiten schwarzen Gurt. Beide sind Trainer bei „Asia Sports“. Auch Louisas älteste Schwester Michelle (27) und ihr Bruder Marc (16) begannen früh mit dem Kampfsport. Dazu waren alle Hapfelmeier-Kinder auch schon Faschingsprinzessinnen und -prinz.

Mama Alexandra (50) ist kein Karateka, aber dafür früher im Fitnesssport sehr erfolgreich gewesen. All diese Sportarten erfordern enorm viel Disziplin. Somit hat Nesthäkchen Louisa schon von klein auf Vorbilder in der eigenen Familie. Mit „Asia Sports“ ist sie in der perfekten Talentschmiede gelandet. Die Waldkraiburger Kampfsportschule ist für ihre Erfolge im In- und Ausland bekannt.

Louisa Hapfelmeier und Michael Hütter.

Auch Louisas Kontrahenten hatten bei der Weltmeisterschaft der „World Karate and Kickboxing Union“ (WKU) in Calgary/Kanada schlechte Karten. Schon in der Qualifikationsrunde setzte sich die Waldkraiburgerin als Erste durch. Im Finale erhielt sie die Höchstpunktzahl und holte sich damit den Weltmeistertitel in der Klasse Kata Schüler B. Der Höhepunkt ihrer sportlichen Karriere und das mit elf Jahren.

Dankbar für ihren Erfolg ist sie auch ihrem Trainer Adnan Akgün (61). Er ist seit 1977 selbst aktiver Kampfsportler. 2008 gründete er seine Kampfsportschule „Asia Sports“. Ab dem Alter von drei Jahren können Kinder schon Karate bei Akgün lernen. Louisa startete bei ihm, da war sie gerade mal fünf.

Hart im Nehmen und ehrgeizig

Die Schülerin ist enorm ehrgeizig, zielstrebig und hart im Nehmen. Schließlich ist nicht nur der Kampfsport manchmal recht rau, sondern auch der Ton. Hier wird niemand in Watte gepackt. Louisas Mühe und Fleiß werden belohnt, wie sich zeigt. Dreimal in der Woche trainiert sie. Für Wettkämpfe bekommt sie zusätzlich noch Einzeltraining.

„Bei Louisa ist es vor allem auch ihre Mimik. Karate bedeutet nicht nur Techniken vorzuführen, man muss auch seine Persönlichkeit präsentieren. Der Gesichtsausdruck, ihre Haltung, damit konnte Louisa absolut glänzen. Dazu kamen die Feinarbeiten mit den Techniken“, sagt Trainer Akgün stolz. Familie und ihr Trainer stehen voll und ganz hinter ihr, auch wenn Teilnahmen an Wettkämpfen mit hohen Kosten verbunden sind.

Vom Unterricht freigestellt

Seit diesem Schuljahr besucht Louisa das Gymnasium in Waldkraiburg. Damit sie bei der WM antreten konnte, wurde sie sogar vom Unterricht freigestellt.

Unterstützer und Sponsoren sind für Ausnahmetalente wie Louisa und natürlich auch für den Verein enorm wichtig. Dadurch kann der Profisport noch besser präsentiert werden und Deutschland mit seinen Weltmeistern glänzen. „Wir würden uns sehr freuen, wenn wir Förderer finden würden, damit Louisa unter anderem auch zur Youth League fahren kann. Die Teilnahme ist ab dem 14. Lebensjahr möglich. Nur die Sportelite kommt hier hin“, sagt Trainer Akgün.

Bei der Youth League können die Athleten Punkte sammeln. Diese brauchen sie wiederum, damit sie mit dem Nationalkader zur WM fahren dürfen. Louisa würde gerne auch nächstes Jahr bei der WM starten.

Ganz oben auf der Anschlagtafel in Kanada: Louise Hapfelmeier.

Bei der aktuellen WM in Calgary waren etwa 2.000 Teilnehmer in verschiedenen Sparten am Start. Louisa startete im Karate in der Klasse Kata Schüler B. Doch nicht nur das Karate ist ihre große Leidenschaft, sondern auch das Modeln, das sie ebenfalls schon von klein auf sehr erfolgreich macht. Davon profitiert sie auch in ihrem Sport. Sie weiß, wie sie sich perfekt präsentiert. Das bringt Punkte.

„Karate macht mir total viel Spaß. In einem Verein kann man richtig tolle neue Freunde finden. Man lernt Dinge noch besser zu machen und kann auch anderen helfen. Wenn mich jemand angreift, weiß ich, dass ich mich wehren kann. Das ist ein gutes Gefühl“, sagt die Karate-Prinzessin.

Auch an schlechten Tagen dran bleiben

„Und wenn man vielleicht mal keine Lust hat oder einen schlechten Tag, dann sollte man trotzdem dranbleiben, denn dann geht es einem schon wieder viel besser. Ich fühle mich supertoll und bin stolz auf mich selber. Man muss einfach nur Ziele haben, dann schafft man das auch, wenn man daran festhält“, setzt sie strahlend fort.

Ein Tagebuch voller Erfolge

Sie findet auch die anderen Dinge toll, die Mädchen in ihrem Alter begeistern. Tagebuch schreiben zum Beispiel. Nur mit dem Unterschied: während andere 11-Jährige ihren Kummer hineinschreiben, füllt Louisas Buch ihre sportlichen Erfolge. Platz für Herz-Schmerz ist da wenig, denn Erstplatzierungen und Weltmeistertitel müssen für die Ewigkeit festgehalten werden.

Das Allerwichtigste für Louisa ist jedoch ihre Familie. Hier hat sie all das, wovon Kinder träumen: ein liebevolles und behütetes Elternhaus. Louisa hat noch eine ganze Menge Träume und Ziele. Mit ihrem unglaublichen Ehrgeiz und der Freude, die sie auszeichnen, schafft sie das locker.

kme

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