Auf Wiese im Siemenspark
Stadt Waldkraiburg startet Probelauf für Freilauffläche für Hunde - Bedenken bei Tierschutzverein
Die Freilauffläche für Hunde im Stadtgebiet soll kommen, auf einer Wiese im Siemenspark. Probehalber. Denn noch immer gibt es Bedenken im Bauausschuss und selbst beim Tierschutzverein.
Waldkraiburg – Im Oktober hatte Martina Arnusch-Haselwarter (SPD) im Stadtrat einen Vorstoß für eine eingezäunte Hundewiese gestartet, auf der die Tiere sich ohne Leine frei bewegen können. Jetzt soll die Freilauffläche für die Vierbeiner zu ihrer großen Freude kommen.
Peters-Wiese ist keine Option
Die Peters-Wiese im Haidaer Park hatte die SPD-Stadträtin als Standort für den Hundetreff vorgeschlagen. Daraus wird nichts. Schon 2008 hatte der Bauausschuss einen entsprechenden Antrag abgelehnt. Dort ist mittlerweile eine Blühfläche mit Wildblumen angelegt.
„Es gibt nicht viele Flächen, die sich dafür eignen“, sagte Bürgermeister Robert Pötzsch (UWG) in der jüngsten Ausschuss-Sitzung. In Frage kommt aus Sicht der Verwaltung eine etwa 1000 Quadratmeter große Wiese im Süden des sogenannten Siemensparks. Diesen Bereich könnte man einzäunen und für frei laufende Hunde freigeben.
Von Wohngebiet durch Gehölz abgeschirmt
Es ist wohl die einzige Fläche, die für Waldkraiburger Hundehalter auch fußläufig zu erreichen ist. Die Wiese ist auch deshalb geeignet, weil sie direkt an einen Industriebetrieb angrenzt und die Wohnbebauung, die etwa 50 Meter entfernt ist, durch ein Gehölz abgeschirmt wird.
Ein Jahr lang will Stadt Erfahrungen sammeln
Zunächst ist Bauamtsleiter Carsten Schwunck zufolge geplant, die Hundefreilauffläche etwa ein Jahr lang zu erproben und Erfahrungen zu sammeln, wie die Fläche angenommen wird und was die Nachbarn dazu sagen.
Folgekosten: Etwa 8000 Euro im Jahr
Die Kosten für das Anlegen der provisorischen Fläche mit Wildschutzzaun und Hundetoilette setzt die Stadtverwaltung bei etwa 1700 bis 2000 Euro an. Die jährlichen Folgekosten werden auf 8000 Euro geschätzt.
Martina Arnusch-Haselwarter freute sich darüber, dass ihr Anliegen aufgegriffen worden sei. „Die Hundehalter werden begeistert sein.“ Grade nach der langen Isolation sei sozialer Austausch wichtig. Aus ihrer Sicht ist es nur recht und billig, dass die Stadt eine solche Fläche anlegt. Die Waldkraiburger Hundehalter müssten schließlich „ weit über den Landkreis hinaus die teuerste Hundesteuer bezahlen“.
Umweltreferent sieht Probleme
Mit 11:2 Stimmen wurde die Hundefreilauffläche auf Probe beschlossen. Christoph Vetter (UWG) bleibt skeptisch, „ob wirklich Leute da hingehen“. Es sei scheinbar nicht so leicht, dass so viele Hunde auf einem kleinen Platz miteinander zurecht kommen, fürchtet auch Umweltreferent Wolfgang Hintereder Probleme. Er verwies auch darauf, dass die Einrichtung des Platzes als Dauerlösung mehr als 10.000 Euro kosten werde.
Manuela Gyimes, die Vorsitzende des Tierschutzvereins begrüßt die Entscheidung. „Eine große Wiese, wo die Hunde frei laufen können, gehört eigentlich in jede Stadt“, sagt Gyimes auf Anfrage.
Eine Frage des Managements
Ob das Projekt gelingt, ist aus ihrer Sicht „letztlich eine Frage des Managements. Wenn alle Tiere, zwei, drei kleinere und ein größerer, der nicht dazu passt, ungesteuert aufeinandertreffen, kann das problematisch werden.“
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Sie verweist auf den privaten Hundespielplatz in der Nachbargemeinde Ampfing. „Dort läuft es perfekt. Eine Super-Lösung.“ Die Hundehalter buchen dort online und kriegen einen Code, mit dem sie den Platz betreten können. Kameras kontrollieren, wer da sei und gegebenenfalls gegen Regeln verstoßen habe. Allerdings ist die Nutzung dieser Fläche kostenpflichtig.
Vorsitzende des Tierschutzvereins: Es kommt darauf an, wie rücksichtsvoll die Hundehalter sind
In Waldkraiburg soll der Zutritt kostenlos sein. Die Vorsitzende des Tierschutzvereins will nicht ausschließen, dass auch das klappen kann. „Da kommt es drauf an, wie verantwortungsbewusst und rücksichtsvoll die Hundehalter sind.“
