Faschings-Fan Axel Sass
Ein Stück Faschings-Geschichte: Waldkraiburger hat einen besonderen Hut – was es damit auf sich hat
25 bunte Faschingsabzeichen schmücken diesen Hut von Axel Sass aus Waldkraiburg. Wie es dazu kam und warum seine Sammlung jetzt sogar zur Vorlage für neue Abzeichen wird.
Waldkraiburg – „Warum denn an die Jacke heften, da sieht man es doch gar nicht richtig”, dachte sich Axel Sass vor etwa 25 Jahren. Damals steckte er sich das erste Faschingsabzeichen an seinen schwarzen Hut mit der gelben Blume.
Früher, da habe er nichts ausgelassen: „Selbstverständlich habe ich vom Unsinnigen Donnerstag bis Aschermittwoch faschingsmäßig durchgemacht – aber in die Arbeit bin ich natürlich trotzdem gegangen”, erzählt Sass.
Heute gibt es weniger Faschingsbälle
Damals habe es jeden Tag einen hohen Ball gegeben, heute gebe es gar nicht mehr so viele Feierlichkeiten. „Die Gemeinschaft und der Zusammenhalt haben sich verändert.” Aber beim Faschingsumzug in Waldkraiburg steht er für gewöhnlich nach wie vor am Straßenrand und beobachtet die bunten Wagen. „Das bin ich als Waldkraiburger schuldig”, sagt Sass.
Sein Hut ist ein Stück Waldkraiburger Faschingsgeschichte
Aufgewachsen in Frankfurt am Main, war er schon als Kind immer beim Fasching dabei. Seit 1966 lebt Sass in Waldkraiburg. Mit seinem Hut trägt er ein Stück Waldkraiburger Faschingsgeschichte.
Er hat sich gefreut, das Einzelstück nun wieder aus der Faschingskiste zu holen. „Auf die Idee ist sonst noch keiner gekommen und für mich ist er eine gute Erinnerung, wie die Jahre ins Land gegangen sind”, erzählt Sass. Inzwischen ist er 74 Jahre alt. Seit zehn Jahren genießt der ehemalige Bereichsleiter für Technische Keramik seinen Ruhestand.
Heute langt Sass der Hut als Verkleidung
Der ein oder andere habe ihm beim Faschingsumzug schon Respekt ausgesprochen für seine Sammelleistung. Kürzlich hat er seinen Hut sogar verliehen – die Abzeichen wurden zur Vorlage für das neue Abzeichen 2024. Denn den ehemaligen Hersteller, die Firma Wenzel, gibt es nicht mehr.
Sich verkleiden, das brauche Sass heute nicht mehr. „Ich setze meinen Hut auf, das langt”, sagt er. Seine Faschingsbegeisterung hat er an die nächste Generation weitergegeben. Am 10. Februar werden wieder die Wagen durch Waldkraiburg ziehen. Dann wird Sass mit seiner Tochter und seinem Enkel am angestammten Platz auf Höhe der Rathaus-Tiefgarage stehen und Guadl auffangen.
